INSTRUMENTELLE  TRANSKOMMUNIKATION
von Ernst Senkowski

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A-1     KOMMUNIKATIONSARTEN

Das hier geistige Quelle. 

Die intersubjektive Wirklichkeit außergewöhnlicher audiovisueller, technisch verifizierbarer Signale mit sinnvollen Inhalten ist als Faktum zu akzeptieren [1]. Wegen der ungeklärten Herkunft und der unverständlichen Entstehungsbedingungen handelt es sich um paranormologische (parapsychologische, paraphysikalische) Effekte, die den 'Grenzgebieten' oder einer im Entstehen begriffenen erweiterten Wissenschaft zuzuzählen sind.
 

[1] "Unsere Definition von Wirklichkeit, die für uns den Ausschlag gibt, was möglich und was unmöglich ist, ist die Theorie. Das Laborexperiment oder das Spontanphänomen ... ist die Tatsache" (LeSHAN 1986, S.145).

Es scheint, daß die neue Sicht der Welt nicht-mechanistisch, transzen­denzoffen und holistisch (ganzheitlich) sein wird (DOBBELSTEIN, EMDE, MOSER, MYNAREK, NICKEL, RAVAGLI 3/1988, REISER). Vermutlich ist eine tiefgreifende Revision der zu wenig hinterfragten Paradigmen (KUHN) erforderlich, eine neue Epistemologie (HARMAN/DE QUINCEY), die die grundlegende Frage nach der Entstehung von 'Wissen' angemessener als bisher beantwortet.

Neben einer Fülle anderer, das herrschende System herausfordernder Anomalien verweist eine unübersehbare Zahl eindeutig interpretierbarer sprachlicher Signale, seit Jahrzehnten auf magnetischen Tonträgern dokumentiert, in jüngerer Zeit ergänzt durch teilweise dialogfähige direkte elektroakustische Stimmen, sowie durch Transtexte und Transbilder, mit permanenter Hartnäckigkeit auf verstorbene Menschen, sogenannte 'Tote', als primäre Verursacher, die im wie immer vorzustellenden Jenseits unseres wachbewußt erfahrbaren

Diesseits, in Transbereichen, bewußt zu leben vorgeben. Da die historisch begründete animistisch-spiritistische Alternative in zweiwertiger Logik unlösbar ist und vernünftigerweise durch ein Sowohl-als-auch ersetzt werden muß (HEIM), fordert und erlaubt das Erfahrungsmaterial eine sachgerechte Beurteilung, wenn sie nicht durch persönliche Voreingenommenheit blockiert wird.

Die Terme Tonbandstimmen TBS, Voices on Ta­pe VOT, Electronic Voice Phenomena EVP, Psychofonie, Metafonie, Conceptofonie, erfassen nur die akustischen Formen eines größeren Komplexes. Daher wird im folgenden der Oberbegriff Transkommunikation benutzt, in dem 'trans' auf das unbewußte Jenseits unserer Raumzeit deutet und 'Kommunikation' als Empfang oder Austausch von 'Information' verstanden sei [2].

[2] USA: Interplane-Communication, Spiritual-Communication (Spiricom).

Dem Wachbewußtsein des westlichen Menschen sind, durch somatische und soziokulturelle Bedingungen eingeschränkt [3], zwei Arten normaler audio-visueller informatorischer Wechselwirkungen mit der Umwelt geläufig: die organisch-sensomotorische Kommunikation im Nahbereich und die sie erweiternde, den als trennend erlebten Raum mit Lichtgeschwindigkeit übergreifende, untersinnliche, EM technische Telekommunikation, ([4], Abb.2).  

ABB.2:     KOMMUNIKATIONSARTEN 

[3] "Der Körper ist ein physisches Kommunikationsmittel zwischen einer Person und anderen Personen in einer gemeinsamen physischen Welt. Es ist nicht gesagt worden, daß wir den Körper benötigen, um zu existieren.

Der Tod des Körpers würde nur das Ende einer Gruppe von Verbindungen mit einer speziellen Gemeinschaft anderer Personen sein. Die Möglichkeit von Verbindungen mit anderen solchen Gemeinschaften in einem anderen Körper könnte erhalten bleiben" (MUSES 1972, S.251ff).
 

[4] 'untersinnlich' in anthroposophischer Terminologie, um Verwechslungen mit 'außersinnlich' zu vermeiden.

Im paranormologischen Bereich lassen sich zwei Erfahrungsgruppen unterscheiden: die animistische Diesseits-(Bio-)Kommunikation und die darüber hinausweisende spiritistisch interpretierbare TK.

Alle klassisch-physikalischen Beschreibungsversuche der flüchtigen Korrespondenzen oder Korrelationen, die als Telepathie, Hellsehen, außersinnliche oder Fernwahrnehmung ASW bzw. FW bezeichnet werden, sind gescheitert.

Es ist weder gelungen, wirksame Abschirmungen zu konstruieren, noch irgendeinen materiell-energetischen Informationsträger zu verifizieren, wie er zur technisch-informatorischen Überbrückung räumlicher Distanzen unerläßlich ist. Danach verbleibt nur die Leugnung der realen Existenz der Phänomene oder die Anerkennung der Unvollständigkeit des wissenschaftlichen Systems [5], (NEUHÄUSLER; PARANORMAL COMMUNICATION).

[5] "Tatsächlich überwindet die Information keinen 'Raum'. Das Rätsel des 'Wie' ist ein Scheinrätsel, beruhend auf einem fundamentalen semantischen und begrifflichen Irrtum. Aus der Tatsache, daß die Körper zweier Versuchspersonen sich bei einem Experiment 300 km voneinander befinden, kann man nicht folgern, daß ihr Bewußtsein 300 km weit auseinander ist. Im geometrischen Raum, in dem ihre Körper existieren, machen die 300 km ... einen Unterschied, ... aber im Reich des Bewußtseins, dem 'Sitz' der Gedanken und Gefühle, hat der Begriff 300 km genauso wenig Sinn wie die Angabe, die beiden seien 300 Pfund oder 300 Volt voneinander entfernt", (LeSHAN 1986, S.121; GROSS, KEEZER).

Die Präkognition oder Vorschau impliziert eine weitere, tiefgreifendere Herausforderung, indem sie das lineare Ursache-Wirkungs-Prinzip (Kausalität) verletzt und die Unzulänglichkeit der seriellen Zeitdefinition beweist [6].

Die psychokinetischen und Materialisationserscheinungen stellen die Gültigkeit der entsprechenden physikalischen Erhaltungssätze in Frage. Insgesamt bricht das verläßlich geglaubte Gefüge der angeblich realen, objektiven Außenwelt-Wirklichkeit zusammen und erweist sich als bestenfalls intersubjektives, tatsächlich je eigenes persönliches psychisches Konstrukt.

[6] Das Ursache-Wirkungs-Schema versagt bereits bei geschlossenen Kreisläufen, in denen jedes Glied 'gleichzeitig' Ursache und Wirkung ist. Jede gedankliche und experimentelle Trennung stört bzw. zerstört den Ablauf. Kritik der 'Gleichzeitigkeit' im psychischen Geschehen BEARDEN 1980.

Die Einordnung jener menschlichen Erlebnisse, die im spiritistisch/spiritualistischen Sinn als medial und hier als transkommunikativ verstanden werden, stößt auf weitere Schwierigkeiten. Während telepathische Kommunikationspartner als lebende Menschen identifizierbar sind und die Korrektheit einer Fernwahrnehmung auf normalen Wegen kontrolliert und eventuell verifiziert werden kann, erscheinen die jenseitsbezogenen Äußerungen eines Mediums zunächst als dessen nicht nachprüfbare subjektive Produktionen.

Gegebenenfalls 'dahinterstehende' Verursacher (Quellen, Entitäten, TW, 'Extraterrestrier', komplexe Informationsstrukturen) sind nicht unmittelbar erkennbar. Der 'Animist' beharrt auf seiner reduktionistischen Behauptung, das Medium selbst, begabt mit sonst niemals beobachteten extremen 'supertelepathischen' Fähigkeiten, sei der unbewußt dramatisierende Erzeuger der TI, oder er nimmt teilautonome 'Spaltpersönlichkeiten' an.

Dagegen akzeptiert der 'Spiritist' in weitgehender Übereinstimmung mit den Formen und Inhalten der Botschaften und Dialoge die Existenz unabhängiger TW, die über oder durch das Medium als (Nachrichten-)'Kanal' TI aus Transbereichen in unsere Bewußtseins'ebene' 'senden' [7].

[7] "Es gibt nur ein einziges 'uneingeschränktes Universum', in dem Lebende und Verstorbene nebeneinander leben; die 'Lebenden' sind sich dessen jedoch normalerweise nicht bewußt, denn sie sind durch ihre geringe Wahrnehmungsfähigkeit stark behindert" (WHITE). Auch: BACCI, DI NOTO, HEINTSCHEL-HEINEGG, WOLSKE. Der Großteil des Informationsflusses zwischen den Transbereichen und der irdischen Ebene verläuft in uns unbewußten Kanälen!

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Die Hilflosigkeit hinsichtlich einer Entscheidung wird vielleicht in einer verallgemeinerten Interpretation des Unvollständigkeitssatzes von GÖDEL (WATZLAWICK 1984) etwas verständlicher.

Danach ist ein komplexes System, hier der Mensch, nicht imstande, sich selbst oder höherkomplexe Strukturen vollständig zu beschreiben. Es vermag bestenfalls Systeme niedrigerer Komplexitätsgrade zu 'verstehen', (vgl. Systemtheorie D-27).

Trotz unübersehbarer Diskrepanzen, vielfacher inhärenter Widersprüche und nachweislich falscher Inhalte kann die Gesamtheit medialer Äußerungen eine transzendenzoffene Sichtweise veranlassen oder stützen.

Die Berufung mancher, sich wissenschaftlich gebärdender Animisten auf OCKHAMs RAZOR erscheint angesichts der menschheitlichen Bedeutung der Problematik als vordergründig durchsichtiges, materialistisch bedingtes Ausweichmanöver. Im übrigen sind OCKHAMs erkenntnistheoretische Voraussetzungen keineswegs gesichert, (SCHÖNHERR; OBERTH in [140]).

[140] Selbst bei geringer angenommener Vernetzung resultieren 10200 - 10300 interneuronische Schaltmöglichkeiten. Die Zahl der Atome im uns zugänglichen Universum wird auf 1066 geschätzt. - Dem Laien ist zumeist die Tatsache nicht bewußt, daß alle Computer-'Produktionen' sich aus nichts als Folgen binärer Impulse zusammensetzen, charakterisiert etwa durch '0' und '1'.

 

In gewisser Weise bauen die Techniker unsere Gehirnstrukturen und die Abläufe in ihnen in vereinfachter Form nach. Die Frage, ob diese Maschinen eine Art von Bewußtsein besitzen oder entwickeln können, wird heftig diskutiert und je nach Definition von 'Bewußtsein' unterschiedlich beantwortet.

 

Bis zu einem gewissen Grade sind sie jedenfalls lernfähig, besitzen ein hervorragendes Gedächtnis, sind relativ sehr schnell und ermüden nicht so wie ihre Be-Diener. Einziger Trost: ihr Bedarf an elektrischer Energie. Wenn man sie ausschaltet, sind sie 'scheintot'. Einige verlieren ihre Gedächtnisinhalte bis auf kümmerliche Reste.

TK beschreibt also die informatorische Verknüpfung irdisch-verkörperter Menschen mit Entitäten und/oder Strukturen anderer, zunächst nicht näher definierbarer Seins- oder Bewußtseinsbereiche, zu denen der bewußte Zugang im Normalfall durch eine sinnvolle, weil die totale Überlastung und Verwirrung verhindernde 'PSI-Sperre' als 'Reduzierventil' (HUXLEY) blockiert ist.

Im einfachsten Fall der kurzzeitigen Öffnung dieser Sperre handelt es sich um den einseitigen Empfang von TI, die Zweiwegkommunikation ist als Dialog charakterisiert. Das breit gefächerte Spektrum der MTK-Phänomene, hervorragend dargestellt von TYRRELL (1972) und neuerdings in französischer Sprache von GRANDSIRE, wird seit der Einführung der EM Telekommunikation durch eine Fülle 'anormaler' Vorgänge an oder in elektrotechnischen Geräten und Anlagen ergänzt und bestätigt.

In parapsychologischer Terminologie liegt, als neuartige Verknüpfung psychischer und physikalischer Komponenten, eine psychokinetische Beeinflussung materiell-energetischer Systeme vor, die ein Informationspotential verkörpert und als ITK bezeichnet werden kann. Der Phänomenkomplex umfaßt die erst bei der Kontrolle einer Aufzeichnung hörbaren TBS, die unmittelbar für jeden Anwesenden wahrnehmbaren, teilweise dialogfähigen EAS, Musik, telegrafische Signale, Computertexte, Video-, Fernseh- und digitalisierte Bilder. 

ABB.3:     FORMEN DER INSTRUMENTELLEN TRANSKOMMUNIKATION 

Die Bedeutung dieser Ereignisse liegt auf mehreren Ebenen: Als Eingriffe in technische Systeme verobjektivieren sie den rein medial-subjektiven Erfahrungsbereich. Sie gehören einerseits der Physik an und fordern ernsthafte Bemühungen zu ihrer Einordnung.

Sie gehen andererseits mit ihrem Informationspotential über die gewöhnlich betrachteten Paraphänomene hinaus, indem die Inhalte unmißverständlich auf das persönliche Fortleben des Menschen nach dem irdischen Tod, sowie auf die Existenz nicht-menschlicher Wesenheiten deuten und damit zur Beantwortung der 'Grundfrage aller Wissenschaften' (DRIESCH 1975, S.132) beitragen.

Es bleibt abzuwarten, ob und in wie weit die ITK die Entstehung eines umfassenderen Weltbildes, einer neuen Imago Mundi, fördern wird. Dabei erscheint die summarische Vereinigung der überkommenen, gleichermaßen dogmatischen religiösen und wissenschaftlichen Systeme nicht als gangbarer Weg, weil beide Systeme zu eng und festgefahren sind.

Eher mag eine Chance in der Wiedererweckung und angepaßten Interpretation der übergreifenden 'ewigen Wahrheiten' liegen. Nach einer bei BACCI empfangenen TI ist die TK ein Instrument, das in beson­derer Weise die moderne Epoche charakterisiert hat.

In Abb.4 sind einige charakteristische Eigenschaften und Verknüpfungen der normalen und paranormal-medialen Kommunikation dargestellt. Während zur Beschreibung der normalen Kommunikation eine einheitliche wissenschaftliche Terminologie vorgegeben ist, verlangt die Einordnung der TK ein erweitertes System und neue Vorstellungen. Als grundlegender Begriff der menschlichen Erlebniswelt erscheint 'Information', die im oder durch das Bewußtsein wahrgenommen wird.

NORMALE KOMMUNIKATION 

PARANORMAL-MEDIALE KOMMUNIKATION

ABB. 4:    NORMALE UND PARANORMALE KOMMUNIKATION

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