Stimmen aus einer anderen Welt
- Chronik und Technik der Tonbandstimmenforschung -
von Hildegard Schäfer (
)

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9. Bekannte Wissenschaftler und Parapsychologen nehmen Stellung zum Tonbandstimmenphänomen

Professor Dr. Hans Bender, Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Freiburg i. Br.

    Wir haben bei dem Stimmenphänomen das Außergewöhnliche und ganz Besondere, daß sich Informationen auf dem Tonband manifestieren. Das Phänomen selbst ist unbegreiflich und im tiefsten beunruhigend. Es weist auf eine Weltstruktur hin, die wir mit den Denkmitteln unserer heutigen Wissenschaft noch nicht zu erfassen vermögen. (Horb 1974 -Auszug)

    Der paranormale Ursprung der unter gesicherten Bedingungen erhaltenen Einspielungen scheint kaum bezweifelt werden zu können. Es muß zugegeben werden, daß das Auftauchen von Stimmen Verstorbener, deren Tonfall mit der Sprechweise zu ihren Lebzeiten vergleichbar ist, nach einem oft zitierten Wort von WILLIAM JAMES die spiritistische Interpretation als die "plausibelste" erscheinen lassen, da hier die Form der Äußerung so ungewöhnlich und rätselhaft ist.

    Persönlich möchte ich bemerken, daß ich durchaus bereit bin, mich von einem zwingenden Beweis überzeugen zu lassen und keine Vorurteile gegen die Hypothese des Überlebens habe.

(Serie Piper, Aufsätze zur Parapsychologie - Auszug) [23]

Gemán de Argumosa, Professor für Psychologie und Philosophie, Madrid/Spanien

    Es besteht immer noch eine Diskrepanz zwischen der Parapsychologie und den Naturwissenschaften. Wird ein parapsychologisches Phänomen produziert und handelt es sich dabei um ein physikalisches Phänomen, so versucht der Naturwissenschaftler, in diesem

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Fall der Physiker, das Problem von seiner Warte aus zu erklären. Das ist natürlich nicht möglich. So muß er entweder das Phänomen negieren oder von der Hand weisen. Es ist verständlich, daß der Naturwissenschaftler auf dem Gebiet, auf dem sich das Phänomen manifestiert, den Grund dafür nicht finden kann.

Würde er auf diesem Gebiet die Ursache finden, dann wäre das Phänomen ja nicht paranormalen Ursprungs. Wenn es sich um ein Phänomen handelt, das von der Naturwissenschaft her nicht erklärt werden kann, dann muß die Parapsychologie mit ihren Untersuchungen beginnen.

    Ich selbst bin sehr interessiert und forsche eifrig in der Richtung. Mich interessiert vor allem der Beweis für ein Überleben des Todes. Über den Weg der Philosophie bin ich auf die Parapsychologie gestoßen, und für den Fall, daß sich Beweise für das Überleben des Todes finden, werden diese unwahrscheinliche Auswirkungen auf die gesamte Philosophie haben.

    Während meiner langjährigen Forschung bin ich zu dem Schluß gekommen, daß es durchaus möglich ist, daß verschiedene Ursachen die gleichen Effekte zeigen. Die Möglichkeit, daß die Phänomene durch lebende Psychen produziert werden, schließt nicht aus, daß dasselbe Phänomen durch eine Psyche außerhalb des Menschen zustandekommt.

Das spricht für mögliche, uns noch unbekannte Energien. Aber das Grundproblem besteht nicht darin, die Art der Energie zu bestimmen, die das Phänomen auslöst. Wir müssen erkennen, daß hinter der Energie eine Intelligenz steht, daß das Phänomen eben nicht pure Energie allein sein kann.

    Wenn ein Parapsychologe ein Phänomen zu erklären versucht, operiert er meist sofort mit dem "Unterbewußtsein". Das ist verständlich, denn es gibt unwahrscheinliche Fähigkeiten, von denen die bewußte Persönlichkeit nichts ahnt. Das Problem ist vielschichtig und unerklärlich.

Doch wenn man die paranormalen Phänomene mit dem "Unbewußten" erklären möchte, so hieße das, daß man eine Unbekannte mit einer anderen Unbekannten zu erklären versucht. Wenn wir auch behaupten können, daß die Ursachen für die paranormalen Phänomene sich außerhalb unseres dreidimensionalen Raumes befinden, so können wir doch nicht wissenschaftlich eindeutig und unwiderruflich beweisen, welcher Art diese Ursachen sind. (Horb 1974; auszugsweise)

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Dipl.-Physiker Burkhard Heim, Deutsches Institut für Feldphysik, Northeim

    Für die Naturwissenschaft ist die Kompetenzgrenze erreicht, der Kompetenzbereich ausgeschöpft, wenn wir es mit Phänomenen einer Art zu tun haben, bei denen nicht das Quantitative, Wägbare im Vordergrund steht, sondern die Qualität; wenn wir es also mit psychischen oder parapsychischen Prozessen zu tun haben, dann können wir natürlich den naturwissenschaftlichen, logischen Aspekt des Mengenvergleiches nicht mehr anwenden. Man muß sich hier nach anderen Aspekten umsehen, die nach meiner Auffassung noch gar nicht existieren.

    Unser biologisches Wissen liegt noch sehr im Dunkeln. Über den Elementarprozeß des Lebens wissen wir so gut wie nichts. Es wäre möglich, ein Bild dieser Welt zu entwerfen, das einerseits sämtliches kosmologisches Elementarwissen, andrerseits psychische und parapsychische Phänomene in faßbarer Form wiedergibt; man müßte sich dann allerdings mit dem Gedanken vertraut machen, daß dieser Kleinkrieg, der fast einen weltanschaulichen Charakter anzunehmen droht, die Deutungsversuche - hier Animismus, dort Spiritismus - beide falsch sind.

Wie üblich liegt hier nicht die Wahrheit beim "Entweder-Oder", sondern beim "Sowohl-als-Auch". Ich bin davon überzeugt, daß die Frage, ob das Tonbandstimmenphänomen animistischer oder spiritistischer Natur ist, auf experimentellem Weg niemals geklärt werden kann.

    Ich könnte mir denken, daß die Frage nach dem Übertragungskanal bei solchen Vorgängen uns den Weg verbaut, und zwar deshalb, weil der Übertragungskanal einen energetischen Prozeß voraussetzt. Wenn es nun ein energetischer Prozeß ist, dann müßte ja das physikalische Gesetz wirken und gültig sein. Das heißt, der Vorgang müßte telepathisch abhängig sein. Das ist er aber nicht. In der Frage

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nach dem Übertragungskanal wird das Problem bereits verbaut. Was immer wir auch untersuchen wollen: bei allen außersinnlichen Wahrnehmungen wird doch in dem Bereich, in dem diese Information wirksam wird, zunächst einmal die Entropie (physikalische Größe, von der die Verlaufsrichtung von in der Natur ablaufenden Prozessen abhängt) abgelenkt.

Man sollte also besser fragen: wie kommt diese Entropiewirkung zustande? Wenn man das einfach hinnimmt und behauptet, die Entropie wird abgesetzt, dann hätte man es mit einem Perpetuum mobile zweiter Art zu tun. Die Frage sollte also nicht lauten, wie ist der Übertragungskanal einer energetischen Wirkung beschaffen, sondern man müßte vielmehr fragen, wie es eigentlich möglich ist, daß in irgendwelchen lokalen Bereichen eine Entropie abgesetzt wird.

Wenn man an diese Frage herangeht, hat es keinen Zweck, irgendwelche energetischen Überlegungen anzustellen. Man müßte dann ausweichen und einen Energiebegriff anwenden, der noch gar nicht existiert bzw. den wir noch gar nicht kennen. Fest steht jedenfalls, daß diese unbekannte Energie die Materie verändern kann. (Horb 1974 - Auszug)

Physikprofessor Alex Schneider, SI. Gallen/Schweiz
   
Das Tonbandstimmenphänomen hat zwei prinzipielle Aspekte. Der eine Aspekt ist ein subjektiver, persönlicher, und der andere ein wissenschaftlicher. Ich möchte sagen, der persönliche Aspekt ist ein Exerzitium, eine Erweiterung der persönlichen Erfahrung, ähnlich wie man Yoga-Übungen macht, Traumanalysen durchführt, automatisch schreibt oder andere mediale Tätigkeiten ausübt.

Wie alle diese Exerzitien können sie richtig oder falsch sein. Sind sie nämlich falsch, so kann das zu einer psychischen FehleinsteIlung führen. Man wird ein bißchen merkwürdig, und zwar nicht im guten Sinne.

    Viele sind auf die Tonbandstimmen durch eine Veröffentlichung in irgendeiner Illustrierten aufmerksam geworden oder haben durch Zufall davon gehört. Man ist dann ans Experimentieren gegangen ohne irgendwelche Kenntnisse von der Parapsychologie zu haben.

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    Das halte ich für grundverkehrt. Man sollte zumindest grundlegende Vorkenntnisse haben. Man läßt schließlich nicht jedermann in ein chemisches Laboratorium, der gar keine Kenntnisse von Chemie hat und läßt ihn nicht einfach ein bißchen Zeugs zusammenmischen, bis es knallt oder nicht knallt.

Deshalb rate ich zu einem vorherigen eingehenden Studium. Wenn man es aber richtig macht, dann gibt es eine Eröffnung neuer Welten, eine psychische Erweiterung von ungegeahnter Art.

    Auf der anderen Seite nun zum wissenschaftlichen Aspekt: Die meisten, die sich wissenschaftlich oder pseudowissenschaftlich damit befassen, glauben im Stimmenphänomen ein komplett neues, paranormales Phänomen zu sehen. Neu daran ist einzig das, daß die Stimmen in der Elektronik auftreten.

Das Phänomen ist aber verwandt mit dem Phänomen der direkten Stimme, das man schon lange kennt. "Direkte Stimme" heißt, daß spontan oder reproduzierbar in medialen Sitzungen im Raum objektiv wahrnehmbare immen auftreten. Es ist natürlich eine Energiefrage. Eine Stimme medialer Herkunft, die den ganzen Raum erfüllt, braucht naturgemäß einiges mehr an Energie als eine Stimme, die vor der Membrane eines Mikrofons auftritt.

Wie die Stimmen zustandekommen, ist ohnehin ungeklärt. Es kann sein, daß die Luft zu Schwingungen erregt wird oder elektrische Ladungen irgendwo in unserem Tonbandgerät zu eben derselben Schwingung anregen. In diesem Fall käme die Schwingung nicht über das Mikrofon, sie käme dann in der Elektronik vor.

Viele Forscher haben versucht, herauszufinden, an welcher Stelle des Tonbandgerätes die Stimmen eigentlich auftreten. Das Resultat ist bis heute so, daß jeder etwas anderes behauptet. Vielleicht ist das sogar richtig. Es ist ähnlich wie mit dem Spuk.

Wenn man ihm auflauert, dann spukts einfach an einem anderen Ort. Wenn es spukt, dann spukts eben überall. Analog hierzu könnte man meine Hypothese untermauern, daß es nicht ein isoliertes Problem ist, wie man annimmt.

    Man könnte das Phänomen unter das große Gebiet der Psychokinese einreihen. Es hat dieserhalb schon beinahe so etwas wie Streit gegeben, wenn man sagt, das Stimmenphänomen sei nur Psychokise. Man muß eben das "nur" weglassen. Psychokinese ist ein

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Systembegriff. Durch die Psyche wird etwas bewirkt. Wenn wir aber schon von "Psyche" sprechen, dann müssen wir uns darüber im klaren sein, daß es unter Umständen auch leib freie Psychen geben kann. Wir haben uns also nicht den Weg verbaut, wenn wir annehmen, daß aus einer anderen Welt solche Veränderungen des Tonbandes möglich sind. Einerseits können es die Psychen Lebender, andrerseits aber auch die Psychen Verstorbener sein.

    Es gab immer schon physikalische paranormale Phänomene, aber das Tonbandstimmenphänomen ist für viele weitaus überzeugender als alle anderen Phänomene. Deshalb muß es gefördert werden.

    Eine Idee hat mich angeregt: Alles was wir denken, wird vielleicht irgendwo imprägniert, man kann auch sagen: auf der Astralebene aufgezeichnet. Die Tonbandstimmen sind ein bißchen von der Art, daß ich oftmals das Gefühl habe: was wir da machen, ist nicht, daß ich mit meinem Großpapa spreche, sondern ich schaue nach, was der zu Lebzeiten zu der betreffenden Frage auf dem Astralplan eingegraben hat.

Das kann natürlich nur für einen Teil der Stimmen gelten, denn bei anderen, die aktuell sind, könnte eine solche Aufzeichnung gar nicht in Frage kommen. Manches ist aber ratsächlich so, als gelänge man in verworrene Fußstapfen des Betreffenden. Das hat mit dem verstorbenen Großvater zu tun, aber es ist nicht aktuell, es ist eine Aufzeichnung im Astralbereich, die wir abtasten.

Die Blavatsky beispielsweise wußte ganz genau, daß sie gelegentlich solche Astralabdrücke, wie sie es nannte, wiedergelesen hatte und also mit dem Verstorbenen in Kontakt kam. Vielleicht reichen wir irgendwo an den Saum des Verstorbenen heran. Die Welt ist ja so reich.

    In Zusammenhang mit dem Stimmenphänomen wird immer wieder das "Unterbewußtsein" gebracht. Ich habe niemals behauptet, die Stimmen kämen nur aus dem Unterbewußtsein; das Wörtchen "nur" muß wegbleiben. Was ist denn überhaupt "Unterbewußtsein?" Nur wenn mir jemand eine ganz genaue Analyse des Unterbewußtseins geben kann, kann ich mit ihm streiten.

    Immer wiederholt sich die gleiche Frage: Ist das Phänomen nun animistisch oder spiritistisch? Das ist ein alter Zopf aus dem letzten Jahrhundert. Es ist sicher Unsinn, zu sagen: das ist animistisch oder

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spiritistisch. Wenn man bei C. G. Jung in den "Träumen" nachliest, so kommen dort auch Dinge vor, die gar nichts mit dem Bewußtseinsinhalt des Betreffenden zu tun haben. Es gibt mythologische Dinge, die weit weg liegen von der Bewußtseinssphäre des Betreffenden. Vielleicht würde Jung heute etwas anderes sagen, aber sicher gibt es fließende Übergänge.

Man kann sagen, das Bewußtsein geht in tieferes, noch tieferes Unterbewußtsein, in kollektives Unbewußtsein. Im kollektiven Unbewußtsein gibt es Kristallisationspunkte, und diese Archetypen sind letztlich so wie unsere Spirits, die zu uns reden. Damit sind wir wieder beim extremen Spiritismus angelangt.

    Das sind Streitgespräche, die zu nichts führen. Wir wissen ja so wenig über die jenseitige Welt und so wenig über das Unbewußte. Alle esoterischen Lehren sagen aus, daß es verschiedene Schichten gibt, und wenn wir nun in andere Schichten gehen, so herrschen dort eben andere Gesetze. Diese versuchen wir zu erforschen, indem wir ganz einfach Tatsachen sammeln. Wir sollten aber nicht versuchen, sie in alte Nomenklaturen einzureihen; dann gibt es nämlich sofort Streit. (Horb 1974 und 1975 - Auszüge)

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rodiehr Nov 2007 


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