Das NEUE TESTAMENT von J. Greber
Das Neue Testament
 
Das
Neue Testament

aus dem Altgriechischen neu übersetzt


 von Johannes Greber

Johannes Greber
Johannes Greber
*Mai 1874 . †März 1944


Brief des Apostels Paulus an die Römer


Kapitel 1

1 Ich, Paulus, sende euch dieses Schreiben. Als Knecht Jesu Christi wurde ich zum Apostel berufen und mit der Aufgabe betraut, die Heilsbotschaft Gottes zu verkünden. 2 Diese hatte Gott schon durch seine Propheten in heiligen Schriften vorher ankündigen lassen.

 

3 Sie bezieht sich auf seinen Sohn. Seinem irdischen Leibe nach stammt dieser von David ab; 4 doch als Sohn Gottes war er dazu ausersehen, mit Hilfe einer Gotteskraft aus dem Reich der geistig Toten wieder zu Gott zurückzukehren. Diese Kraft wurde ihm von Seiten einer Geisterwelt zuteil, die ihn zur vollendeten Gottestreue führte. Es ist Jesus Christus, unser Herr.

 

5 Durch ihn empfingen wir Gnadengaben und Apostelamt, um unter den Nicht-Juden der ganzen Welt für den Glauben an seinen Namen und die Befolgung der Glaubenslehre zu wirken. 6 Zu diesen gehört ja auch ihr; auch ihr seid berufen, Jesus Christus anzugehören.

 

7 Allen denen in Rom, die Gott lieb hat, und die er dazu berief, ihr Leben Gott zu weihen, entbiete ich meinen Gruß. Gnade und Friede werde euch zuteil von Gott unserem Vater und von unserem Herrn Jesus Christus.

 

8 Zunächst danke ich meinem Gott durch Jesus Christus euer aller wegen, weil man allerorts über euren Glauben voll des Lobes ist. 9 Gott, dessen Dienst ich mich widme unter Leitung der Geister, die mir zugeteilt wurden, indem ich die Heilsbotschaft seines Sohnes verkünde, dieser Gott ist mein Zeuge, dass ich beständig an euch denke und ihm in meinen Gebeten stets die Bitte vortrage,

 

10 er möchte mir, wenn es so sein Wille ist, das Glück zuteil werden lassen, euch besuchen zu können. 11 Ich möchte euch ja so gern sehen, um euch zu eurer Glaubensstärkung das eine oder andere geistige Geschenk zu bringen; 12 besser gesagt: wir alle könnten, sobald ich bei euch bin, eine gegenseitige innere Förderung erfahren, ich durch eure Glaubenstreue, und ihr durch die meinige.

 

13 Es ist euch wohl schon bekannt, liebe Brüder, dass ich mir öfters vorgenommen hatte, euch zu besuchen; doch bin ich bisher immer wieder an der Ausführung meines Vorhabens gehindert worden. Und doch möchte ich so gern bei euch, wie bei den übrigen Nichtjuden, die eine oder andere geistige Frucht zur Reife bringen.

 

14 Ich bin nämlich Griechen wie Nichtgriechen, Weisen wie Ungelehrten zu dienen verpflichtet. 15 Aus diesem Bewusstsein entspringt mein Wunsch, auch unter den Römern die Heilsbotschaft zu verkünden. 16 Denn ich schäme mich dieser Heilsbotschaft nicht. Sie birgt ja eine Gotteskraft in sich, die allen denen Rettung bringt, die sie im rechten Glauben annehmen. Das gilt zunächst für die Juden, aber auch für die Nichtjuden.

 

17 In der Heilsbotschaft wird nämlich klar gelegt, dass man das Wohlgefallen Gottes auf Grund eines Gottesglaubens erlangt, der zum Gottvertrauen führt. Es steht ja geschrieben: ‚Jeder, der in allem meinen Willen tut, wird infolge seines gläubigen Vertrauens das Leben haben.'

 

18 Andererseits wird darin aber auch die Strafe enthüllt, die nach einem höheren göttlichen Gesetz auf jeder Gottlosigkeit und jedem Unrecht von Menschen ruht, welche die Wahrheit durch ihr unrechtes Tun in den Staub treten. 19 Denn was von den Wahrheiten über Gott für die Menschen erkennbar ist, liegt klar vor ihren Augen. Gott hat es ja offen vor sie hingelegt.

 

20 Seit der Erschaffung des Weltalls kann nämlich das, was von Gott für menschliche Augen unsichtbar ist, in seinen Werken sichtbar erschaut werden; vor allem seine unvergängliche göttliche Macht.

 

21 Für jene gibt es daher keine Entschuldigung, die, obwohl sie Gott erkennen konnten, dennoch das Dasein eines Gottes nicht anerkennen wollten und ihm keinen Dank abstatteten; die sich durch ihre Trugschlüsse selbst betörten und so ihr gottentfremdetes Herz in Finsternis hüllten; 22 die sich für die 'Klugen' ausgaben, in Wirklichkeit aber die Toren waren; 23 die das Bild von vergänglichen Menschen, von Vögeln, von vierfüßigen und kriechenden Tieren an die Stelle des herrlichen, unvergänglichen Gottes setzten.

 

24 Darum überließ auch Gott sie den schändlichen Lüsten ihres Herzens, so dass sie in den Schmutz der Unsittlichkeit versanken, und ihre Leiber durch sie schmählich geschändet wurden. 25 Sie stempelten die Wahrheit von dem Dasein Gottes zu einem Lügengebilde und erwiesen ihre Anbetung und Verehrung dem Geschöpfe, anstatt dem Schöpfer, der gepriesen sei für alle Zeiten - Amen.

 

26 Deshalb gab Gott sie den schändlichsten Leidenschaften preis. Das weibliche Geschlecht unter ihnen huldigte dem widernatürlichen Geschlechtsverkehr, anstatt dem natürlichen. 27 Das Gleiche taten die Männer. Sie gaben den natürlichen Verkehr mit dem Weibe auf und entbrannten in wilder Begierde zueinander. Männer verübten mit Männern die Werke der Schamlosigkeit und hatten die Strafe für ihre Verirrung an ihrem eigenen Leibe zu tragen.

 

28 In dem Maße, wie sie die Erkenntnis Gottes von sich wiesen, ließ Gott sie in eine ehrlose Gesinnung hineingeraten, so dass sie alle Schandtaten verübten. 29 Sie wurden voll Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habgier und Bosheit jeglicher Art; voll Neid, Mordlust, Streitsucht, Arglist und Tücke.

 

30 Sie wurden Ohrenbläser, Verleumder, Gottesfeinde, gewalttätige und hoffärtige Menschen, Prahler, erfinderisch im Bösen, ungehorsam gegen die Eltern; 31 sie wurden gewissenlos und treulos, waren ohne Liebe und Erbarmen.

 

32 Sie hatten zwar die Rechtsordnung Gottes kennen gelernt, wonach jene den geistigen Tod verdienen, die so etwas tun. Trotzdem verübten sie es nicht nur selbst, sondern zollten auch denen Beifall, die derartiges trieben.

 

Kapitel 2

 

1 Solltest du nun - wer du als Mensch auch immer sein magst - über solche Menschen dich als Richter aufspielen wollen, so wärest du darin nicht zu entschuldigen. Denn worin du deinen Mitmenschen 'schuldig' sprichst, darin fällst du dein eigenes Verdammungsurteil. Du, der Richter, begehst ja dieselben Verbrechen.

 

2 Wir wissen doch, dass nur Gott ein richtiges Urteil über solche Übeltäter fällen kann. 3 Wenn du, o Mensch, über derartige Sünder aburteilst, obwohl du zu denselben Sündern gehörst, dann rechnest du wohl im stillen damit, dass du der Strafe Gottes entrinnen werdest?

 

4 Oder missachtest gar den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut, ohne zu bedenken, dass Gottes Güte dir Zeit zur Bekehrung lassen will. 5 Bleibt dein Herz hart und verstockt, so häufst du dir Strafe auf Strafe, die an jenem Tage dich treffen wird, an dem das Strafurteil Gottes vollstreckt und seine Rechtsprechung als richtig sich erweisen wird. 6 Dann wird er einem jeden vergelten nach seinen Werken:

 

7 zukünftiges Leben denen, die Ruhm, Ehre und Unsterblichkeit durch Ausdauer im Guten zu erlangen suchten; - 8 bittere Strafe dagegen denen, die aus Selbstsucht der erkannten Wahrheit widerstrebten, aber jedem Antrieb zum Bösen nachgaben. 9 Trübsal und qualvolle Angst wird über die Seele eines jeden kommen, der das Schlechte tut; in erster Linie des Juden, aber auch des Nichtjuden;

 

10 dagegen Herrlichkeit, Ehre und Friede über den, der das Gute vollbringt; zunächst über den Juden, aber auch über den Nichtjuden; 11 denn bei Gott gilt kein äußeres Ansehen der Person. 12 Wer also ohne Kenntnis des Mosaischen Gesetzes gesündigt hat, wird in den geistigen Tod sinken, ohne dass dabei das Mosaische Gesetz zur Anwendung kommt; und wer trotz der Kenntnis des Mosaischen Gesetzes sündigte, wird die in diesem Gesetz vorgesehene Strafe erhalten.

 

13 Denn nicht die Kenntnis des Gesetzes macht jemand Gott wohlgefällig, sondern die Befolgung des Gesetzes verschafft ihm das Wohlgefallen Gottes. 14 Wenn demnach Nichtjuden, die ja das Mosaische Gesetz nicht kennen, infolge ihrer natürlichen Erkenntnis die Forderungen erfüllen, die auch das Mosaische Gesetz enthält, dann hat für diese, die nicht im Besitze des Mosaischen Gesetzes sind, die eigene Erkenntnis Gesetzeskraft.

 

15 Hierdurch beweisen sie, dass der Hauptinhalt des Mosaischen Gesetzes ihnen von Natur aus ins Herz geschrieben ist. Ihr Gewissen wird also zusammen mit dem Mosaischen Gesetz später einmal als Zeuge für oder gegen sie auftreten, weil die Überzeugung, die sie bei ihren Handlungen hatten, sie entweder warnte oder ihr Tun guthieß.

 

16 Das wird an dem Tage sein, wo Gott die geheimen Vorgänge in den Herzen der Menschen richten wird und zwar - wie ich es in meiner Heilsbotschaft lehre - durch Jesus Christus.

 

17 Angenommen also, du würdest mit Stolz den Namen 'Jude' führen, dich ruhig auf das Gesetz verlassen, dich des wahren Gottesglaubens rühmen und auch den Willen Gottes erkennen; 18 du würdest infolge deiner Gesetzeskenntnis zu prüfen verstehen, was in jedem Falle das Richtige ist;

 

19 du würdest dir zutrauen, ein Führer für Blinde zu sein, ein Licht für die in der Finsternis Sitzenden, 20 ein Erzieher der Unverständigen und ein Lehrer der Unmündigen, weil du das wahre Wesen der Erkenntnis und der Wahrheit und den Buchstaben des Gesetzes schwarz auf weiß besitzest; -

 

21 würdest aber bei der Belehrung anderer die eigene Belehrung außer acht lassen; würdest selbst stehlen, während du andern predigst, man dürfe nicht stehlen; 22 würdest andern sagen, der Ehebruch sei verboten, wärest aber selbst ein Ehebrecher; würdest die Götzenbilder als einen Gräuel hinstellen, selbst aber den Tempel des wahren Gottes schänden, -

 

23 wärest du dann nicht ein Mensch, der auf der einen Seite sich rühmt, im Besitze des göttlichen Gesetzes zu sein, während er auf der andern Seite durch die Übertretungen dieses Gesetzes Gott die größte Schmach antut? 24 Würde da nicht auch bei dir das Wort zur Wahrheit werden, das da lautet: Wegen euch wird der Name Gottes unter den Nichtjuden gelästert!'?

 

25 Die Beschneidung hat also nur dann einen Wert für dich, wenn du das Mosaische Gesetz beobachtest. Bist du jedoch ein Gesetzesübertreter, dann gilt deine Beschneidung so wenig, als wärest du unbeschnitten. 26 Wenn umgekehrt ein Unbeschnittener die Gebote des Gesetzes erfüllt, sollte da das Fehlen der Beschneidung bei ihm nicht als Beschneidung gerechnet werden?

 

27 Ja, wer leiblich unbeschnitten ist und doch das Gesetz erfüllt, wird dein Richter sein, wenn du trotz deines Mosaischen Gesetzes und trotz deiner Beschneidung ein Übertreter des Gesetzes bist. 28 Denn nicht der ist ein Jude, der es bloß äußerlich ist; und die Beschneidung besteht nicht in dem, was äußerlich am Fleische entfernt wird;

 

29 der ist vielmehr ein wahrer Jude, der es in seinem Innern ist; und nicht die Beschneidung, die nach dem Gesetzesbuchstaben vorgenommen wird, ist die wahre Beschneidung, sondern jene, die durch einen Geist Gottes am Herzen vollzogen wird. Wer diese Beschneidung besitzt, der erntet Anerkennung, zwar nicht von Seiten der Menschen, aber von Seiten Gottes.

 

Kapitel 3

 

1 Was hat demnach der Jude vor dem Nichtjuden voraus? Oder was hat da die Beschneidung überhaupt noch für einen Wert? 2 Nun, immerhin nach jeder Hinsicht einen recht großen. Zunächst einmal haben die Juden das voraus, dass ihnen die Verheißungen Gottes anvertraut wurden.

 

3 Gewiss könnte man dagegen einwenden, dass manche von ihnen sich untreu erwiesen. Aber wird denn ihre Untreue die Treue Gottes etwa zunichte machen? 4 Durchaus nicht; denn es bleibt ein für allemal das Wort bestehen: 'Gott ist wahrhaftig, jeder Mensch aber ein Lügner'; wie es ja auch in der Schrift heißt; "Du sollst in deinen Verheißungen Recht behalten und Sieger bleiben, wenn man mit dir rechtet."

 

5 Im Gegenteil, unser Unrechttun stellt Gottes Rechttun in ein um so helleres Licht. Welchen Schluss sollen wir nun daraus ziehen? Etwa den, dass Gott ungerecht handelt, indem er eine Strafe verhängt, wenn ich mich nach menschlicher Weise so ausdrücken darf? 6 In keiner Weise handelt er dadurch ungerecht; denn wie könnte sonst Gott der Richter des ganzen Weltalls sein?

 

7 Wenn nun die Wahrhaftigkeit Gottes infolge meiner Lügenhaftigkeit zu seiner Verherrlichung in hellerem Lichte erstrahlt, wie kann ich da noch als Sünder verurteilt werden? 8 Haben dann nicht einige Lästerzungen tatsächlich recht, wenn sie uns die Lehre in den Mundlegen, wir sollten das Böse tun, damit das Gute daraus entstehe? Leute, die so etwas behaupten, trifft das Strafurteil Gottes mit Fug und Recht.

 

9 Wie liegen nun in Wirklichkeit die Dinge? Nehmen wir Juden als solche eine bevorzugte Stellung ein? Haben wir denn nicht schon vorher ganz uneingeschränkt die Anklage erheben müssen, dass sowohl Juden wie Nichtjuden ausnahmslos unter der Herrschaft der Sünde des Abfalls stehen?

 

10 Es heißt ja auch in der Schrift: "Es gibt keinen Gottestreuen, auch nicht einen einzigen; 11 es gibt keinen, der die rechte Einsicht hat, keinen, der von Herzen Gott sucht; 12 alle sind abgewichen vom rechten Wege, allesamt entartet. Keinen gibt es, der Gutes tut, - nicht einen einzigen. 13 Ihre Kehle gleicht einem geöffneten Grabe. Lug und Trug redet ihre Zunge.

 

14 Ihre Lippen bergen Otterngift. Ihr Mund ist voll von Verwünschung und Bitterkeit. 15 Schnell eilen ihre Füße, wenn es zum Blutvergießen geht. 16 Verwüstung und Unheil kennzeichnet den Weg, den sie nehmen, 17 und den Pfad des Friedens kennen sie nicht. 18 Gottesfurcht ist nicht bei ihnen zu finden." -

 

19 Nun wissen wir, dass das Mosaische Gesetz alle diese Worte an diejenigen richtet, die im Besitze dieses Gesetzes sind. So muss denn jeder Mund verstummen, und das ganze Weltall sich vor Gott schuldig bekennen. 20 Es ist daher unmöglich, dass irgend ein Geschöpf durch äußere Beobachtung der Gesetzesvorschriften das Wohlgefallen Gottes erlangen kann. Denn das Gesetz hat nur den Zweck, die Erkenntnis der Sünde zu vermitteln.

 

21 Auf welche Weise das Wohlgefallen Gottes ohne Beobachtung des Mosaischen Gesetzes erlangt werden kann, das ist jetzt offenbart worden. Auch das Mosaische Gesetz und die Propheten haben bereits darauf hingewiesen.

 

22 Dieses Wohlgefallen Gottes wird nur durch den Glauben an Jesus Christus erlangt. Es wird allen denen zuteil, welche diesen Glauben besitzen, und zwar ohne jeden Unterschied. 23 Denn alle begingen die Sünde des Abfalls und wurden infolgedessen aus der Herrlichkeit Gottes ausgeschlossen.

 

24 Doch erlangen sie das Wohlgefallen Gottes wieder, - freilich nicht durch ihr eigenes Verdienst, sondern durch Gottes Erbarmen - und zwar infolge der Erlösung, die in Jesus Christus ihren Grund hat.

 

25 Ihn bestimmte Gott zum Vermittler der Versöhnung infolge der Treue, die er in seinem blutigen Tode an den Tag legte. Durch diesen Tod sollte er nämlich den Beweis für seine Gottestreue erbringen, damit ihm die Verfehlungen erlassen werden konnten,

 

26 die auch von ihm damals begangen worden waren, als Gott seine Hilfe ihm vorenthielt, um gerade in jenen Stunden der Entscheidung seine Gottestreue auf die Probe zu stellen. So sollte er zum Schluss als des Wohlgefallens Gottes vollkommen würdig dastehen und jeden Gott wohlgefällig machen, der treu zu Jesus Christus steht.

 

27 Gibt es da also noch irgend einen Fall, in dem man Grund hätte, sich zu rühmen? Ein solcher Fall ist ausgeschlossen. Gibt es irgend eine Gesetzesnorm oder Erfüllungen von Gesetzesvorschriften, die Grund zum Rühmen geben könnten? Nein, nichts von alledem. Es gibt viel-mehr nur eine Norm: die des Glaubens.

 

28 Daraus haben wir nun den Schluss zu ziehen, dass der Mensch nur durch seine Glaubenstreue Gott wohlgefällig wird, ohne Erfüllung von äußern Gesetzesvorschriften. 29 Oder ist Gott nur der Juden Gott und nicht auch der Heiden. Sicherlich auch der Heiden.

 

30 Es gibt ja nur einen Gott. Dieser eine Gott wird sein Wohlgefallen an dem Beschnittenen haben, lediglich auf Grund seines Glaubens, und ebenso an dem Unbeschnit-tenen nur wegen seines Glaubens. 31 Heben wir nun etwa das Mosaische Gesetz durch unsere Glaubenslehre auf? Keineswegs! Wir weisen vielmehr dem Gesetz nur den ihm gebührenden Platz an.

 

Kapitel 4

 

1 Welche Ansicht werden wir nun nach dem Gesagten vertreten müssen, wenn wir fragen, was unser irdischer Stammvater Abraham von Gott erlangt hat? 2 Würde er nämlich durch Erfüllung von Gesetzesvorschriften das Wohlgefallen Gottes gefunden haben, dann hätte er Ursache, sich dessen zu rühmen. Einen solchen Grund hat er jedoch nicht in den Augen Gottes.

 

3 Denn was sagt die Schrift? "Abraham glaubte Gott, und dieser Glaube wurde ihm so angerechnet, dass er dadurch das Wohlgefallen Gottes erlangte." 4 Für den, der äußere Werke verrichtet, ist der verdiente Lohn nicht etwas, das man ihm nur aus besonderer Gnade anrechnet, sondern etwas, das man ihm rechtmäßig schuldet.

 

5 Wenn aber einer keine äußeren Werke verrichtet, sondern bloß seinen Glauben demjenigen entgegenbringt, der den Gottlosen zu einem Gottestreuen machen kann, so wird ihm sein Glaube so hoch angerechnet, dass er dadurch Gott wohlgefällig dasteht. 6 Denselben Gedanken spricht ja auch David aus, wo er den Menschen glücklich preist, den Gott ohne Rücksicht auf äußere Gesetzeswerke als ihm wohlgefällig betrachtet.

 

7 Seine Worte lauten: "Glücklich zu preisen sind die, deren Übertretungen vergeben und deren Sünden des Abfalls zugedeckt sind. 8 Glücklich zu preisen ist der Mensch, dem der Herr die Sünde des Abfalls nicht mehr anrechnet."

 

9 Gilt nun diese Glücklichpreisung bloß denen, welche die Beschneidung haben, oder auch den Unbeschnittenen? Wir behaupten ja: "Dem Abraham wurde sein Glaube so hoch angerechnet, dass er dadurch Gott wohlgefällig war." 10 Wann wurde er ihm denn angerechnet? War das zu einer Zeit, als er schon beschnitten oder als er noch unbeschnitten war?

 

11 Es war nicht nach, sondern vor seiner Beschneidung. Das äußere Zeichen der Beschneidung empfing er bloß als eine Besiegelung des Wohlgefallens Gottes, das er als Unbeschnittener infolge seines Glaubens erlangt hatte. So sollte er auch der Vater aller derer werden, die als Unbeschnittene zum Glauben kommen, und denen ebenfalls der Glaube so hoch angerechnet wird, dass sie dadurch das Wohlgefallen Gottes erlangen.

 

12 Für die Beschnittenen ist er nur dann als Vater zu betrachten, wenn sie nicht bloß die leibliche Beschneidung haben, sondern auch auf den Wegen des Glaubens wandeln, den unser Vater Abraham als Unbeschnittener besaß.

 

13 Denn nicht durch das Mosaische Gesetz wurde dem Abraham oder seinem Samen die Verheißung zuteil, dass er das Weltall ererben solle, sondern infolge des Wohlgefallens Gottes, das er durch seinen Glauben erlangt hatte. 14 Wenn nämlich nur diejenigen die Erben wären, die das Mosaische Gesetz haben, dann hätte der Glaube überhaupt nichts zu bedeuten, und die Verheißung wäre aufgehoben.

 

15 Denn das Mosaische Gesetz an sich wirkt nur Strafe. Wo nämlich kein Gesetz existiert, da kann auch von keiner Gesetzesübertretung die Rede sein.

 

16 Deshalb wurde jene Verheißung nur an den Glauben geknüpft und zwar als ein Gnadengeschenk, damit die Verheißung für die gesamte Nachkommenschaft Gültigkeit habe; also nicht bloß für die, welche unter dem Mosaischen Gesetze stehen, sondern auch für jene, die nur den Glauben Abrahams besitzen, der so unser aller Vater ist.

 

17 Von ihm steht ja geschrieben: "Zum Stammvater vieler Völker habe ich dich bestimmt." Er hat seinen Glauben vor dem Angesichte des Gottes bekannt, der die geistig Toten wieder zum geistigen Leben führen und der das, was noch nicht ist, als etwas Seiendes ins Dasein rufen kann.

 

18 Abraham hielt da, wo nach menschlichem Urteil nichts mehr zu hoffen war, doch in seinem Glauben an der Hoffnung fest, dass er ein Vater vieler Völker werden würde, weil ihm gesagt worden war: "So unendlich zahlreich soll deine Nachkommenschaft sein!"

 

19 Und so unerschütterlich war er in seinem Glauben, dass er, der fast Hundertjährige, die Tatsache nicht einmal in Erwägung zog, dass sein Leib bereits erstorben war, und dass auch der Mutterschoß der Sara nicht mehr empfangen konnte.

 

20 Den Verheißungen Gottes gegenüber ließ er sich durch keinerlei Bedenken zum Unglauben verleiten, 21 sondern wurde in seinem Glauben immer stärker, indem er Gott die Ehre gab und der festen Überzeugung lebte, dass Gott das, was er versprochen hatte, auch zu erfüllen vermöge.

 

22 Darum wurde ihm dieser Glaube so hoch angerechnet, dass er durch ihn das Wohlgefallen Gottes erlangte. 23 Aber nicht bloß seinetwegen wurde es in der Schrift niedergelegt, dass ihm sein Glaube so hoch angerechnet wurde,

 

24 sondern auch unseretwegen. Denn auch uns soll der Glaube in gleicher Weise angerechnet werden, wenn wir an den glauben, der unsern Herrn Jesus aus dem Reich der geistig Toten heraufgeholt hat.

 

25 Wegen der Sünde unseres Abfalls war er diesem Reich überantwortet worden, und aus diesem Reich wurde er wieder heraufgeführt, um uns wieder zu Freunden Gottes zu machen.

 

Kapitel 5

 

1 Da wir nun durch den Glauben Freunde Gottes geworden sind, so sollen wir den Frieden mit Gott auch bewahren durch die Hilfe unseres Herrn Jesus Christus.

 

2 Durch ihn haben wir auch den Zutritt zu den geistigen Gaben erhalten, die jetzt unser festes Eigentum sind, und können uns der Hoffnung rühmen, zur Herrlichkeit Gottes zu gelangen. 3 Doch nicht bloß dies, sondern selbst auf unsere Leiden können wir stolz sein, da wir wissen, dass Leiden Standhaftigkeit bewirken; 4 dass in der Standhaftigkeit sich die Bewährung zeigt;

 

5 dass die Bewährung unsere Hoffnung begründet, und dass diese Hoffnung uns nicht täuscht; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch einen heiligen Geist, der uns geschenkt wurde.

 

6 Dazu kommt, dass Christus für uns Elende zu einer Zeit starb, als wir noch Feinde Gottes waren. 7 Sonst im Leben wird wohl kaum jemand für einen gerecht Dastehenden sterben wollen; es ist schon eher möglich, dass einer für jemand sein Leben wagt, der gut zu ihm gewesen ist.

 

8 Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns starb, als wir noch von Gott abgefallen waren. 9 Um wie viel mehr werden wir also jetzt, wo wir durch sein Blut Freunde Gottes geworden sind, durch ihn von den Folgen unseres früheren Zustandes vollständig befreit werden.

 

10 Denn wenn für uns durch den Tod seines Sohnes die Versöhnung mit Gott angebahnt wurde zu einer Zeit, wo wir noch Feinde Gottes waren, wie viel mehr werden wir dann in der lebendigen Gemeinschaft mit ihm unsere endgültige Rettung finden, sobald wir vollständig mit ihm ausgesöhnt sind.

 

11 Noch mehr! Wir dürfen uns selbst der Gemeinschaft mit Gott rühmen, die uns Jesus Christus, unser Herr, dadurch vermittelt hat, dass wir durch ihn die vollkommene Versöhnung mit Gott erlangt haben.

 

12 Wie daher die Sünde des Abfalls von Gott durch einen Einzigen in die Schöpfung Gottes kam, und infolge dieses Abfalls auch der geistige Tod der Trennung von Gott darin seinen Einzug hielt, so ging dieser geistige Tod auch auf alle Menschen über; denn diese waren ja auch alle von Gott abgefallen.

 

13 Daraus folgt, dass die Sünde des Abfalls auch schon vor dem Mosaischen Gesetz in der Schöpfung war. Aber dass etwas eine Sünde ist, kommt uns erst dann klar zum Bewusstsein, wenn ein Gesetz vorhanden ist, das etwas als Sünde verbietet.

 

14 So hat denn der Todesfürst auch in der Zeit von Adam bis Mose über alle diejenigen seine Herrschaft ausgeübt, die durch das gleiche Vergehen ihren Abfall vollzogen hatten, wie Adam. Dieser Todesfürst ist darin ein Gegenstück zu dem Fürsten, der später kommen sollte.

 

15 Doch der Vergleich zwischen Abfall und Begnadigung stimmt nicht in allen Punkten. Denn wenn auf der einen Seite die Übertretung des Einen für die Vielen den geistigen Tod der Trennung von Gott zur Folge hatte, so erwies sich auf der andern Seite sowohl die Begnadigung Gottes bedeutend reicher als auch das Gnadengeschenk, das in der Menschwerdung Jesu Christi den Vielen verliehen wurde.

 

16 Auch in der Wirkung unterscheidet sich der Abfall von Gott, der durch einen einzigen herbeigeführt wurde, von dem Gnadengeschenk, das ebenfalls durch einen Einzigen vermittelt wurde. Denn im ersten Fall rührte die Entscheidung, die der Eine getroffen hatte, zu dem Todesurteil der Trennung von Gott, und im andern Falle brachte das Gnadengeschenk für die vielen, die an dem Abfall beteiligt waren, den Urteilsspruch, dass die geistig Toten wieder zum geistigen Leben zurückkehren können.

 

17 Wenn ferner der Todesfürst durch seinen einmaligen Abfall, der durch ihn allein zustande kam, sich ein Königreich aufbauen konnte, um wie viel mehr werden die, welche die überschwängliche Fülle der Gnade und Freundschaft Gottes genießen, im Reiche des geistigen Lebens ein Königreich bilden durch das Verdienst eines Einzigen - nämlich Jesu Christi.

 

18 Wie also der Abfall, der durch einen Einzigen herbeigeführt wurde, auch für alle Menschen zu einem Todesurteil führte, so kam es infolge der Gottestreue eines Einzigen auch für alle Menschen zu einem Urteilsspruch, der ihnen wieder das Leben verleiht.

 

19 Wie nämlich durch den Ungehorsam des Einen die Vielen zu Feinden Gottes wurden, so werden durch den Gehorsam des Einen die Vielen wieder zu Freunden Gottes werden.

 

20 Dass das Mosaische Gesetz später noch dazu kam, hatte nur den einen Zweck, die übergroße Menge der Übertretungen nach außen hervortreten zu lassen; wo aber die Sünde überfloss, da kam in noch viel reicherem Maße das Erbarmen Gottes zum Überfließen.

 

21 Wie die Sünde des Abfalls von Gott zur Gründung eines Reiches führte unter der Herrschaft des Todesfürsten, so sollte auch die Begnadigung die Abgefallenen auf dem Wege des Rechttuns zum Reiche des jenseitigen Lebens wieder zurückführen durch Jesus Christus, unsern Herrn.

 

Kapitel 6

 

1 Welche Folgerung sollen wir nun aus dem Gesagten ziehen? Sollen wir etwa sagen: "Wir wollen in der Sünde des Abfalls verharren, damit die Begnadigung einen um so größeren Reichtum entfalten kann?" 2 Das sei ferne von uns! Denn wie könnten wir in der Sünde des Abfalls weiterleben, wo wir doch dieser Sünde völlig entsagt haben?

 

3 Oder wisst ihr nicht mehr, dass wir alle, die wir infolge der Taufe eine Gemeinschaft mit Christus bilden, durch dieselbe Taufe auch den Tod mit ihm gemeinsam haben, 4 durch dieselbe Taufe in Gemeinschaft mit ihm in das Grab des geistigen Todes stiegen, um in seiner Gemeinschaft durch die herrliche Kraft des Vaters aus dem Reich der geistig Toten wieder heraufgeführt zu werden und die Wege eines neuen Lebens zu wandeln?

 

5 Denn sind wir Glieder seines Leibes gewesen, als er in das Totenreich hinabstieg, dann sollen wir auch Glieder seines Leibes nach seiner Rückkehr aus den Totenreich sein. 6 Wir wissen ja, dass der alte Mensch in uns mit Christus gekreuzigt wurde, damit der Leib der Sünde vernichtet würde, und wir von nun an nicht mehr Sklaven der Sünde wären.

 

7 Denn wessen sündhaftes Wesen einmal tot ist, der ist die Sünde des Abfalls los und ein Freund Gottes. 8 Wenn wir nun als Glieder des geistigen Leibes Christi mit ihm starben, dann haben wir die feste Gewissheit, dass wir auch mit ihm das geistige Leben haben werden.

 

9 Wir wissen ja, dass Christus nach seiner Rückkehr aus dem Reich der geistig Toten nicht noch einmal dorthin zu gehen braucht; denn der Todesfürst kann ihm gegenüber keine Herrscherrechte mehr geltend machen. 10 Den Abstieg zu den geistig Toten brauchte er bloß einmal zu machen, der Sünde des Abfalls wegen. Aber nach seiner Rückkehr in das geistige Leben lebt er nur noch für Gott.

 

11 Dasselbe muss auch bei euch der Fall sein. Ihr müsst euch als solche ansehen, die infolge ihrer Sünde des Abfalls von Gott zu den geistig Toten gehörten, nun aber in der Gemeinschaft mit Jesus Christus nur noch für Gott leben.

 

12 So lasst denn die Sünde des Abfalls von Gott nicht mehr die Herrschaft in eurem sterblichen Leibe an sich reißen, so dass ihr wieder Sklaven dieser Sünde wäret; 13 stellt nicht eure Glieder als Werkzeuge des Unrechttuns in den Dienst der Gottlosigkeit, sondern stellt euch Gott zur Verfügung, wie es diejenigen tun müssen, die aus dem Reich der geistig Toten wieder in das Reich des geistigen Lebens zurückgekehrt sind.

 

14 Der Begriff 'Sünde des Abfalls' soll keine Geltung mehr bei euch haben. Denn ihr steht ja nicht mehr unter dem Zwange eines Gesetzes, sondern lasst euch nun von dem Trieb der Liebe leiten. 15 Was folgt nun daraus? Etwa dies, dass wir ruhig sündigen können, weil wir nicht mehr unter dem Zwange eines Gesetzes, sondern unter dem Antrieb der Liebe zu Gott stehen? Gott bewahre!

 

16 Oder wisst ihr nicht, dass ihr Knechte dessen seid, dem ihr Gehorsam leistet; entweder Knechte der Sünde des Abfalls, die euch den geistigen Tod bringt, oder Knechte, die dem Antrieb zum Rechttun Folge leisten? 17 Gott sei Dank, dass die Zeit vorüber ist, wo ihr Knechte der Sünde des Abfalls wart. Heute befolget ihr von ganzem Herzen die Lehre, so wie sie euch übermittelt worden ist.

 

18 Seitdem ihr von der Knechtschaft der Sünde des Abfalls befreit wurdet, tratet ihr in den Dienst des Rechttuns, 19 wenn ich diesen rein menschlichen Ausdruck gebrauchen darf; ich wähle ihn wegen der Schwäche eurer menschlichen Natur. Wie ihr also vorher eure Glieder in den Dienst alles Unreinen und Ungöttlichen gestellt hattet und dadurch selbst gottlos wurdet, so gebrauchet jetzt eure Glieder zum Rechttun als Leute, die ihr Leben Gott geweiht haben.

 

20 Denn als ihr Knechte der Sünde des Abfalls wart, da kamt ihr für die Werke des Guten nicht in Betracht. 21 Und was waren die Früchte, die ihr damals aufzuweisen hattet? Waren es nicht Dinge, deren ihr euch heute schämet? Das Ende von all dem ist ja der geistige Tod der Trennung von Gott.

 

22 Jetzt aber, wo ihr von der Sünde des Abfalls losgekommen und wieder Gottes Kinder geworden seid, habt ihr Früchte aufzuweisen, die eure Heiligung bewirken, und deren Endergebnis das zukünftige Leben ist.

 

23 Denn der Sold, den die Sünde des Abfalls zahlt, besteht in dem geistigen Tod der Trennung von Gott; das aber, was Gott uns als Gnadengeschenk gibt, besteht in einem zukünftigen Leben in der Gemeinschaft mit Christus Jesus, unserm Herrn.

 

Kapitel 7

 

1 Es ist euch doch wohl bekannt, meine Brüder, - ich rede ja zu gesetzeskundigen Leuten - dass jede Gesetzesbestimmung bei Menschen nur für diese Lebenszeit Gültigkeit hat.

 

2 So ist zum Beispiel eine verheiratete Frau gesetzlich an ihren Mann nur so lange gebunden, als er lebt. Stirbt der Mann, so ist die gesetzliche Bestimmung erloschen, nach der sie die Frau dieses Mannes war.

 

3 Bei Lebzeiten ihres Mannes hätte sie als Ehebrecherin gegolten, wenn sie sich einem andern Manne hingegeben hätte; nun aber, wo ihr Mann tot ist, gilt nach dem Gesetze die Ehe mit ihm als gelöst; infolgedessen begeht sie keinen Ehebruch, sobald sie die Frau eines andern Mannes wird.

 

4 So geltet auch ihr, meine Brüder, als Glieder des Leibes Christi dem gegenüber als tot, an den ihr früher durch das Gesetz gebunden wart; ihr könnt also einem andern angehören, nämlich dem, der aus dem Reiche der geistig Toten zurückgeführt wurde, damit wir in ihm Früchte für Gott bringen sollen.

 

5 Denn solange wir nach den Trieben der niedern Menschennatur lebten, erkannten wir zwar infolge der Bestimmungen des Mosaischen Gesetzes die niedern Leidenscharten als sündhaft, ließen sie aber trotzdem in unsern Gliedern sich austoben und standen so im Dienste des Todesfürsten.

 

6 Jetzt aber sind wir von der Gesetzesbestimmung befreit, die uns an den Todesfürsten band; denn wir gelten für den als tot, an den wir vorher gebunden waren; daher konnten wir in einen neuen Dienst treten, nämlich in den Dienst eines Geistes Gottes. Die alte Art des Buchstabendienstes besteht für uns nicht mehr.

 

7 Welche Schlussfolgerung sollen wir nun daraus ziehen? Etwa die, dass das Mosaische Gesetz sündhaft wäre? Gott bewahre! Allerdings würde ich das Sündhafte nicht als 'Sünde' erkannt haben, wenn das Mosaische Gesetz nicht gewesen wäre. Von der bösen Lust hätte ich ja gar nicht gewusst, dass sie etwas Böses sei, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte: "Lass dich nicht gelüsten!"

 

8 Die Sünde nahm das Verbot zum Stützpunkte und rief in mir eine Begierde nach der andern wach. Denn wo kein gesetzliches Verbot besteht, da kommt das Sündhafte nicht als 'Sünde' zum Bewusstsein.

 

9 Einst, als das Mosaische Gesetz noch nicht in Kraft war, pflegte ich so dahin zu leben. Als aber die Gebote und Verbote kamen, da lebte das Sündhafte als bewusste Sünde in mir auf; 10 ich aber erlitt infolgedessen den geistigen Tod. Das Verbot, das mir das geistige Leben bringen sollte, erwies sich also bei mir als die Ursache des geistigen Todes.

 

11 Die bewusste Sünde entstand aus der Tatsache, dass das Verbot bestand, und ich mich betören ließ, gegen das Verbot zu handeln; und so war das Verbot infolge meiner Zuwiderhandlung bei mir die Ursache des geistigen Todes. 12 Demnach ist das Mosaische Gesetz an sich etwas Heiliges und ebenso das Verbot heilig, gerecht und gut.

 

13 Dann hat mir also das Gute den geistigen Tod gebracht? O nein! Das hat vielmehr die bewusste Sünde getan. Die verborgene sündige Neigung brachte mir dadurch den geistigen Tod, dass sie infolge des an und für sich guten Verbotes zur wissentlichen Sünde führte. So sollte durch das Verbot uns zum Bewusstsein gebracht werden, wie über alle Maßen sündhaft wir seien.

 

14 Wir wissen ja, dass das Mosaische Gesetz aus der Geisterwelt Gottes stammt. Ich aber bin irdisch gesinnt und unter die Herrschaft des Reiches der Sünde verkauft. 15 Mein ganzes Tun und Treiben ist mir daher unbegreiflich. Denn das Gute, das ich tun möchte, tue ich nicht; und das Schlechte, das mein besseres Ich verabscheut, das führe ich aus.

 

16 Wenn ich nun das Gesetzwidrige tue, das ich nach meinem besseren Empfinden nicht tun möchte, dann beweise ich damit, dass das Gesetz nur das Gute will. 17 Also mein eigentliches Ich ist nicht schuld an meinem schlechten Tun, sondern die mir innewohnende Sündhaftigkeit.

 

18 Ich weiß ja, dass in mir, das heißt in meinem niedern Selbst, nichts Gutes wohnt. Der Wunsch, das Gute zu tun, ist bei mir zwar vorhanden, aber ich kann nicht die Kraft finden, das Gute auszuführen; 19 denn das Gute, das ich tun möchte, tue ich nicht, aber das Schlechte, das ich am liebsten nicht täte, das führe ich aus.

 

20 Wenn ich nun das tue, was ich nicht tun möchte, so ist nicht mein eigentliches Ich der Übeltäter, sondern eine sündige Neigung, die sich bei mir eingenistet hat. 21 Das ist also meine Erfahrung, die ich mit dem Gesetze gemacht habe: "Ich möchte das Rechte tun, aber was ich fertig bringe, ist nicht das Rechte.

 

22 Der bessere Mensch in mir stimmt dem bei, was das Gesetz Gottes von mir verlangt, 23 aber dann gewahre ich in meinen Gliedern ein ganz anderes Gesetz, das gegen die Forderung meines besseren Empfindens mit Macht ankämpft, und das mich zum Gefangenen jenes Sündengesetzes macht, das in meinen Gliedern herrscht. Mein besseres Selbst möchte also gern dem Gesetze Gottes dienen, aber meine niedere Natur gehorcht dem Gesetz der Sünde."

 

24 Was bin ich doch ein unglücklicher Mensch! Wer wird mich endlich aus der Sklaverei dieses geistigen Todes befreien? 25 Das Erbarmen Gottes wird es tun durch Jesus Christus, unsern Herrn.

 

Kapitel 8

 

1 So kommt also für die, welche in der Gemeinschaft mit Christus sind, kein Verdammungsurteil mehr in Frage: 2 Denn die Rechtsordnung im Reich der Geisterwelt, die in Gemeinschaft mit Christus Jesus lebt, befreite mich von der Rechtsordnung, die im Reiche der Sünde des Abfalls und des geistigen Todes der Trennung von Gott herrscht.

 

3 Was das Mosaische Gesetz nicht fertig brachte, weil es sich den irdischen Gelüsten gegenüber als zu schwach erwies, das hat Gott fertiggebracht. Er sandte seinen eigenen Sohn in einem irdischen Leibe gleich dem der anderen sündigen Menschen. Er sandte ihn um der Sünde des Abfalls willen und fällte durch ihn das Vernichtungsurteil gegen die Herrschaft, welche diese Sünde in allem Irdischen führte,

 

4 damit die Forderung des Mosaischen Gesetzes bei uns erfüllt würde, die wir nicht so leben, wie es den irdischen Gelüsten entspricht, sondern so, wie ein Geist Gottes uns leitet. 5 Denn die irdisch Gesinnten sind bloß auf das Irdische bedacht, die aber von einem Geiste Gottes geleitet werden, sind auf das bedacht, wozu dieser Geist sie anleitet.

 

6 Das Trachten nach dem, wozu die irdische Lust antreibt, bringt den geistigen Tod, aber das Trachten nach dem, wozu die Geisterwelt Gottes antreibt, bringt wahres Leben und Frieden. 7 Darum ist das irdische Streben gottfeindlich. Es steht ja nicht im Einklang mit dem göttlichen Gesetz - und kann auch nicht damit im Einklang stehen. 8 Die irdisch Gesinnten können daher nicht das Wohlgefallen Gottes finden.

 

9 Ihr gehört nicht zu den irdisch Gesinnten, sondern zu denen, die sich von einem Geiste Gottes leiten lassen; denn ein Geist Gottes hat bei euch Wohnung genommen. Wer aber keinen von Christus gesandten Geist bei sich hat, der gehört Christus auch nicht an.

 

10 Wenn jedoch Christus in Gemeinschaft mit euch steht, dann gehört euer Körper zwar noch dem Reiche des Todes an infolge der Sünde des Abfalls, aber euer Geist besitzt das geistige Leben infolge eurer Gottestreue.

 

11 Wenn nun die Geisterwelt dessen unter euch Wohnung genommen hat, der Jesus aus dem Reich der geistig Toten heraufführte, so wird derselbe, der Christus Jesus aus dem Totenreiche befreite, auch eure dem Reich des geistigen Todes noch angehörigen Leiber mit der Strahlung des Lebens durchtränken durch seine Geisterwelt, die unter euch Wohnung genommen hat.

 

12 So haben also, meine Brüder, die irdischen Lüste keinen Anspruch mehr an uns, dass wir nach ihrem Willen leben sollten; 13 denn wenn ihr diesen Lüsten gemäß leben wolltet, so müsstet ihr den geistigen Tod erleiden. Wenn ihr jedoch mit Hilfe eines Geistes Gottes alles, was der sündhaften Lust entspringt, in euch ertötet, dann werdet ihr das wahre Leben erlangen.

 

14 Die sich nämlich von einem Geiste Gottes leiten lassen, gehören zu den Kindern Gottes. 15 Ihr habt ja nicht einen Geist empfangen, der euch wieder zu Sklaven machen will, so dass ihr euch vor ihm zu fürchten brauchtet, - sondern ihr empfinget einen Geist, der euch zu Kindern Gottes machen will, so dass wir mit ihm zusammen freudig ausrufen können: "Abba! Lieber Vater!"

 

16 So tritt die Geisterwelt Gottes selbst gleichzeitig mit unserm eigenen Geist als Zeuge dafür auf, dass wir Kinder Gottes sind. 17 Sind wir aber Kinder, dann gehören wir auch zu den Erben; dann sind wir nämlich Erben Gottes und Miterben Christi, vorausgesetzt, dass wir an seinem Leiden teilnahmen, um auch an seiner Verherrlichung teilnehmen zu können.

 

18 Ich bin nämlich der Meinung, dass die Leiden dieses Erdenlebens nicht in Vergleich gestellt werden können mit der Herrlichkeit, die sich später unsern Augen enthüllen wird. 19 Auf diese Enthüllung der Herrlichkeit, die den Kindern Gottes zuteil werden soll, wartet ja mit Sehnsucht die ganze Schöpfung.

 

20 Der Vergänglichkeit ist die materielle Schöpfung unterworfen worden, nicht aus eigener freier Entschließung, sondern infolge des Willens dessen, der ihre Unterwerfung veranlasst hat, und zwar in der Hoffnung veranlasst hat, 21 dass sich diese Schöpfung frei machen werde von der Knechtschaft des Verderbens und so zur Freiheit gelange, die in der Herrlichkeit der Kinder Gottes besteht.

 

22 Denn wir wissen, dass die ganze materielle Schöpfung bis auf diese Stunde seufzt und unter Schmerzen einer Neugeburt harrt, gleich wie wir. 23 Denn nicht bloß sie, sondern auch wir selbst, die wir doch die Erstlingsgabe der Geisterwelt Gottes bereits besitzen, seufzen ebenfalls in unserm Innern, indem wir auf die Befreiung von unserm Leibe warten.

 

24 Denn auf Grund unserer vertrauensvollen Hoffnung wurden wir errettet. Eine Hoffnung aber, die man schon verwirklicht sieht, ist keine Hoffnung mehr; denn wozu braucht einer noch zu hoffen, wenn er die Erfüllung bereits vor sich sieht? 25 Wenn wir nun auf das hoffen, was wir noch nicht erfüllt sehen, dann warten wir ruhig und in Geduld die Erfüllung ab.

 

26 Auch in diesem Punkte hilft uns die Geisterwelt Gottes mit Rücksicht auf unsere menschliche Schwäche. Wir wissen ja nicht einmal, um was und in welcher Weise wir beten sollen. Da kommt uns dann die Geisterwelt Gottes selbst in Gebetsseufzern zu Hilfe, die nicht in menschliche Worte gekleidet werden können.

 

27 Und der, welcher die Herzen erforscht, kennt den Wunsch dieser Geisterwelt; er weiß, dass sie für Gottsucher mit ihrer Fürbitte bei Gott eintreten will. 28 Es ist uns ja bekannt, dass für die, welche Gott lieben, alles Hand in Hand arbeitet, damit sie ihr hohes Ziel erreichen, für die nämlich, die nach dem Plan der göttlichen Berufung an der Reihe sind.

 

29 Denn diejenigen, die Gott in erster Linie für geeignet erkannte, hat er auch in erster Linie dazu bestimmt, dem Bilde seines Sohnes ähnlich zu werden, damit dieser der Erstgeborne unter vielen Geschwistern sei.

 

30 Die er nun in erster Linie dazu bestimmt hat, die hat er auch zu sich gerufen, und die er zu sich rief, machte er auch zu seinen Freunden, und die er zu seinen Freunden machte, die führte er auch in seine Herrlichkeit.

 

31 Welch andern Schluss könnten wir nun aus diesen Tatsachen ziehen, als den: "Wenn Gott für uns ist, wer könnte dann noch gegen uns sein? 32 Wenn er nicht einmal seinen eigenen Sohn schonte, sondern ihn für uns alle dahingab, wird er uns dann zugleich mit ihm nicht auch alles andere aus Erbarmen schenken?"

 

33 Wer könnte gegen die von Gott Erwählten als Ankläger auftreten? Etwa Gott selbst? Aber der macht sie ja zu seinen Freunden. 34 Wer wollte sie verurteilen? Etwa Christus? Aber der ist es doch, der für sie starb; und, was noch mehr ist, der für sie aus dem Totenreich zurückkehrte; der auch zur Rechten Gottes sitzt, und der mit seiner Fürbitte für uns eintritt.

 

35 Wer könnte uns also von der Liebe Christi trennen? Etwa Trübsal oder Bedrängnis? Verfolgung oder Hunger oder Mangel an Kleidung? Todesgefahr oder Henkerbeil? 36 Es heißt ja in der Schrift: "Um deinetwillen schweben wir Tag für Tag in Todesgefahr; für Schlachttiere wurden wir gehalten."

 

37 Doch alle diese Leiden werden wir dem zuliebe siegreich bestehen, der uns so sehr geliebt hat. 38 So habe ich denn die Gewissheit, dass weder Tod noch Leben, weder ein Satansengel noch sonstige Gewalten und Satansmächte, weder gegenwärtige noch zukünftige Ereignisse,

 

39 weder Mächte der Erde noch solche der Luft oder der Tiefe, noch sonst etwas in der Schöpfung imstande sein wird, uns von der Liebe Gottes zu trennen, die sich in Christus Jesus; unserm Herrn, geoffenbart hat.

 

Kapitel 9

 

1 Was ich euch jetzt sage, ist die Wahrheit; Christus Jesus ist mein Zeuge, dass ich nicht lüge; auch bezeugt es mir mein eigenes Gewissen unter Einwirkung eines heiligen Geistes: 2 dass tiefe Trauer und unaufhörlicher Schmerz meine Seele bedrückt.

 

3 Gern wollte ich selbst aus der Gemeinschaft mit Christus ausgestoßen sein, anstatt meiner Brüder, meiner irdischen Stammesgenossen, 4 welche Israeliten sind. Einst waren sie das Gottesvolk; sie schauten die herrlichen Taten Gottes; mit ihnen schloss Gott seinen Bund; ihnen gab er das Gesetz; sie lehrte er die rechte Gottesverehrung; ihnen gab er die Verheißungen;

 

5 zu ihnen gehörten die Erzväter; von ihnen stammt Christus seinem menschlichen Leibe nach ab; - der über allem waltende Gott sei dafür gepriesen immerdar! Amen.

 

6 Doch sollt ihr diese meine Worte nicht so auffassen, als ob die Verheißungen, die Gott ihnen gab, jetzt keine Geltung mehr hätten. Denn nicht alle, die von Israel leiblich abstammen, zählen zu den wirklichen Israeliten.

 

7 Und nicht alle sind deswegen Kinder Abrahams, weil sie ihren Stammbaum auf Abraham zurückführen. Vielmehr lautet die Verheißung: "Nur nach Isaak soll deine Nachkommenschaft benannt werden!" 8 Das will besagen: "Nicht die, welche leibliche Kinder Abrahams sind, gehören dadurch schon zu den Kindern Gottes, sondern nur die gelten als wirkliche Nachkommen Abrahams, die es infolge der Verheißungen Gottes sind."

 

9 Dies ist der Wortlaut einer Verheißung: "Um diese Zeit will ich kommen, und dann wird Sara einen Sohn haben!" 10 Doch ist dies nicht die einzige Verheißung. Eine andere wurde der Rebekka zuteil, als sie von unserm Vater Isaak in Hoffnung war. 11 Noch ehe ihre Zwillinge zur Welt kamen, diese also weder Gutes noch Böses hatten tun können, wurde ihr gesagt: "Der ältere soll dem jüngern dienen!"

 

12 Damit wollte Gott zeigen, dass er nach freier Wahl die Reihenfolge vorherbestimmt und dabei nicht erst die Werke abwartet, sondern von sich aus vorher die Auswahl trifft. 13 So heißt es ja auch ferner in der Schrift: "Den Jakob habe ich geliebt, aber um den Esau habe ich mich nicht gekümmert."

 

14 Welche Folgerung sollen wir nun daraus ziehen? Sollen wir etwa sagen, dass Gott sich von der Ungerechtigkeit leiten lasse? Niemals! 15 Hatte er doch schon zu Mose gesagt: "Ich werde gnädig sein, wem ich will, und ich werde Erbarmen erweisen, wem ich will."

 

16 Das alles hängt also nicht von dem bloßen Wunsch und dem äußern Streben dessen ab, der zu etwas bestimmt werden soll, sondern allein von dem Erbarmen Gottes. 17 Das bestätigt auch die Schrift an der Stelle, wo sie mit Bezug auf Pharao sagt: "Gerade dazu habe ich dich aus der Tiefe heraufgeführt, um an dir meine Allmacht zu zeigen und meinen Namen auf der ganzen Erde bekannt zu machen."

 

18 Also Gott ist gnädig, wem er Gnade erweisen will, und wen er in seiner Verstocktheit belassen will, den lässt er darin. 19 Nun wirst du mir allerdings einwenden: "Wie darf er dann überhaupt noch jemand tadeln? Denn wo gäbe es einen Fall, in dem sich einer dem Willen Gottes widersetzen könnte?" -

 

20 O armer Mensch, wer bist du denn, dass du Gott zur Verantwortung ziehen willst? Darf etwa das Gebilde zu seinem Bildner sagen: "Warum hast du mich so gemacht?" 21 Hat etwa der Töpfer nicht freie Machtbefugnis über seinen Ton? Darf er nicht aus derselben Tonmasse bald ein Gefäß zu ehrenvoller Bestimmung, bald eins zum niedrigen Gebrauch formen?

 

22 Ist etwas dagegen einzuwenden, dass Gott, so oft er sein Strafgericht kundtun und seine Macht zu erkennen geben wollte, jene Gefäße der Strafe, für deren Vernichtung schon alles in Bereitschaft war, doch noch mit großer Langmut ertrug, 23 um durch sie auch den Reichtum seiner Herrlichkeit an den Gefäßen des Erbarmens zu zeigen, die er vorher für die Teilnahme an dieser Herrlichkeit zurecht gemacht hatte?

 

24 Als solche Gefäße des Erbarmens hat er auch uns berufen, und zwar nicht nur aus dem Judenvolke, sondern auch aus den nichtjüdischen Völkern. 25 Sagt er doch bei dem Propheten Hosea: "Ich werde die, welche nicht mein Volk waren, mein Volk nennen, und die, welche ich nicht liebte, werde ich meine Geliebte nennen"; 26 und an demselben Orte, wo ihnen gesagt worden war:

 

"Ihr seid nicht mein Volk, da werden sie Kinder des lebendigen Gottes genannt werden." 27 Und Jesaja ruft über Israel die Worte aus: "Wenn auch die Zahl der Kinder Israels wie der Sand am Meere wäre, so werden doch alle bis auf den letzten Rest gerettet werden.

 

28 Denn seine Verheißung wird der Herr in ihrem ganzen Umfange erfüllen; er wird dabei nach seiner Rechtsordnung den kürzesten Weg wählen, damit er seine Verheißung so schnell wie möglich zur Ausführung bringt." 29 Auch hatte Jesaja vorherverkündet: "Hätte der Herr der Heerscharen uns nicht einen Samen übriggelassen, so wäre es uns wie Sodom ergangen, und wir hätten das gleiche Schicksal wie Gomorrha gehabt."

 

30 Was folgt nun für uns daraus? Die Nichtjuden, die nicht nach dem Wohlgefallen Gottes strebten, wurden Freunde Gottes, jedoch nur, weil sie glaubten. 31 Israel dagegen, das sich um die Erfüllung des Gesetzes bemühte, das zur Freundschaft Gottes führen sollte, hat das vom Mosaischen Gesetz gesteckte Ziel nicht erreicht.

 

32 Warum nicht? Sie haben nicht geglaubt, sondern sich bloß auf die äußern Gesetzeswerke verlassen. Sie stießen sich an dem Stein des Anstoßes, 33 von dem geschrieben steht: "Siehe ich lege in Sion einen Stein hin, der ihre Feindschaft erregt, und einen Felsen, von dem sie sich abwenden. Wer aber auf ihn sein gläubiges Vertrauen setzt, wird sich nicht enttäuscht sehen."

 

Kapitel 10

 

1 Liebe Brüder! Es ist mein Herzenswunsch und mein ständiges Flehen zu Gott, dass Israel gerettet werden möge. 2 Das eine muss ich ja bei ihnen anerkennen, dass sie Eifer für Gott an den Tag legen; leider tun sie es nicht in der richtigen Erkenntnis.

 

3 Sie verkennen nämlich, worin das wahre Rechttun vor Gott besteht, und suchen sich in diesem Punkte eine eigene Auffassung zurechtzulegen; das, was Gott als Rechttun von ihnen verlangt, lehnen sie ab. 4 Ziel und Zweck des Mosaischen Gesetzes ist ja nur, zu Christus zuführen; und nur, wer an Christus glaubt, erlangt die Freundschaft Gottes.

 

5 Darum schreibt Mose, dass nur derjenige in ihrer Mitte das geistige Leben haben werde, der die Forderung des Rechttuns erfülle, die das Mosaische Gesetz an ihn stellt. 6 Doch das Rechttun, das in dem Glauben besteht, ist in folgenden Worten angedeutet: "Denke nicht in deinem Herzen: wer wird in den Himmel hinaufsteigen? - nämlich, um Christus herunter zu holen; 7 oder: wer wird in die Unterwelt hinabgehen? - nämlich um Christus aus dem Totenreich heraufzuholen."

 

8 Doch was antwortet darauf die Schrift: "Dicht an deiner Seite steht die Erfüllung der Verheißung; in deinem Munde ist sie und in deinem Herzen hast du sie", - nämlich die Verheißung vom Glauben, die wir predigen.

 

9 Denn wenn du mit deinem Munde Jesus als den Herrn bekennest und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus dem Totenreich heraufgeführt hat, so wirst du gerettet werden. 10 Denn mit dem Herzen glaubt man, um dadurch die Freundschaft Gottes zu erlangen; und mit dem Munde bekennt man, um dadurch gerettet zu werden.

 

11 Sagt doch die Schrift: "Keiner, der auf ihn sein gläubiges Vertrauen setzt, wird sich enttäuscht sehen." 12 In diesem Punkt gibt es nämlich keinen Unterschied zwischen Juden und Nichtjuden. Sie alle haben ja ein und denselben Herrn, der sich reich erweist für alle, die ihn zu Hilfe rufen. 13 Denn jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.

 

14 Doch wie sollten sie den zu Hilfe rufen, an den sie nicht glauben? Und wie sollten sie zum Glauben an den kommen, von dem sie noch nichts gehört haben? 15 Und wie könnten sie etwas von ihm hören, wenn keiner kommt, der von ihm predigt? Und wie könnten Leute als Prediger auftreten, wenn sie von Gott nicht den Auftrag dazu erhalten haben? Es steht ja geschrieben: "Wie sieht man die so gerne kommen, welche die Botschaft vom Frieden bringen und die Botschaft vom Guten."

 

16 Aber nicht alle haben dieser guten Botschaft Folge geleistet. Denn Jesaja sagt: "Herr, wer hat unsern Worten Glauben geschenkt?" 17 Mithin kommt der Glaube vom Hören der Glaubenswahrheit, die Glaubenswahrheit aber wird gepredigt im Auftrag Christi.

 

18 Nun frage ich euch: "Haben sie die Glaubenswahrheit vielleicht nicht zu hören bekommen?" O doch! Denn "über die ganze Erde ist ihr Schall gedrungen und ihre Worte bis ans Ende der Welt." 19 Aber - so frage ich weiter - hat Israel sie vielleicht nicht verstanden? O doch! Denn schon Mose sagt als erster Zeuge: "Ich will euch eifersüchtig machen auf ein Volk, das nicht als Volk Gottes gilt, und euch zum Zorne reizen gegen ein Volk, das Gott nicht kannte."

 

20 Ferner sagt Jesaja: "Gefunden wurde ich von denen, die mich nicht suchten; und denen wurde ich bekannt, die nicht nach mir fragten." 21 Dagegen bemerkt er in Bezug auf Israel: "Den ganzen Tag streckte ich vergeblich meine Arme aus nach einem ungehorsamen und widerspenstigen Volk."

 

Kapitel 11

 

1 Ich möchte nun die Frage stellen: "Hat etwa Gott sein Volk verstoßen, das er sich vorher auserwählte?" Keineswegs! Ich bin doch auch ein Israelit, ein leiblicher Nachkomme Abrahams, aus dem Stamme Benjamin. 2 Gott hat demnach sein Volk nicht verstoßen, das er sich vorher auserwählte. Wisset ihr ferner nicht, was die Schrift in der Geschichte des Elia berichtet? Wie Elia vor Gott tritt und gegen Israel die Klage erhebt:

 

3 "Herr, man hat deine Propheten getötet und deine Altäre niedergerissen. Ich allein bin übrig geblieben, und nun trachten sie auch mir nach dem Leben?"

 

4 Wie aber lautete die Antwort, die Gott ihm durch die Geisterwelt geben ließ?: "Sieben-tausend Männer" - so ließ er ihm antworten - "habe ich mir übrig gehalten, die ihre Knie nie vor der Baalsgöttin gebeugt haben." 5 Ebenso ist auch jetzt ein Rest infolge seiner Gnadenwahl übrig geblieben.

 

6 Ist aber diese Auswahl auf Grund eines Gnadenaktes geschehen, dann erfolgte sie nicht auf Grund von Gesetzeswerken; denn sonst könnte von einem Gnadenakt keine Rede mehr sein. 7 Wie liegen nun in Wirklichkeit die Dinge?

 

Was Israel bis heute erstrebt, das hat es nicht erreicht; aber der auserwählte Teil von ihm hat es erlangt; die andern blieben verstockt 8 nach den Worten der Schrift: "Gott ließ es zu, dass ein Geist der Betäubung Besitz von ihnen ergriff; er ließ es zu, dass sie Augen hatten, mit denen sie nicht fähig waren, zu sehen; Ohren, mit denen sie nicht hören konnten, und zwar bis auf den heutigen Tag."

 

9 Und David tat den Ausspruch: "Möge ihr Wahrsage-Tisch ihnen werden zur Schlinge und zum Fangnetz, zum Fallstrick und zur Vergeltung. 10 Ihre Augen sollen verfinstert bleiben; ihren Nacken beuge er ihnen vollständig!"

 

11 Ich frage nun weiter: "Sind sie etwa gestrauchelt, damit sie bei ihrem Fallen gänzlich umkommen sollen?" Durchaus nicht! Vielmehr ist infolge ihres Abfalls das Heil den Nichtjuden zugefallen, um dadurch die Juden zur Nacheiferung anzuspornen.

 

12 Wenn aber schon ihr Abfall ein Segen für die Welt war, und ihre Herabminderung auf einen kleinen Überrest von Gottestreuen schon zur geistigen Bereicherung der Nichtjuden führte, wie groß muss da der Segen erst sein, wenn die Juden vollzählig zum Heile gelangt sind? -

 

13 Ich sage euch dies nämlich deswegen, weil ihr Nichtjuden seid. In meiner Eigenschaft als Apostel der Nichtjuden suche ich in Ausübung meines Apostelamtes eine Ehre darin, 14 die einen oder andern aus meinen Volksgenossen durch eure Rettung zur Nacheiferung zu reizen und so auch sie zum Heile zu führen.

 

15 Denn wenn schon ihre Verwerfung die übrige Welt zur Versöhnung mit Gott führt, was wird dann ihre Wiederaufnahme ins Volk Gottes anders sein, als ein Zurückführen von geistig Toten zum Leben! 16 Ist das Erstlingsbrot gottgeweiht, dann ist es auch die ganze Teigmasse. Ist die Wurzel gottgeweiht, dann auch die Zweige.

 

17 Mussten auch manche Zweige abgebrochen werden, und bist du Nichtjude, der du ein wilder Ölbaumzweig warst, an ihre Stelle eingepfropft werden und hast Anteil erhalten an der Wurzel und der Fruchtbarkeit des edlen Ölbaumes, 18 so brauchst du dich deswegen doch nicht über die abgebrochenen Zweige zu erheben. Willst du es trotzdem tun, so bedenke wohl: Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich.

 

19 Du magst nun einwenden: "Aber es sind doch Zweige abgebrochen worden, damit ich eingepfropft würde." 20 Ganz recht! Aber nur wegen ihres Unglaubens sind sie abgebrochen worden, und du stehst wegen deines Glaubens an ihrer Stelle. Werde deswegen nicht hochmütig, sondern sei auf deiner Hut!

 

21 Denn wenn Gott diejenigen nicht verschont hat, die von Natur aus Zweige jenes Baumes waren, so wird er wahrlich auch dich nicht verschonen. 22 Beachte darum sowohl die Güte als auch die Strenge Gottes! Seine Strenge gegen die, welche abgefallen sind; seine Güte dir gegenüber, sofern du in seiner Liebe verharrest; andernfalls wirst auch du abgehauen werden.

 

23 Umgekehrt werden jene wieder eingepfropft, sobald sie ihren Unglauben aufgeben. Gott ist ja mächtig genug, sie wieder einzupfropfen. 24 Denn wenn du aus dem von Natur aus wilden Ölbaum herausgeschnitten und entgegen dem Naturgesetz auf einen edlen Ölbaum aufgepfropft worden bist, wie viel eher werden die Zweige, die von Natur aus dahin gehören, ihrem Mutterbaum wieder einverleibt werden!

 

25 Ich möchte euch, meine Brüder, über das Geheimnis, das hierin verborgen liegt, nicht in Unkenntnis lassen, damit ihr in eurer Selbstklugheit nicht eine irrige Meinung in diesem Punkte heget: Verstockung ist über einen Teil der Israeliten gekommen, die bis zu dem Zeitpunkt andauern wird, wo die Gesamtheit der Nichtisraeliten in die Gemeinde Gottes eingereiht sein wird.

 

26 Alsdann wird auch ganz Israel zum Heile gelangen nach den Worten der Schrift: "Aus Sion wird der Erlöser kommen; er wird Jakob von seinem gottlosen Wesen frei machen. 27 Und darin, dass ich ihre Sünden des Abfalls von ihnen nehme, wird sich der Bund bewahrheiten, den ich mit ihnen geschlossen habe."

 

28 So sind sie infolge der Ablehnung der Heilsbotschaft zwar Feinde Gottes, - zum Glück für euch; aber infolge ihrer Auserwählung besitzen sie noch die Liebe Gottes - wegen der Erzväter. 29 Gnadenwahl und Berufung Gottes können nämlich nicht mehr rückgängig gemacht werden. 30 Denn wie ihr einst gegen Gott ungehorsam wart, jetzt aber infolge des Ungehorsams jener das Erbarmen Gottes erlangt habt, -

 

31 so sind auch jene zwar jetzt noch ungehorsam gegen den, der euch sein Erbarmen schenkte; später aber werden auch sie Erbarmen finden. 32 Denn Gott hat alles zusammen im Hinblick auf den früheren Ungehorsam hinter Schloss und Riegel gelegt, um später alles zu begnadigen. 33 O welch eine Fülle des Reichtums an Weisheit und Wissen Gottes! Wie unbegreiflich sind seine Pläne, und wie unerforschlich seine Wege.

 

34 Denn wer hat des Herrn Wille erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen? 35 Oder wer hat ihm zuerst etwas geschenkt, wofür ihm Vergeltung zuteil werden müsste? 36 Denn aus ihm und durch ihn ist alles, und alles kommt wieder zu ihm zurück. Ihm sei die Ehre in alle Zukunft! Amen.

 

Kapitel 12

 

1 Ich ermahne euch, liebe Brüder, als Entgelt für das Erbarmen, das Gott euch erwiesen, euer irdisches Leben als ein lebendiges, gottgeweihtes und wohlgefälliges Opfer Gott darzubringen. Das wäre ein Gottesdienst, der auch eurem vernünftigen Denken entspricht.

 

2 Gestaltet eure Lebensführung nicht so, wie ihr sie bei der heutigen Menschheit seht, sondern ändert sie so um, wie es eurer neuen inneren Gesinnung entspricht. Dann werdet ihr erkennen, was Gott von euch will; ihr werdet dann beurteilen können, was ihr als gut und gottwohlgefällig anzusehen habt.

 

3 Denn für einen jeden unter euch gilt die Mahnung, die ich euch auf Grund der mir verliehenen Gnadengabe erteile, nämlich dass keiner höher von sich denken soll, als recht ist. Jeder soll in seiner Selbsteinschätzung bescheiden sein und nur das Maß der Glaubenserkenntnis für sich in Anspruch nehmen, das Gott ihm wirklich zugeteilt hat.

 

4 Denn wie wir an einem Leibe viele Glieder haben, aber nicht alle Glieder denselben Dienst verrichten, - 5 so bilden wir Gläubige trotz unserer Vielheit einen einzigen geistigen Leib in Christus; doch in unserm Verhältnis zu einander sind wir bloß Glieder dieses Leibes.

 

6 So sind denn auch die geistigen Gaben, die wir nach der uns verliehenen Gnade Gottes besitzen, ganz verschieden. Besitzt zum Beispiel einer die Gabe, dass ein Geist Gottes durch ihn spricht, so geschieht dies nur nach dem Maß seiner Glaubenstiefe. 7 Hat einer ein Amt im Gemeindedienst, so widme er sich bloß diesem Amt. Wer die Gabe hat, die Glaubenswahrheiten zu erklären, der übe das Amt des Lehrers aus.

 

8 Wer die Gabe hat, andern Trost zu spenden, der suche seine Mitmenschen zu trösten. Wer in der Lage ist, Mildtätigkeit zu üben, der tue es, ohne sich etwas darauf einzubilden. Wer als Leiter bestimmt ist, zeige den erforderlichen Eifer. Wer die Almosen zu verteilen hat, der tue es mit einem heiteren Gesicht. 9 Eure Liebe sei aufrichtig. Verabscheut das Böse und haltet am Guten fest.

 

10 In der gegenseitigem Bruderliebe seid voll Herzlichkeit. An Erweisen der Wertschätzung suche einer den andern zu übertreffen. 11 Lasset in eurem Eifer nicht nach. Seid dem euch zugeteilten Geiste in glühender Liebe zugetan. Seid Diener des Herrn. 12 Eure Hoffnung sei euch Veranlassung zur Freude.

 

13 Im Leiden seid standhaft. Betet ohne Unterlass. Gottestreuen, die in Not sind, helfet durch Spenden. Übet gerne Gastfreundschaft. 14 Segnet die, welche euch verfolgen; segnet anstatt zu fluchen. 15 Freuet euch mit denen, die froh sind, und habet Mitempfinden mit denen, die weinen.

 

16 Lebet in Eintracht miteinander. Lasset nicht Gedanken des Stolzes in euch aufkommen, sondern nehmt euch der geringen Leute an. Gehöret nicht zu denen, die alles besser wissen wollen. 17 Vergeltet nicht Böses mit Bösem. Denket von allen Menschen nur das Beste. 18 So viel an euch liegt, suchet nach Möglichkeit mit allen euren Mitmenschen in Frieden zu leben.

 

19 Rächet euch nicht selbst, meine Lieben, sondern lasset euren Zorn verrauchen. Es steht ja geschrieben: "Mein ist die Rache; ich will vergelten, - spricht der Herr."

 

20 Vielmehr, wenn dein Feind Hunger hat, so gib ihm satt zu essen, und hat er Durst, so gib ihm zu trinken. Denn wenn du das tust, dann wirst du glühende Kohlen auf sein Haupt sammeln. 21 Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde du das Böse mit Hilfe des Guten.

 

Kapitel 13

 

1 Allen Geistermächten, denen eure Leitung anvertraut ist, erweiset Gehorsam. Denn es gibt keine euch übergeordnete Geistermacht, die nicht von Gott herkäme. Und die, welche vorhanden sind, wurden von Gott bestimmt. 2 Wer sich also einer solchen Macht widersetzt, stellt sich dem Willen Gottes entgegen. Und die sich widersetzen, ziehen sich dadurch eine Strafe zu.

 

3 Diese Gebieter braucht man daher nicht zu fürchten, wenn man das Gute tut, sondern bloß dann, wenn man das Böse vollführt. Willst du also zu denen gehören, welche diese Macht nicht zu fürchten brauchen, so tue das Gute; dann wirst du Lob von ihr ernten.

 

4 Sie ist dir nämlich als Dienerin Gottes zur Vollbringung des Guten zugeteilt. Tust du jedoch das Böse, dann hast du allen Grund zur Furcht. Sie trägt ja nicht umsonst das Strafschwert. Denn als Dienerin Gottes hat sie auch die Aufgabe, das Strafurteil bei dem zu vollstrecken, der das Böse tut.

 

5 Darum seid gehorsam, nicht bloß aus Furcht vor der Strafe, sondern weil euer eigenes Gewissen euch dazu antreibt. 6 Darum bringet auch gute Früchte zur Reife. Denn jene Mächte sind Beauftragte Gottes, die gerade zu diesem Zwecke beständig bei euch ausharren.

 

7 Tut ihnen allen gegenüber eure Schuldigkeit. Fordert der eine Opfer von euch, so bringt sie; fordert ein anderer die Ausführung eines guten Werkes, so führt es aus; flößt ein anderer euch Furcht vor etwas ein, so fürchtet euch davor; zeigt einer euch etwas als wertvoll, so haltet es dafür;

 

8 ihr bleibt keinem gegenüber in der Erfüllung eurer Pflicht im Rückstand, sofern ihr das Gebot der gegenseitigen Liebe beobachtet. Denn wer seinen Mitmenschen liebt, hat damit das ganze Gesetz erfüllt. 9 Denn die Gebote: du sollst nicht ehebrechen, nicht töten, nicht stehlen, nicht begehren und jedes andere derartige Gebot Gottes sind in dem einen zusammengefasst: "Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst!"

 

10 Die Liebe fügt nämlich dem Nächsten nichts Böses zu; darum ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes. 11 Diese Lehre haltet euch in jedem entscheidenden Augenblick vor Augen; denn die Stunde ist jetzt da, wo ihr aus dem Schlafe aufstehen müsst; die Rettung ist uns nämlich jetzt näher, wie damals, als wir zum Glauben kamen.

 

12 Die Nacht ist bald zu Ende, und der Tag bricht an. So lasst uns denn abwerfen die Werke der Finsternis und uns kleiden in die Werke des Lichtes. 13 Lasst uns ehrbar wandeln, wie Leute, die im hellen Tageslicht einhergehen, also nicht in Schwelgerei und Trinkgelagen, nicht in Unzucht und Ausschweifungen, nicht in Hader und Eifersucht.

 

14 Kleidet euch vielmehr in das geistige Gewand unseres Herrn Jesus Christus. Wenn die Begierden, die eurer niedern Menschennatur innewohnen, euch wieder zur Tiefe ziehen wollen, dann gebet nicht nach.

 

Kapitel 14

 

1 Nehmt euch dessen an, der im Glauben noch schwach ist, ohne euch mit ihm in Streitfragen einzulassen. 2 Der eine hat die feste Überzeugung, jede Art von Speise genießen zu dürfen, während der im Glauben noch Schwache nur Pflanzenkost für erlaubt hält.

 

3 Wer jede Art von Speisen mit ruhigem Gewissen zu sich nimmt, schaue nicht mit mitleidigem Lächeln auf den, der das nicht kann. Und wer nicht alle Speisen für erlaubt hält, der sitze nicht über den zu Gericht, der jede Speise als erlaubt betrachtet; denn letztern hat Gott sich bereits zum Diener erwählt.

 

4 Wie kommst du also dazu, dich zum Richter über den Diener eines andern zu machen? Wenn ein Diener steht oder fällt, so geht das nur seinem Herrn etwas an. Aber er wird schon feststehen; denn sein Herr ist stark genug, ihn aufrecht zu halten.

 

5 So glauben auch manche, ein Tag sei höher als der andere, während hinwiederum andere alle Tage als gleich ansehen. Jeder möge in solchen Dingen nach seiner eigenen Denkweise zu einer festen Überzeugung kommen.

 

6 Wer einen Tag vor dem andern bevorzugt, tut es dem Herrn zuliebe; und wer alle Tage gleichstellt, tut es ebenfalls dem Herrn zuliebe. Wer keinen Unterschied unter den Speisen macht, tut es aus Liebe zum Herrn, weil er ja Gott dabei ein Dankgebet spricht. Und wer einen Unterschied dabei macht, tut es auch aus Liebe zum Herrn; denn auch er spricht bei seinem Essen Gott ein Dankgebet.

 

7 Keiner von uns lebt und keiner von uns stirbt um seiner selbst willen; 8 leben wir, so ist unser Leben der Sache des Herrn gewidmet; sterben wir, so dient unser Tod ebenfalls der Sache des Herrn. Wir mögen also leben oder sterben, stets sind wir Glieder am geistigen Leibe des Herrn.

 

9 Denn dazu stieg Christus in das Reich der geistig Toten hinab und kehrte daraus wieder zum Reiche des geistigen Lebens zurück, damit er sich sowohl den geistig Toten als auch den geistig Lebenden gegenüber als Herrn erweise. 10 Du nun, - wie kannst du dich zum Richter über deinen Bruder aufwerfen? Oder wie darfst du deinen Bruder verachten?

 

Wir alle werden ja einst vor dem Throne Gottes stehen; 11 denn es steht geschrieben: "So wahr ich lebe, - spricht der Herr - vor mir wird einmal jedes Knie sich beugen, und jede Zunge wird sich zu Gott bekennen." 12 Jeder von uns hat also für sich selbst Rechenschaft abzulegen.

 

13 Darum lasst uns nicht mehr einer des andern Richter sein, seid vielmehr darauf bedacht, dem Bruder keinen Anstoß und keine Veranlassung zur Sünde zu geben. 14 Ich weiß mit aller Bestimmtheit, und zwar infolge einer Belehrung des Herrn, dass nichts an und für sich unrein ist. Hält jedoch jemand etwas für unrein, so ist es für ihn etwas Unreines.

 

15 Wenn daher dein Bruder wegen einer Speise durch dich in Gewissensnot gerät, so bist du dabei nicht mehr auf dem Wege der Liebe. Bringe doch durch das Essen einer Speise den nicht ins Verderben, für den Christus gestorben ist. 16 Du sollst nicht das lästern, was in unsern Augen gut ist.

 

17 Das Reich Gottes besteht ja nicht in dem, was man isst und trinkt, sondern darin, dass man unter der Leitung eines heiligen Geistes das Rechte tut und dadurch wahren Frieden und Freude im Herzen trägt.

 

18 Denn wer hierin den Dienst sieht, den er Christus schuldet, der ist Gott wohlgefällig und steht auch bei den Menschen in Ehren. 19 Darum wollen wir mit Eifer nach dem trachten, was dem Frieden dient und alles das treu beobachten, was uns gegenseitig innerlich höher bringt.

 

20 Zerstöre doch nicht wegen einer kleinlichen Streitfrage über die Erlaubtheit einer Speise das Rettungswerk Gottes! Wie gesagt, - alles ist rein; wer sich jedoch beim Essen einer Speise Gewissensbedenken macht, dem gereicht sie zur Sünde.

 

21 In einem solchen Falle ist es etwas Schönes, lieber kein Fleisch zu essen und keinen Wein zu trinken und sich alles dessen zu enthalten, woran dein Bruder Anstoß nehmen, oder was ihm zu einer Sünde oder auch nur zu einer Schwäche Veranlassung geben könnte.

 

22 Du hast in irgend einem Punkte eine feste Überzeugung: - Gut! Behalte sie für dich; nur Gott soll sie kennen. Glücklich, wer sich bei seiner Gewissenserforschung nichts vorzuwerfen hat.

 

23 Wer jedoch trotz seiner Gewissensbedenken eine bestimmte Speise zu sich nimmt, der hat sich selbst das Strafurteil gesprochen; es fehlte ihm ja die Überzeugung, dass er die Speise essen dürfe. Alles aber, was man nicht in der festen Überzeugung tut, dass es erlaubt sei, so zu handeln - ist Sünde.

 

Kapitel 15

 

1 Wir, die wir zu den Starken gehören, haben die Pflicht, die Schwächen derer zu ertragen, die nicht so stark sind. Doch dabei dürfen wir nicht alles tun, was wir tun möchten. 2 Jeder von uns muss vielmehr auf seinen Nächsten Rücksicht nehmen und darf nur das tun, was in dessen Augen als etwas Gutes erscheint und infolgedessen ihm zur innern Erbauung gereicht.

 

3 Auch Christus selbst tat nicht das, was ihm menschlich am angenehmsten war, sondern auf ihn beziehen sich die Worte der Schrift: "Die Schmähungen derer, die dich schmähen, trafen mich." 4 Solche Worte, wie sie vor Zeiten in der Schrift niedergelegt wurden, sollen zu unserer Belehrung dienen, damit wir infolge der Ausdauer und Aufmunterung, die wir aus der Schrift schöpfen, an der Hoffnung unentwegt festhalten.

 

5 Möge Gott, von dem jede Ausdauer und innere Aufmunterung kommt, euch die Gnade verleihen, in Eintracht miteinander zu leben, wie es Christus uns gebietet. 6 Seid ihr untereinander ein Herz und eine Seele, dann könnt ihr auch wie aus einem Munde den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus loben und preisen.

 

7 Darum reicht einander die Hand, wie Christus auch uns die Hand reichte, um uns in die Herrlichkeit Gottes zurückzuführen. 8 Ich behaupte nämlich, dass Christus deswegen ein Diener jenes Volkes wurde, das die Beschneidung hat, damit die Wahrhaftigkeit Gottes dadurch bewiesen würde; dadurch wurden ja die den Vätern gegebenen Verheißungen erfüllt.

 

9 Gleichzeitig aber sollten auch die Nichtjuden Gott preisen wegen seines Erbarmens mit ihnen, nach den Worten der Schrift: "Darum will ich dich preisen inmitten von Nichtisraeliten und lobsingen deinem Namen." 10 Ferner heißt es: "Freuet euch, ihr Nichtisraeliten, zusammen mit seinem Volke Israel!"

 

11 Und an einer andern Stelle: "Lobet ihr Nichtisraeliten alle den Herrn, ja alle Völker sollen ihn preisen!" 12 Weiter sagt Jesaja: "Kommen wird der Schössling aus der Wurzel Isais - er, der sich erheben wird als Herrscher über die Nichtisraeliten. Auf ihn werden die Völker ihre Hoffnung setzen!"

 

13 Gott aber, der allein Grund unseres Hoffens ist, erfülle euch mit dem höchsten Maß an Freude und Friede, damit sich die Hoffnung in euch unter der Mitwirkung eines heiligen Geistes überreich gestalte.

 

14 Persönlich habe ich die feste Überzeugung, liebe Brüder, dass auch ihr vom besten Willen beseelt seid; dass ihr in jeder Beziehung die erforderliche Kenntnis der Heilswahrheiten besitzt und so imstande seid, euch gegenseitig zu belehren.

 

15 Wenn ich euch, meine Brüder, trotzdem geschrieben habe, - und an manchen Stellen meines Briefes drückte ich mich ziemlich rückhaltlos aus - so tat ich es als einer, der euch gewisse Punkte nur wieder in Erinnerung bringen wollte. Damit erfülle ich eine Aufgabe, die mir von Gott in seiner Gnade zugeteilt wurde.

 

16 Ich soll ja als Diener Jesu Christi unter den Nichtjuden wirken und bei ihnen ein Priester der Heilsbotschaft Gottes sein, damit die Nichtjuden eine Gott wohlgefällige Opfergabe werden, die Gott geweiht wurde unter der Mitwirkung eines heiligen Geistes. 17 Wenn ich nun auch auf mein Arbeiten für die Sache Gottes stolz sein kann, so bin ich es nur, weil ich in der Gemeinschaft mit Jesus Christus stehe.

 

18 Denn ich würde es nicht wagen, von irgendwelchen Erfolgen zu sprechen, wenn es nicht Christus wäre, der sie durch mich errungen hat, um Nichtjuden zum Gehorsam gegen Gott zurückzuführen durch Wort und Tat, 19 durch Wirken von Zeichen und Wundern, durch die Kraft eines heiligen Geistes. Auf diese Weise habe ich von Jerusalem bis hin nach Illyrikum und weit darüber hinaus die Heilsbotschaft Jesu Christi in ihrem ganzen Umfang verkündigt.

 

20 Dabei betrachte ich es als Ehrensache, die Heilsbotschaft nicht an den Orten zu predigen, wo der Name Christi bereits bekannt war. Ich wollte nämlich da nicht weiterbauen, wo andere schon den Grundstein gelegt hatten. 21 Ich richtete mich vielmehr nach den Worten der Schrift: "Die sollen ihn kennen lernen, denen noch nichts über ihn mitgeteilt worden ist; und die noch keine Kunde von ihm hatten, die sollen von ihm vernehmen!"

 

22 Das ist auch der Grund, weshalb ich so oft verhindert war, euch zu besuchen. 23 Jetzt jedoch ist meine Anwesenheit in diesen Gegenden nicht mehr nötig. Da ich mich nun seit vielen Jahren danach sehne, euch einen Besuch abstatten zu können,

 

24 so werde ich auf meiner Reise nach Spanien zu euch kommen. Ich hoffe also, auf meiner Durchreise euch zu besuchen, und dann bei meiner Weiterreise von euch das Geleit zu erhalten, sobald zunächst meine Sehnsucht nach euch durch den Aufenthalt in eurer Mitte wenigstens zum Teil gestillt sein wird.

 

25 Augenblicklich bin ich im Begriff, nach Jerusalem zu reisen, um dort denen einen Dienst zu erweisen, die ihr Leben Gott geweiht haben. 26 Die Gemeinden in Mazedonien und Griechenland haben nämlich beschlossen, für die Armen der Gemeinde der Gottestreuen in Jerusalem eine Geldsammlung zu veranstalten.

 

27 Sie glaubten, ihnen diese Hilfe schuldig zu sein, und sie sind sie ihnen in der Tat schuldig. Denn wenn die nichtjüdischen Christen Anteil an den geistigen Gütern der Judenchristen erhalten haben, dann sind sie auch verpflichtet, ihnen mit ihren irdischen Gütern auszuhelfen.

 

28 Sobald ich diese geschäftliche Angelegenheit erledigt und jenen den Betrag dieser Sammlung ausgehändigt habe, werde ich den Weg zu euch nehmen und von euch aus meine Reise nach Spanien antreten. 29 Ich weiß, dass ich bei meiner Ankunft eine Fülle von Segen von Seiten Christi mitbringen werde.

 

30 Ich bitte euch nun, meine Brüder, bei unserm Herrn Jesus Christus und bei der Liebe, welche die Geisterwelt Gottes zu euch hegt: Stehet mir in meinen Kämpfen bei, indem ihr für mich zu Gott betet, damit ich den Nachstellungen der Ungläubigen in Judäa entgehe, 31 und damit der Umstand, dass gerade ich die Geldsammlung überbringe, bei den Gottestreuen in Jerusalem kein Missfallen erregen möge.

 

32 Dann kann ich frohen Herzens, so Gott will, zu euch kommen und mich bei euch erholen. - 33 Der Gott des Friedens sei mit euch allen! Amen.

Kapitel 16

1 Ich empfehle euch unsere Schwester Phöbe, die im Dienst der Gemeinde in Kenchrea steht. 2 Nehmt sie also als ein Glied der Gemeinschaft Christi auf, wie es Gottesgetreuen geziemt; steht ihr in allen Fällen, wo sie eurer Hilfe bedarf, hilfreich zur Seite. Denn auch sie hat schon vielen Beistand geleistet, - auch mir persönlich.

 

3 Grüßt Priska und Aquila, meine Mitarbeiter im Dienste Christi Jesu, sowie die ganze Gemeinde, die sich in ihrem Hause versammelt. 4 Sie haben, um mein Leben zu retten, ihr eigenes Leben eingesetzt. Dafür bin nicht bloß ich ihnen Dank schuldig, sondern auch sämtliche nichtjüdischen Christengemeinden.

 

5 Grüßt meinen geliebten Epänatus, der in Kleinasien als erster ein Anhänger Christi wurde. 6 Grüßt Maria, die sich so treu für euch abgemüht hat. 7 Grüßt Andronikus und Junias, meine Volksgenossen und Mitgefangenen, die bei den Aposteln in hohen Ehren stehen, und die schon vor mir zum Glauben an Christus gekommen sind.

 

8 Grüßt meinen im Herrn geliebten Ampliatus; 9 grüßt Urbanus, unsern Mitarbeiter im Dienste des Herrn, und meinen geliebten Stachys. 10 Grüßt den Apelles, der ein bewährter Diener Christi ist. Grüßt die Brüder unter den Leuten des Aristobulus. 11 Grüßt meinen Volksgenossen Herodion. Grüßt diejenigen von den Leuten des Narzissus, die Christus angehören.

 

12 Grüßt Tryphäna und Tryphosa, die eifrig im Dienst des Herrn tätig sind. Grüßt die geliebte Persis, die eine treue Arbeiterin im Dienst des Herrn gewesen ist. 13 Grüßt den zur Gemeinschaft des Herrn berufenen Rufus und dessen Mutter, die auch ich als Mutter betrachte.

 

14 Grüßt Asynkritus, Phlegon, Hermes, Patrobas, Hermas und die bei ihnen zusammenkommenden Brüder. 15 Grüßt Philologus und Julias, sowie Nereus und dessen Schwester, Olympias und alle Gottestreuen, die bei ihm zusammenkommen. 16 Grüßt euch gegenseitig mit heiligem Kusse!

 

17 Ich bitte euch, liebe Brüder, doch ja auf der Hut zu sein vor jenen Leuten, die Spaltungen und Ärgernisse verursachen, indem sie sich in Gegensatz zu der Lehre stellen, die ihr von uns empfangen habt. 18 Geht ihnen daher aus dem Wege. Solche Menschen dienen ja nicht Christus, unserm Herrn, sondern ihrem eigenen Bauche. Durch ihre Geisterbotschaften täuschen sie die Herzen der Arglosen.

 

19 Es ist nämlich überall bekannt, dass ihr solchen Botschaften gern Gehör schenkt. An und für sich freue ich mich über euren Gehorsam in diesen Dingen. Doch liegt mir sehr viel daran, dass ihr in eurem Streben nach dem Guten die Vorsicht nicht außer acht lasset, und dass ihr vom Bösen unberührt bleibt. 20 Der Gott des Friedens aber wird den Satan bald unter eure Füße treten.

 

21 Es grüßen euch mein Mitarbeiter Timotheus und meine Volksgenossen Lazius, Jason und Sofipater und alle Gemeinden Christi. 22 Auch ich, Tertius, der die Niederschrift dieses Briefes besorgte, sende euch Grüße im Herrn.

 

23 Es grüßt euch Gajus, dessen Gastfreundschaft ich und die ganze Gemeinde genießen. Es grüßt euch der Stadtkämmerer Erastus und der Bruder Quartus. 24 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen! Amen.

 

25 Einer aber ist, der die Kraft besitzt, euch im Glauben zu befestigen, - in jenem Glauben, den ich euch gepredigt habe, - in jenem Glauben, den Jesus Christus selbst verkündet hat, - in jenem Glauben, der eine Offenbarung des Geheimnisses darstellt, das in den vergangenen Zeitperioden verborgen gewesen,

 

26 jetzt aber durch Schriften enthüllt worden ist, die durch Medien im Auftrage Gottes, des Herrschers aller Zeiten, niedergeschrieben wurden, und zwar zu dem Zwecke niedergeschrieben wurden, damit alle Völker der Predigt des Glaubens Gehör schenken. - 27 Ihm, dem allein weisen Gott, sei durch Jesus Christus die Ehre für jetzt und immerdar! Amen.

 

rodiehr  Aug 2012

 


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