FRIEDRICH JÜRGENSON
Sprechfunk mit Verstorbenen
Praktische Kontaktherstellung mit dem Jenseits

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VIERZEHNTES KAPITEL

Medizinalrat Felix Kersten und sein Tonband - Wer sind die bestens unterrichteten Kommentatoren? - Seltsame Verknüpfungen der Schicksalsfäden

Seite 68 Eines Abends war ein alter Freund von mir, Felix Kersten, mit seiner Frau zu uns gekommen. Kersten war Medizinalrat und ein ungewöhnlich begabter Masseur. Über Kersten ist so viel in der Weltpresse geschrieben worden, (und auch sein Buch ist weit verbreitet), daß es genügt, wenn ich erwähne, daß dank seines enormen Einflusses auf Himmler es ihm gelungen war, Hunderttausenden von Menschen das Leben zu retten.

Seit Kriegsende praktizierte Kersten in vielen Ländern. Seine Familie hatte ihren festen Wohnsitz in Stockholm. Wir hatten uns längere Zeit nicht gesehen, und es ergab sich sogleich eine offenherzige und lebhafte Unterhaltung. Ich spielte einige meiner Tonbänder vor und schien damit bei den beiden großes Interesse erweckt zu haben.

Felix bat mich, mit meinem Tonbandgerät auch einmal zu ihm nach Hause zu kommen. Er wolle uns eine von ihm gestaltete Sendung, die vom Westdeutschen Rundfunk ausgestrahlt worden war, vorspielen. Sie trug den Titel "Mensch unter Unmenschen" und war ein Querschnitt durch seine Rettungsaktionen während des "Dritten Reiches".

Als wir dann eines Abends, im Kreise einiger Freunde, die Tonbandaufzeichnung Kerstens anhörten, bemerkten ein junger Mann und ich, daß ab und zu in den Atempausen der Sprecher leise Nebenstimmen zu vernehmen waren. Wir spielten nachher die Stellen um, und es gelang uns, eine Männerstimme zu erkennen, die Kommentare zum Vortrage brachte, die, wenn auch leise, so doch recht deutlich in deutscher Sprache gehalten waren.

Diese technischen Unzulänglichkeiten hatten aber nichts gemeinsam mit den oben erwähnten Kommentaren der Seite 69 unbekannten Sprecher, die sich an mehreren Stellen einwandfrei erkennen ließen.

Es gelang mir, eine Frauenstimme und zwei Männerstimmen herauszuhören, wobei die Frauenstimme singend in Erscheinung trat. Als zum Beispiel die Rettungsaktion der polnischen Juden nach Schweden erwähnt wurde, erklang ein helles und freudiges "Gnaade!", das höchstwahrscheinlich vom gleichen Koloratursopran gesungen wurde, der bei uns am Silvesterabend zusammen mit dem Orgelsolo aufgetreten war.

Auch konnte ich die Stimme eines der Kommentatoren wiedererkennen. Der Mann sprach ein reines Reichsdeutsch, hielt seine Kommentare in einem trockenen, humoristischen Ton, warf aber auch gelegentlich sarkastische Repliken dazwischen. Zweifellos war er außerordentlich gut informiert und mußte den leitenden Kreisen des Dritten Reiches sehr nahe gestanden haben.

Für mich bestand kein Zweifel mehr, daß dieser Vortrag bei seiner Einspielung auf Tonband von irgendwelchen Zuhörern irgendwo im Äther mitangehört worden war und daß es jenen Unbekannten gelungen war, ihre eigenen Bemerkungen und Kritiken mit auf das Band zu bringen.

War es nicht sonderbar, daß gerade dieses Tonband in meine Hände geraten sollte? Ich erhielt den festen Eindruck, daß hier wieder einmal jemand Schicksalsfäden geknüpft hatte. Ich habe mir später eine Kopie von diesem Band angefertigt und es mehreren gründlichen Kontrollen unterzogen, wobei ich den Text Wort für Wort niederschrieb.

Ich hatte das Band zur Kontrolle mit nach Hause genommen, und als ich es in Ruhe mit dem Kopfhörer gründlich geprüft hatte, konnte ich einwandfrei feststellen, daß es sich um die gleichen Stimmphänomene wie auf meinen Bändern handelte.

Allerdings entdeckte ich gleichzeitig das Vorhandensein eines sogenannten "Echos", das will sagen: einer leisen Wiederholung gewisser Worte, was übrigens auch bei Langspielplatten vorkommt.

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