ZEITSCHRIFT FÜR PSYCHOBIOPHYSIK UND INTERDIMENSIONALE KOMMUNIKATIONS-SYSTEME
Auszug aus Heft: Vol. III, No. 1/2, 1996

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Biomagnetische Erscheinungen
Fritz Grunewald (Dr. Ernst Senkowski) 

Einführung
In der letzten Nummer unserer Zeitschrift (Vol. II, No.4, 1995, S. 26 ff) berichteten wir über die Untersuchung eines Falles, in dem eine Versuchsperson augenscheinlich imstande war, für kurze Zeit genügend elektrische Energie zu erzeugen, um eine Glimmlampe und einen kleinen Radioempfänger zu aktivieren. Im folgenden Artikel übernehmen wir einige Ergebnisse von Versuchen, die der Ingenieur Fritz Grunewald ab 1917 während mehrerer Jahre in seinem speziell errichteten Laboratorium in Berlin mit dem Medium P. Johannsen durchgeführt hat.

Er beobachtete am Körper der Versuchsperson magnetische Erscheinungen, die er mit dem physikalischen Begriff 'Ferromagnetismus' bezeichnete, um sie vom nicht-physikalischen 'animalischen Magnetismus' der damals so genannten 'Magnetiseure' abzugrenzen, ohne dadurch einen eventuellen Zusammenhang ausschließen zu wollen. Die erste Veröffentlichung erschien als Separatdruck der 'Psychischen Studien' im Februar 1922.

Sie gibt den Inhalt eines Vortrages wieder, den Grunewald auf dem ersten internationalen Kongreß für psychische Forschung am 22.8.1921 in Kopenhagen gehalten hat. Später hat er das Thema in seiner allgemeineren Monografie über Mediumismus noch einmal aufgegriffen.*) Wir ersetzen im folgenden den Begriff 'Ferromagnetismus' durch 'Biomagnetismus', um den biologischen Ursprung der Erscheinungen zu betonen. 

* Anmerkung: Fritz Grunewald, Charlottenburg 'Ferromagnetische Erscheinungen am Menschen', Oswald Mutze: Leipzig 1922, sowie 'Mediumismus', Ullstein: Berlin 1925. 

Beobachtungen und Messungen
Grunewald ging zunächst von der an zwei Versuchspersonen festgestellten Fähigkeit aus, durch Annäherung ihrer Hände eine Magnetnadel ablenken zu können, ein Effekt, der unter kontrollierten Bedingungen auch während der letzten Jahrzehnte von entsprechend begabten Personen verifiziert worden ist (z.B. Kulagina, Geller, Cutolo). Anfangs war nicht klar, ob es sich dabei um eine psychokinetische oder um eine biomagnetische Wirkung handelt.

Da die weibliche Versuchsperson, das Medium 'Femme masquée', keine anderweitig nachweisbaren magnetischen Eigenschaften aufwies, war bei ihr von Psychokinese auszugehen. Im Gegensatz dazu produzierte Johannsen gelegentlich beide Phänomene, wobei die Zunahme der psychokinetischen Kräfte mit einer deutlichen Abnahme der magnetischen Wirkungen einherging.

Bei seinen Experimenten zum Nachweis und zur Messung der biomagnetischen Erscheinungen benutzte Grunewald im wesentlichen zwei Methoden. Die einfachere dürfte den meisten unserer Leser noch aus dem Physikunterricht bekannt sein. Man legt eine Glasscheibe über einen Magneten und streut kleine Eisenfeilspäne darauf.

Diese ordnen sich vorwiegend linienförmig an und vermitteln dem Beobachter ein Bild der Kräfte, die von dem Magneten in den umgebenden Raum ausgehen. Man spricht dann von Kraftlinien eines magnetischen Feldes. Genau dieses Nachweises bediente sich Grunewald. Er brachte über der waagerecht liegenden Handfläche bzw. dem Handrücken und anderen Körperteilen eine Glasplatte an, streute Eisenfeilspäne darauf und erhielt Kraftlinienbilder, die im wesentlichen denen entsprachen, die man über den Polen eines Magneten beobachten kann, siehe Abbildungen.

G. unterließ es nicht, die Hände seiner VP. mit Röntgenstrahlen auf eventuell verborgene Eisenteile zu kontrollieren. Die der ersten Veröffentlichung entnommene Abbildung zeigt zwei Beispiele.

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Die Eisenfeilspäne auf einer Glasplatte zeigen über und vor den Händen die typischen Muster magnetischer Pole.

Dazu Grunewald:

'Das Eigentümlichste aber, was ich festgestellt habe, sind gewisse magnetische Zentren, magnetische Pole an den Händen Johannsens und an seinem Kopf. Regelrechte Kraftlinienbilder, mit Hilfe von Eisenfeilspänen auf Milchglasplatten über seiner linken Hand erhalten, zeigen diese Zentren in Form weißer Flecken, von deren Begrenzung die bekannten magnetischen Kraftlinien ausgehen.

Diese Kraftlinienbilder sind unwiderlegliche Beweise für das wirkliche Vorhandensein von Ferromagnetismus bei J. Eigentümlicherweise tritt solch kräftiger Magnetismus nur ganz vereinzelt auf. Ich habe bisher mehr als 170 Menschen auf solchen untersucht, mit Sicherheit aber nur bei J. als ferromagnetisch erkannt.'

Biomagnetische Erscheinungen dieser Art - nachgewiesen mit einer Magnetnadel bzw. mittels der Kraftlinienmethode - zeigten sich außer an den Händen - auch unmittelbar vor den Fingerspitzen - am bzw. oberhalb (des) Kopf(es), sowie an drei ausgeprägten Stellen am Oberkörper. Zwei Punkte am rechten Unterarm der Versuchsperson, etwas oberhalb des Handgelenks, wiesen entgegengesetzte Polarität auf, in der Mitte dazwischen war kein magnetisches Feld nachweisbar.

Die des weiteren von unserem Experimentator angewandte Methode ist eine klassische Messung der Stärke von Magnetfeldern. Sie beruht auf dem 'Induktionsgesetz', nach dem ein veränderliches Magnetfeld in einer Spule eine elektrische Spannung erzeugt, die mit einem empfindlichen Galvanometer gemessen werden kann.

Grunewald verwendete dazu eine (bzw. zwei) schmale, senkrecht stehende Ringspule(n) von etwa 25 cm Durchmesser, durch die die Versuchsperson entweder ihre Hand in achsialer Richtung hindurchsteckte oder sich - bei innerhalb der Spule ruhig gehaltener Hand - psychisch angestrengt bemühte, durch kurzzeitige Erzeugung eines Magnetfeldes einen Ausschlag des Galvanometers hervorzurufen. Die Stärke der auf diese Weise mental bewirkten Effekte betrug maximal 10% der durch Bewegung ausgelösten.

Soweit möglich wurde während der Jahre 1917 und 1918 die Abhängigkeit der magnetischen Erscheinungen von psychischen und physiologischen Zuständen untersucht. Dabei ergaben sich sehr stark schwankende Zusammenhänge, von denen nur wenige, z.B. die Abhängigkeit von Tageszeit und Atmung, sowie insbesondere vom Zustand des Verdauungssystems, einigermaßen reproduzierbar waren. Im Laufe der Zeit wurde es zunehmend schwieriger, die magnetischen Effekte bei Johannsen überhaupt zu verifizieren, und ab 1921 verschwanden sie gänzlich. 

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Biomagnetismus und paranormale Heilung
Grunewald hat einen großen Teil seiner Untersuchungen darauf gerichtet, eventuelle Zusammenhänge der bei Johannsen beobachteten magnetischen Effekte mit dessen Tätigkeit als Heiler aufzuzeigen. Der Experimentator beobachtete eindeutige Korrelationen der biomagnetischen Kräfte mit den damals sogenannten 'magnetischen Strichen' (oder 'Passes'), die der Heiler mit seinen Händen über dem Körper eines Patienten oder in freier Luft ausführte.

Die Heiler pflegten damals von einer 'Lebenskraft' zu sprechen, sowie von einer universellen Energie, die z.B. mit dem indischen Begriff Prana bezeichnet wird. In 115 Fällen ergab sich, daß die magnetische Intensität - unter sonst gleichen Bedingungen gemessen - nach 'magnetopathischen Behandlungen', die der Heiler durchgeführt hatte, um etwa 2/3 geringer war als zuvor. Meist genügte eine Pause von einige Stunden, um den ursprünglichen Wert wieder zu erreichen.

Gelegentlich ging die Intensität gänzlich auf Null zurück und nahm erst am folgenden Tag den ursprünglichen Wert wieder an. Diese Beobachtungen stimmten mit dem subjektiven Befinden des Heilers überein, indem er sich beispielsweise völlig ausgepumpt fühlte.

Im Gegensatz zu der grundsätzlichen Abnahme des Magnetismus nach einer Behandlung stand die Beobachtung, daß er - trotz der gegenteiligen Erwartungen des Heilers - beträchtlich zunahm, wenn die entsprechenden Handbewegungen in freier Luft durchgeführt wurden, ohne dabei eine Heilung anzustreben. Johannsen, der - wie der Experimentator selbst - die Meßergebnisse zunächst nicht kannte, gab an, er fühle bei den Handbewegungen durch die Luft einen zunehmenden Widerstand, und es sei so, 'als ob er etwas aufnehme'.

Nach Kenntnisnahme der Versuchsergebnisse äußerte er: 'Das verstehe ich ganz gut, ich habe eben Prana aus der Luft aufgenommen'. Grunewald:

'(Die Beobachtungen) sprechen sehr zu Gunsten der Annahme einer Lebenskraft, welche bei den Heilbehandlungen und beim Pranaversuch die seit langem behauptete Rolle spielt. - Auf Grund des Gesamtergebnisses meiner magnetischen Untersuchungen bin ich zu dem Schluß gekommen, daß die mediumistische Energie und der Heilmagnetismus als besondere Energien wirklich existieren und daß sie wesensverwandt oder gar identisch miteinander sind.'

Biomagnetismus und Materalisationen
Mit dem Stichwort 'mediumistische Energie' spricht Grunewald einen wichtigen Teilbereich seiner Untersuchungen an. Er vermutet, daß die biomagnetischen Pole als Transformationszentren noch unbekannter Energien mit den Chakren des menschlichen 'Ätherkörpers' zusammenhängen, für dessen Existenz er das Zeugnis des französischen Forschers Durville anführt.

Grunewald stützt seine Annahme auf die enge Korrelation der Magnetpole mit jenen Stellen des menschlichen Körpers (Hände, Gesicht, Nabelgegend, Brustbein, Kreuzbein), aus denen - wie bei vielen Medien und teils auch bei Johannsen - leuchtende Emanationen austreten, die als ionisierte Grundsubstanz des mediumistischen Materialisationsprozesses angesehen werden können. Unter der ausdrücklichen Einschränkung, daß diese Zusammenhänge einer weiteren Klärung bedürften, formuliert Grunewald abschließend:

'Einige der durch Eisenfeilspäne festgestellten magnetischen Zentren an den Händen habe ich nun identifizieren können mit solchen Zentren, an denen bei den Materialisationsversuchen der leuchtende 'Rauch' austrat.

Diese bedeutsame Tatsache in Verbindung mit der weiteren, daß die magnetische Intensität der Hände vereinzelt im Rhythmus der Atmung pulsierte, und daß auch der 'Rauch' stoßweise aus dem Körper strömte, läßt die Vermutung berechtigt erscheinen. daß die magnetischen Zentren durch besondere Umstände magnetische Zentren oder Organe eines irgendwie ätherischen Metaorganismus sein müssen, der sich in Zukunft identisch erweisen dürfte mit dem hauptsächlich von den Theosophen mit Bestimmtheit als existierend angenommenen Ätherkörper.

Dieses Gebilde ist, wenn es magnetisiert ist, zu vergleichen einem den Körper durchsetzenden und über ihn hinausragenden, nach allen Richtungen des Raumes sich ausbreitenden Spinnengewebe, dessen Fäden durch die magnetischen Kraftlinien dargestellt werden.'

Abschließende Bemerkungen
Nach Lage der Dinge muß man den Ingenieur Fritz Grunewald als einen hervorragenden Pionier der Psychobiophysik betrachten. Er ist einer der wenigen Forscher, die sich der kritischen Untersuchung dieser überaus komplexen Wechselwirkungen gewidmet haben, deren Entschlüsselung bis heute nicht gelungen ist. Vermutlich haben mehrere Gründe zu diesem beklagenswerten Zustand beigetragen.

Da ist einmal der Unwille, sich mit Phänomenen auseinanderzusetzen, die nicht ohne weiteres in das materialistische Weltbild einzugliedern sind und durch ihre Spontaneität die Durchführung von gezielten Experimenten stark erschweren. Zum andern scheint die bevorzugte naturwissenschaftliche Methodik den übergeordneten menschlichen Belangen nicht gerecht zu werden.

Es bleibt abzuwarten, ob neue Ansätze wie beispielsweise die Begriff 'subtile Energien', 'morphische Felder' und 'höhere Wechselwirkungen' den negativ besetzten 'Okkultismus' ersetzen werden. Einige der Beobachtungen Grunewalds, wie etwa die Ermüdungs- und Erholungserscheinungen sind auch nach transkommunikativen Bemühungen beobachtet worden.

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