INSTRUMENTELLE  TRANSKOMMUNIKATION
von Ernst Senkowski

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C-18       THEOLOGIE - ESOTERIK UND SPIRITUALISMUS 

Wir kommen vom Himmel über freien Kanal. 

Die christliche Religion in den verschiedenen historisch gewachsenen konfessionellen Institutionen spielt in der westlichen Welt nach wie vor eine wichtige Rolle. Pluralistische Bestrebungen, die in evangelischen Gruppenbildungen bereits ein Höchstmaß erreicht haben, nehmen auch in der strenger hierarchisch gegliederten römisch-katholischen Kirche zu. Nach dem "Entscheid über die Unterordnung des Geistes unter den trinitären Gott auf dem Konzil von Nicäa im Jahre 325 n.Chr." wurde auf dem 8. ökumenischen Konzil in Konstantinopel im Jahre 869 der 'Geist' ausgegliedert (GEBSER S.337), [168].

Jedoch: MICHEL 'Geistchristentum'. BENEDIKT XV beschrieb im 18.Jh. die 'Paraphänomene' in vier Bänden. Eine neusprachige Übersetzung des lateinischen Originals liegt bisher nicht vor. Spiritismus und Spiritualismus werden seit dem 19.Jh. dogmatisch unterdrückt, (vgl. z.B. LÜTTKOPF). Auf der Basis des Leib-Seele-Dualismus versäumten es die Verantwortlichen, den Gläubigen ein adäquates Menschenbild zu vermitteln.

Der gesamte Komplex nachtodlichen Lebens und eventueller Transkontakte wurde unzureichend dargestellt. Daran hat augenscheinlich auch die Veröffentlichung der 'KONGREGATION FÜR DIE GLAUBENSLEHRE' 1979 nichts wesentliches geändert, in der es unter Punkt 3 heißt: "Die Kirche hält an der Fortdauer der Subsistenz eines geistigen Elementes nach dem Tode fest, das mit Bewußtsein und Willen ausgestattet ist, sodaß das 'Ich des Menschen' weiterbesteht. Um dieses Element zu bezeichnen, verwendet die Kirche den Ausdruck Seele" (HEIDENREICH). Die Werke von BENZ und KÜNG sind keineswegs erhellend. Dagegen MUSES: "Die religiösen Prediger, die auf den ersten Stufen des spirituellen Infantilismus beharren, halten nicht mehr Schritt mit den Erfordernissen der menschlichen Evolution."

[168] "Unvereinbar mit dem kirchlichen Dogma ist auch der ... Trichotomismus, wonach der Mensch aus drei Wesensbestandteilen, dem Leib, einer animalischen und einer geistigen Seele zusammengesetzt ist (sarx, psyche, pneuma)", 'Grundriß der Dogmatik', 10.Aufl.1981, nach RAVAGLI 12/1988. Dem Verf. liegt zwar ein freundlicherweise von Prof. A. HOFFMANN übermittelter Einspruch gegen diese Darstellung vor. Jedoch sind auch dem Neuen Katechismus der katholischen Kirche keine eindeutigen Definitionen zu entnehmen.

Der Neue Katechismus der katholischen Kirche zeigt ein unverändertes Bild. Für die Misere auf der Erde ist der 'Fall der Engel' (§ 391ff) verantwortlich. 'Gefühle' werden - unverständlicherweise - mit 'Leidenschaften' gleichgesetzt (§ 1763). Zu 'Leib-Seele-Geist' werden völlig unklare Beschreibungen gegeben (§§ 363, 366, 367, 992, 2516). Der Themenkomplex 'Tod' (Artikel 11) erscheint uneinheitlich, 'Reinkarnation' (§ 1013) wird grundsätzlich ausgeschlossen.

Als einziger Trost entgegen den Bestimmungen zu 'Wahrsagerei, Magie, Hellseherei, Totenbeschwörung', und 'dem Willen zur Macht über die Zeit' (!) (§§ 2115/6/7), verbleibt dem gläubigen TBS-Amateur am Ende nur die Berufung auf sein nach wie vor der Doktrin unterworfenes persönliches Gewissen (§ 1792) und eventuell der Hinweis auf die Existenz einer 'Gemeinschaft der Heiligen' (§§ 957/8), die mit den 'Verstorbenen' identisch zu sein scheinen.

Die von RESCH formulierte und in die HEIMsche Allgemeine Feldtheorie übernommene Vierfachkonturierung des menschlichen Erlebnisraumes in Physis-Bios-Psyche-Pneuma (Materie-Leben-Seele-Geist) wäre als Grundlage zu übernehmen und ihr die kritische Auswertung der TK-Inhalte zur Seite zu stellen. Realität und Bedeutung der Kontakte mit den Verstorbenen müßten offiziell bestätigt und weltweit verbreitet werden [169].

[169] Im Grunde wäre es die Interpretation der biblischen Überlieferung: "In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen".

Vielleicht hat die traditionell geringe Reaktionsgeschwindigkeit des Vatikans dazu beigetragen, offizielle Stellungnahmen zur ITK zu verhindern. Die Diskrepanz zwischen dogmatischer Festlegung und der Freiheit des Geistes mag dort kurzfristig unlösbar erscheinen. Jedenfalls ist davon auszugehen, daß 'höchste Kreise' über mediale und instrumentelle Kontakte informiert sind.

ERNETTI wurde bereits 1952 zusammen mit Padre GEMELLI von PIUS XII in Privataudienz empfangen, um über die Ergebnisse vom 17.9.1952 zu berichten, vgl. A-6.1. JÜRGENSON hat nicht nur PIUS XII porträtiert und Sondergenehmigungen für Filmaufnahmen im Vatikan erhalten, er hat sich auch als erster öffentlich für den 'Sprechfunk mit Verstorbenen' eingesetzt und wurde von PAUL VI mit dem Orden San Gregorio ausgezeichnet. Vor einigen Jahren hatte MEEK zweimal Gelegenheit, hohen Würdenträgern über Spiricom vorzutragen.

Die Vermutung, der Vatikan betreibe eine TK-Station, erscheint nach mehreren ernst zunehmenden Hinweisen begründet. Zusätzliche Bedeutung könnte dem Chronovisor zukommen, über den ERNETTI mindestens im Einvernehmen mit dem Vatikan vorgetragen hat [171]. Hier kann nur zitiert werden, was der TECHNIKER, der sich eventuell als 'Engel' interpretieren ließe, im Dialog bei CETL zu DETERMEYER sagte: Die katholische Kirche wird gut beraten sein, wenn sie die ihr jetzt zugänglich gemachte Chance nützt [170].

[170] Das Wissen um die jenseitigen Hierarchien ist weitgehend verloren gegangen, nur die Anthroposophen scheinen sich ihrer noch bewußt zu sein. 'Engel' als 'Boten' haben sich immer manifestiert (GIOVETTI, LEUENBER­GER, MOOLENBURGH). Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß der 'Teufel' in gewissen kirchlichen Kreisen für wichtiger gehalten wird, vgl. auch F-38.11/12.

 

[171] Gemäß C-18 ist der verallgemeinernde Begriff 'Vatikan' unangemessen. Es gibt auch dort nur Personen mit unterschiedlichen Meinungen, allerdings sind die Konservativen nach wie vor in der Überzahl.

Einigermaßen rätselhaft ist auch das Verhalten der katholischen Kirche hinsichtlich der Marienerscheinungen, insbesondere der von MARIA konkret geforderten Veröffentlichung des dritten Fatima-Geheimnisses, die blockiert worden sein könnte, um die Anerkennung eines kosmischen Hintergrundes zu verhindern, vor dem das patriarchalisch-dogmatische System als Fehlentwicklung erscheinen würde, (vgl. J.FIEBAG 1992).

Nach dem offiziellen Schweigen verlagert sich die Stellungnahme 'der Kirche' zur ITK auf die 'unteren Ränge'. Hier finden sich unverbindliche Übergänge zwischen absolut positiver Beurteilung und völliger Ablehnung. "Der BISCHOF von PARMA und einige geistig offene Priester haben die Kommunikationen, die von Jenseitswesenheiten ausgehen, das großartigste Phänomen unseres Jahrhunderts genannt" (ALVISI: 'La Sopravvivenza').

 ERNETTIs Meinung klingt ganz natürlich: "Warum sollten sich die 'Armen Seelen' und die Angehörigen der 'Gemeinschaft der Heiligen' nicht (auch) über technische Geräte melden?" Am anderen Ende der Skala vernimmt man das Verbot der Beschäftigung mit den 'Blendwerken des Satans' (SIEGMUND) nicht nur von evangelischer Seite, wobei die Frage offen bleibt, welches Interesse der 'Teufel' daran haben sollte, das Fortleben nach dem Tode zu demonstrieren.

Der gern zitierte Passus "Du sollst die Toten nicht befragen" verliert erheblich an Gewicht angesichts der Tatsache, daß eben von den 'Toten' die Initiative zur ITK ausging, und daß die Definition von 'Tote' sich unter Hinzuziehung von "Laßt die Toten ihre Toten begraben" eher auf die 'geistig Toten' anwenden läßt. Im übrigen hat niemand empfohlen, sich von unsicheren oder unvernünftigen TI abhängig zu machen oder die Verstorbenen als Lebensberater zu entwürdigen.

Jedenfalls duldete die Kirche die langjährigen TBS-Versuche des Schweizer Pfarrers L.SCHMID, und sein Buch 'Wenn die Toten reden' wurde zwar nicht mit dem Imprimatur versehen, aber auch nicht auf den Index gesetzt. Für den einzelnen Gläubigen gilt bezüglich der TK aufgrund der persönlichen Gewissensfreiheit (HÄRING) die eigene Entscheidung, denn der Geist weht immer noch, allen Dogmen zum Trotz, wann und wo er will.

Vielleicht hat der (Heilige) Geist den italienischen Franziskanerpater Gino Concetti aus dem Umfeld des 'Osservatore Romano' inspiriert, 1996 (44 Jahre nach Gemelli und Ernetti!).ein. wenn auch nicht offziell-vatikanisches so doch geduldetes, Interview zu geben, das in seiner Heimat durch die öffentlichen Medien weit verbreitet wurde, aber im Ausland kaum bekannt und gewürdigt geworden ist.

Der französische katholische Priester, Prof. Père François Brune, hat sich während der letzten Jahre intensiv mit dem Studium der Transkommunikation und der Verbreitung des soliden Wissens um die ITK betätigt. Wir übernehmen aus der Zeitschrift 'Parasciences & Transcommunication 29, Juni 1997, S. 41-44, wesentliche Teile seines Berichts 'Die Stellung der katholischen Kirche zur Reinkarnation und Transkommunikation'. 

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Zur Reinkarnation
Entgegen vielen Gerüchten gibt es keine offizielle Stellungnahme der Kirche zur Reinkarnation, insbesondere existiert kein entsprechender Konzilsbeschluß. Nach Kardinal Mercier, einem Vertrauten des Papstes, kann diesbezüglich jeder Katholik glauben, was er will. Gewisse Stellen der Bibel deuten nicht zweifelsfrei auf Reinkarnation.

Unter Hinweis auf unsere weitgehende Unkenntnis der Struktur des menschlichen Wesens verweist Père Brune auf die Komplexität dessen, was gemeinhin unter dem uneinheitlich definierten Begriff Reinkarnation stark vereinfacht verstanden wird. Die häufig als beweiskräftig geltenden Phänomene erscheinen eher als Hinweise auf eine allgemeine Durchdringung, eine Osmose von Diesseits und Jenseits, sodaß die Verstorbenen Teile von uns selbst sein könnten.

Der Autor empfiehlt das Studium des Buddhismus als hilfreich und empfindet die dortige Leugnung der Persönlichkeit und den Glauben an die Reinkarnation als widersprüchlich - die jeweiligen Strukturen bestünden eher aus wechselnden Teilen, die nach gelegentlichen Berichten auch gleichzeitig in verschiedenen Personen auftreten könnten. 

Zur Transkommunikation
Kommentar des italienischen Berichterstatters:.. '
Das Interwiev ist sehr bedeutsam, da es erstmalig neue Tendenzen der Kirche hinsichtlich des Paranormalen aufzeigt, über das die geistliche Behörde bisher durchaus gegensätzliche Meinungen hatte'. Pater Concetti (C.)
 

C.: "Nach der modernen Katechese erlaubt Gott unseren lieben Verschwundenen, die im außerirdischen Bereich leben, Botschaften zu senden, um uns in bestimmten Momenten unseres Lebens zu leiten.

Nach neuen Entdeckungen im Bereich der Psychologie des Paranormalen hat die Kirche entschieden, Experimente zum Dialog mit den Verstorbenen nicht mehr zu verbieten, unter der Bedingung, daß sie mit einer seriösen wissenschaftlichen und religiösen Zielsetzung vollzogen werden."

Frage: "Vermittelt uns dies nicht eine neue theologische Konzeption über die Kommunikation mit dem Jenseits?"

C.: "Alles geht von der Vorstellung aus, daß die Kirche ein einziger Organismus mit Jesus-Christus als Oberhaupt ist. Dieser Organismus besteht aus den Lebenden als dem Volk der Gläubigen auf der Erde, aus den Heiligen und Seligen, die im Frieden des Geistes im Paradies sind, sowie aus den Seelen, die im Fegfeuer ihre Sünden abbüßen müssen. Diese drei Dimensionen sind nicht nur mit Jesus sondern - dem Begriff 'Gemeinschaft der Heiligen' entsprechend - auch miteinander verbunden, d.h. eine Kommunikation ist möglich."

Frage: "In welcher Weise sind nach der Lehre der Kirche diese Kontakte durchzuführen?"

C.: "Die Botschaften können nicht nur durch Worte und Töne übermittelt werden, also durch die normalen Kommunikationsmittel des menschlichen Geistes, sondern auch durch verschiedene Zeichen, wie beispielsweise durch Träume, die gelegentlich sogar präkognitiv sein können, oder durch geistige Impulse, die unseren Geist durchdringen. Diese Impulse können sich in Visionen, Bilder und Konzeptionen umsetzen."

Frage: "Kann jeder diese Wahrnehmungen machen?"

C.: "Diejenigen die diese Phänomene häufig wahrnehmen, sind sensitiv, das heißt Personen, die eine hervorragende Empfindlichkeit für die Signale besitzen, die aus der anderen Welt kommen.

Ich spreche von den Medien und Hellsichtigen aber auch von normalen Menschen, die außergewöhnliche Wahrnehmungen haben können, einen besonderen Traum, ein seltsames Zeichen, eine plötzliche Erleuchtung, und denen im Unterschied zu den Sensitiven die Interpretation dessen, was sie empfangen, nur in seltenen Fällen gelingt."

Frage: "Erlaubt die Kirche, sich zur Interpretation der Phänomene an diejenigen zu wenden, die man als Sensitive oder Medien bezeichnet?"

C.: "Ja, die Kirche erlaubt es, sich an diese besonderen Personen zu wenden, jedoch mit großer Vorsicht und unter bestimmten Bedingungen. Die Sensitiven, an die man sich wenden soll, auch wenn sie ihre Experimente unter Benutzung moderner Techniken entwickeln, sollten vom Glauben inspiriert sein.

Unter diesem Aspekt wären Priester vorzuziehen. Die Kirche verbietet alle Kontakte der Gläubigen mit denjenigen, die mit den Jenseitsverbindungen Abgötterei, Beschwörung der Verstorbenen, Nekromantie, Aberglauben und Esoterik, alle diese okkulten Verfahren betreiben, die zur Verneinung Gottes und der Sakramente anregen."

Frage: "Welchen Motiven muß ein Gläubiger folgen, um in einen Dialog mit den Toten zu treten?"

C.: "Es ist notwendig, den Dialog mit den Toten nur in dringenden Fällen anzustreben, wenn zum Beispiel jemand seinen Vater, seine Mutter, seinen Sohn oder Ehegatten unter dramatischen Umständen verloren hat und nicht imstande ist, sich mit der Trennung abzufinden.

Ein Kontakt mit der Seele eines Lieben kann einen Geist beruhigen, der durch ein derartiges tragisches Geschehen erschüttert ist. Auch kann man sich an die Toten wenden, wenn man ein schwieriges existenzielles Problem zu lösen hat. Im allgemeinen helfen uns unsere Vorfahren und senden uns niemals Botschaften, die schädlich sein können."

Frage: "Welches Verhalten ist während der medialen Kontakte zu vermeiden?"

C.: "Man soll nicht mit den Seelen der Verstorbenen spielen. Man soll sie nicht aus nichtigen Gründen herbeirufen, zum Beispiel um die Gewinnzahl einer Lotterie zu erhalten. Es ist gleichfalls angemessen, die Zeichen aus dem Jenseits kritisch zu unterscheiden und ihre Bedeutung nicht über zu bewerten. Man würde dadurch in eine zweifelhafte Leichtgläubigkeit verfallen.

Darüber hinaus sollte man sich den Medien und Phänomenen nicht ohne die Kraft des Glaubens nähern. Man würde sonst mit der Gefahr spielen, sein psychisches Gleichgewicht zu verlieren und sogar in dämonische Besessenheit zu versinken. Die Exorzisten berichten immer noch von Tausenden, die infolge ihrer Teilnahme an spiritistischen Sitzungen von Dämonen geplagt werden."

"Für die katholische Kirche sind Jenseitskontakte möglich, und derjenige, der im Sinn des Glaubens mit der Welt der Verstorbenen kommuniziert, begeht keine Sünde." 

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Père Brune fasst zusammen: 

Das Phänomen existiert, Kommunikation mit dem Jenseits ist möglich, ihre Durchführung ist legitim, sei es aus wissenschaftlichen Gründen, sei es im Fall von Menschen, die nach dem Verlust eines geliebten Wesens verzweifelt sind oder auch um Ratschläge zu erhalten. Einschränkungen ergeben sich aus der notwendigen Beachtung der Kritikfähigkeit und der Vermeidung nutzloser Motive.'

Die anglikanischen Bischöfe hatten 1937 eine Studie zur Überlebensfrage in Auftrag gegeben, deren 'Ergebnisse' 40 (in Worten: vierzig) Jahre später einer Pseudo-Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Die Majorität der uneinigen Gutachter schloß: "Es ist unserer Meinung nach wichtig, daß Vertreter der Kirche in Verbindung/Berührung mit Gruppen intelligenter Personen bleiben sollten, die an den Spiritismus glauben" (!).

Ergänzung: "Das Komitee empfiehlt bezüglich dieses Punktes keinerlei Publizität" (!). Die Minorität wandte sich gegen diese Empfehlung, plädierte aber ihrerseits "für die intensivere kirchliche Behandlung der Gemeinschaft der Heiligen und der Überlebensfrage" (ARCHBISHOPS COMMITTEE ON SPIRITUALISM 1939). HEMLING (S.16) zitiert dazu W.TEMPLE, den damaligen Erzbischof von York: 'Es ist durchaus unerwünscht, daß das Weiterleben nach dem Tode durch Versuche nachgewiesen wird'.

Nachdem die Verbindlichkeit christlicher Dogmen und Vorschriften für die Gestaltung des persönlichen und sozialen Lebens ständig abgenommen hat, ist die Entwicklung einer schier unübersehbaren Zahl unterschiedlichster Bestrebungen zu beobachten, die sich in den neuen, durch Unsicherheit gekennzeichneten Freiräumen als Hilfen zur Bewältigung der Probleme des täglichen Daseins anbieten.

Esoterik, einst verstanden als geheimgehaltenes und geheimzuhaltendes Wissen um menschlich-kosmische Verknüpfungen, das den Adepten erst nach schwierigen Prüfungen in Weisheitsschulen oder Mysterienstätten vermittelt wurde, ist heute zum Sammelbegriff abgesunken (MIERS). (Unsere heutigen Schulen sind ein 'säkularisierter Abklatsch' jener Schulen des Altertums!).

Mehr im Hintergrund bleiben Gruppen wie etwa die Rosenkreuzer (HEINDEL) oder die Anthroposophen, die jahrhundertealte Traditionen weiterzuführen suchen. Sie können nicht streng von den gleichfalls unscharf definierten Spiritualisten unterschieden werden. Gemeinsame Grundlage ist die Überzeugung vom Primat des Geistes. STEINER nannte Anthroposophie eine Geistes-Wissenschaft, die jüngere 'Bewußtseinsforschung' gewinnt zunehmend an Bedeutung: 

      TART, WILBER, FREY, GREGORY, HARMAN, JAHN/DUNNE, KRIPPNER, ORNSTEIN. 

Allgemein und speziell unter stärker betonten östlichen Aspekten erscheinen die im Westen so benannten Paraphänomene den (echten) Esoterikern und Spiritualisten als relativ unwichtig. Die entsprechenden 'Siddhis' sind ihnen ein uninteressantes Durchgangsstadium auf dem Weg spiritueller Entwicklung.

Die intensivere Beschäftigung mit den Grenzgebieten wird daher weitgehend abgelehnt, eventuelle Ergebnisse gelten bestenfalls als unnütze Bestätigung längst erworbenen 'Wissens'. Allerdings haben einige indische Meister ihr Interesse an der ITK ausgesprochen (private Mitt.), und Yoga-Praktiken könnten geeignet sein, die Realisierung auch der apparativ-gestützten TK-Kontakte zu fördern.

Im Hinblick auf die Gegebenheiten in den westlichen Gesellschaften sind die Überzeugungen kleiner, sich häufig exklusiv empfindender Gruppen eine ungerechtfertigte Unterbewertung der Paranormologie. Die Wirklichkeit geistiger Potenzen und des 'mind over matter' bzw. 'mind merging with matter' (Geist über Materie bzw. Geist mit Materie verschmelzend) wird vermutlich nur durch massive Einbrüche in das 'wissenschaftlich gesicherte' materialistische Weltbild und in das Alltagsleben der einzelnen Menschen zur gebührenden Kenntnis genommen werden. In diesem Rahmen könnte der ITK in unserer Epoche besondere Bedeutung zukommen.

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