ZEITSCHRIFT FÜR PSYCHOBIOPHYSIK UND INTERDIMENSIONALE KOMMUNIKATIONS-SYSTEME
Auszug aus Heft: Vol. III, No. 1/2, 1996

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'Harald 2': Freiheit und Kreativität des menschlichen Bewußtseins
Harald Wessbecher 

Der Anfang der Schöpfung liegt in einem Prinzip, das in sich eindeutig und unbegrenzt ist ohne Unterscheidung, das Prinzip des Göttlichen, das Prinzip des Absoluten. Dieses Prinzip in sich hat keine eigene existente Form.

Es existiert nicht, es ist kein eigentliches Sein, sondern ein Nichtsein, weil es in sich selbst eineindeutig und ungeteilt ist und deshalb sich selbst nicht erkennen kann, weil alles, was existiert, innerhalb dieses Prinzips existiert und deshalb sich selbst nicht erkennen kann. Am Beginn der Schöpfung, die Ihr lebt, z.B. als menschliche Idee, stand deshalb der Zerfall der einheitlichen Eindeutigkeit in eine vielheitliche Unterschiedlichkeit.

Und in dieser Unterschiedlichkeit kamen zur Existenz verschiedene Pole, die in der Lage waren, sich zueinander in einen Bezug zu setzen. Indem sich in dieser Verschiedenheit die einzelnen Pole zueinander in Bezug setzen konnten, entsteht oder entstand Energie, Energie als Bewegung, und deshalb ist der Anfang eurer Existenz oder eures Universums, sowohl in eurem Bewußtsein als auch in eurer Physis nichts anderes als Bewegung, Energie. Energie ist Leben, ohne Leben keine Energie, ohne Energie kein Leben.

Energie heißt Veränderung, weil Energie ist nur aktiv im Ausdruck. Eine Energie, die nicht aktiv ist, existiert nicht im eigentlichen Sinne. Indem nun die einzelnen Pole als Unterschiedlichkeit sich zueinander in Bezug setzten und sich energetisch veränderten und beeinflußten, entstand ein dritter Pol, nämlich das Produkt, die Schöpfung.

Die Schöpfung wiederum wirkte auf die ursprünglichen zwei Pole, und so gab es einen Kreislauf der Unterschiedlichkeit von verschiedenen Polen, die zueinander in Bezug traten. Und in dieser energetischen Veränderung, in der Bewegung, entstand Bewußtsein, indem Bewußtsein sich erkennen konnte durch die anderen Pole, sowohl der Pol der Unterschiedlichkeit zum einen Pol in sich als auch zu dem geschaffenen Pol, der noch unter­schiedlich war zu den ersten zweien.

Und diese Dreifaltigkeit ist das eigentliche Geheimnis eurer Wirklichkeit. Wo immer eine polare Existenzform existiert, gibt es diese Dreifaltigkeit der energetischen Unterschiedlichkeit, die in sich Bewegung erzeugt, aber auch Bewußtsein. Jede Wirklichkeitsebene, die nicht unterschiedlich ist und aufgeteilt in verschiedene Pole, hat kein Bewußtsein, so wie Ihr es kennt, auch keine Energie und keine Bewegung, (sie) ist in sich selbst statisch, eindeutig und ohne Vielfalt.

Nun, Ihr als Ausdruck dieses göttlichen Prinzips der Dreifaltigkeit, was in sich selbst in unterschiedlichen Ebenen zur Manifestation kommen kann, habt in eurem Bewußtsein die menschliche Idee. Die menschliche Idee ist eine ganz besondere Form von Bewußtsein, die ursprünglich entstanden ist aus diesem Schöpfungsakt der Dreiheit.

Diese Tage beschäftigen sich mit Bewußtsein aber im mehr wissenschaftlichen Sinne oder mehr passivem beobachtenden Sinne. Wir möchten diese Möglichkeit nutzen, um euch auf eigene Fähigkeiten des Bewußtseins aufmerksam zu machen, was ein Ausfluß ist dieses ursprünglichen Schöpfungsaktes.

Das menschliche Bewußtsein, so wie Ihr es kennt, hat immer noch die Fähigkeit, zwischen unterschiedlichen Polen zu unterscheiden und sich damit in Bezug zu setzen. Und genau diese Fähigkeit, die Unterschiedlichkeit wahrzunehmen und sich zu dem Wahrgenommenen in Bezug zu setzen, ist die Freiheit des Bewußtseins, weil, indem der Mensch, die menschliche Idee, etwas wahrnimmt und sich dazu in Bezug setzt, wird es lebendig gemacht.

Die Wirklichkeit, die Ihr kennt, eure persönliche eigene Lebenserfahrung, eure persönliche Geschichte, ist nur aufgrund von einem einzigen Prozeß entstanden. Dieser Prozeß ist, euer Bewußtsein hat sich auf etwas konzentriert, dadurch wurde es lebendig, es hat auf euch zurückgewirkt, und damit ist die Wirklichkeit gestaltet worden.

Die Freiheit des menschlichen Bewußtseins besteht darin, zu erkennen, daß es eine Summe von Unterschiedlichkeiten gibt, die in sich nicht gut oder schlecht sind, nicht negativ oder positiv, sondern nur anders. Und je nachdem zu welcher Andersartigkeit sich das menschliche Bewußtsein in Bezug setzt, gewinnt diese Andersartigkeit Lebendigkeit und wird zur persönlichen, individuellen, wachbewußten Lebenserfahrung.

Die Freiheit des menschlichen Bewußtseins besteht genau darin, zu entscheiden, auf welche Aspekte der vorhandenen Wirklichkeit, der bis jetzt geschaffenen gemeinsamen Wirklichkeit, möchte es sich beziehen und es dadurch lebendig erhalten. Jede Wirklichkeit ist veränderbar, indem die Aufmerksamkeit weggezogen wird von dem jeweiligen Aktionspunkt, hingerichtet wird auf einen anderen Aktionspunkt, der damit lebendig wird.

Und diese Dreifaltigkeit des ursprünglichen Schöpfungsprinzips tragt auch Ihr immer noch in euch, aber in eurer Wirklichkeitsstruktur kaum noch erkennbar, weil im Ausdruck völlig anders.

Die drei Pole sind: Gedanken, Gefühle und physische Materie oder Manifestation von Gedanken und Gefühlen. Eure Gedanken, liebste Freunde, sind schöpferische Kräfte, die eine Struktur schaffen, vergleichbar mit einem Haus, in dem beispielsweise Balken und Streben gezogen werden, in die später Wände und Zimmer eingebaut werden. Der Gedanke ist das tragende Skelett eurer Wirklichkeit.

Das, was Ihr denkt, schafft ein tragendes Skelett, in dem dann eine Schöpfung stattfinden kann. Die Gefühle sind nichts anderes als die dynamischen treibenden Kräfte, die in dieser Wirklichkeit die tragende Struktur der Gedanken anfüllt mit Bedeutung. Alles, was gefühlt wird, ist in der Lage, diese Gedankenkraft zur Schöpfung zu bringen und dann das zu erzeugen, was der dritte Pol eurer Wirklichkeit ist, nämlich physische Materie oder das physische Sein.

Alles was in eurer Wirklichkeit vorhanden ist, ist ein Produkt von Gedanken und Gefühlen, die sich zusammenrotten und dann zu einer Manifestation das bringen, was Ihr die Physis nennt, das physische, materielle System. Dementsprechend ist all das in eurer Wirklichkeit, was bereits geschaffen worden ist und in sich selbst unterschiedlich, nur solange Wirklichkeit, solange eure Gedanken und Gefühle genau damit ausgerichtet sind.

Das, was Ihr denkt, liebste Freunde, schafft immer ein Skelett von Wirklichkeit, das, was Ihr fühlt über diese Gedanken oder über dieses Skelett, gibt diesem Skelett eine Lebendigkeit, es wird bewegt, und diese Bewegung materialisiert sich zu eurer Wirklichkeit. Die Freiheit menschlichen Bewußtseins besteht darin, sich dieses schöpferischen Prinzips der Dreifaltigkeit in dieser Ebene bewußt zu sein und es bewußt und sorgfältig zu nutzen.

In eurer Zeit ist das große Problem, daß die meisten Menschen sich dieses schöpferischen Prinzips überhaupt nicht mehr bewußt sind, nicht einmal wissen, daß es so etwas gibt. Und da dem so ist, ist es notwendig, zu beobachten im eigenen Umfeld, wie das, was sich als Wirklichkeit in der persönlichen Geschichte gezeigt hat und jetzt in der Gegenwart noch zeigt, eigenen Gefühlen und Gedanken entspricht.

Weil, Ihr werdet erkennen liebste Freunde, daß alles, was um euch herum geschieht, alles, was sich bewegt um euch herum und auf euch wirkt, Gefühlen und Gedanken entspricht, die Ihr selbst ausgeschickt habt und noch ausschickt und aller Wahrscheinlichkeit nach auch weiterhin ausschicken werdet, weil Ihr in dieser Trägheit der Unkenntnis an dem anhaftet, was war und an dem, was noch ist, und es wie von selbst in die Zukunft projiziert.

Die Freiheit menschlichen Bewußtseins besteht darin, zu erkennen, daß Gefühle und Gedanken schöpferische Kräfte sind, die die physische Materie erzeugen, indem sie immer wieder lebendig gehalten werden. Um es noch deutlicher zu sagen, liebste Freunde, alles, woran Ihr denkt am Tag mehr als fünfmal, alles, was Ihr fühlt am Tag intensiv und mehr als fünfmal, hat bereits eine deutliche Tendenz, deutliche Tendenz, sich zu materialisieren als eure eigene Lebenserfahrung.

Und viele Menschen versuchen, sich (aus) dieser Verantwortlichkeit, die sie zum einen zwar nicht erkennen, zum andern aber auch nicht erkennen wollen, zu entziehen und sich abhängig zu machen von einem Schöpfungsprinzip außerhalb von ihnen selbst.

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Viele Menschen sind auf der Suche nach Hilfe im Außen. Diese Hilfe im Außen soll die persönliche Wirklichkeit gestalten zu ihrem Gunsten. Sie wenden sich irgendwelchen Göttern im Außen zu. Diese Götter mögen sein beispielsweise: die Gesellschaft, ein religiöses Prinzip, vielleicht die Wissenschaft, vielleicht Ernährung, vielleicht Atmungstechnik, vielleicht Ufos, die von außen kommen, um die Rettung zu bringen, vielleicht wissenschaftliche Prinzipien, an die man sich anhalten kann.

Aber gleichgültig, welches Prinzip nun gesucht wird als das helfende Prinzip, solange die Hilfe im Außen gesucht wird für die Gestaltung der eigenen persönlichen Wirklichkeit, ist es nicht möglich, dieses schöpferische Prinzip in einem selbst zu erkennen. Wir möchten es noch einmal ganz deutlich sagen: Alles, woran Ihr denkt mehr als fünfmal am Tag, alles, was Ihr fühlt mehr als fünfmal am Tag, hat die deutliche Tendenz, eure Wirklichkeit zu gestalten.

Und darüber lohnt es sich nachzudenken, liebste Freunde. Einem Medium zu lauschen, das Informationen gibt aus einer Dimension anders als die eure, ist zwar interessant, aber es wird euch nicht helfen, eure Wirklichkeit zu gestalten. Einen wissenschaftlichen Ablauf zu verstehen, der euch dargestellt wird, wird euch Erkenntnis bringen, vielleicht, aber es wird eure Wirklichkeit nicht verändern. Das einzige, was eure Wirklichkeit verändert, ist, wieder zu begreifen, daß Gefühle und Gedanken schöpferische Kräfte sind, die jeden Aspekt in eurer Wirklichkeit formen.

Nun ist es so: Es gibt eine bewußte Ebene des Denkens und Fühlens und natürlich eine unbewußte Ebene in eurem Bewußtsein. Entscheidend ist, daß all das, worauf Ihr eure Aufmerksamkeit richtet, entweder bewußte Gedanken und Gefühle erzeugt oder auch unbewußte Gedanken und Gefühle. Aber gleichgültig, ob euch diese Gedanken und Gefühle bewußt oder unbewußt bleiben, sind sie ein schöpferisches Prinzip.

Und deshalb ist es wichtig, sehr sorgfältig sich zu überlegen, worauf die eigene Aufmerksamkeit eurer fünf physischen Sinne beruht. Alles, worauf Ihr eure Aufmerksamkeit richtet, wird Gefühle und Gedanken erzeugen als automatisches Prinzip und entsprechend dann eine Wirklichkeit gestalten, die euch wiederum zurückträgt und dann weitere entsprechende Gedanken und Gefühle erzeugen wird.

Die Freiheit eures Bewußtseins, liebste Freunde, besteht darin, auszuwählen äußerst sorgfältig, was im Zentrum eurer Wahrnehmung sein soll. Nun, Wahrnehmung ist etwas, worüber sich Menschen sehr wenig Gedanken machen. Die meisten Menschen leben in einer Routine, sie nehmen immer das Gleiche wahr und nicht einmal das mehr. Sie vermuten, daß das Gleiche wahrgenommen sein könnte, ohne überhaupt noch zu überprüfen, ob es noch existiert.

Wenn die Wirklichkeit wieder gestaltbar werden soll, ist es wichtig, wahrnehmen zu lernen durch die Sinne, weil nur, wer wahrnehmen kann, kann entscheiden, was im Zentrum der Wahrnehmung sein soll. Und wahrnehmen heißt, bewußt mit den Augen schauen, bewußt zu hören, bewußt zu schmecken, bewußt zu riechen, bewußt zu tasten, aber auch, bewußt Energien wahrzunehmen, die über euer Bewußtsein direkt, ohne Vermittlung der Sinne, in euch selbst auftauchen, z.B. als Intuition, z.B. als Stimme eurer eigenen unbewußten Gedanken und Gefühle, eures eigenen unbewußten Geschehens.

Freiheit des Bewußtseins ist nur dann möglich, liebste Freunde, wenn Ihr euch entschließt, fest entschließt, genau wahrzunehmen und das, was wahrgenommen worden ist, euch bewußt zu machen, euch dann zu fragen, will ich es haben oder nicht, weil das, was (Ihr wahrnehmt) erzeugt Gedanken und Gefühle, und die erzeugen eure Wirklichkeit.

Es ist wichtig, liebste Freunde, wenn Ihr euch in eurer Wirklichkeit umschaut, diese Automatik, diese Routine, in der Wahrnehmung und im Denken und im Fühlen zu brechen. Und die beste Art, diese Routine zu brechen, ist zunächst, ungewöhnliche Dinge zu tun. Aber auch dies ist verpönt in eurer Zeit. Das, was gewöhnlich ist, ist gesichert und deshalb gut. Aber, wer gewöhnlich ist, kann nicht Tore öffnen für neue Gefühle und Gedanken.

Er kann sich nicht aus seiner alten Routine der Wahrnehmung lösen und deshalb auch nichts Neues schaffen. Dies gilt sowohl für die Gedanken als auch für die Gefühle. Und deshalb wird in der Regel die Wirklichkeit, die war, wie von selbst weiter in die Gegenwart (und) in die Zukunft projiziert, ohne daß eine Veränderung möglich ist. Wer sein Leben frei gestalten will und sich der eigenen schöpferischen Kraft des göttlichen Prinzips in ihm selbst bewußt werden will, muß jegliche Routine brechen.

Er muß versuchen, wieder ungewöhnlich zu werden, ungewöhnliche Dinge zu tun, auch wenn dies nur bedeutet, etwas zu essen, was er normalerweise nicht ißt, um wahrzunehmen, was dies bedeutet für ihn, für seine Gedanken, seine Gefühle. Alles, was in der Wirklichkeit existiert, alles, ob dies nun Speisen sind, ob es Farben sind, ob es Radiowellen sind im Kosmos, ob es Informationen sind, die euch treffen, ob es Menschen sind, die euch treffen, alles erzeugt Gefühle und Gedanken, wenn es im Zentrum eurer Wahrnehmung ist.

Und im Zentrum eurer Wahrnehmung ist alles, was es an Unterschiedlichkeiten gibt in dieser Wirklichkeit, sobald Ihr euch darauf konzentriert, sobald Ihr darüber nachdenkt, sobald Ihr Gefühle dazu entwickelt.

Liebste Freunde, dies ist vielleicht die wichtigste Botschaft überhaupt in diesen Tagen. Es reicht nicht aus, die Verantwortung nach außen zu verlegen, gleichgültig auf wen auch immer, ob dies ein Heiler sein mag, ein Hellseher, ein hervorragendes Medium, eine Informationsquelle, die einen Überblick hat jenseits von Raum und Zeit.

Dies alles mag interessant sein, aber letztendlich, die Kontrolle über eure Wirklichkeit besteht in euch selbst, indem Ihr lernt, Gedanken und Gefühle unter Kontrolle zu bringen, eure Wahrnehmung zu schulen und nur noch das in das Zentrum eurer Wahrnehmung zu bringen, was lebensbestimmend sein soll. Jeder einzelne von euch lebt die göttliche Idee des Menschen.

In dieser göttlichen Idee des Menschen ist beinhaltet ein schöpferisches, ein unbegrenzt schöpferisches Prinzip. Aber solange jeder einzelne Mensch an seiner Wirklichkeit sich festhält, an der Wissenschaft festhält, an einem sozialen System, an der Religion, an Ernährungsplänen, an Atmungssystemen, ist er nicht fähig, die Wirklichkeit zu erkennen, die hinter all dem liegt.

Das, was offensichtlich ist, liebste Freunde, ist das, was geprägt wird durch das Skelett der Gedanken und die dynamische Bewegung der Gefühle. Der Unterschied zwischen Gefühlen und zwischen Gedanken, noch einmal, besteht darin, daß das Gefühl die bewegende Kraft ist, die letztendlich eure Wirklichkeit materialisiert.

Die Gedanken, die Ideen, sind lediglich die geistige Struktur, die in sich aber keine Kraft zur Manifestation haben. Wenn Ihr also die Freiheit eures Bewußtseins ausdrücken wollt, dann kommt Ihr nicht umhin, Kontrolle auszuüben über die Kraft eurer Gefühle. Und die Kraft eurer Gefühle ist eindeutig verbunden mit der Kraft eurer Wahrnehmung. Und darüber, liebste Freunde, lohnt es sich, nachzudenken. 

Die Wiedergabe der Transkription dieser medialen Durchgabe, die im Rahmen der Psi-Tage Basel 95 entstand, erfolgt mit freundlicher Genehmigung von Harald Wessbecher.

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