FRIEDRICH JÜRGENSON
Sprechfunk mit Verstorbenen
Praktische Kontaktherstellung mit dem Jenseits

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SECHSUNDVIERZIGSTES KAPITEL

Dem Fernsehen ist das Risiko zu groß - Ein Großsteil der Wissenschaftler kneift - Acht Personen außer mir empfangen Stimmen von Verstorbenen - Von der persönlichen Einstellung der Forscher hängt sehr viel ab - Der Fall Andersson

Seite 234 Im Winter und Frühjahr 1964-1965 erhielt ich mehrere höchst interessante Besuche, u. a. erschien der Programmdirektor des Schwedischen Fernsehens, Doc. Nils Baehrendtz mit seiner Frau. In Ihrer Gegenwart konnte ich zwei klare Stimmen über das Mikrophon aufnehmen und auf Band festhalten.

Prof. Laurent traf abermals bei mir ein. Gleichzeitig hatte ich Thorlins eingeladen und einige sehr deutliche Einspielungen - von einem gewissen Redakteur Sting Söderlind erzielt - bereitgelegt. Ich werde nachher noch darauf eingehen. Außerdem war Ing. Törnquist mit seinen Lautsprechern und Filtergeräten eingetroffen. Und so konnten wir getrost mit unseren Versuchsreihen beginnen.

Am ersten Tag erklang nur einmal Lenas Stimme. Sie sagte resolut: "Heute wird nix!" Und dabei blieb es auch, trotz all unserer Bemühungen.

Am nächsten Tag, es war ein Sonntag, wendete sich das Blatt. Wir erhielten nicht nur mehrere deutliche Stimmen über das Mikrophon, sondern auch im Radio waren Stimmen zu vernehmen. Der gleiche Tenor, der vor einem Jahr "Farbror Churchill Tackar Ove!" gesungen hatte, sang dieses Mal ein kurzes: "Die Wellen eindämmen!"

Laurent erhielt den Eindruck, als wären die Einspielungen irgendwie mit dem Mond verbunden, und er äußerte sich später vor der Presse, daß er bereit wäre, eine Richtantenne in Nysund aufzustellen.

Mit dem Fernsehen aber war die Sache auch noch nicht abgeschlossen. Es gab da einen Umstand, der mir recht bedenklich vorkam - richtiger eine Einstellung, die - milde gesagt - Seite 235 eine ängstliche Schwäche der maßgeblichen Herren verriet.

Es war auch charakteristisch, daß trotz aller "Publicity" und aller positiven Aussagen bekannter Fachleute in Wirklichkeit von wissenschaftlicher Seite keinerlei Anstalten getroffen wurden, dem Phänomen auf technischem Weg näher auf den Grund zu gehen. Um die Kosten solcher Untersuchungen von vornherein auf ein Minimum herabzusetzen, hatten meine Frau und ich unsere Waldhütte - vier Räume, Küche und Bad - als Aufenthalts- und Experimentierräume zur Verfügung gestellt. Mehr konnten wir uns nicht leisten. Jedoch: nichts geschah.

Nachdem nun die Nachricht bekanntgegeben worden war, daß deutsche Wissenschaftler nicht nur mit großem Interesse das Phänomen studierten, sondern auch erfolgreiche Verbesserungen auf dem Wege der Analyse mit Tonverstärkern und Filtrierung aufzuweisen begannen - das heißt eine Methode gefunden hatten, die den Brückenbau zwischen hier und dort wesentlich stabilisieren könnte - da schien im schwedischen Rundfunk neues Interesse zu erwachen.

Endlich, endlich hatten sich Leute gefunden, die bereit waren, die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Von nun an brauchte man in Schweden nur ganz still und artig abzuwarten, um dann, wenn die Sache von deutscher Seite veröffentlicht würde, sich sicher und getrost im Kielwasser der braven Deutschen zu halten.

Auf der letzten Besprechung im Rundfunkhaus vertagte ich das Ganze auf unbestimmte Zeit. Ich erklärte, daß meiner Ansicht nach das Vorrecht der Erstaufführung eher dem Deutschen Fernsehen zukomme, schon allein darum, weil deutsche Forscher offen und sachlich mit Rat und Tat das Problem aufgegriffen hatten.

Bevor ich nach Italien abreiste, waren in Schweden und Deutschland folgende Personen mit Tonbandeinspielungen meiner Art beschäftigt: Seite 236

1. Claude Thorlin, Eskilstuna,
2. Redakteur und Frau Urban Stensström, "Svenska Dagbladet" Stockholm,
3. Redakteur Stig Söderling, "Eskilstuna Kuriren",
4. Redakteur Evert Hallin, "Eskilstuna Kuriren",
5. Redakteur Anders Elmquist, "Aftonbladet",
6. Herr Ture Feldin, Sundsvall,
7. Herr Berndt Andersson, Köping,
8. Ing. N., Stockholm,
9. Dr. K. Raudive, Bad Krozingen/Baden

Ich habe die meisten Einspielungen dieser Leute kopiert und geprüft. In allen ließen sich die gleichen Stimmphänomene einwandfrei feststellen. Auch pflegt überall die Polyglottsprache vorzukommen; jedoch bei Feldin und Andersson sprachen die Stimmen überwiegend Schwedisch; vielleicht aus Rücksicht darauf, daß die beiden Herren nur die schwedische Sprache beherrschen.

Bei Feldin treten seine verstorbenen Eltern öfters auf. Sie bringen persönliche Mitteilungen, und zwar in typisch nordländischem Dialekt. Herr Feldin hat aber auch eine Radioeinspielung, die in zwei Sprachen gebracht wurde. Die Tonqualität ist ausgezeichnet. Man hört jenen charakteristischen Brauseton, das Einschaltgeräusch und auch das eigenartige Echo.

Eine Männerstimme ruft - nein, schreit - mit metallischem Timbre, das irgendwo in einem Riesenraum zu verhallen scheint: "Achtung! - Turei (Herr Feldins Vorname) er hört på (på = auf - Schwedisch) Radio!"

Redakteur Söderlind besitzt eine der vielleicht überzeugendsten Mikrophoneinspielungen.

Er hatte zwei Freunde zu sich eingeladen. Seine Frau war verreist, und es war spät geworden. Man unterhielt sich ungezwungen, und Söderlind erklärte seinem Freund: "Die Stimmen sprechen nicht nur Schwedisch, sie können auch in Aramäisch auftreten..."

Hier wurde er von einer Frauenstimme unterbrochen, die auf Schwedisch mit kräftiger Stimme sagte: Seite 237 "Det kan vara vilket ord som helst!" (Das kann ein jegliches beliebige Wort sein!)

Zwei Tage vor meiner Abreise traf ich mit einem deutschen Ingenieur zusammen, der als leitender Techniker und Tonexperte bei einer schwedischen Firma angestellt ist, die deutsche Fernseh- und Tonbandgeräte führt. Ing. N. war es gelungen, eine klare Männerstimme auf Band festzuhalten, und zwar in einer Pause, die nach einem Klaviersolo entstanden war. Die Stimme sprach Deutsch. Sie sagte rasch: "Hier bin ich".

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Herr N. hatte nachher eine ausführliche Tonbandanalyse durchgeführt, die übrigens mit denen der deutschen Physiker ziemlich übereinstimmte. Er war zum Schluß dahin gekommen, daß die Stimmen sich nicht nur des Mikrophons allein als Eintrittskanal bedienten, sondern daß auch andere empfindliche Teile des Tonbandgerätes als Empfänger benutzt werden konnten.

Ein interessanter Umstand aber bestand darin, daß bei solchen Einspielungen alle vorhandenen Spuren des Tonbandes gleichzeitig bestrahlt wurden und auf den übrigen, sonst für Einspielungen unzugänglichen Spuren sich ein sonderbares Geräusch vernehmen ließ.

Was Herrn Dr. Konstantin Raudive in Bad Krozingen (Deutschland) anbetrifft, so möchte ich seine Forschungsarbeit hier besonders hervorheben. Er hat mich im Jahre 1965 das erste Mal in Nysund aufgesucht, wobei wir gemeinsame Einspielungen, die für Dr. Raudive persönlich bestimmt waren, mit gutem Erfolg erzielten.

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland beschloß Dr. Raudive, eigene intensive Forschungen bezüglich der Stimmen durchzuführen und sich zu diesem Zwecke ein kleines, aber sinnvoll ausgerüstetes Laboratorium einzurichten. Sein Anliegen war es in erster Linie, mit rein wissenschaftlichen Mitteln und Methoden dem Phänomen auf den Grund zu gehen.

Es gelang ihm im Laufe der Jahre, viele bedeutende Wissenschaftler und Fachleute nach Bad Krozingen zu bekommen, die alle Zeugen beim Einspielen der Seite 238 Stimmen wurden und das Phänomen als existierend bestätigten. Ein Ableugnen bzw. Ignorieren der Stimmphänomene von wissenschaftlicher Seite her ist also, besonders auch auf Grund der Arbeiten Dr. Raudives, heute nicht mehr möglich.

Dr. Raudive hat das Ergebnis seiner mehrjährigen Forschungen in einem Buch zusammengefaßt, das ebenfalls (in deutscher Sprache) vorliegt. Dieses Werk könnte als eine wissenschaftliche Untermauerung und Ergänzung dieses meines Buches betrachtet werden.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich einen Begriff klarlegen. Da diese Stimmphänomene die ersten auf technisch-physikalischem Wege erhaltenen in der Geschichte der Menschheit sind, so stellen sie zunächst ein völlig unbekanntes Gebiet dar.

Alles, was sich hinter diesen Phänomenen verbirgt, steht außerhalb unserer wissenschaftlichen Kompetenz, ganz gleich, ob es sich um Tonexperten, Physiker, Psychologen, Psychiater, Parapsychologen oder Mediziner handelt. Wenn wir weiterhin bei diesen Stimmphänomenen von wissenschaftlichen Forschungsgruppen,

Tests oder anderen technischen Experimenten sprechen, so kann die Aufgabe nur darin bestehen, die Vorgänge sachlich zu präzisieren. Wir dürfen nicht vergessen, daß es sich bei diesen Untersuchungen um ein Tasten im Dunkeln handelt. So ist man nicht nur bemüht, Täuschungen, Tricks und Betrügereien auszuschließen, sondern man sucht, die Kraftquelle des Phänomens ausfindig zu machen, man filtriert und verstärkt gewisse schwache Stimmen und blendet Störungen ab.

Um aber dieses Neue, noch nie Dagewesene sachlich erfassen zu können, kommt es vor allem auf die Aufgeschlossenheit und innere Reife der betreffenden Forscher an. Die Entscheidung hängt nicht nur von den technischen Veranstaltungen ab, sondern es kommt sehr darauf an, inwieweit ein Forscher frei von jeglicher Ideologie und doktrinären Schranken sein kann und inwieweit seine persönliche Courage ausreicht, um dieses Neue auch Seite 239 freimütig zu veröffentlichen. Zuviel Wissen kann oft ein großes Hindernis sein, insbesondere, wenn es sich um theoretische Hypothesen und doktrinäre Spekulationen handelt.

Ich möchte hier ein kleines Beispiel vorfuhren. Bei meiner ersten Pressekonferenz wurde ich von einem Techniker des schwedischen Rundfunks gefragt, warum ich nicht Meldung beim Rundfunk wegen Netzstörungen gemacht hätte.

"Welche Störungen?" fragte ich erstaunt.

"Ihre Stimmen natürlich!" Worauf er rasch hinzusetzte: "Die könnten ja durch Netzstörungen verursacht sein."

So benutzt ein jeder seinen kleinen Maßstab, denn es fällt dem Menschen schwer, die Grenzen seines Faches zu überschreiten.

Übrigens habe ich seit dem Jahre 1964 auch zahlreiche Einspielungen über tragbare Tonbandgeräte sowohl im Freien wie auch im geschlossenen Raum erhalten können. Solche Batteriegeräte schließen im voraus jegliche nur denkbaren "Netzstörungen" aus und zeigen eindeutig, daß die Stimmen direkt aus dem Äther einströmen. Ich habe sogar einmal frühmorgens in Pompejis stillen Gärten Lenas Grüße entgegengenommen, zu einer Zeit, da die antike Stadt für alle Besucher unzugängig war.

Bevor ich die Geschehnisse in kurzen Zügen zusammenfasse, möchte ich noch kurz auf den Fall Berndt Andersson zu sprechen kommen, der in seiner Schlichtheit ein anschauliches Beispiel für zahlreiche Parallelfälle bildet.

Herr Andersson hat im Jahre 1963 seine Frau durch ein - damals noch unheilbares - Nierenleiden verloren. Eine glückliche Ehe wurde dadurch brutal zerrissen. Das ganze Dasein erschien Andersson plötzlich sinnlos. Er konnte es einfach nicht fassen, daß eine so herzensgute und noch junge Frau unter schweren Qualen dahinscheiden mußte. Er fand das Ganze grausam und ungerecht.

Seine drei Töchter litten ebenfalls schwer unter dem Verlust. Sie hatten nicht nur eine liebevolle Mutter verloren, Seite 240 sondern es schmerzte und ängstigte sie, den tiefen Kummer ihres Vaters hilflos ansehen zu müssen.

Eines Tages hatte Andersson in irgendeiner Zeitschrift über die "Geisterstimmen von Mölnbo" gelesen. Ein Funken Hoffnung glühte in ihm auf.

Da erschien ihm in der Nacht seine Frau. Er befand sich im Halbschlaf und war sich dessen bewußt, sah aber seine Frau und hörte ihre Stimme.

"Ich lebe - ich lebe!" raunte sie ihm zu, danach verschwand die Erscheinung.

Sollte das Wirklichkeit oder ein Wunschtraum gewesen sein? Andersson kaufte mein Buch, und nachdem er es gelesen hatte, beschloß er, mich aufzusuchen.

Kurz und gut; Andersson traf bei uns in Nysund ein, und bereits bei der ersten Einspielung ereignete sich folgendes: Ich hatte gerade meine unsichtbaren Freunde willkommen geheißen, als eine weiche Frauenstimme: "Das wissen wir..." auf Schwedisch hinzufügte. Nach einer kleinen Weile raunte die gleiche Stimme "Eivor..."

"Das war meine Frau...... sagte Andersson bewegt - "ich habe sofort ihre Stimme erkannt - sie hieß Eivor..."

In der nächsten Woche besuchte mich Herr Andersson wieder. Er war mit seinen beiden Töchtern Mariann und Rigmor gekommen, die ebenfalls die Stimme ihrer Mutter wiedererkannten.

Heute herrscht wieder Zuversicht im Hause Andersson. Die Einspielungen, die Andersson bekommen hat, sind nicht nur persönlicher Art. Auch ich habe über seine Tonbänder gewisse Hinweise erhalten, vor allem aber einen zuverlässigen Mitarbeiter gewonnen, dessen Leben einen neuen Inhalt erhalten hat.

Es ist aber selbstverständlich, daß ich auch beim besten Willen nur hier und da einmal - wie es im Falle Andersson war - als Vermittler tätig sein kann. Mehr würde mir nicht nur aus zeitlichen Gründen unmöglich sein, sondern es liegt auch nicht im Bereich des Möglichen, für mehr als nur einige Auserwählte als Vermittler die Kontakte einzuleiten.

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