Stimmen aus einer anderen Welt
- Chronik und Technik der Tonbandstimmenforschung -
von Hildegard Schäfer (
)

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Ein Buch über Tonbandstimmen zu lesen
und danach über das Phänomen urteilen zu
wollen, wäre etwa dasselbe, wie einen
Reiseführer über ein fernes Land zu
studieren und daraufhin zu sagen:
Ich kenne jetzt dieses Land!


Einführung

    "Stimmen aus einer anderen Welt." Gibt es so etwas? Ist die Behauptung, daß eine solche Verbindung möglich sei, nicht unglaublich? Sicher werden viele so denken, wenn sie den provokatorischen Titel dieses Buches lesen, und ich kann es ihnen nicht einmal verübeln. Nur zu gut erinnere ich mich der Zeit, als auch ich außerordentlich skeptisch derartigen Aussagen gegenüberstand.

    Auch wenn es seit geraumer Zeit beinahe zur Allgemeinbildung gehört, etwas über PSI, Parapsychologie und alle damit verbundenen Begriffe zu wissen, so ist doch das Tonbandstimmenphänomen für Uneingeweihte noch eine ziemlich unbekannte, fragwürdige Angelegenheit, auf die ihrer Meinung nach nur naive, gutgläubige oder abergläubische Menschen hereinfallen.

    Ist es wirklich so? Die "Naiven", die "Gutgläubigen" und die "Abergläubischen", die sich seit Jahren intensiv mit der Stimmenforschung befassen, sind zum großen Teil namhafte Wissenschaftler, Physiker, Psychologen, Ingenieure, Rundfunk- und Fernsehfachleute. Wenn es sich nur um Hirngespinste, Tricks oder Betrug handeln würde, wäre diesen Menschen, die für die Forschung sehr viel Mühe und auch Geld aufwenden, sicher die Zeit dafür zu schade.

    Während der Tagungen der Tonbandstimmenforscher, die ich in

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den letzten sechs Jahren besuchte, hatte ich Gelegenheit, viele Experimentatoren kennenzulernen. Ich stellte fest, daß beinahe alle Berufsgruppen vertreten sind und die meisten Teilnehmer einer durchwegs realen Tätigkeit nachgehen. Berufe wie Arzt, Architekt, Jurist, Ingenieur, die an die Ratio gewisse Anforderungen stellen, beweisen, daß es sich bei den Menschen, die sich an der Forschung beteiligen, keineswegs um Halb- oder Ganzverrückte handelt.

    Ich konnte aber auch die Erfahrung sammeln, daß sich viele Menschen gerne mit dem Stimmenphänomen befassen und selber experimentieren möchten, doch in der irrigen Annahme, daß hierzu ganz bestimmte Voraussetzungen notwendig seien, keine Versuche wagen. Insbesondere der technisch nicht Versierte glaubt, seine Experimente müßten von vornherein zum Scheitern verurteilt sein.

Daß dem nicht so ist, beweisen die Erfolge solcher Personen, die mit keinerlei elektrotechnischem Fachwissen belastet sind. Auch ich gehöre zu dieser Kategorie, und ich befinde mich in guter Gesellschaft, denn der Nestor der Stimmenforschung, Friedrich Jürgenson, sagt von sich selber, daß er mit der Technik auf dem Kriegsfuß steht.

    Nach längerer Zeit des Experimentierens bin ich zu der Auffassung gelangt, daß das Phänomen keineswegs nur vom technischen Aspekt her zu verstehen ist, sondern verschiedene Komponenten zusammenwirken müssen, sehr wahrscheinlich aber menschliche Momente im Vordergrund stehen. Die Frage, inwieweit wir bei unseren Versuchen von der "Gegenüberwelt" abhängig sind, drängt sich natürlich ebenso auf, kann jedoch unsererseits nicht eindeutig beantwortet werden.

    Angespornt von eigenen, überzeugenden Einspielungen und beseelt von dem Wunsch, möglichst vielen Menschen, für die "Stimmen aus dem Jenseits" noch völiges Neuland sind, die Möglichkeit zu zeigen, wie sie sich selber mit dieser epochalen Entdeckung auseinander setzen können, habe ich mich entschlossen, dieses Buch zu schreiben.

    Weil ich versuchen will, einen möglichst großen Personenkreis anzusprechen, werde ich keine wissenschaftlichen Abhandlungen und elektrisch-physikalischen Traktate zu Papier bringen, sondern für jedermann verständliche Beispiele und Anleitungen. Ganz

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besonders möchte ich dem unvorbereiteten, aber interessierten Neuling, der mit eigenen Versuchen beginnen möchte, einen Weg zeigen.

    Um einen abgerundeten Überblick über die gesamte einschlägige Forschung zu vermitteln, ist es unvermeidlich, auf einiges Grundsätzliche, vielleicht auch schon Bekannte hinzuweisen.

    Dem Leser, der in keiner Weise mit der Nomenklatur der Parapsychologie vertraut ist, mag der Inhalt dieses Buches wie ein modernes Märchen dünken. Wer a priori ein Weiterleben nach dem Tode für unmöglich hält, wer den Menschen nur als biologisch-chemisches Produkt sieht, der wird vor allem sein Denkmodell umstoßen und sich auf völlig neue Aspekte einstellen müssen.

    Die Skepsis den Tonbandstimmen gegenüber ist mir bekannt. Vorurteile sind jedoch Urteile, die gefällt werden, bevor man über eine Sache Bescheid weiß. Deshalb sollte man zuerst prüfen und dann urteilen. Viele Menschen wollen ganz einfach nicht wahrhaben, daß es eine außersinnliche Wirklichkeit gibt, eine Wirklichkeit außerhalb unserer fünf Sinne, für deren Erfassung diese nur auf unser Erdenleben ausgerichteten Sinne eben nicht ausreichen.

Sie leugnen starrköpfig eine immaterielle Daseinsform und versuchen, mit ihren unzulänglichen Sinnen Unfaßbares faßbar zu machen und in ihre begrenzte Welt einzuordnen. Damit diese Integrierung gelingt, versuchen sie mit allen Mitteln, für paranormale Erscheinungen plausible Erklärungen zu finden, auch wenn diese noch so weit hergeholt sein mögen. Hauptsache, ihr festgefügtes Weltbild wird nicht erschüttert, ihr althergebrachter Trott nicht gestört, ihr Gewissen nicht beunruhigt.

Um ungestört diesseitsbezogen leben zu können, weist man alles, was auf eine transzendentale Existenz hindeutet, weit von sich, gibt sich aufgeklärt, modern, unbeeinflußbar. Aber um sinnvoll leben zu können, wäre doch das wichtigste, die Wahrheit um den Tod zu wissen, der, bewußt oder unbewußt, als ungelöstes Rätsel in der Seele jedes Menschen herumspukt.

    Wir wüßten nicht, was Leben ist, wenn es den Tod nicht gäbe. Was aber ist der Tod?

    Der Tod steht als scheinbar riesengroße, unüberschaubare Mauer vor uns, und niemand weiß genau, was sich hinter ihr verbirgt.

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    Viele wollen es auch gar nicht wissen; sie schließen die Augen und weisen alle Gedanken daran weit von sich, als gäbe es für sie keine letzte Stunde. Der Mensch setzt sich mit allem auseinander, was ihn betrifft, nur nicht mit der Tatsache, die für alle eines Tages präsent wird, mit dem unabdingbaren Tode.

Die meisten leben, als hätten sie dieses Leben ad infinitum gepachtet, als wäre der Tod eine Eventualität, die zwar erfahrungsgemäß für andere, nicht aber für sie selber Gültigkeit hat, ähnlich einem Unfall auf der Landstraße. Wir werden zwar Zeuge eines Unfalls, sehen flüchtig hin, registrieren bedauernd das Unglück, fahren vielleicht auch eine kurze Strecke vorsichtiger als sonst, fühlen uns aber bald schon wieder so sicher, als könne uns so etwas nicht passieren.

    Es ist jedoch nicht meine Absicht, dem Leser ständig den Tod vor Augen zu führen und ihn damit zu ängstigen. Ganz im Gegenteil. Dieses Buch handelt vielmehr vom Leben. Vom Leben nach dem Tode. Eine frohe Botschaft soll es unter den Menschen verbreiten, die Gewißheit, daß mit dem leiblichen Tode nicht alles "aus" ist, sondern ein anderes, wahrscheinlich sogar wichtigeres Leben beginnt.

    Für gläubige Menschen steht dieses Leben zwar außer Zweifel, aber oft haben sie recht vage, seltsame Vorstellungen von ihm.

    Nicht jeder Mensch hat die Gnade, das Glück oder wie man es sonst nennen mag, blind glauben zu können, wenn keine greifbaren, sichtbaren oder hörbaren Beweise vorhanden sind. Die verworrenen und teilweise auch recht naiven Vorstellungen der Kirchen vom nachtodlichen Leben erzeugen bei denkenden, kritischen Menschen mit Recht ein gewisses Unbehagen.

Man denke nur an die widersprüchlichen Worte der Priester an offenen Gräbern. Sie beten, Gott möge den Verstorbenen bei sich aufnehmen und ihn sein Angesicht schauen lassen, und bitten gleichzeitig, er möge ihm ewigen Frieden schenken bis zum jüngsten Tage und ihn dann von den Toten auferwecken. Die Christen glauben zwar an eine unsterbliche Seele, wissen aber wenig damit anzufangen.

Sie verbannen das Unsterbliche im Menschen in irgendein Vakuum, sie legen die Seele auf Eis, um sie am jüngsten Tage wieder aufzutauen und mit dem inzwischen zu Staub und Asche

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verfallenen materiellen Leib zu vereinigen. Sie bedenken nicht, daß etwas, was unsterblich ist, nicht über eine Zeitspanne hinweg "ausgelöscht" sein kann, sondern ohne Unterbrechung jetzt und immer da sein muß. Für denkende Menschen hat daher der kirchlich-dogmatische Glaube einen großen Unwahrscheinlichkeitsgehalt.

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rodiehr Nov 2007


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