Stimmen aus einer anderen Welt
- Chronik und Technik der Tonbandstimmenforschung -
von Hildegard Schäfer (
)

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Schlußwort

    Allgemein ist es üblich, daß ein Autor, sofern er die Absicht hat, sich vorzustellen, dies am Anfang seines Buches tut. Wenn ich diese Tradition durchbreche und einen entsprechenden Kommentar am Ende bringe, dann deshalb, um dem Leser eines so heiklen Themas die Lektüre vorurteilsfrei und ohne emotionelle Beeinflussung zu ermöglichen.

    Warum ich mich überhaupt vorstelle?

    Es könnte doch die Frage auftauchen: was ist das für eine Frau, die auf über 300 Seiten ein Thema behandelt, das so abseits allem Wägbaren und Realen liegt? Immerhin ist doch anzunehmen, daß das Verfassen eines solchen Buches einige Zeit und Mühe kostet. Hätte sie diese Zeit und diese Mühe für eine konkretere Sache nicht sinnvoller anwenden können?

    Ich möchte vorausschicken, daß ich kein Sendungsbewußtsein verspüre, sondern lediglich davon überzeugt bin, daß das Tonbandstimmenphänomen eine im wahrsten Sinne des Wortes weltbewegende Sache ist. Jeder, der die ungeheuere Wichtigkeit der Forschung erkennt, sollte sein Scherflein dazu beitragen, daß das Phänomen bekannt und wenn auch nicht anerkannt, so doch zur Diskussion gestellt wird.

Der Techniker sollte die technische Weiterentwicklung anvisieren, der Psychologe/parapsychologe das "Warum" untersuchen und der Physiker sich mit dem "Wie" befassen. Ich, die ich ein bißchen schreiben kann, habe mich zur "Beschreibung" entschlossen, und ich hoffe, damit einige Türen öffnen zu können.

    Der Bekanntschaft mit den Tonbandstimmen verdanke ich sozusagen einen "Neubeginn", ein "zweites Leben", von einer Erfüllung und Intensität, wie ich es nicht mehr zu erhoffen wagte. Ohne die Realitäten dieser Welt zu verachten oder zu verkennen und ohne auf ihre Freuden zu verzichten, lebe ich trotzdem in einer seelisch-geistig wohltemperierten Atmosphäre, frei von Alltagsklein- mut und frei von Angst und Furcht.
   Ich bin aber keineswegs ein Sonderfall und deshalb sehr wohl

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kompetent für diese Aussage. Auch bei vielen anderen Menschen, die sich mit der Forschung befassen, konnte ich konstatieren, daß sie dadurch im Gegensatz zu früher ihr Leben in den Griff bekamen und mit Schwierigkeiten beruflicher Art, mit Sorgen, Krankheit, Leid und Kummer, ja sogar mit dem Tod fertig wurden.

Eine ungeahnte Kraft wächst dem entgegen, der sich mit gutem Willen der Sache widmet, ihm erschließt sich eine neue Bewußtseinsebene, eine Welt ohne Neurosen und Psychosen.

    Weil ich dieses Wachsen eines ungeahnten Kräftepotentials in meiner Umwelt, bei mir und meinen Mitmenschen in so reichem Maß miterleben konnte, glaube ich, zum Bekanntwerden des Kräftespenders auf breiterer Basis beitragen zu müssen.

    Schon beim Philosophen SENECA heißt es: "Denn keine Einsicht würde mir Freude machen, und wäre sie auch noch so herrlich und ersprießlich, wenn ich das Wissen bei mir behalten müßte. Und schenkte man mir Weisheit unter der Bedingung, daß ich sie verschlossen hielte und nicht ein Wort davon verlauten ließe, ich würde darauf verzichten. Kein Gut, das man besitzt, macht Freude, wenn niemand daran teilhat."

    Ich kann nicht wie ein Bettler auf der Straße fremde Menschen ansprechen, und ich kann nicht wie ein Hausierer von Haus zu Haus gehen, aber mit meinem Buch hoffe ich Einlaß zu finden. Nicht als Bettler, sondern als Schenkender, denn das Wissen um die Tonbandstimmen ist für mein Empfinden ein Geschenk, eine Gnade.

Wer beschenkt ist, möchte weiterschenken. Ich hoffe, daß es mir gelungen ist, das, was ich weitergeben wollte, so anzubieten, daß es angenommen wird.

    Ein weiterer Grund, warum ich etwas über mich sagen möchte, ist der:

    Aus dem Inhalt des Buches ist außer der Tatsache, daß ich mich mit der Parapsychologie im allgemeinen und den Tonbandstimmen im besonderen befasse, nur zu entnehmen, daß ich eine Tochter verloren habe. Aber gerade dieser Umstand könnte die Ursache für gewisse Trugschlüsse sein. Es könnte die Meinung auftauchen, daß ich vielleicht deshalb etwas "spleenig" geworden bin und mich mit solchen absurden Dingen befasse.

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    Ich habe meinen "Werdegang" hinsichtlich der Stimmenforschung ja bereits eingehend im dritten Teil dieses Buches geschildert. Der Ursprung war es wohl, ein Anfang, nicht aber das "Jetzt", das "Heute". Längst bedeutet mir die Forschung weitaus mehr als nur ein "Trostpflästerchen" für ein Einzelschicksal, das es tausendfach gibt.

Ich habe erkannt, daß die Forschung eine im positiven Sinne lebenseinschneidende, umwälzende Sache ist, ein lebensinhalt von evolutionierender Bedeutung, wie ihn kaum die Beschäftigung mit irgendwelchen anderen Dingen zu vermitteln vermag. Daß sich für uns Menschen hier ein Tor zu einer anderen Seinsebene aufgetan hat, ist von welterschütternder Tragweite und verpflichtender Bedeutsamkeit.

    Daß ich keinesfalls verrückt bin, mag daraus zu ersehen sein, daß ich die Frau eines durch und durch realen Geschäftsmannes bin, der Kapriolen eines nicht intakten Gehirns an seiner Seite kaum dulden würde.

Wenn ich auch jetzt aufgrund meiner Auslastung als Schriftstellerin nicht mehr aktiv im Betrieb meines Mannes mitarbeite, so ist doch die Konfrontierung mit den Sorgen und Problemen des Geschäftslebens geblieben. Genauso wie ich mich mit Einspielungen befasse, muß ich mich mit Alltagsfragen und geschäftlichen Dingen auseinandersetzen.

    Ich schrieb bisher zwei Romane mit sehr realistischem Hintergrund, und ich veröffentlichte in Zeitungen und Zeitschriften mehr als einhundert feuilletonistische Arbeiten.

    Daß ich im vorliegenden Buch meine Phantasie ausnahmsweise einmal nicht walten lassen mußte, sondern nur über Tatsachen zu berichten hatte, fand ich einerseits erleichternd, andrerseits aber stellte dieses Thema Anforderungen schwierigerer Art: Exaktheit, sachgerechte Konzipierung, allgemeinverständliche Darstellung.

    Millionen Bücher überfluten ständig den Markt. Optimale Quantität bietet oft minimale Qualität. Billige Unterhaltung ohne fördernde Attribute raubt dem Menschen kostbare Zeit. Wesentliches für eine Höherentwicklung wird durch Unwesentliches vernachlässigt und verdrängt.

   Möge dieses Buch seinen Weg zu den Menschen finden. Nicht um meinetwillen, sondern um ihretwillen.

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rodiehr Nov 2007 


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