Fenster zum Jenseits
Verstorbene sitzen Modell
Heinz Hemling

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Verstorbene sitzen Modell 

Ich saß im Aufenthalts- und Wartezimmer der SAGB, sah mir nachdenklich das Porträt von Abraham Lincoln an und wartete gespannt auf das Erscheinen von Coral Polge. Es ist schon sehr eigenartig, sich plötzlich in einer Situation zu befinden, in der man – so zwischen Hoffnung und Zweifel – auf die Begegnung mit Menschen wartet, die längst gestorben sind.

Eigentlich ist dies eine stille Revolution, die sich da ankündigt – und doch scheint es die Welt gegenwärtig nicht aus den Angeln zu heben. Ich überprüfte nochmals mein kleines Tonbandgerät, das ich zur Aufzeichnung der Sitzungen von Deutschland mitgebracht hatte.

Die Medien in der SAGB haben dagegen keiner­lei Einwände, sie wollen dadurch kein Geld verdienen, und sie haben auch nichts zu fürchten. Im Gegenteil: Man ist darauf eingestellt, dass die Besucher ihre Bandgeräte zu den Terminen mitbringen und begrüßt dies sogar, damit die Besucher nachher zu Hause die Aufnahmen nochmals in Ruhe abhören und überprüfen können. Häufig finden bestimmte Aussagen der Medien erst zu einem späteren Zeitpunkt ihre vollständige Aufklärung, und dann ist es eben von Vorteil, die genauen Angaben noch verfügbar zu haben.

 

Plötzlich stand Coral Polge im Türrahmen, ein kleines Köfferchen in der einen Hand und eine Tüte mit weiteren Utensilien in der anderen Hand. Irgendwie erinnerte sie mich an eine Zeichenlehrerin, die nicht mehr als ein flüchtiges Lächeln benötigt, um ihre Schützlinge zum Unterricht zu holen. Ich hatte bei Coral, wie ich sie bald liebevoll nannte, Einzelsitzungen vereinbart und folgte ihr nun in einen der Räume im Seitenflügel des Gebäudes.

Dort angekommen nahm sie an einem kleinen Tischchen in der Mitte des Raumes Platz, öffnete ihr Köfferchen auf dem Tisch und begann ihre Zeichengeräte zu ordnen. Sie spitzte nochmals die Stifte und legte sich alles so zurecht, wie sie es für die nachfolgenden Sitzungen brauchte.

Währenddessen unterhielten wir uns über das schlechte Wetter, das gerade in London herrschte, und darüber, dass ich aus dem nördlichen Schwarzwald käme, genauer gesagt, aus Freudenstadt, wo ich schon oft ihren Mann, Tom Johanson, getroffen hatte. Coral erzählte mir ihrerseits, dass sie im Mai 1991 nach München kommen werde.

So hatte sich schnell eine gelöste und entspannte Atmosphäre ergeben. Nichts deutete darauf hin, dass wir in wenigen Minuten ein FENSTER ZUM JENSEITS öffnen würden – einer Welt, die für uns normalerweise unsichtbar ist und nur darum nicht existiert, weil wir verlernt haben, mit ihr in Kontakt zu treten.

Es gibt allerdings Menschen, die als Medien dazu ausersehen sind, uns einen zeitweiligen Einblick in diese andere Welt zu vermitteln. Warum dies so ist, darüber an anderer Stelle mehr.

Coral Polge fragte mich jetzt, ob ich die Skizzen, die Entwürfe, wie sie sich ausdrückte, in Farbe oder in Schwarz/Weiß wolle. Ich entschied mich zunächst für farbige Bilder. Dann wollte sie wissen, ob ich mehr an Bildern meiner Geistführer oder aus meiner Familie interessiert sei.

Ich hatte Interesse an beidem. Mrs. Polge daraufhin: „Nun, man kann nicht garantieren, wer kommen möchte. Ich kann immer nur fragen und darum bitten. Es geht nicht darum, eben genau das zu erhalten, was Sie sich gerade wünschen; Sie können immer nur darum bitten.″ Schließlich war Coral bereit, die Sitzung zu beginnen. Und sie tat dies mit einem Gebet, das sie mit den Worten einleitete: „Nun wollen wir ein kleines Gebet sprechen: 

Komm zu uns, Heiliger Geist,
In innerem Frieden und ruhiger Feierlichkeit.
Während wir uns von der irdischen Welt abwenden,
Möchten wir uns verbinden
Mit den geliebten Menschen und Helfern,
Die aus der Geistigen Welt zu uns gekommen sind.
Hilf’ uns, dass wir von denen ein Bild erhalten,
Die um uns sind.
Stärke unseren Glauben,
Dass das Leben ewig währt.
Lass mich in Liebe darum bitten!
Amen.″

Es folgt nun eine kleine Auswahl von Protokollen aus den Sitzungen mit Coral Polge (Abkürzung: C.P.) und mir (H.H.).

Während der Sitzungen befand sich Missis Polge nicht in Trance, sondern sie war bei vollem Bewusstsein und somit stets in der Lage, sich beim Zeichnen mit ihrem Besucher so nebenbei über ganz alltägliche Dinge zu unterhalten. Ich habe dies als sehr angenehm empfunden, zumal es ja auch dem privaten Charakter einer solchen Begegnung entspricht.

 

Meine Cousine Heidi 

Zwei Tage vor dieser Sitzung mit Coral Polge sandte ich abends ein inständiges Gebet zum Himmel, dass sich meine bereits in den sechziger Jahren verstorbene Cousine Heidi melden möge.

Einen Tag später kündigte sie sich in einer Demonstration mit Philip Corder kurz an. Und heute, am 11.2., war sie nun die erste, die sich von Coral Polge zeichnen ließ, nachdem es „drüben auf der anderen Seite″ wohl zunächst noch ein kleines Missverständnis gegeben hatte... 

C.P.: „Nun, diese Dame hier ist wahrscheinlich eine Großmutter. Ich bin nicht sicher, aber sie zeigt sich wohl jünger als sie zur Zeit ihres Überganges in die Geistige Welt war. Sie trägt einen sehr modischen Hut! –

Sie hat allerdings nicht gesagt, dass sie Ihre Großmutter ist! – Ich fühle mich hier (Coral zeigt dabei auf ihre Taille) schlanker als sie seinerzeit war, bevor sie hinüberging. – Haben Sie noch irgendwelche älteren Verwandte, die Ihnen bei der Identifizierung behilflich sein können?″

H.H.: „Nur meine Mutter.″

C.P.: „Oh, das ist eine große Hilfe! Von welcher Seite Ihrer Familie könnten diese dunklen Augen stammen? Sie hat nussbraune Augen, etwas grünlichbraune Augen. Ich wundere mich, von welcher Seite der Familie wohl diese farbigen Augen kommen!?″

H.H.: „Aber ich sehe jetzt, es könnte meine Cousine sein. Sie hat sich gestern schon einmal kurz gemeldet, bei Philip Corder. Oh, das ist typisch für sie – diese Nase, ganz typisch!″

C.P.: „Trug sie denn Hüte wie diesen? Ich denke nicht, dass sie damals einen Hut wie diesen getragen hat.″

H.H.: „Ich weiß nicht. Sie trug ihre Haare meist hochgesteckt, wie dies in ihrer Zeit üblich war.″

C.P.: „Wissen Sie die Haarfarbe?″

H.H.: „Dunkel, fast schwarz.″

C.P.: „Diese hier sind schwarz. Die Augen sind dunkel und die Haare ebenso. Sie könnte es sein.″

H.H.: „Die Nase ist so typisch! – Ihre Mutter kam aus Italien, daher wohl die Form ihrer Nase.″

C.P.: „Das würde für die dunklen Augen und die schwarzen Haare sprechen. – War sie noch ziemlich jung, als sie starb?″

H.H.: „Ja etwas über 20 Jahre.″

C.P.: „Trug sie denn ihre Haare hinten irgendwie zusammengerollt? Hatte sie langes Haar?″

H.H.: „Ja.″

C.P.: „Und einen kleinen Knoten hinten? Es ist nämlich am Hinter­kopf zusammengefaltet.″

H.H.: „Ja. Ich besitze einige Fotos von ihr, auf denen sie ihr Haar so nach oben trägt. Das war die Mode damals. – Doch die Nase und die Augen sind ganz typisch für sie!″

C.P.: „War sie eine sehr energische Persönlichkeit?″

H.H.: „Ja. – Übrigens erwähnte dies auch Philip Corder gestern, dass sie immer gewusst habe, was sie tut. Sie war jedoch nicht dominant.″

C.P.: „Nein, nein! Aber da ist eine sehr positive ... sehen Sie, sie weiß, was sie will, und sie ist überzeugt von dem, was sie denkt!″

H.H.: „Für mich ist es ein wenig die italienische Lebensart, die hierin zum Ausdruck kommt. – Das Bild ist wirklich schön!″

C.P.: „Starb sie an etwas, das sie hier (Coral zeigt auf ihre Herzgegend!) befallen hatte? Herz oder Brust?″

H.H.: „Ja.″

C.P.: „Denn ich spüre einen schrecklichen Schmerz hier rüber, wenn ich mit ihr in Kontakt bin.″

H.H.: „Mhm, ja.″

C.P.: „Dann ist sie es!″

H.H.: „Sie hatte einen Herzklappenfehler, von Geburt an. Sie wurde in Frankfurt am Main operiert, starb dann aber fast auf den Tag genau ein oder zwei Jahre später. Es soll ein noch relativ junger, vielleicht unerfahrener Arzt gewesen sein, der sie operiert hatte.″

C.P.: „Hatte sie damals begonnen, sehr an Gewicht zuzunehmen? Wurde sie schwerer, etwas prall sogar?″

H.H.: „Das ist mir neu! – Ich kenne sie eigentlich nur als sehr schlanke Person.″

C.P. „Sie gibt mir gerade das Gefühl, dass sie, als sie in die Geistige Welt hinüberging, etwas voller war. Es hatte sie beunruhigt, dass sie zunahm. Sie wollte sich immer von ihrer besten Seite zeigen. – Und sie liebte schöne Hüte!″

H.H.: „Das wusste ich gar nicht! Glauben Sie, dass sie diesen Hut jetzt trägt, in der Geistigen Welt?″

C.P.: „Es kann sein, dass es ein Hut war, den sie sehr gemocht hat? Vielleicht erinnert sie sich, wie hübsch sie darin aussah?″

H.H. (unterdessen das Porträt betrachtend): „Oh! Das ist ganz typisch für sie!″

C.P.: „Sie zieht ihren Mund etwas hoch. Sie macht gerade eine etwas schmollende Miene zu dem ganzen. – Hatten Sie mal Probleme mit Ihrem Rücken?″

H.H.: „Ja, vor Jahren hatte ich mal eine Lumbago.″

C.P.: „Ja. Sie sagt gerade: ‚Sieh’ Dich mit Deinem Rücken vor bei diesem kalten Wetter! Pass auf, dass Du Dich da nicht ver­kühlst!’ – Wenn Sie einmal eine Lumbago hatten, dann kann da noch eine leichte Anfälligkeit vorhanden sein. Das ist sehr un­an­genehm, nicht wahr?″

H.H.: „Ja, sehr unangenehm!″

C.P.: „Da ist auch eine Verbindung mit Ihrer Großmutter, obwohl ich Ihre Großmutter nicht zeichne. Als ich vorhin begann, dachte ich zunächst, es sei Ihre Großmutter, die sie (meine Cousine) nach vorne schob!

Es ist die Großmutter auf dieser Seite der Familie. Das heißt, Sie haben eine gemeinsame Großmutter. – Es ist so, als wenn Ihre Großmutter die Cousine gedrängt hätte, nach vorne zu gehen!″

H.H.: „Ja, das könnte sein. – Sehen Sie das Bild vor Ihrem geistigen Auge?″

C.P.: „Nein.″

H.H.: „Es kommt ausschließlich durch Ihre Hand?″

C.P.: „Ja. Das ist auch der Grund, warum ich manchmal nicht sicher bin, was ich gerade bekomme von drüben. Wissen Sie, manches muss ich auch vermuten. Als ich beispielsweise diesen Hut sah, dachte ich, dass es ein sehr altmodischer Hut sei. Aber das ist er nicht. Wenn man sich weiter damit beschäftigt, merkt man, dass er nicht so altmodisch ist, wie man zunächst dachte.″

H.H.: „Heidi hat einen Bruder, der noch lebt. Ich denke, ich muss ihm hiervon erzählen. Hoffentlich glaubt er mir?!″

C.P.: „Ja, viele Leute glauben, man ist nicht ganz richtig im Kopf, wenn man derartige Dinge berichtet. Sie müssen sehr vorsichtig sein, was Sie erzählen und wem Sie es sagen!″

H.H.: „Die Nase und auch der Mund – es ist ganz typisch! Es ist Heidi!″

C.P.: „Eine sehr attraktive junge Frau. Aber sie kann vielleicht manchmal etwas launisch sein.″

H.H.: „Launisch?″

C.P.: „Sie kann etwas ärgerlich werden, wenn sie nicht ihren eigenen Kopf durchsetzten kann, verstehen Sie? – Wenn sie ärgerlich war, konnte sie, würde ich meinen, kräftig mit dem Fuß aufstampfen. Sie hatte es wohl gerne, wenn die Leute um sie herum es so machten, wie sie es gerne hatte.

Und sie konnte sich da ganz schön querlegen. Es ist fast so, als wenn sie jetzt ein wenig verdrießlich wäre, weil es nicht nach ihrem Kopf geht, weil es nicht so läuft, wie sie es sich vorgestellt hat.″

H.H.: „Meinen Sie?″

C.P.: „Nun, in so kleinen Dingen. Es ist wohl so eine italienische Eigenart? Italienische Frauen können sehr von sich selbst überzeugt sein. Sie ist recht eitel. Das ist zwar das falsche Wort, aber sie ist sich der Tatsache sehr bewusst, dass sie ziemlich attraktiv ist. So in dem Sinne: ‚Nun, bin ich nicht fesch?’″

H.H.: „Oh ja, die Italienerinnen sind stolz!″

C.P.: „Mhm, man spürt das.″

Das Porträt meiner Cousine war soweit fertiggestellt, und Coral Polge erzählte, dass sie auf Grund des schlechten Wetters vorher in der SAGB angerufen habe, um sich zu erkundigen, ob überhaupt jemand bei ihr gebucht habe.

Wir sprachen auch darüber, dass es für ältere Menschen schön sei zu wissen, was mit ihnen nach dem Tode geschehe und wo sie einmal hinkommen würden. Dann kam Coral plötzlich wieder auf Heidi zu sprechen:

C.P.: „Sie ist sehr geschäftig, wenn sie wissen, was ich damit meine? Sie drängt mich nun, zu ihr zurückzukommen und noch eine Kleinigkeit zu vervollkommnen.″

H.H.: „Spüren Sie das jetzt in Ihrer Hand?″

C.P.: „Es ist beinahe so, als wenn ich sie wäre, als wenn ich in ihre Haut schlüpfen würde. Sie nehmen dann einen Teil der Persönlichkeit in sich auf, die Sie gerade zeichnen. Ich sehe die Geistwesen nicht, und ich höre sie auch nicht. Ich fühle lediglich, dass ich die Person bin, die ich zeichne. Ich weiß, es klingt etwas seltsam, aber es funktioniert!″

H.H. (das Bild betrachtend): „Es ist wundervoll!″

C.P.: „Pflegte sie nicht Ohrringe zu tragen? Können Sie sich daran erinnern?″

H.H.: „Kann sein, ich bin nicht sicher.″

C.P.: „Sie gibt mir ein paar kleine Ohrringe, winzig kleine Stücke.″

H.H.: „Ich denke, dass es zu ihr passt.″

C.P.: „Manchmal bin ich nicht ganz sicher, was von mir er­wartet wird, das ich tun soll, wenn Sie die Leute nicht sehen, die Sie zeichnen. Da ist es sehr leicht, auch Fehler zu machen und ein Bild zu verderben. In Deutschland besteht nun wohl ein großes Interesse an diesen Dingen? Eine Menge Leute zeigt neuer­dings großes Interesse.″

H.H.: „Unter der Oberfläche, würde ich sagen.″

C.P.: „ Sie haben (in Deutschland) keine Kirchen oder eine Reli­­gion wie wir, nicht wahr? Wir haben spiritualistische Kir­chen.″

H.H.: „Gestern war ich in solch einer Kirche. Es war eine sehr schöne Kirche, die ‚Pembridge Church’.″

C.P.: „Ah ja. (Coral beendet nun nach etwa 20 Minuten das Porträt und meint noch:) Ich denke, sie ist nun glücklich damit, wie ich sie gezeichnet habe.″

H.H.: „Wissen Sie es oder fühlen Sie es, ob Heidi gerade hier ist?″

C.P.: „Oh ja, sie muss hier bei mir sein, um sie zeichnen zu können. – Sie hat übrigens auch einen guten Sinn für Humor. Nicht wahr? Sie lacht gerade. Mit ihr könnte man viel Spaß haben. Es ist ein herrliches Gefühl mit ihr.″

H.H.: „Haben Sie den Eindruck, dass da auch noch andere Angehörige aus meiner Familie sind?″

C.P.: „Es ist schwierig; ich muss immer nur bei einem bleiben, wenn ich zeichne.″

H.H.: „Oh, das ist alles so typisch für Heidi!″    

Coral Polge setzte ihr Namenszeichen unter das Porträt und übergab es mir, damit ich es zur Seite legen konnte. Es waren erst wenige Minuten vergangen – und doch war in dieser kurzen Zeit, wenn man so will, viel geschehen: eine Begegnung mit dem Jenseits, über irdische Raumzeitgrenzen hinweg – als ob ein Fenster geöffnet worden wäre, um jemandem, der gerade vorbeikommt, Gelegenheit zu geben, hereinzuschauen und sich kurz zu melden.

Eine Begegnung zwischen dem Diesseits und dem Jenseits. Während Coral sich bereits auf den „nächsten Besucher aus der Geistigen Welt″ einstellte, betrachtete ich noch einen Moment lang meine Cousine, die sich nach so langer Zeit wieder gezeigt hatte und schon jetzt meine Überzeugung, dass es da noch eine andere Welt drüben geben muss, zur Gewissheit werden ließ. 

Obwohl Coral Polge zu Beginn der Sitzung zunächst die Gegenwart meiner Großmutter gespürt hatte, was sich ja auch im nachhinein als richtig herausstellte, hatte sich mir doch sehr schnell das Gefühl aufgedrängt, dass es meine Cousine sein könne.

Diese Vermutung kam bereits in mir hoch, als Coral die Zeichnung gerade mit dem ‚Längsstrich’ der so markanten Nase und dem in diesem Augenblick etwas vorgezogenen Mund begonnen hatte. Auf den Fotos, die ich von meiner Cousine besitze (und teilweise erst nach meiner Londonreise von Verwandten erhielt!), hat Heidi zwar einen breiteren Mund.

Dies ist aber auf ihr Lächeln zurückzuführen, während sie auf Corals Bild doch recht ernst dreinschaut. Heidis anfängliches Sich-Sträuben gegen etwas, das nicht ihrem eigenen Entschluss entsprungen war, scheint ein wenig typisch zu sein für „Stier-Geborene″ (Heidi wurde am 3.5.1941 geboren), die in bestimmten Situationen wohl gerne „mit dem Kopf durch die Wand″ wollen.

Es ist schon beachtenswert, dass die kurze Begebenheit, in der sich die Enkelin von ihrer Großmutter anfangs gedrängt fühlte, genau das veranschaulicht, was Coral Polge im Laufe der Sitzung über die Persönlichkeit meiner Cousine äußerte. –

Vier Wochen später besuchte ich den Bruder meiner Cousine. Er bestätigte mir den Gesamteindruck, den Mrs. Polge von seiner Schwester „empfangen″ hatte, und er teilte mir Einzelheiten mit, die ich selbst bis zu diesem Moment gar nicht gewusst hatte!

Danach ist meine Cousine Heidi in ihrem irdischen Leben wirklich eine selbstbewusste und etwas eitle junge Frau gewesen. Was mir in keiner Weise bekannt war, ist die Tatsache, dass Heidi nussbraune Augen gehabt und in den letzten Jahren vor ihrem Tode stark zugenommen hatte! Gerade auch in diesen beiden Punkten konnte mein Cousin die Angaben des Mediums nachträglich voll und ganz bestätigen.

Noch eine Anmerkung zu Corals Ausführungen über die so überaus attraktive Kopfbedeckung meiner Cousine: Heidi hatte diesen Hut meines Wissens zu ihren Lebzeiten nicht getragen, was ich aber nicht mit Bestimmtheit sagen kann. Eines der noch vorhanden Fotos, das mir erst nachträglich von einem entfernten Verwandten zugeschickt wurde, zeigt sie mit einem kleinen blauen Hut, den ich aber persönlich nie an ihr gesehen habe.

Von daher wird ihre Vorliebe für (blaue) Hüte bestätigt. Bleibt noch nachzutragen, dass Missis Polge die Nase meiner Cousine auch nach Ansicht ihres Bruders zutreffend wiedergegeben hat.

Das einzige, was das „mediale Porträt″ von den früheren Fotos wirklich unterscheidet, ist das Alter der dargestellten Person. Denn auch im Jenseits entwickeln wir uns weiter und werden noch etwas älter, wenn wir jung hinübergegangen sind.


Bild 10: Mediale Zeichnung meiner Cousine Heidi


Bild 11: Foto von Heidi zu ihren Lebzeiten

  

Diese Fallschilderung kann als ein Beleg dafür angesehen werden, dass die Medien ihre Informationen eben nicht aus dem Unbewussten oder auf dem Wege der Telepathie von ihren Klienten erhalten!

In der einschlägigen Literatur werden immer wieder ähnliche Beweisfälle angeführt, ohne dass diese von der sog. offiziellen Wissenschaft zur Kenntnis genommen werden.

Was Wissenschaftler zu begreifen in der Lage sind, scheint nicht nur von deren Intelligenz, dem Vorhandensein emotionaler Vorurteile und dem (mehr oder weniger einseitigen) Fachwissen abzuhängen, sondern auch von der geistigen Reife einer Gesellschaft, deren Repräsentanten sie sind.

Erst, wenn die Zeit dafür reif ist, werden sich die neuen, umwälzenden Erkenntnisse über die Existenz einer Geistigen Welt und anderer Energiewelten bis in die obersten Etagen unserer Universitäten herumgesprochen haben.


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