Blick hinter Grenzen
Begegnung mit dem Ungewöhnlichen
von Heinz Hemling

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Schlusswort 

„Das ‚wirkliche Erkennen’ beruht auf einem Instinkt oder auf
einer participation mystique
mit anderen. Man könnte sagen,
es seien die ‚Augen des Hindergrundes’, welche in einem
unpersönlichen Akt der Anschauung sehen.“
C. G. Jung 

Das Ungewöhnliche, wie es nicht erst in diesem Buche berichtet wurde, hat sich der irdischen Menschheit immer wieder in der einen oder anderen Form dargeboten: in un-erklärlichen Phänomenen, plötzlichen Heilungen, unbegreiflichen Wundern, prophetischen Weissagungen, phantastischen Erscheinungen, überirdischen Visionen und, wie vor allem heutzutage, in den überdimensional großen, weltweit auftretenden Kreismustern und Piktogrammen.

Immer waren es Zeichen aus einer anderen Welt, die die Menschen aus ihrer jeweiligen Zeit heraus zu deuten versuchten. In manchen Ländern begegneten die Menschen diesen wundersamen Geschehnissen aus einem unbewussten Wissen heraus mit Ehrfurcht, weil sie spürten, dass da „höhere Mächte“ dahinterstanden, von deren Realität sie tief überzeugt waren.

Doch der zivilisierte Mensch, vornehmlich des technischen Industriezeitalters westliche Prägung, hat die Verbindung zu diesen unsichtbaren Realitäten verloren und die Angehörigen dieser Völker in seiner anmaßenden Überheblichkeit zu Überbleibseln einer heidnischen Kultur erklärt, die man fortan mit Feuer, Kreuz und Schwert bekämpfte.

Es waren nicht nur ‚primitive’ Volksstämme, sondern auch spirituell hochentwickelte Völker, wie die Azteken, Inkas und nordamerikanischen Indianer, deren Lebensgrundlage der weiße Mann auf seinen christlichen(!) Kreuzzügen vernichtete.

Mehr noch: Er beutete die Natur aus und war drauf und dran, einen ganzen Planeten zu zerstören, wodurch er das Leben der gesamten Menschheit nun auf Spiel setzt. Und dies alles nur, weil „der weiße Mann“ die Verbindung zum Ganzen der Schöpfung verloren hat.

Dort, wo das Wissen um die Zusammenhänge allen Lebens (bis in die jenseitigen Dimensionen hinein) heute noch vorhanden ist und in Gesängen, Gebetsriten und Zeremonien zum Ausdruck gebracht wird, sieht der zivilisierte Mensch darin exotische Spielereien, die er lediglich als Tourist noch ernstnimmt.

Verstehen kann er sie allerdings nicht, weil er selbst innerlich verarmt ist und die äußere (Konsum-)Welt, der er immer wieder neue „goldene Kälber“ opfert, anbetet; er merkt nicht einmal, dass hierin die tieferen Ursachen seiner zunehmenden Krankheiten liegen!

Ja, er verfolgt sogar diejenigen in seinen eigenen Reihen, die dies erkennen und sich darum mühen, die Erde noch zu retten und ihre Bewohner wieder zu heilen.

Es sieht so aus, als wenn der äußeren Gewalt in unserer Welt eine innere Auseinandersetzung der Kräfte zugrundeläge, die entweder für oder gegen die Achtung der Gesetze des Lebens sind. Inzwischen mehren sich die Stimmen derer, die alte, spirituelle Wahrheiten wieder zu entdecken beginnen – Wahrheiten, die weit über das hinausweisen, was intellektuelle Lehren dem Menschen zu geben vermögen.

Kennzeichnend für diese Wahrheiten ist u.a., dass sie sich auf die kosmischen Ganzheitlichkeit allen Seine beziehen und die Existenz jenseitiger Daseinsbereiche ebenso wenig ausgrenzen wie sie die Liebe als oberstes Prinzip in der geistigen Höherentwicklung des Menschen betonen.

Dabei wird GOTT als höchstes energetisches Prinzip, dem ein Bewusstsein innewohnt, niemals geleugnet. Wie sagte doch Daskalos, der große „Magus von Strovolos“:

„Es wäre töricht anzunehmen, dass der Schöpfer von Augen und
Ohren nicht selbst sehen und hören kann. Und es wäre gleicher-
maßen unvernünftig zu meinen, dass er, der uns die Fähigkeit des
Selbstgewahrseins schenkte, seiner selbst nicht gewahr ist.“

Bei Jakob Lorber heißt es im „Großen Evangelium Johannes“ über das, was wir gemeinhin als letzte Realität betrachten: „Alle wesenhafte Realität ist eigentlich nur im Reingeistigen zu suchen und zu finden.“ Und in einer Schrift des „Medialen Forschungskreises Schwalenberg“ wird GOTT als der Ursprung dieser geistigen Realität schließlich so umschrieben:

„GOTT ist das genialste Bewusstsein und zugleich die größte Energie im Ewigen All.“

Wer nun genau hinsieht, wird feststellen können, dass Menschen wie Dorit Gisbert, Karl L. Veit, Dr. R. Eby, Tom Johanson, Dr. Ehrhardt und Prof. Dr. E. Senkowski diesen ewigen Wahrheiten in unserer Zeit auf ganz unterschiedliche Weise wieder begegnet sind, indem sie einen Blick hinter die Grenzen des Alltäglichen geworfen haben.

Wie die Strahlen eines Sterns sich steht im Zentrum treffen, so treffen auch sie sich in dem Bewusstsein, dass es sehr wohl eine andere, jenseitige Dimension gibt – wenn auch unsichtbar für unsere physischen, irdischen Augen.

Diese Erkenntnis ist sicher nicht neu. Immer wieder haben begnadete Menschen, „Sendboten GOTTes“, in der Vergangenheit darüber berichtet – in „märchenhaften“ Erzählungen und „überirdisch“ schönen Kunstwerken, in gewaltigen Dramen und religiösen Offenbarungen.

Manche haben sich durch ihre außer-gewöhnlichen Erlebnisse zu neuen Entdeckungen, zu Erfindungen, inspirieren lassen. Viele sind jedoch von der offiziellen Gesellschaft nicht verstanden worden, man hat sie lächerlich gemacht oder verfolgt, weil man das Un-gewöhnliche, das ihnen begegnet war, nicht einzuordnen wusste.

Da der Mensch aber für alles eine Erklärung braucht, selbst für Unerklärliche, um seine Furcht vor dem Fremden zu betäuben, hielt man die Berichte über ungewöhnliche Ereignisse für Machwerke einer fehlgeleiteten Phantasie, für Teufelswerk oder Trugbilder der Seele („Halluzinationen“), denen normale Menschen nicht zum Opfer fallen. Anders, so glaubte man, konnte es gar nicht sein, wenn man die Dinge ganz einfach ‚realistisch’ einschätzte. Und doch war es in zahlreichen Fällen ganz anders!

Aber die Skeptiker waren nicht fähig, ihre eigenen Abwehrstrategien zu durchschauen, die nur das an Eindrücken und Wahrnehmungen zulassen konnte, was ihre früh geprägten Einstellungen für möglich und wünschenswert hielten.

So waren es die Ängste, die Vorurteile, die fehlenden Informationen, die den Aberglauben schufen, das Außergewöhnliche existiere eigentlich gar nicht. Wenn es dennoch hier und da in Erscheinung trete, so nur deshalb, weil einige wenige verrückte Sonderlinge ganz offensichtlich abnorm und krankhaft veranlagt seien. Wie einfach ...

Nun lehrt uns die Geschichte, dass es keinen Stillstand gibt und alles – wie von unsichtbaren Kräften getrieben – vorwärtsdrängt. Viele Menschen scheuen jedoch die damit einhergehenden Veränderungen, weil sie die Illusion von Stabilität und Dauerhaftigkeit gerne aufrechterhalten möchten; aber Veränderungen sind nun mal der Preis jeglicher Entwicklung.

Das ist auch heute so, in einer Zeit, in der vieles plötzlich dem Wandel unterworfen ist. Nicht wenige von uns reagieren darauf wie ein Kind, wenn es spürt, dass es sich von seinen Eltern allmählich lösen muss.

Dieses reagiert dann u.U. mit einer verstärkten Fixierung an die mütterliche Bezugsperson. Vielleicht fällt es sogar in eine frühere Entwicklungsphase wieder zurück, in der stillen Hoffnung, dadurch die bedrohliche Veränderung irgendwie vermeiden oder wenigstens aufschieben zu können.

Ähnliches können wir auch in unserer heutigen Gesellschaft beobachten, wenn neue Entwicklungen – wie die Aufhebung bisheriger Geschlechtsrollenklischees oder die Beseitigung nationaler Grenzen – vorübergehend zu einem verstärkten Festhalten an den gewohnten Standards und Abgrenzungen führen.

Dieser Mechanismus, Veränderungen und neue Orientierungen erst einmal regressiv zu verarbeiten, zeigt sich schließlich auch im Geistigen, wenn die zunehmende Öffnung heutiger Menschen für das Paranormale und Transpersonale bei bestimmten gesellschaftlichen Gruppierungen zunächst eine Verhärtung althergebrachter Einstellungen und Denkmuster bewirkt.

Man glaubt dann, die ‚Grundwerte’ der (eigenen!) „reinen Lehre“ verteidigen zu müssen – gegen den (vermuteten) „Angriff“ neuzeitlicher Strömungen, die natürlich immer destruktiv, unbewiesen oder ganz einfach falsch sind.

Dass diese Strömungen entwicklungsbedingte Veränderungen darstellen könnten und die eigenen wissenschaftlichen oder kirchlichen Lehren in vielem eben sowenig bewiesen sind, wird dabei geflissentlich übersehen. Das zur Zeit Übliche, die gewohnte Normalität, wird eben nicht in Frage gestellt – nicht in dem Maße, wie das Neue und Un-Gewöhnliche.

So hält man denn an dem fest, was man eh schon hat und keinesfalls verlieren möchte, obwohl es längst überholt ist – wie das kleine Kind, das den Fortschritt fürchtet, weil es noch die Illusion der Geborgenheit in sich trägt. Irgendwann aber muss die Ablösung von den alten Bindungen, die nicht mehr tragfähig sind, dennoch vollzogen werden, und dann entsteht – manchmal über Generationen hinweg – geradezu ein Sog zur geistigen Weiterentwicklung aller gesellschaftlichen Systeme, in denen Menschen organisiert sind und zusammenleben.

Diese Loslösung von materialistischen Leitbildern scheint sich heute zu vollziehen, unaufhaltsam und von vielen noch unbemerkt. Wer einen Blick hinter die Grenzen dieser Welt geworfen hat, deren Mauern nicht erst seit 1988/89 zu bröckeln beginnen, kann sich dem ungewöhnlichen Neuen nicht mehr verschließen, weil es die Normalität von morgen sein wird. 

Eines künftigen Tages wird es sich beweisen lassen – ich kann nicht sagen wann und wo – dass die menschliche Seele, während sie noch an Erdenleben gebunden ist, bereits in ununterbrochener Verbindung mit denen steht, die in einer anderen Welt leben; das die menschliche Seele auf Wesen einwirken kann und umgekehrt von ihnen Eindrücke bezieht, ohne sich dessen in gewöhnlicher Weise bewusst zu sein.“
Immanuel Kant
 

Immanuel Kant

* 22. April 1724 in Königsberg
12. Februar 1804 ebd.

(Bild und Daten von:
http://www.wikipedia.de)


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