Das NEUE TESTAMENT von J. Greber
Das Neue Testament
 
Das
Neue Testament

aus dem Altgriechischen neu übersetzt


 von Johannes Greber

Johannes Greber
Johannes Greber
*Mai 1874 . †März 1944

 
Zweiter Brief des Apostels Paulus an die Korinther
 

Kapitel 1

1 Paulus, der nach dem Willen Gottes ein Apostel Jesu Christi wurde, und der Bruder Timotheus entbieten der Gemeinde zu Korinth, sowie allen Gottestreuen in ganz Griechenland ihren Gruß. 2 Mit euch sei Gnade und Friede von Gott, unserm Vater, und vom Herrn Jesus Christus!

 

3 Lob und Preis sei dem Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus! 4 Er ist der Vater der Barmherzigkeit und der Gott jeglicher Tröstung. Er spendet uns seinen Trost in jeder Not, damit auch wir diejenigen, die sich in irgend einer Drangsal befinden, mit dem gleichen Troste aufrichten sollen, den wir selbst von Gott empfangen.

 

5 Wie die Leiden, die Christus erduldete, in reichem Maße über uns kommen, so wird uns durch Christus auch der Trost in demselben reichem Maße zuteil.

 

6 Mag uns also Leid zustoßen, so gereicht dieses Leid euch zum Trost; mag uns Trost zuteil werden, so gereicht auch dies euch selbst zur Tröstung und zum Heil; euer Heil könnt ihr nämlich dadurch wirken, dass ihr in denselben Leiden, die auch wir zu erdulden haben, stets standhaft bleibt. 7 So sind wir denn in Bezug auf euch voller Hoffnung in dem Bewusstsein, dass ihr, wie an den Leiden, so auch an dem Trost in gleichem Maße Anteil habt.

 

8 Wir möchten euch nämlich, liebe Brüder, die Drangsale nicht verschweigen, die uns in Kleinasien betroffen haben. Sie waren so über alle Maßen schwer und unerträglich, dass wir keine Hoffnung mehr hatten, unser Leben retten zu können.

 

9 Vielmehr sahen wir bereits die Vollstreckung des Todesurteils vor unserem geistigen Auge. Dadurch sollten wir lernen, unser Vertrauen nicht auf uns selbst zu setzen, sondern auf Gott, der diejenigen, die schon zu den Toten gerechnet werden, dem Leben wiedergibt. 10 Er, auf den wir unsere Hoffnung gesetzt haben,

 

11 befreite uns aus dieser furchtbaren Todesnot und wird uns auch fernerhin befreien, weil auch ihr bei ihm mit eurer Fürbitte für uns eintretet, damit wegen unserer Rettung Dankgebete aus dem Munde der Vielen emporsteigen, deren Antlitz vorher im Gebete für unsere Rettung himmelwärts gerichtet war.

 

12 Unser einziger Ruhm besteht in dem Zeugnis unseres Gewissens, dass wir ein Leben der Aufrichtigkeit und Gott wohlgefälliger Lauterkeit fühlten; dass wir in der Welt und ganz besonders im Verkehr mit euch nicht nach den Grundsätzen irdischer Klugheit wandelten, sondern so, wie uns die Gnade Gottes den Weg wies.

 

13 Doch damit schreiben wir euch nichts, was ihr nicht schon selbst genau wisset und auch als richtig anerkennt; hoffentlich werdet ihr uns vollständig kennen lernen; denn bis jetzt kanntet ihr uns bloß zum Teil. 14 Am Tage, wo der Herr Jesus kommt, gereichen wir dann euch zum Ruhm und ihr uns.

 

15 Gestützt auf dieses Vertrauen auf euch, hatte ich mir vorgenommen, euch schon eher zu besuchen, um euch damit eine zweifache Freude zu bereiten; 16 ich hatte nämlich zunächst vor, über Korinth nach Mazedonien zu reisen und von dort wieder zu euch zurückzukehren; dann aber wollte ich mir von euch das Geleit nach Judäa geben lassen.

 

17 Habe ich nun, als ich diesen Plan fasste, etwa in gedankenloser Leichtfertigkeit gehandelt? Oder fasse ich meine Entschlüsse nach den Augenblicks-stimmungen, wie die Weltmenschen, so dass ich jetzt 'Ja!' und im nächsten Augenblick 'Nein!' sage? 18 Gott ist mein Zeuge, dass eine euch von uns gegebene Zusage nicht 'Ja' und 'Nein' zugleich ist.

 

19 Denn der Sohn Gottes, Jesus Christus, der von uns bei euch gepredigt wurde, - nämlich durch mich, Silvanus und Timotheus, - war auch keiner von denen, die jetzt 'Ja' sagen und nachher dieses 'Ja' in ein 'Nein' umändern, sondern hatte er einmal 'Ja' gesagt, dann wurde dieses 'Ja' von ihm auch verwirklicht.

 

20 So sind in ihm auch alle Verheißungen Gottes zu einem 'Ja' der Erfüllung geworden. Darum ist durch ihn auch das 'Amen' erfolgt, wofür wir Gott Lob und Preis darbringen. 21 Und Gott ist es, der uns zusammen mit euch immer fester in die Gemeinschaft mit Christus einfügt; 22 Gott ist es, der uns die geistige Salbung verlieh, und uns ein Siegel aufdrückte und als Pfand seinen Geist in unsere Herzen sandte.

 

23 Wenn ich nun trotz meines Versprechens noch nicht zu euch nach Korinth gekommen bin, so geschah es nur aus schonender Rücksicht auf euch, - so wahr ein Gott ist, der mich an meinem Leben strafen soll, wenn ich die Unwahrheit sage.

 

24 Unser Kommen sollte nicht den Anschein erwecken, als wollten wir uns als Herren über eure Glaubensüberzeugung aufspielen. Nur solche wollten wir sein, die dazu beitragen, eure Freude zu vergrößern. Im Glauben habt ihr ja einen festen Standpunkt gewonnen.

 

Kapitel 2

 

1 Ich überlegte mir daher die Sache und kam zu dem Entschluss, nicht noch einmal in einem Zeitpunkt zu euch zu kommen, wo mein Besuch euch zur Betrübnis gereichen würde. 2 Denn wenn ich euch wehe tue, wen gäbe es dann noch, der mir eine Freude machen könnte. Es bliebe ja nur der übrig, dem ich selbst Betrübnis bereitete.

 

3 Und gerade aus dem Grunde schrieb ich euch diesen Brief, damit ich bei meiner Ankunft nicht Betrübnis über Betrübnis von Seiten derer erlebe, die mir Freude bereiten müssten. Ich darf zu euch allen doch wohl das Vertrauen hegen, dass meine Freude euer aller Freude ist.

 

4 Denn aus großer Bedrängnis und Herzensangst heraus habe ich euch unter vielen Tränen geschrieben. Ich tat es nicht, um euch in Betrübnis zu versetzen, sondern damit ihr daraus die Liebe erkennen solltet, die ich euch in besonders reichem Maße entgegenbringe.

 

5 Hat eine gewisse Person Betrübnis verursacht, so betrübte sie nicht so sehr mich, als einen Teil eurer Gemeinde, um nicht zu sagen eure ganze Gemeinde. 6 Der überwiegende Teil der Gemeindemitglieder hat dieser Person eine Strafe auferlegt;

 

7 damit soll es nun sein Bewenden haben; im Gegenteil, man sollte dem Betreffenden jetzt lieber mit "Güte entgegenkommen und ihn aufmuntern, damit er nicht durch ein Übermaß von Leid schließlich in Verzweiflung gerät. 8 Darum empfehle ich euch, Liebe gegen ihn walten zu lassen; 9 denn ich habe mich bei meinem letzten Schreiben auch von der Absicht leiten lassen, einmal festzustellen, ob ihr bereit wäret, in allen Stücken Gehorsam zu leisten.

 

10 Wenn ihr nun jenem Manne Verzeihung gewährt, dann verzeihe auch ich. Denn ich habe alles im Angesicht Jesu Christi euretwegen verziehen, wenn ich überhaupt etwas zu verzeihen hatte. 11 Wir wollen uns doch nicht von Satan überlisten lassen, dessen Anschläge wir ja nur zu gut kennen.

 

12 Als ich nach Troas kam, um die Heilsbotschaft Christi zu verkünden, da öffnete sich dort der Sache des Herrn zwar Tür und Tor; 13 aber innerlich fand ich infolge der Einwirkung des mir zugeteilten Geistes doch keine Ruhe, weil ich meinen Mitbruder Titus dort nicht antraf. Ich nahm also Abschied von der dortigen Gemeinde und begab mich nach Mazedonien.

 

14 Dafür danke ich Gott, der ja allezeit über uns triumphiert durch die Macht Christi, und der die wahre Gotteserkenntnis wie einen geistigen Wohlgeruch durch unser Wirken überall aufsteigen lässt; 15 ein Wohlgeruch sind wir, der von Christus zur Ehre Gottes auf die ausströmt, die gerettet werden, wie auch auf die, welche ins Verderben gehen;

 

16 den letzteren wird er zum Verwesungsgeruch, wie er im Reich des geistigen Todes herrscht; den ersten zum Lebensodem, der im Reich des geistigen Lebens weht.

 

17 Und wer ist geeignet für ein solches Wirken? Nun, wir sind es, da wir ja nicht, wie die übrigen, aus der Verkündigung des Wortes Gottes ein Geschäft zu machen suchen, sondern in selbstloser Gesinnung im Auftrage Gottes und unter den Augen Gottes als Diener Christi die Heilsbotschaft verkünden.

 

Kapitel 3

 

1 Fangen wir schon wieder an, uns selbst zu empfehlen? Oder haben wir etwa, wie gewisse Leute, Empfehlungsbriefe an euch oder von euch nötig? 2 Ihr seid unser Empfehlungsbrief, der uns ins Herz geschrieben ist.

 

3 Er wird von aller Welt als solcher anerkannt und gelesen. An euch kann man deutlich sehen, dass ihr ein Brief Christi seid, der von uns in Ausübung des Dienstes Christi niedergeschrieben wurde, nicht mit Tinte, sondern mit einem Geiste des lebendigen Gottes; nicht auf Tafeln von Stein, sondern auf Tafeln des menschlichen Herzens.

 

4 Ein so großes Gottvertrauen haben wir durch Christus erlangt, dass wir auf unsere eigene Fähigkeit, 5 in irgend einer Sache ein rechtes Urteil abzugeben, uns nicht im geringsten verlassen; unsere Tauglichkeit dazu stammt vielmehr von Gott.

 

6 Er befähigt uns auch, Diener eines neuen Bundes zu sein, der nicht in Buchstaben gefasst ist, sondern in das Wirken eines Geistes. Denn der Buchstabe sollte zum geistigen Tode führen, der Geist aber zum geistigen Leben.

 

7 Nun verbreitete schon der Dienst, der zum geistigen Tode führte und auf Stein geschrieben war, einen solchen Glanz, dass die Israeliten nicht in das Angesicht des Mose schauen konnten wegen der Strahlung seines Antlitzes, die jedoch wieder schwand. 8 Sollte da der Dienst des Geistes nicht einen noch höheren Glanz besitzen?

 

9 Denn wenn dem Dienst, der das Verdammungsurteil im Gefolge hatte, eine solche Herrlichkeit beschieden war, in wie viel größerer Herrlichkeit muss dann wohl der Dienst erstrahlen, der das Wohlgefallen Gottes zur Folge hat? 10 Ja, die dort zu Tage getretene Herrlichkeit des Buchstabens wird in dieser Beziehung ganz in Schatten gestellt von der überschwänglichen Herrlichkeit des Dienstes des Geistes;

 

11 Denn wenn schon der vergängliche Glanz so herrlich war, um wie viel herrlicher muss dann der Glanz sein, der immerdar bleibt? 12 Auf eine so große Hoffnung gestützt, treten wir mit großem Freimut auf. 13 Wir machen es also nicht wie Mose. Dieser legte eine Decke über sein Angesicht aus Furcht, die Israeliten möchten das Verschwinden der vergänglichen Strahlung bemerken.

 

14 Trotzdem blieb ihr Herz verhärtet. Denn bis auf den heutigen Tag ist diese Decke noch immer bei ihnen vorhanden, so oft ihnen die Schriften des alten Testaments vorgelesen werden. Diese Decke wird auch nicht weggenommen; denn sie kann nur entfernt werden durch den Glauben an Christus.

 

15 Ja, bis heute liegt eine Decke auf ihrer Seele, so oft Mose vorgelesen wird. 16 Sobald sich Israel aber zum Herrn bekehrt, wird die Decke beseitigt. 17 Der Herr ist nämlich der Geist, und wo der Geist des Herrn ist, da ist wahre Freiheit.

 

18 Sobald wir daher mit unverhülltem Antlitz unseres Geistes die Herrlichkeit des Herrn sich in uns spiegeln lassen, werden wir in sein Ebenbild umgestaltet, indem wir von einer Stufe der Herrlichkeit zur andern immer höher steigen, und zwar in dem Maße, wie dies von einem Geiste bewirkt wird, der vom Herrn kommt.

 

Kapitel 4

 

1 Diesen Dienst des Geistes haben wir dem Erbarmen Gottes zu verdanken. 2 Deshalb kennen wir auch keine Mutlosigkeit. Wir haben uns losgesagt von jenem Versteckenspielen, wie es die Menschenfurcht mit sich bringt. Wir gehen nicht mit Verstellung um und fälschen auch das Wort Gottes nicht. Wir legen die Wahrheit offen dar und geben uns so, dass jeder sein Urteil über uns nach bestem Gewissen vor dem Angesicht Gottes abgeben kann.

 

3 Ist auch die von uns gepredigte Wahrheit dunkel, so ist sie doch nur dunkel für die, welche ins Verderben gehen. 4 Denn den Ungläubigen hat der 'Gott dieser Welt' den Verstand verfinstert; so kann ihnen das helle Licht der Heilsbotschaft von der Herrlichkeit Christi, der ein Ebenbild Gottes ist, nicht leuchten. 5 Denn was wir predigen, ist ja nicht unsere Lehre, sondern die Lehre Jesu Christi, unsers Herrn; uns selbst betrachten wir nur als eure Knechte im Dienste Jesu.

 

6 Denn der Gott, der da gesagt hat: 'Aus der Finsternis leuchte Licht hervor!', der hat das Licht auch in unsere Herzen leuchten lassen, damit auch andere durch dieses Licht zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes gelangen unter der Leitung Jesu Christi.

 

7 Doch tragen wir diesen Schatz in zerbrechlichen Gefäßen. Dadurch soll klar zu Tage treten, dass die überaus große Kraft, die uns zuteil wurde, nur von Gott kommen kann, und nicht von uns selbst. 8 Darum werden wir zwar auf Schritt und Tritt hart bedrängt, aber erdrückt werden wir nicht; wir werden geängstigt, aber nicht zur Verzweiflung gebracht;

 

9 wir werden verfolgt, bleiben aber nicht in den Händen der Verfolger; wir werden zu Boden geschleudert, aber nicht vernichtet; 10 beständig haben wir ähnliches Leid auf unserm irdischen Lebensweg zu ertragen, wie Jesus bis zu seinem Tode erdulden musste, damit auch die Lebenskraft Jesu in unserem, dem leiblichen Leben offenbar werde.

 

11 Denn wenn wir auch immer wieder mit dem Leben davonkommen, so schweben wir doch stets in Todesgefahr um Jesu willen, damit auch die Lebenskraft Jesu in unserm dem Tode geweihten Fleische zur Geltung komme. 12 An uns versucht alles, was Tod' heißt, seine Kraft; bei euch alles, was 'Leben' heißt.

 

13 Wir besitzen denselben Geist des Glaubens, von dem geschrieben steht: 'Ich glaubte, und darum redete ich!' ja, auch wir glauben, und darum reden wir. 14 Auch haben wir die Gewissheit, dass Er, der Jesus auferweckte, auch uns, die wir in der Gemeinschaft mit Jesus stehen, auferwecken und mit euch zusammen an Jesu Seite stellen wird.

 

15 Denn alles geschieht zu eurem Nutzen. Es sollen die Gnadenwirkungen immer reichlicher werden, so dass sie schließlich die höchste Stufe erreichen zur Verherrlichung Gottes, indem die Zahl derer, die Gott ihren Dank dafür darbringen, immer größer wird. 16 Darum sind wir auch nie verzagt. Wird auch unser äußerer Mensch bis zu Tode gequält, so empfängt doch unser Inneres Tag für Tag neue Kraft.

 

17 Denn das, was wir augenblicklich an Leiden zu tragen haben, ist nur vorübergehend und nicht schwer. Aber es verschafft uns für die andere Welt ein solches Maß von Herrlichkeit, dass es alle menschlichen Begriffe übersteigt.

 

18 Darum wollen wir unsern Blick nicht auf das richten, was wir mit unsern leiblichen Augen sehen, sondern auf das, was wir nicht sehen können. Denn das uns jetzt Sichtbare vergeht, und das uns Unsichtbare dauert alle Zeiten hindurch.

 

Kapitel 5

 

1 Wir wissen ja, dass wir nach Abbruch dieses irdischen Zeltes, das uns als Wohnung diente, von Gott eine Wohnung erhalten, - ein Haus, das nicht von Menschenhänden angefertigt ist, sondern das für alle Zukunft in den himmlischen Sphären für uns bereit gehalten wird.

 

2 Das ist nämlich der Grund unseres Seufzens, dass wir uns danach sehnen, unter das Dach unserer himmlischen Wohnung zu gelangen, 3 und dass wir nach Abbruch unserer irdischen Behausung nicht etwa als Obdachlose im Jenseits angetroffen werden.

 

4 Solange wir jedoch in diesem irdischen Zelte hausen müssen, seufzen wir unter einem schweren Druck. Der Grund ist folgender: Wir möchten nicht erst nach und nach des Irdischen entkleidet werden, sondern sofort mit dem Himmlischen überkleidet werden, damit alles, was mit dem geistigen Tode zusammenhängt, von dem geistigen Leben aufgesogen wird.

 

5 Der uns die Kraft gibt, dies Ziel zu erreichen, ist Gott; er hat uns ja bereits einen Geist als Pfand darauf gegeben.

 

6 So sind wir denn allezeit guten Mutes. Wir wissen zwar, dass wir so lange fern vom Herrn wohnen müssen, als wir mit dem Niedrigen überkleidet sind. 7 Doch wir wandeln ja auf dem Wege des Glaubens und nicht auf dem des Schauens.

 

8 Dennoch sind wir voller Zuversicht und möchten eher annehmen, dass wir schon das Irdische abgelegt haben und infolgedessen in der Nähe des Herrn unsere Heimat finden können. 9 Wie dem aber auch sei, - mögen wir dem Herrn nahe oder fern von ihm sein -, auf alle Fälle betrachten wir es als eine Ehrenpflicht, ihm wohlgefällig zu leben.

 

10 Denn wie weit wir in Wirklichkeit sind, das muss sich zeigen, wenn wir alle vor Christus als unserm Richter stehen; dann wird ein jeder die ihm zukommende Gestaltung seines Leibes im Jenseits erhalten, je nachdem, was er getan hat, ob Gutes oder Schlechtes.

 

11 Wenn wir 'Menschen für uns zu gewinnen suchen', so sind wir uns dabei stets der Furcht des Herrn bewusst. Unsere Handlungsweise liegt offen vor den Augen Gottes; auch offen vor den Augen eures bessern Ich, wie ich hoffe.

 

12 Damit wollen wir uns bei euch nicht wieder in Empfehlung bringen, sondern euch bloß einen Grund geben, stolz auf uns zu sein, damit ihr jenen Leuten die rechte Antwort geben könnt, die bloß auf Äußerlichkeiten, anstatt auf das wahre innere Wesen stolz zu sein pflegen.

 

13 Denn wenn wir für die Sache Gottes eintreten, dann sind wir in den Augen dieser Leute 'von Sinnen'; 14 reden wir aber zu euren Gunsten, dann sind wir 'so vernünftig'. Und doch ist es in allem die Liebe zu Christus, die uns leitet. Stets haben wir die Wahrheit vor Augen: "Dieser Eine ist für alle gestorben; demnach waren alle zum geistigen Tode verurteilt.

 

15 Er starb für alle, damit die, welche zum Leben kommen, nicht mehr für sich selbst leben, sondern dem ihr Leben weihen, der für sie starb und für sie aus dem Reich der geistig Toten wieder hervorkam." 16 Daher spielen in unsern Augen von nun an die irdischen Schwächen eines Menschen keinerlei Rolle mehr; und wenn wir auch Christus als einen Menschen kannten, der irdische Schwächen besaß, so kann auch davon jetzt keine Rede mehr sein.

 

17 Wenn vielmehr einer in der Gemeinschaft mit Christus lebt, so ist er dadurch ein vollständig neues Geschöpf geworden; das Alte ist geschwunden, und etwas Neues trat an seine Stelle.

 

18 Dies alles ist aber das Werk Gottes, der uns durch Christus mit sich versöhnte und uns den Dienst übertrug, der die Versöhnung vermitteln soll: 19 wie Gott es war, der die Versöhnung zwischen dem ganzen Weltall und Ihm durch Christus herbeiführte, indem er den Geschöpfen ihren einstigen Abfall nicht mehr anrechnete, so ist es derselbe Gott, der uns die Verbreitung der Lehre von dieser Versöhnung übertragen hat.

 

20 So treten wir also an Stelle Christi als seine Gesandten auf, doch so, dass es als der Ruf Gottes anzusehen ist, wenn wir euch sagen: "An Christi statt bitten wir euch: Lasst euch mit Gott versöhnen!" 21 Gott hat den, der die Sünde des Abfalls nicht kannte, für uns zum Sünder gemacht, damit wir in der Gemeinschaft mit ihm das Wohlgefallen Gottes erlangen.

 

Kapitel 6

 

1 Als eure Mitarbeiter möchten wir euch ermahnen, doch dafür zu sorgen, dass ihr die Gnade Gottes nicht vergeblich empfangen habt. 2 Es steht ja geschrieben: "Zu der für dich bestimmten Zeit erhörte ich dich, und an einem Tage, der dir Heil bringen sollte, half ich dir!" Seht, jetzt ist ein solcher für euch günstiger Zeitpunkt da; jetzt ist der Tag erschienen, der euch zum Heile dienen soll.

 

3 Ihr dürft daher niemand irgend eine Veranlassung zur Sünde geben, damit man unsere Religion nicht mit Schmähungen überhäuft. 4 Wir sollen uns vielmehr als wahre Diener Gottes erweisen, indem wir in jeder Lebenslage tapfer ausharren, - ausharren in Leiden, Nöten und Ängsten; 5 ausharren unter Wunden und Kerkerhaft; ausharren trotz Volksaufständen und Geißelhieben;

 

6 trotz Mangel an Schlaf und Nahrung; ausharren in Sittenreinheit und rechter Gotteserkenntnis, in Langmut und Güte, unter der Führung eines heiligen Geistes und in ungeheuchelter Liebe; 7 ausharren im Predigen der Wahrheit unter Erweisen der Kraft Gottes, unter Anwendung von gottwohlgefälligen Waffen zum Angriff und zur Verteidigung; einerlei, ob wir dabei Ehre ernten oder Schmach;

 

8 ob man uns Gutes nachredet oder Schlechtes; 9 ob wir als Betrüger gelten, obschon wir die Wahrheit reden, oder als Leute behandelt werden, die man nicht kennen will, obwohl man sie sehr gut kennt; lasst uns ausharren als solche, die täglich dem Tode verfallen zu sein scheinen und doch am Leben bleiben; die vom Bösen versucht, aber nicht zum Abfall von Gott gebracht werden;

 

10 die viel Leid zu tragen haben, aber dabei allezeit fröhlich sind; die arm sind, und doch viele reich machen; die nichts haben und doch alles besitzen.

 

11 Meine lieben Korinther! Bei dem Überquellen unserer Herzen ließen wir soeben unsern Worten an euch freien Lauf; 12 ihr nehmt ja in unsern Herzen keinen geringen Raum ein; aber eng ist der Raum, den ihr uns in euren Herzen gewährt. 13 Vergeltet uns doch Gleiches mit Gleichem! Ich rede zu euch, wie zu meinen Kindern: "Lasst auch euer Herz weit werden!"

 

14 Lasst euch nicht mit Ungläubigen in dasselbe Joch spannen! Denn was hat Gottestreue mit Gottlosigkeit gemein? Oder welche Gemeinschaft besteht zwischen Licht und Finsternis? 15 Welche Übereinstimmung herrscht zwischen Christus und Belias? Oder was hat der Gläubige mit dem Ungläubigen zu schaffen?

 

16 Wie verträgt sich der Tempel Gottes mit dem Tempel der Götzen? Wir sind ja doch ein Tempel des lebendigen Gottes, wie es Gott selbst in den Worten ausgesprochen hat: "Ich will unter ihnen wohnen und wandeln; ich will ihr Gott, und sie sollen mein Volk sein.

 

17 Darum gehet fort aus ihrer Mitte und sondert euch von ihnen ab! - spricht der Herr." Ferner: "Rührt nichts Unreines an, so will ich euch annehmen." 18 Ferner: "Ich will euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein, - spricht der Herr, der Allmächtige."

 

Kapitel 7

 

1 Auf Grund dieser Verheißungen Gottes wollen wir, meine Lieben, uns von jeder leiblichen und geistigen Befleckung rein halten und in der Furcht Gottes den Weg der Heiligung vollenden. 2 Gewähret uns Zutritt zu euren Herzen! Wir haben niemand Unrecht getan, niemand einen Schaden zugefügt, niemand übervorteilt.

 

3 Ich sage dies nicht, um euch einen Vorwurf zu machen. Ich habe ja eben erst erklärt, dass wir euch in unsern Herzen tragen und mit euch sterben und leben wollen. 4 Ich habe volles Vertrauen zu euch; ich bin auf euch sehr stolz; ich bin voll des Trostes, und mein Herz fließt über vor Freude trotz aller äußerer Drangsal.

 

5 Denn auch nach unserer Ankunft in Mazedonien fanden wir keine körperliche Ruhe; auf Schritt und Tritt gab es Leid und Bedrängnis; 6Angriffe von außen und Anfechtungen von Innen. Aber Gott, der sich stets der Gebeugten annimmt, gewährte uns Trost durch die Ankunft des Titus.

 

7 Doch nicht bloß durch seine Ankunft, sondern auch durch die Tröstungen, die er von euch mitbrachte. Er berichtete uns von eurer Sehnsucht nach mir, von eurem Schmerz um mich, von eurer tiefen Liebe zu mir, so dass ein Übermaß von Freude mein Herz erfüllte.

 

8 Habe ich euch durch meinen vorigen Brief betrübt, so tut mir dies jetzt doch nicht leid. Zwar hat es mir zuerst leid getan, weil ich sah, dass euch jener Brief, wenn auch nur vorübergehend, in große Betrübnis versetzte.

 

9 Aber jetzt freue ich mich doch, zwar nicht darüber, dass ihr betrübt wurdet, sondern vielmehr darüber, dass ihr infolge der Betrübnis zur Reue gelangtet; denn eure Betrübnis war so, wie Gott sie von euch wollte, damit ihr durch unsern Brief keinen Schaden leiden solltet.

 

10 Denn eine Betrübnis nach dem Willen Gottes wirkt eine Reue zur Besserung, die niemand zu bereuen braucht; eine Betrübnis aber, wie die Welt sie kennt, führt zum geistigen Tode.

 

11 Seht doch nur, einen wie großen Eifer gerade diese gottgewollte Betrübnis bei euch bewirkt; und zwar nicht bloß Eifer, sondern ihr batet auch um Entschuldigung, wart unzufrieden mit euch selbst, empfandet eine heilige Furcht, sehntet euch nach Besserung, wurdet eifrig im Guten, bestraftet die Schuldigen. In jeder Beziehung habt ihr euch als solche erwiesen, die durch diese Angelegenheit eine innere Reinigung an sich erfuhren.

 

12 Wenn ich euch also meinen Brief schrieb, so geschah es nicht mit Rücksicht auf die Übeltäter, noch auch mit Rücksicht auf die, denen Unrecht geschah; ich tat es, um euch Gelegenheit zu geben, euren Eifer für euer Seelenheil vor dem Angesichte Gottes an den Tag zu legen. Daraus habe ich großen Trost geschöpft.

 

13 Zu diesem unserm Troste gesellte sich nun noch eine außerordentlich große Freude. Es war dies die Freude, die wir mit Titus mitempfanden, und die ihm dadurch widerfuhr, dass ihm eine große geistige Erquickung bei euch allen zuteil geworden ist.

 

14 Hatte ich mich nämlich früher öfters bei ihm lobend über euch ausgesprochen, so erlebte ich jetzt euretwegen keine Beschämung. Denn mein Lob, das ich damals dem Titus gegenüber gespendet hatte, erwies sich nun als Wahrheit, wie sich ja auch alles das bewahrheitet hat, was ich euch gegenüber gesagt hatte.

 

15 Darum ist sein Herz euch jetzt noch mehr zugetan, wenn er daran zurückdenkt, wie groß euer aller Gehorsam war, und wie ihr ihn mit Furcht und Zittern empfinget. 16 Ich selbst freue mich, dass ich mich in jeder Beziehung auf euch verlassen kann.

 

Kapitel 8

 

1 Wir wollen euch, liebe Brüder, nun einiges über die Gnadenerweise Gottes berichten, die den Gemeinden in Mazedonien zuteil wurden. 2 Trotz der großen Prüfungen, die sie durch Leiden zu bestehen hatten, wurde ihnen doch eine übergroße Fülle geistiger Freude gewährt. Aus dieser Freudigkeit heraus legten sie trotz ihrer tiefen Armut eine so außerordentlich große Mildtätigkeit an den Tag, dass ein ganzer Reichtum an Gaben zusammenkam.

 

3 Ich kann ihnen das Zeugnis ausstellen, dass sie nach Kräften, ja über ihre Kräfte beigesteuert haben. 4 Aus eigenem Antrieb baten sie uns inständig um die Vergünstigung, sich an dem Liebeswerk für die Gottestreuen beteiligen zu dürfen.

 

5 Sie gaben nicht bloß so viel, als wir wohl erwarten konnten, nein, sie gaben gleichsam sich selbst her, und zwar in erster Linie aus Liebe zum Herrn, dann allerdings auch uns zuliebe, wie dies ja ebenfalls dem Willen Gottes entspricht. 6 Dies hat uns veranlasst, den Titus zu bitten, jetzt auch bei euch jene Sammlung der Liebesgaben zum Abschluss zu bringen, die er früher begonnen hat.

 

7 Wie ihr euch nun in allen Beziehungen hervortut, - in der Tiefe des Glaubens, in der Kraft der Predigt, in der Erkenntnis der Heilswahrheiten, in dem Eifer in jeglichem Guten, in der Bekundung eurer Liebe zu uns, - so möget ihr euch auch jetzt bei diesem Liebeswerk vor allen anderen auszeichnen.

 

8 Ich sage euch das nicht als Befehl; ich möchte bloß durch den Hinweis auf den Eifer der andern auch die Echtheit eurer Nächstenliebe erproben. 9 Ihr kennt ja die Güte unseres Herrn Jesus Christus, der reich war, aber aus Liebe zu euch arm wurde, damit ihr durch seine Armut reich würdet.

 

10 Meine Meinung in diesem Punkte ist nämlich die, dass es auch für euch selbst eine Ehrensache ist, mitzuhelfen; denn ihr seid ja nicht bloß die ersten gewesen, die bereits vor Jahresfrist mit der Sammlung begonnen haben, sondern auch die ersten, welche die Sammlung anregten.

 

11 So bringet denn jetzt das begonnene Werk auch zum Abschluss! Der gute Wille hat euch damals den Entschluss zu diesem Werke eingegeben; er soll euch auch zur Vollendung des Werkes führen; allerdings nur nach dem Maße eures Könnens.

 

12 Denn wenn nur der gute Wille vorhanden ist, nach Kräften zu geben, dann ist jede Gabe ein gutes Werk; über seine Kräfte soll niemand geben. 13 Denn die Hilfe, die ihr andern gewährt, soll euch nicht selbst in Not bringen.

 

Es soll gewissermaßen nur ein Ausgleich geschaffen werden; 14 das, was ihr, an den jetzigen Zeitverhältnissen gemessen, über den Durchschnitt besitzet, soll dazu dienen, diejenigen bis zum Durchschnitt aufzubessern, die unter diesem Durchschnitt sind. Auf diese Weise erhalten die letzteren einen materiellen Zuwachs, und ihr erleidet eine materielle Einbuße.

 

15 So kommt der Ausgleich zustande, von dem geschrieben steht: "Wer viel sammelte, hatte doch keinen Überfluss, und wer wenig sammelte, hatte keinen Mangel."

 

16 Dank sei Gott, der dem Titus den gleichen Eifer für euch ins Herz legte, wie mir. 17 Er ging auf meinen Wunsch, zu euch zu reisen, nicht nur bereitwilligst ein, sondern wählte auch aus eigener Entschließung für seine Abreise einen noch früheren Zeitpunkt, um möglichst schnell zu euch zu kommen.

 

18 Wir gaben ihm als Begleiter einen Bruder mit, dessen Lob wegen der Verkündigung der Heilsbotschaft in alle Gemeinden gedrungen ist. 19 Auch wurde er von den Gemeinden zu meinem Reisebegleiter gewählt, wenn ich die Liebesgabe überbringe, die von uns zur Ehre des Herrn und zum Zeichen unseres guten Willens gesammelt wird.

 

20 Durch diese Maßnahme vermieden wir die Gefahr, dass bei der reichen Gabe, die durch unser Bemühen zusammengebracht wird, uns schließlich jemand, wenn auch ohne Grund, verdächtigen könnte. 21 Denn wir sorgen dafür, dass alles ehrlich hergeht, - ehrlich, nicht bloß in den Augen des Herrn, sondern auch in den Augen der Menschen.

 

22 Jenen beiden haben wir noch einen dritten aus den Reihen unserer Brüder mitgegeben, dessen Eifer ich schon oft bei den verschiedensten Gelegenheiten erprobt habe. In dieser Sache aber wird er jetzt noch viel eifriger sein, weil er sein volles Vertrauen auf euch setzt. 23 Ob es sich nun um den Titus handelt als meinen Genossen und Mitarbeiter, oder um unsere beiden andern Brüder als Abgeordnete der hiesigen Gemeinden, -

 

24 es wird Christus zur Ehre gereichen, wenn ihr ihnen eure ganze Liebe entgegenbringt und dadurch den hiesigen Gemeinden den Beweis liefert, dass ihr das Lob wirklich verdient, das wir euch bei ihnen gespendet haben.

 

Kapitel 9

 

1 In Betreff der Ausführung des Liebeswerkes für die Gottestreuen brauche ich euch ja weiter nichts mehr zu sagen. 2 Ich kenne eure Bereitwilligkeit und hebe sie bei den mazedonischen Gemeinden rühmend hervor. Ich wies sie darauf hin, dass Griechenland schon seit Jahresfrist alles für die Sammlung bereit halte; und gerade der Hinweis auf euren Eifer hat die meisten zu gleichem Eifer angespornt.

 

3 Aus dem Grunde habe ich die Brüder von hier mitgesandt, damit sie sich mit eigenen Augen überzeugen könnten, dass das Lob nicht unberechtigt sei, das ich euch in dieser Beziehung gespendet habe; sondern dass ihr tatsächlich alles so vorbereitet habt, wie ich es behauptete.

 

4 Wenn nun Leute aus den mazedonischen Gemeinden zusammen mit mir zu euch kämen und fänden bei ihrer Ankunft euch noch ganz unvorbereitet, so müsste ich mich ja schämen, dass ich so zuversichtlich von euch gesprochen hatte, - ganz davon zu schweigen, wie sehr ihr selbst euch schämen müsstet.

 

5 Ich hielt es daher für angebracht, den Brüdern den Rat zu geben, vor mir zu euch zu reisen und die von euch versprochene Liebesgabe rechtzeitig bereitzustellen und zwar in einem Maße bereitzustellen, dass man wirklich Segen damit stiften kann, und die Gabe nicht etwa so aussieht, als sei sie Geizhälsen abgezwackt.

 

6 Das eine möget ihr euch dabei vor Augen halten: "Wer kärglich säet, wird auch kärglich ernten; wer reichlich säet, wird auch reichlich ernten." 7 Jeder gebe, wie sein Herz ihn antreibt; aber nicht mit Unlust und unter dem Gefühl des Zwanges.

 

8 Denn einen frohen Geber hat Gott lieb. Und Gott hat auch die Macht, euch jede Gabe überreich zu belohnen, so dass ihr stets in jeder Hinsicht für euch selbst genug habt und außerdem reiche Mittel besitzt, um damit jedes gute Werk zu unterstützen. 9 Es steht ja geschrieben: "Er teilte reichlich aus, er gab den Bedürftigen; sein Rechttun wird ihm den Lohn sichern für alle Zukunft."

 

10 Er aber, der dem Sämann die Saatfrucht gibt und daraus das Brot entstehen lässt, damit es zur Speise dient, wird auch euch das Saatgut reichlich liefern und wird die Früchte eures Rechttuns mehren. 11 Dann werdet ihr mit allem so reich versehen sein, dass ihr jede Mildtätigkeit ausüben könnt. Und eure Mildtätigkeit wird die Menschen veranlassen, Gott ihren Dank dafür abzustatten.

 

12 Die Hilfeleistung, die durch dieses Liebeswerk gewährt wird, hilft also nicht bloß der Not der Gottestreuen ab, sondern bringt auch überreichen Segen infolge der vielen Dankgebete, die zu Gott emporsteigen.

 

13 An diesem Liebesdienst werden sie euren wahren innern Wert kennen und Gott dafür preisen, dass ihr euch zu der Heilsbotschaft Christi bekennt und ihr Gehorsam leistet, und dass ihr durch die Liebesgabe eure Mildtätigkeit gegen sie und alle andern an den Tag leget.

 

14 Sie werden im Gebete eurer gedenken; denn sie fühlen sich zu euch hingezogen wegen der Gnade Gottes, die sich in euch so überaus wirksam erweist. 15 Gott sei Dank gesagt für sein unaussprechlich großes Gnadengeschenk!

 

Kapitel 10

 

1 Bei der Milde und Sanftmut Christi trage ich persönlich euch diese Bitte vor, - ich als derselbe Paulus, von dem ihr sagt, er sei so demütig im persönlichen Verkehr mit euch, aber so voll von Selbst-bewusstsein, wenn er aus eurer Sehweite sei.

 

2 Bitte, zwingt mich nicht, bei meinem nächsten Besuch recht selbstbewusst aufzutreten. Denn ich habe vor, gegen gewisse Leute mit allem Freimut vorzugehen. Es sind die, welche meinen, wir führten einen ganz irdisch gerichteten Lebenswandel. 3 Wenn wir auch in irdischen Verhältnissen leben, so fechten wir die Kämpfe, die wir zu führen haben, nicht in der Weise aus, wie es die Weltkinder zu tun pflegen.

 

4 Denn die Waffen, die wir bei unsern Kämpfen verwenden, sind nicht weltlicher Art. Es sind Gottes Waffen zur Zerstörung geistiger Bollwerke. Mit ihnen beseitigen wir all die falschen Einwände und geistigen Wälle, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erheben.

 

5 Mit innen nehmen wir das verkehrte menschliche Denken gefangen und leiten es so, dass es sich der Lehre Christi unterwirft. 6 Diese Waffen halten wir auch bereit, um jeden Ungehorsam auch bei euch zu strafen, sobald ihr einmal so weit seid, dass ihr euch den Forderungen der Lehre Christi voll und ganz unterwerft.

 

7 Seht doch die Tatsachen so, wie sie in Wirklichkeit vor euch liegen. Hat dieser oder jener die Überzeugung gewonnen, dass er Christus wirklich angehört, so soll er sich auf der andern Seite auch wiederum klar machen, dass doch auch wir ebenso gut, wie er selbst, Anhänger Christi sind.

 

8 Ja, selbst wenn ich mich rühmen würde, in diesem Punkte höher als andere zu stehen, so brauchte ich mich dieser Überhebung nicht zu schämen; denn sie wäre berechtigt in Anbetracht der Gotteskraft, die der Herr mir verliehen hat, um bei euch einen geistigen Bau neu aufzuführen, aber nicht, um Aufgebautes niederzureißen.

 

9 Aber ich unterlasse lieber dieses Rühmen, denn ich möchte nicht den Anschein erwecken, als suchte ich euch durch meine Briefe gewissermaßen einzuschüchtern. 10 Meine Gegner sagen freilich: "In seinen Briefen ist er streng und entschieden, aber in seinem persönlichen Auftreten ist er ein Schwächling; und reden kann er gar nicht."

 

11 Doch, die eine solche Behauptung aufstellen, mögen sich dies gesagt sein lassen: Wir werden uns in eurer Gegenwart bei unserm Handeln genau so kraftvoll zeigen, wie wir es in unserer Abwesenheit in unsern Briefen sind.

 

12 Wir möchten uns allerdings nicht dazu versteigen, mit Leuten verglichen und auf eine Stufe gestellt zu werden, die sich selbst als Muster hinstellen. Wir suchen den Maßstab, mit dem wir uns messen, in unserm eigenen Innern und vergleichen das, was wir sind, mit dem, was wir sein sollten.

 

13 So werden wir niemals mehr Ruhm beanspruchen, als uns zukommt. Den Umfang unseres Arbeitsbezirkes hat uns Gott bestimmt, und danach richten wir uns. Und dieser Arbeitsbezirk erstreckt sich auch bis zu euch.

 

14 Wir dehnen also unsere Befugnisse keineswegs zu weit aus, wenn wir euch in unser Arbeitsgebiet mit hin-einbeziehen; denn ihr könnt nicht sagen, ihr gehörtet nicht dazu. Wir waren es doch, die zu euch kamen, um euch die Heilsbotschaft Christi zu verkünden, und zwar kamen wir als die ersten.

 

15 Wir suchen also für uns nicht etwa an den Stellen Anerkennung, wo andere sich abgemüht haben. Eine solche käme uns nicht zu. Wir geben uns jedoch der Hoffnung hin, unsern Wirkungskreis noch bedeutend erweitern zu können, sobald der in euch erweckte Glaubenseifer noch größer geworden ist.

 

16 Dann wollen wir nämlich in die über euch hinausliegenden Gebiete gehen, um dort die Heilsbotschaft zu verkünden. Jedoch werden wir nie unsern Ruhm auf einem Arbeitsfelde suchen, wo schon andere vor uns mit Erfolg tätig waren.

 

17 Wer Ruhm sucht, der suche ihn beim Herrn! 18 Denn nicht der gilt als bewährt, der sich selbst als Muster hinstellt, sondern nur der, den der Herr als vorbildlich bezeichnet.

 

Kapitel 11

 

1 Möget ihr es mir zugute halten, wenn ich euch ein wenig töricht zu reden scheine. 2 Nicht wahr, ihr haltet es mir ja auch zugute? Rede ich mich bei euch doch deswegen so in Eifer, weil ich für die Sache Gottes rede. Ich komme mir vor, als hätte ich euch dafür gewonnen, euch mit einem einzigen Gatten, nämlich Christus, zu verloben und sollte euch nun als seine reine Magd ihm zuführen.

 

3 Aber gleichzeitig zittere ich bei dem Gedanken, die alte Schlange, die durch ihre List die Eva verführt hat, möchte am Ende auch euch dazu bringen, die Gesinnung der Einfalt und Lauterkeit aufzugeben, mit der ihr bisher treu zu Christus hieltet.

 

4 Ihr lasst es euch nämlich jetzt schon ruhig gefallen, wenn jene Schlange in irgend einer Gestalt an euch herantritt und euch einen andern Christus predigt, als wir ihn euch gepredigt haben; oder wenn ihr einer ganz andern Art von Geistern den Zutritt gewährt, die ihr bisher nie zuließet; oder eine ganz andere Heilsbotschaft annehmet, als ihr sie bisher hörtet.

 

5 Wir denken doch in keiner Beziehung hinter den 'ausgezeichneten Aposteln' zurückzustehen. 6 Mag ich auch 'gar nicht reden können', so bin ich doch keiner, dem es an der rechten Erkenntnis mangelt; das habe ich euch doch wohl in jeder Hinsicht bewiesen.

 

7 Oder habe ich vielleicht dadurch eine Sünde begangen, dass ich mich selbst erniedrigte, um euch zu erhöhen, indem ich euch die Heilsbotschaft Gottes ohne jegliche Vergütung von eurer Seite gepredigt habe? 8 Andere Gemeinden habe ich ausgebeutet, indem ich eine Vergütung annahm, nur um euch meine Dienste ohne Vergütung gewähren zu können.

 

9 Während meines Aufenthaltes bei euch bin ich keinem zur Last gefallen, selbst nicht in der Zeit, als ich in materielle Not geriet; denn die Brüder, die aus Mazedonien kamen, haben meiner Not abgeholfen. In allen Fällen habe ich mir so durchgeholfen, dass ich euch in keinem Punkte zur Last fiel; und so werde ich es auch in Zukunft halten.

 

10 Diesen Ruhm lasse ich mir in den griechischen Landen nicht verkleinern, so wahr ich in der Gemeinschaft mit Christus stehe. 11 Warum ich dies sage? Etwa, weil ich keine Liebe zu euch hätte?

 

12 Gott kennt meine Liebe zu euch. Ich will vielmehr mein bisheriges Verhalten in diesem Punkte deshalb auch weiterhin fortsetzen, weil ich denen den Boden entziehen möchte, die alles Mögliche anstellen, um in ihrer Wirksamkeit, deren sie sich so sehr rühmen, als uns ebenbürtige Apostel anerkannt zu werden. Apostel?

 

13 Nein, - Lügenapostel sind sie, in ihrem Auftreten voll List und Trug! Sie tragen bloß die Maske von Aposteln Christi. 14 Das braucht uns nicht zu wundern; 15 denn Satan selbst nimmt die Gestalt eines Lichtengels an. So ist es denn nichts Auffallendes, dass auch seine Handlanger unter der Maske von gottestreuen Dienern auftreten. Doch ihr Ende wird die Last ihrer Taten zu tragen haben.

 

16 Ich wiederhole es: Niemand halte mich für einen Narren! Wenn aber doch, - dann habt, bitte, Geduld mit diesem Narren, damit auch ich mich ein bisschen rühmen kann, gleich den andern.

 

17 Was ich jetzt sagen will, rede ich nicht in der Weise, wie der Herr reden würde; ich spiele jetzt ja auch nur die Rolle eines Narren, - jetzt, wo das Rühmen zum Geschäft zu gehören scheint. 18 Weil so viele sich irdischer Vorzüge rühmen, will auch ich einmal dasselbe tun; 19 ihr haltet es ja so gern mit den Narren, - ihr klugen Leute.

 

20 Ihr haltet ja so schön still, wenn Narren euch knechten, euch euer Geld abholen, euch überlisten, sich gegen euch in die Brust werfen, euch ins Gesicht springen. 21 Zu meiner Schande muss ich's sagen: Dazu waren wir zu schwache Narren. Hat einer noch andere Dinge, auf die er sich etwas einbildet, so tue ich es auch, natürlich alles in der Rolle eines Narren.

 

22 Brüsten sie sich, Hebräer zu sein? Ich bin's auch. Israeliten? Ich auch. Nachkommen Abrahams? Ich auch. Diener Christi? 23 Dann bin ich - um nun ganz im Wahnsinn zu sprechen - ein Oberdiener; denn ich habe mich viel mehr abgemüht, als sie; habe überreichlich Schläge erhalten; wurde oft ins Gefängnis geworfen; schwebte häufig in Todesgefahr.

 

24 Von den Juden wurden mir fünfmal vierzig Streiche versetzt; nur einer ging fehl. 25 Dreimal wurde ich ausgepeitscht, einmal gesteinigt; dreimal erlitt ich Schiffbruch und trieb einen Tag und eine Nacht auf den Wellen.

 

26 Dazu die vielen beschwerlichen Reisen, bedroht von Gefahren auf Flüssen und durch Räuber, von Gefahren von Seiten der Juden und Nichtjuden, von Gefahren in den Städten, in der Wüste und auf dem Meer, von Gefahren von Seiten falscher christlicher Brüder.

 

27 Was habe ich nicht alles an Mühsalen und Beschwerden zu erdulden gehabt! Wie manche Nacht brachte ich schlaflos zu; litt Hunger und Durst; wie oft musste ich das Notwendigste entbehren, zitterte vor Kälte und hatte nichts anzuziehen. 28 Und so noch vieles andere dieser Art. Dann das tägliche Überlaufenwerden und die Sorge für alle Gemeinden.

 

29 Denn wo wird jemand schwach, ohne dass ich mit ihm leide! Wo ist jemand in Gefahr, seinen Glauben zu verlieren, ohne dass ich von schmerzlicher Angst verzehrt würde. 30 Wenn einmal gerühmt sein muss, dann will ich mich in dem rühmen, worin ich schwach gewesen. 31 Der für alle Zeiten hochgelobte Gott und Vater unseres Herrn Jesus weiß, dass ich die Wahrheit sage.

 

32 Als ich in Damaskus war, hat der Statthalter des Königs Aretas die Stadt bewachen lassen, um mich festzunehmen; 33 da hat man mich durch eine Öffnung in der Stadtmauer in einem Korbe hinabgelassen, und so bin ich seinen Händen entkommen.

 

Kapitel 12

 

1 Da ich nun einmal gezwungen bin, mich zu rühmen, obschon es keinerlei Nutzen bringt, so will ich auf Visionen und Offenbarungen zu sprechen kommen, die der Herr mir kundgetan hat.

 

2 Ich kenne einen Jünger Christi, der vor vierzehn Jahren bis zu den Sphären des dritten Himmels entrückt wurde. Ob sein Geist dabei noch im Körper oder vom Körper gelöst war, weiß ich nicht, - Gott weiß es. 3 Von dem betreffenden Menschen weiß ich bloß, dass er in die Sphäre des Paradieses entrückt wurde und dort Worte hörte, die Menschenzungen nicht aussprechen können.

 

4 Wie gesagt, ob sein Geist dabei mit dem Körper verbunden blieb oder davon losgelöst war, weiß ich nicht; das weiß nur Gott. 5 Ich rühme mich, der Mensch zu sein, der das erlebt hat. Meiner rein menschlichen Persönlichkeit rühme ich mich nicht.

 

6 Denn da könnte ich bloß Unvollkommenheiten und Schwächen anführen. Wenn ich mich nun noch anderer Dinge rühmen wollte, so würde ich deshalb zwar kein Tor sein; denn was ich erzählen würde, wäre die Wahrheit. Doch ich unterlasse es lieber, damit niemand mich für mehr halte, als was er an mir sieht oder von mir hört.

 

7 Und damit ich mich wegen der Fülle der Offenbarungen nicht überheben soll, wurde mir als quälender Stachel ein Satansengel auf meinen irdischen Schicksalsweg mitgegeben, damit er mir Faustschläge versetze. 8 Wegen dieses Satansengels flehte ich dreimal im Gebete zum Herrn, er möchte doch von mir genommen werden.

 

9 Doch der Herr gab mir zur Antwort: "Es genügt dir meine Gnade! Denn meine Kraft zeigt ihre höchste Wirkung dort, wo größte Schwäche ist." So will ich mich denn am liebsten meiner Schwäche rühmen, damit die Kraft Christi ihre Wirkung bei mir entfalte.

 

10 Darum bin ich frohen Mutes, trotz aller Schwachheit, trotz aller Misshandlungen, trotz aller Drangsale, Verfolgungen und Nöten, die ich um Christi willen zu erdulden habe. Denn in den Zeiten meiner Schwäche bin ich stark.

 

11 So, nun habe ich die Rolle des Narren ausgespielt. Aber ihr zwangt mich ja dazu, weil ihr nicht treu zu mir hieltet, wie ich es doch wohl verdient hätte. Denn wenn ich auch persönlich nichts bin, so blieb ich doch in keinem Punkte hinter den 'unvergleichlichen Aposteln' zurück.

 

12 Die Beweise für mein Apostelamt sind doch unter euch in vollem Umfang erbracht worden durch all das, was ich erduldete, durch Geisterkundgebungen, durch Wunderheilungen und die Macht, die ich über die bösen Geister hatte.

 

13 Könnt ihr mir einen einzigen Punkt anführen, in dem ihr den andern Gemeinden gegenüber im Rückstand geblieben wäret, außer darin, dass ich euch nicht zur Last gefallen bin? Und dieses Unrecht habt ihr mir ja wohl verziehen.

 

14 Seht, ich halte mich jetzt zu meinem dritten Besuch bei euch bereit. Und auch diesmal werde ich euch nicht zur Last fallen. Nur nach euch sehne ich mich, - nicht nach eurem Gelde. Die Kinder sind ja nicht verpflichtet, für die Eltern beizusteuern, sondern die Eltern für die Kinder.

 

15 Ich will gern das Liebste hergeben und mich selbst opfern, wenn ich damit eure Seelen retten kann. Ich liebe euch zu viel, und ihr mich zu wenig. - 16 Es mag sein, dass ihr zugebet, dass ich euch nicht zur Last gefallen bin. Aber als ein 'schlauer Mann' habe ich euch übertölpelt!

 

17 Wirklich? Habe ich euch etwa durch einen von denen ausbeuten lassen, die ich euch sandte? 18 Den Titus bat ich, zu euch zu gehen und gab ihm den Bruder mit. Hat euch nun etwa Titus ausgebeutet? Wandeln wir beide nicht in demselben Geiste, nicht in denselben Fußstapfen?

 

19 Ihr denkt wohl schon wieder, ich wolle mich vor euch verteidigen. Nein, - ich rede nur als Diener Christi vor dem Auge Gottes; und alle meine Worte, ihr Lieben, sollen zu eurem geistigen Aufbau dienen.

 

20 Denn ich fürchte, euch bei meiner Ankunft nicht so zu finden, wie ich es wünsche, und selbst von euch so gefunden zu werden, wie ihr es nicht wünscht. Ich fürchte, Streitigkeiten und Eifersucht, Erbitterung und Parteiwesen, Verleumdung und Zuträgerei, Hochmut und Unordnung bei euch anzutreffen.

 

21 Gott wird mich wohl nach meiner Ankunft wieder recht demütigende Dinge bei euch erleben lassen. Ich werde wohl wieder um viele Leid tragen müssen, die früher gesündigt haben, aber ihre Gesinnung nicht änderten, sondern in der Unsittlichkeit, Unzucht und den Ausschweifungen verharrten.

 

Kapitel 13

 

1 Das wird also mein dritter Besuch bei euch sein. Jede Sache soll auf das Zeugnis von zwei oder drei entschieden werden. 2 Ich warnte euch bereits bei meinem zweiten Besuch, und ich warne euch jetzt vor meiner Ankunft wieder, und zwar sowohl die, welche sich seinerzeit versündigt haben, als auch alle übrigen.

 

3 Ich werde keine Schonung üben, wenn ich jetzt komme. Ihr wollt ja einen Beweis dafür haben, dass Christus durch mich spricht. Gut, ihr sollt ihn bekommen. Christus wird sich euch gegenüber nicht schwach zeigen, sondern unter euch seine Kraft an den Tag legen.

 

4 Zwar war er ein schwacher Mensch, als er ans Kreuz geschlagen wurde, jetzt aber, wo er als Geist lebt, besitzt er Kraft von Gott. So sind auch wir als Menschen schwach, wie er es war, werden euch aber zeigen, dass wir das geistige Leben besitzen, wie er, und mit ihm eine Kraft von Gott.

 

5 Prüft euch selbst, ob ihr im Glauben feststeht, - nicht mich! Bildet euch ein Urteil über euch selbst! Oder könnt ihr nicht in eurem eigenen Innern erkennen, ob Christus mit euch in Verbindung steht?

 

6 Dann wäret ihr ja unechte Christen. Dass wir keine unechten Christen sind, das werdet ihr hoffentlich erfahren. 7 Doch wir beten zu Gott, dass ihr keinerlei Unrecht tun möget. Unser Gebet soll nicht den Schein erwecken, als seien wir wahre Christen, sondern hat nur den Zweck, euch auf den Weg des Guten zu führen, einerlei ob wir in euren Augen als echte oder unechte Christen dastehen.

 

8 Denn es ist uns unmöglich, etwas gegen die Wahrheit zu tun; wir können nur das tun, was der Wahrheit entspricht. 9 Ja, wir freuen uns über eure Stärke, selbst dann, wenn wir selbst bei euch als Schwächlinge gelten. Lasst euch auf den rechten Weg bringen! - das ist alles, was wir wünschen.

 

10 Ich schreibe euch dies noch vor meiner Ankunft, um nicht gleich bei meiner Ankunft mit aller Strenge auftreten zu müssen. Die Kraft besitze ich. Der Herr gab sie mir. Ich empfing sie freilich nicht zum Niederreißen, sondern zum Aufbauen.

 

11 Nun lebt wohl, meine Brüder! Strebt nach der Vollkommenheit! Hört auf unsere Ermahnungen! Lebt in Eintracht! Haltet Frieden! Dann wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein. - Grüßt euch 12 untereinander mit dem heiligen Kusse! Es grüßen euch die Gottestreuen alle!

 

13 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und der Verkehr mit der Geisterwelt Gottes werde euch allen zuteil! Amen.

 

rodiehr  Aug 2012

 


Sie befinden sich auf der Website: 

Hier geht es zur Homepage!