Auszug aus der Enzyklika
»Fides et Ratio«
(Glaube und Vernunft) von 1998


Im Rahmen meiner weiteren Studien bin ich auf eine bestimmte Enzyklika von Papst Johannes Paul II. gestoßen. Diese enthält meiner Meinung nach so viele interessante Auffassungen, dass ich sie hier als Auszug vorstellen möchte. Es werden grundsätzliche Fragen des Menschseins angesprochen und weitere Themen, die hier auf dieser Webseite behandelt werden.
 

Wichtig erscheinen mir auch die Ausführungen zum Begriff Glauben. Es ist hier nicht ausschließlich der christliche oder ein anderer religiöser Glaube gemeint, sondern

(Zitat) Im Glauben vertraut sich ein jeder den von anderen Personen erworbenen Erkenntnissen an.

Ich habe bisher noch keine bessere Erklärung für den Begriff Glauben gefunden, da diese Erklärung ja weit über den religiösen Bereich hinausgeht. Jeder wird, wenn auch nach mehr oder weniger langem Nachdenken, dieser Definition zustimmen können, zumal sie ja unserer täglichen Lebenserfahrung entspricht.
 

Und so glaubt jeder von uns jeden Tag, nämlich spätestens dann, wenn wir eine Zeitung lesen, Nachrichten im Fernsehen verfolgen oder die »neuesten Nachrichten« des Nachbarn über Nachbarn übermittelt bekommen.

 

Wissenschaftliche Erkenntnisse, die als das einzig Richtige und Wichtige dargestellt werden müssen wir glauben. Denn wer von uns kann schon alle Erkenntnisse selbst nachvollziehen? Dazu fehlen uns Kenntnisse und Fähigkeiten, Zeit und finanzielle Möglichkeiten. Und so glauben wir diesen »objektiven« Wissenschaftlern bis zu deren nächsten Erkenntnis.

 

Deren Wissen von heute kann morgen schon überholt sein. Dies ist gut und richtig so, jedoch sollten wir uns dessen bewusst sein. Wir ändern unseren Glauben permanent. Auch was heute als allgemeiner Wissensstand gilt war in früheren Zeiten für die meisten Menschen eine reine Glaubenssache. Ist die Erde nun rund oder ist sie eine Scheibe? Wem soll man glauben?

Ist diese oder jene Partei oder dieser oder jener Politiker in der Lage, die anstehenden Probleme eines Landes, eines Volkes oder gar der ganzen Welt zu lösen? Wem oder was glauben Sie?
 

Das, was jeder weiß oder zu wissen glaubt bestimmt seine persönliche Wahrheit und damit seinen Lebensweg.
 

Es wäre schön, wenn Sie als Leser den Versuch unternehmen würden, die hier auszugsweise wiedergegebenen Texte der Enzyklika unvoreingenommen zu studieren und dies auch dann, wenn der Vatikan nicht gerade zu Ihren bevorzugten Informationsquellen gehört.


Ich war zumindest sehr erstaunt und erfreut, diese Informationen in einer Enzyklika zu finden.


Hier geht es zu den Auszügen aus:

Ioannes Paulus PP. II
Fides et Ratio
An die Bischöfe der Katholischen Kirche
über das Verhältnis von Glaube und Vernunft

1998.09.14

Enzyklika
[griechisch] die, katholische Kirche: an alle Gläubigen gerichtetes Rundschreiben des Papstes, in der Regel in lateinischer Sprache verfasst und nach den Anfangsworten zitiert.

Die Enzykliken bilden bedeutsame Dokumente der kirchlichen Verkündigung und hatten in jüngster Zeit zum Gegenstand besonders Fragen der Ethik und Seelsorge (Veritatis splendor; Evangelium vitae), Ökumene (Ut unum sint), Theologie und Philosophie (Fides et Ratio) und der katholischen Soziallehre (Sozialenzykliken).
(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2001

Fides et ratio
[lat. »Glaube und Vernunft«], Enzyklika Papst Johannes Pauls II. vom 14.9. 1998, gerichtet »an die Bischöfe der katholischen Kirche« und »an alle Menschen, die sich auf der Suche befinden«; befasst sich, die Grundfragen der Menschen aufgreifend und die europäische Geistesgeschichte von ihren antiken Quellen bis in die Gegenwart rezipierend, mit grundsätzlichen Fragen des Verhältnisses von Theologie und Philosophie.
(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2001


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