K a r m a
(Rolf-D. Ehrhardt - 20. März 2002)


Auszug aus dem Brockhaus mulimedial: 
folgender Absatz (c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2001

... Die Wiederverkörperung erfolgt nach dem Karmagesetz (karma = Sanskrit »Tat«). Wie die Existenz eines Menschen, das Erleben von Freude und Leid Wirkungen seiner Handlungen und Gedanken zu einer früheren Zeit sind, bestimmt er durch die moralische Qualität seines Tuns in diesem Leben seine zukünftige Existenz.

Nach diesen Lehren ist der Tod nicht das Ende des Lebens, sondern ein als Befreiung dargestellter Durchgang auf einem Entwicklungsweg; jeder Mensch durchläuft viele Existenzen, bis er Befreiung vom Geburtenkreislauf erreicht. Auf diese Weise wird das menschliche Leben eingebettet in einen größeren Evolutionsprozess verstanden, in dem es wesentlich um Bewusstseinsentwicklung, Läuterung und Vervollkommnung geht.

Der Reinkarnationsgedanke fand auch in bestimmte Richtungen der westlichen Esoterik, z.B.. in der Theosophie (Helena Blavatsky u.a.) und der Anthroposophie (Rudolf Steiner) Eingang.

Für was soll denn Karma nun gut sein? Geht es nicht auch ohne? Es stellen sich viele Fragen, wenn man einmal dem Gedanken nahe tritt, dass die Seele inkarniert. Nur ein paar Fragen möchte ich hier nennen:

Hier soll es Schluss sein mit den Fragen. Anhänger der Urknall-Theorie, welche besagt, dass alles aus einem winzigen Nichts entstanden ist, müssen zugestehen, dass wir alle miteinander verwandt sind. Denn wir haben alle denselben Ursprung. Was unterscheidet uns?

Karma macht eigentlich nur dann Sinn, wenn es ein Ziel gibt, auf dass es sich hinzustreben lohnt. Sei es, dass das Ziel die Einheit (von was?), die Vervollkommnung (was ist das?) oder das Sammeln von Erfahrungen und das Gewinnen von Erkenntnissen ist.

Offensichtlich ist auch, dass dies nicht mit einer Inkarnation zu bewältigen ist. Warum nicht? Denn die Seele inkarniert wieder - sie reinkarniert. Wer bringt den Plan der Seele hier auf Erden durcheinander? Hat die Seele keine volle Übersicht bevor sie inkarniert?

Das Ziel der Seele soll nach allen Erkenntnissen und Überlieferungen sein, zurück in die geistige Einheit zu gelangen. Dies kann sie jedoch nur, wenn sie freiwillig aus eigenem Erkennen unter erschwerten Bedingungen des auch Menschseins den Weg der Liebe zu allem Sein beschreitet. 

Es gibt verschiedene Annäherungen an diesen Begriff. Erfreulicherweise führen sie alle zum selben Ergebnis und machen auch nach kritischer Prüfung Sinn.

Sanskrit: < Tat, Handlung, Wirken >

  1. Materielle, fruchtbringende Handlungen im Einklang mit den Gesetzen der Natur, wie sie unter anderem in den vedischen Schriften niedergelegt sind; dieses positive Handeln zieht auch positive, d.h. erfreuliche und genussvolle Reaktionen ("gutes Karma") nach sich. (Akarma, Vikarma).

  2. Das Gesetz des Karma (Aktion/Reaktion): das, was du säst in Gedanken, Worten und Taten, das wirst du ernten. 

Nach dem Modell der "Welten der Seele" ist Karma das Gesetz des energetischen Ausgleichs. Es handelt sich um eine seelische Verantwortlichkeit für die Wirkung von Handlungen, die eine andere Seele ohne vorherige Vereinbarung in der Verwirklichung ihres Inkarnationsplanes nachhaltig behindern oder sie (zum Beispiel durch Tötung) endgültig davon abhalten.

Der entscheidende Faktor dabei ist die bewusste oder "unbewusste" Motivation eines Menschen, dem anderen Schaden zufügen zu wollen oder Unheil nicht abwenden zu wollen, obwohl es möglich wäre. Karma entsteht nicht, wenn zwischen zwei Seelen eine Vereinbarung besteht, dass dieser zerstörerische Akt stattfinden soll, das heißt, dass das zumindest unbewusste Motiv Liebe ist, die in diesem Fall besonders mutig gelebt werden muss.

Diese Unterscheidung ist für den Beobachter im Einzelfall sehr schwer zu treffen, und daher ist besondere Vorsicht geboten, den Akt eines Menschen karmisch zu nennen. ... Karma wird auch nicht durch einen einfachen Akt des noch so gut gemeinten Vergebens ausgeglichen. Der Sinn von Karma ist es ja, die Liebesfähigkeit zu entwickeln, man könnte auch sagen: Hass und Angst in Liebe umzuwandeln, und dazu braucht es seelische Anstrengung und Zeit. (aus "Weisheit der Seele" Hasselmann/Schmolke). 

C.G. Jung sagt u.a.

... Wenn aber noch ein Karma übrig bleibt, das erledigt werden muss, so fällt die Seele wieder in die Wünsche zurück und begibt sich erneut in das Leben, vielleicht sogar aus Einsicht, dass noch etwas zu vollenden sei. In meinem Fall muss es in erster Linie ein leidenschaftlicher Drang zu verstehen gewesen sein, welcher meine Geburt bewirkt hat.

Denn er ist das stärkste Element meines Wesens. Dieser unersättliche Trieb nach Verständnis hat sich sozusagen ein Bewusstsein geschaffen, um zu erkennen, was ist und was geschieht. (Erinnerungen - Träume - Gedanken, S. 324) 

Selbst in der Bibel werden Gedanken und Ansichten geäußert, die die Existenz von Karma voraussetzen:

Das Karma ist eines der geistigen und damit "gerechten" Gesetze des Universums oder der Schöpfung. Es gibt kein gutes und kein schlechtes Karma. Karma ist nichts anderes als der Hinweis, dass eine Lektion noch nicht gelernt wurde.

Der Mensch als derjenige, der mit seinem freien Willen dieses Karma verursacht hat, erhält die Chance, dieses Karma aufzulösen. Selbstverständlich ist es für den Menschen schwierig zu erkennen, ob das tägliche Leben ihn gerade mit einer "karmischen" Aufgabe konfrontiert oder nicht.

Lebt der Mensch jedoch authentisch, d.h. sind Körper, Geist und Seele im Einklang, dann bestehen gute Chancen, dass der Mensch das Wollen seiner Seele (als Wunsch, den Lebensplan zu verwirklichen) erkennt, und dazu würde es auch gehören, eine Aufgabe zu bewältigen und zu lösen, die karmischen Ursprungs ist. 

Es ist verständlich, dass die Seele*, die von ihr selbst gewählten Aufgaben (Lebensplan der Seele*) auch erfüllen möchte. Worin bestehen aber diese Aufgaben? Da gibt es zum einen die Notwendigkeit, Karma abzutragen und/oder aufzulösen.

Aber was ist Karma in einer lebensnahen Betrachtungsweise?
Karma kann man als nicht aufgelöste Verstrickung/Verwicklung mit anderen inkarnierten Seelen (das sind Menschen) bezeichnen. Wie entsteht aber nun eine Verstrickung? Grob und vereinfacht gesprochen entsteht eine Verstrickung immer dann, wenn wir mit dem Mitmenschen "lieblos" umgehen und dies kann in diesem oder in einem anderen Leben geschehen sein. 

Diese auf Erden in diesem Leben entstandene Verstrickung kann jedoch auf Erden bereits aufgelöst und damit bereinigt werden. 

Dies geschieht durch eine Folge von Aktivitäten:

Je nachdem wie gut es dem Menschen gelingt, nach diesen Grundsätzen zu handeln, indem er das eigene Ego überwindet, braucht die Seele mehr oder weniger viele Inkarnationen.

Erst dann, wenn die Seele alle von ihr gewünschten Erkenntnisse gewonnen hat, ist sie vom "Rad der Wiedergeburt" befreit und geht in die nächste Bewusstseinsebene zu ihren Seelengeschwistern.

Dort ist sie im Verbund mit den anderen, nicht inkarnierten Seelen, unter anderem als Helfer für die inkarnierte Seelen der Seelengeschwister tätig.


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