ZEITSCHRIFT FÜR PSYCHOBIOPHYSIK UND INTERDIMENSIONALE KOMMUNIKATIONS-SYSTEME
Auszug aus Heft: Vol. II, No. 2, 1993
Transkommunikation, Parapsychologie und Wissenschaft
Dr. Vladimir Delavre
Einführung
Dieser Beitrag versucht, einige Kernpunkte der
gegenwärtigen Diskussion zum Phänomen der apparativen Transkommunikation
aufzugreifen und die Beziehungen zu anderen PSI-Effekten darzustellen. Im
Mittelpunkt stehen dabei fünf alternative Hypothesen, die sich zur Deutung des
Phänomens eignen.
Darüberhinaus werden die Möglichkeiten diskutiert, die Paranormalität der apparativen Transkontakte mittels allgemein akzeptierter wissenschaftlicher Kriterien zu beweisen. Stellungnahmen unserer Leser sind der Redaktion sehr willkommen, damit eine möglichst breite Diskussion der angeschnittenen Themen in Gang gebracht wird.
Die normative Kraft des
Faktischen
Die erste Frage, die
sich einem unbefangenen Beobachter stellt, ist zweifellos die nach dem
'Gegenüber'. Gibt es überhaupt eine andere Welt, die mit uns Menschen auf der
Erde in kommunikative Verbindung treten kann? Auch wenn die meisten Leser dieser
Zeitschrift diese Frage sicher bejahen werden, so sollten wir nicht vergessen,
daß der weitaus größte Teil der Wissenschaftler die Möglichkeit einer Existenz
von 'Seelenwelten' eindeutig verneint.
Auch diejenigen, die der Wissenschaft
kritisch gegenüberstehen, dürfen die normative Kraft wissenschaftlicher
Erkenntnisse für das heute geltende Weltbild nicht unterschätzen. Das Rad der
Geschichte, das uns aus einer Welt des Glaubens und der Mythen über das
Zeitalter der Aufklärung zur heutigen rationalen WeItsicht geführt hat, läßt
sich nicht zurückdrehen.
Weder Religion noch Magie haben jemals solche
weltverändernden Wirkungen gehabt, wie sie von den Naturwissenschaften und der
ihr nachfolgenden Technik ausgelöst wurden. Nur im
Rahmen dieser rational beherrschten Welt läßt sich scheinbar Irrationales, wie
Paraphänomene und Transkommunikation, beweisen und nicht etwa außerhalb
dieses Rahmens.
Andernfalls besteht die Gefahr, daß die neuen Erkenntnisse
Überzeugungen einer kleinen Gruppe 'Eingeweihter' bleiben. Daß letztendlich das
heute geltende naturwissenschaftliche Weltbild durch diese von
innen kommenden neuen Erkenntnisse verändert, wenn
nicht sogar revolutioniert, werden wird, ist anzunehmen. Was die Wissenschaft
heute lehrt, wird sich dabei nicht notwendigerweise als falsch erweisen, sondern
Teil einer umfassenderen WeItsicht bleiben, welche die Wirkungen von Geist,
Bewußtsein und Information als übergreifende Dimensionen mit einbezieht.
Erfahrungshinweise auf andere
Welten
Zu dieser
Frage gibt es eine so umfassende Literatur, daß hier nur eine kurze
Zusammenfassung erfolgen soll:
Visionen einer anderen Welt, im
Wachbewußtsein oder im Schlaf, sind uns aus den frühesten
erhaltenen Schriften bekannt. Sie bilden die Grundlagen vieler Religionen und
Glaubensrichtungen. Ebenso alt sind vermutlich auch schamanistische Berichte,
bei denen ein 'Kundiger' seine Seele in andere Reiche wandern läßt, um mit den
so gemachten Erfahrungen die Menschen seiner Lebenswelt zu leiten und zu heilen.
Auch der Austausch mit der Welt der Verstorbenen ist eine frühe
Menschheitserfahrung, wie die verschiedenen 'Totenbücher' vergangener Kulturen
beweisen.
Zu den neueren
Erfahrungen zählt die im 19. Jahrhundert einsetzende spiritistische Bewegung. In
unserem Jahrhundert kamen das UFO-Phänomen, die apparative Transkommunikation
und schließlich die Untersuchungen über Nahtoderlebnisse als weitere Hinweise
auf andere Seinsebenen hinzu.
Theorien zur Existenz anderer Welten
Schon im Mittelalter gab es aus
christlicher Sicht eine 'wissenschaftliche' Diskussion über die Natur des
Himmels und der Engel, ebenso wie es in der Tradition der jüdischen Kabbalistik
gelehrte Ausführungen über die Zahl der Welten und die Natur des Geistes und des
Lebens gab. Ähnliches läßt sich auch in anderen spirituellen Richtungen finden,
besonders in den großen Religionen des Ostens.
Aus heutiger naturwissenschaftlicher Sicht sind zunächst
einige Physiker, wie z.B. Brian Josephson, Costa de Beauregard oder Eugene
Wigner zu nennen, die das rätselhafte Zusammenwirken von Bewußtsein und
Quantenphänomenen zu weiteren Überlegungen über mögliche geistige Welten
angeregt hat.
Am weitesten: hat sich der im vorigen Jahr verstorbene
Quantenphysiker David Bohm vorgewagt, der in seinem letzten Lebensjahrzehnt über
eine uns gewöhnlich verborgene Realitätsebene nachdachte und publizierte. Er
erkannte da- bei eine implizite, d.h. unsichtbar eingefaltete Ordnung, aus der
heraus sich die sichtbare Welt erst entfaltet.
Während die genannten Physiker letztlich alle noch fest auf
dem Boden des akzeptierten physikalischen Weltbildes standen, haben Burkhard
Heim, Rupert Sheldrake und Ervin Laszlo, jeder auf völlig andere Weise, die
heute geltende Physik weit hinter sich gelassen.
Den größten Bekanntheitsgrad in
der (an diesen Fragen interessierten) Allgemeinheit hat vermutlich der englische
Biologe Rupert Sheldrake, dessen Theorie der morphischen Resonanz und
morphogenetischen Verursachung inzwischen in mehreren Experimenten bestätigt
werden konnte. Nach Sheldrake gibt es sogenannte morphische Felder, die Formen
und Informationen speichern können.
Diese in der Vergangenheit
angesammelten Daten treten in Resonanz mit aktuellen Entwicklungen und
beeinflussen auf diese Weise die Wahrscheinlichkeit deren Verwirklichung. An
diesem Punkt, also dem einseitigen Informationsfluß von der Vergangenheit in die
Zukunft, setzt auch die Kritik an Sheldrakes Hypothese ein. Wenn sich nämlich
Dinge um so eher ereignen, je häufiger sie sich in der Vergangenheit ereignet
haben, dann ist es nur schwer zu verstehen, wie sich jemals etwas wirklich Neues
entwickeln kann.
Um die in der Natur und im Leben des Menschen beobachtete
Kreativität zu erklären, entwarf der in Ungarn geborene Systemtheoretiker Ervin
Laszlo eine Theorie des 'Fünften Feldes', in der die Dynamik des
Subquantenfeldes als holonomes Speichermedium aller Ereignisse und Informationen
fungiert. In diesem Feld können aus zuvor chaotischen Zuständen sprunghaft
neuartige Strukturen entstehen, die man als spontane Kreativität interpretieren
kann, die auch durch zukünftige Ereignisse beeinflußt wird.
Den schwierigen Schritt von der
Hypothese zur mathematisch formulierten Theorie hat der deutsche Physiker
Burkhard Heim bereits vor Jahren erfolgreich hinter sich gebracht. In seiner
einheitlichen Feldtheorie greift er nicht nur einzelne Aspekte auf sondern
formuliert einen vollständigen Weltentwurf, der von der Entstehung der Materie
bis hin zu völlig immateriellen Informationsebenen reicht, aus denen heraus die
Wahrscheinlichkeiten der energetischen Abläufe gelenkt werden.
Die Einzelheiten
seiner Theorie, die auch für Physiker nur schwer zugänglich sind, machen
korrekte zahlenmäßige Berechnungen verschiedener Quantengrößen möglich. Heim ist
der einzige unter den hier genannten Naturwissenschaftlern, der einen konkreten
Erfahrungsraum für nachtodliche Zustände beschreibt und damit eine
wissenschaftlich begründete Theoriebrücke vom Diesseits zum Jenseits entwickelt
hat.
Interaktionen des Bewußtseins Lebender
Seit etwa hundert Jahren gibt es eine wissenschaftlich
orientierte Parapsychologie, die sich bemüht, Phänomene wie Telepathie,
Hellsehen, Präkognition und Psychokinese zu untersuchen und eine Erklärung für
das Zustandekommen dieser Erscheinungen zu finden. Wenn man den allgemeinen
wissenschaftlichen Fortschritt während der vergangenen hundert Jahre zum Maßstab
nimmt, so erscheint der Erkenntnisgewinn bei der Erforschung parapsychologischer
Phänomene geradezu kümmerlich.
Verfolgt man die Entwicklung rückblickend, sieht man vor
allem eine Wandlung der Forschungsthemen und -methoden. Während am Anfang
vorwiegend mediumistische und spiritistische Fragen untersucht wurden, wandte
sich das Interesse der Parapsychologen in den letzten fünfzig Jahren vor allem
den verschiedenen Formen außersinnlicher Wahrnehmung und der Psychokinese zu.
Woher dieser Wandel kommt, ist eine interessante, aber nur schwer zu
beantwortende Frage. Haben sich die Forscher deshalb anderen Themen zugewandt,
weil es z.B. keine Materialisationsmedien mehr gab, deren Seancen man
untersuchen konnte, oder verlor sich das mediale Phänomen, weil es für Forscher
und Öffentlichkeit nicht mehr 'zeitgemäß' war? Warum ist z.B. heute das
'Metallbiegen' eine relativ populäre paranormale Fähigkeit, während der
Mediumismus mit seinen Materialisationen kaum noch existent ist?
Im
Vergleich zum Themenwandel ist der Wandel der
Forschungsmethoden wesentlich einfacher zu erklären. Da die Parapsychologen sich
zum großen Teil aus dem Kreise zeitgenössischer Wissenschaftler anderer
Disziplinen rekrutierten, brachten sie natürlich auch ihre jeweiligen neuen
Forschungsmethoden in die Untersuchung paranormaler Phänomene ein.
Damit verbunden war auch eine Veränderung des Untersuchungsprinzips: die Parapsychologie, die früher eher ein Studium einzelner spontan auftretender Paraphänomene darstellte, wurde seit den 30er Jahren dieses Jahrhunderts immer mehr zu einer Laborwissenschaft.
Am Anfang dieser Entwicklung stand Joseph Rhine, der an der Duke-University in den USA seine berühmten Karten-Hellsehexperimente durchführte; am vorläufigen Ende finden sich heute Experimentatoren wie Helmut Schmidt, Robert Jahn oder Dean Radin, mit ihren grundlegenden Versuchen zur Interaktion von Geist und Materie im Quantenbereich.
Gleichzeitig fand auch eine geographische Verlagerung der
PSI-Forschung statt: während in der ersten Phase von etwa 1880 bis 1930 die
europäischen Forscher die Szene dominierten, sind es seitdem vorwiegend die
Amerikaner, die den Fortschritt auf diesem Feld bestimmen. Die
parapsychologische Forschung in der ehemaligen Sowjetunion ist bis heute in
ihren wissenschaftlichen Details noch weitgehend unerschlossen. Die vorliegenden
Berichte sind meistens journalistischer Natur und werden deswegen in der
internationalen Fachliteratur wenig beachtet.
Warum aber ist der tatsächlich erreichte Fortschritt im Vergleich zur übrigen Wissenschaft so gering? Liegt es an mangelnder Kompetenz der beteiligten Wissenschaftler, an ungenügenden finanziellen Forschungsmitteln oder vielleicht am Forschungsgegenstand selbst?
Die
Mehrzahl der PSI-Forscher, die inzwischen ebenso häufig aus der Physik wie aus
der Psychologie kommen, neigt zu der letzteren Ansicht, d.h. sie sieht den
wesentlichen Grund für den unbefriedigenden Fortschritt in der Natur der
PSI-Phänomene selbst.
Eine
typische Eigenschaft aller sogenannten paranormalen Phänomene ist ihre mangelnde
Wiederholbarkeit. Damit verlieren aber PSI-Phänomene in den Augen der meisten
Wissenschaftler ihre Glaubwürdigkeit, weil das geltende wissenschaftliche Dogma
verlangt, daß neue Erkenntnisse nur dann als wirklich existent anerkannt werden,
wenn die zugrundeliegenden Experimente auch von anderen Wissenschaftlern
jederzeit wiederholt werden können.
Die Einmaligkeit vieler Paraphänomene steht dieser Forderung ebenso entgegen wie ihre anscheinende Abhängigkeit von der Psyche des jeweiligen Untersuchers und möglicherweise auch von Ort und Zeit. Das bedeutet, daß das untersuchte Phänomen, so z.B. technische Apparate, die 'Jenseitsstimmen' vermitteln oder erzeugen, in seiner Funktion nicht unabhängig vom jeweiligen Experimentator ist: es handelt sich um ein 'operator dependent system', das sich einer beliebigen Wiederholbarkeit der Ergebnisse durch andere Personen hartnäckig widersetzt.
Es gibt noch keine allgemein akzeptierte
Erklärung für diesen Vorgang, der auf eine besondere Abhängigkeit der
beobachteten Ereignisse von der Psyche des Beobachters hinweist. Ein weiteres
Element, das die wissenschaftliche Anerkennung von PSI- und TK-Phänomenen
behindert, ist das Fehlen einer tragfähigen Theorie.
Eine extreme Deutung besagt, daß die
paranormalen Erscheinungen vom Beobachter regelrecht erzeugt werden, daß also
seine Psyche imstande ist, auf noch unbekannte Weise in die Welt der Materie
hineinzureichen und dadurch eine Realitätsveränderung zu bewirken, die dann auch
von anderen beobachtet werden kann.
Eine weitere Deutung geht von der primären
Existenz unsichtbarer Realitätsebenen oder Welten aus, die sich unter bestimmten
Umständen als PSI-Effekte in unserer gewöhnlichen Wahrnehmungswelt manifestieren
können. Schließlich können diese Phänomene auch als sinnvolle Zufälle gedeutet
werden, die nicht als Ergebnis einer Kausalkette von Ursache und Wirkung
anzusehen sind, sondern als Ausdruck eines geheimen Sinn-Zusammenhanges zwischen
äußerer und innerer Realität.
Am radikalsten ist vielleicht die Hypothese des heute in San Antonio, Texas,
arbeitenden deutschstämmigen Physikers Helmut Schmidt, der die
Nicht-Wiederholbarkeit von PSI-Ereignissen als notwendige Folge ihrer
nicht-kausalen Natur ansieht. Aufgrund eigener Untersuchungen über nachträgliche
psychokinetische Beeinflussung bereits aufgezeichneter quantenphysikalischer
Zufallsereignisse kommt er zu dem Schluß, daß bestimmte Ereignisse so verlaufen,
daß sie einen zukünftigen Beobachter zufriedenstelIen.
Fünf Hypothesen zur Transkommunikation
Wie lassen sich nun die Hypothesen zur Erklärung
der verschiedenen PSI-Effekte auf das Phänomen der Transkommunikation
übertragen? Wo sind die möglichen Gemeinsamkeiten, wo die Unterschiede? Die
folgenden Thesen stellen die Erweiterung eines Konzeptes dar, das vom Verfasser
in einem kürzlich erschienenen Buchbeitrag unter dem Titel 'Signale aus anderen
Welten' publiziert wurde. (In: Am Fluß des Heraklit - Neue kosmologische
Perspektiven, Hrsg. Eberhard Sens, Insel-Verlag, Frankfurt 1993.)
Hypothese A
Die Transkommunikation ist ein primär animistisches
Phänomen, das fälschlicherweise spiritistisch interpretiert wird. Die
vermeintlichen Jenseitsmitteilungen entströmen unserem eigenen Unbewußten, das
auf irgendeine Weise die elektronischen Kommunikationssysteme beeinflußt und
dabei unbewußte Gedanken und Bilder auf die Apparate überträgt.
Wie das
geschehen soll, ist den Vertretern dieser Hypothese nicht bekannt, ohne daß sie
sich aber dadurch in ihrer Überzeugung beeinflussen lassen. Als prominenten
Vertreter dieser Ansicht kann man den kürzlich verstorbenen Nestor der
parapsychologischen Nachkriegsforschung in Deutschland, Prof. Hans Bender, und
seine Institutsnachfolger anführen. Er prägte den Begriff vom 'Steigrohr des
Unbewußten'. Nennen wir diese Hypothese der Einfachheit halber die
'Bauchredner-Hypothese
'.
Hypothese B
Apparative Transkommunikation
ist ein primär spiritistisches Phänomen, das als gemeinsame Bemühung lebender
und verstorbener Personen zu deuten ist, eine Verbindung zwischen jenseitigen
Existenzebenen und dem Diesseits herzustellen.
Diese Hypothese geht von einer relativ linearen Fortsetzung der geistigen oder seelischen Existenz des Menschen nach dem physischen Tode aus. Die Verstorbenen leben mit allen Erinnerungen und unter Bewahrung ihrer Identität, d.h. auch ihres Namens, in einer anderen Sphäre oder Antiwelt weiter, die unsere irdische Welt unsichtbar durchdringt.
In
speziellerer Form gibt es auch die Ansicht (ursprünglich von Myers formuliert), daß die Jenseitigen, je nach geistigem Entwicklungsstand, auf verschiedenen
Ebenen existieren, die von eins bis sieben reichen. Einige Wissenschaftler und
sehr viele Personen, die sogenannte 'Einspielungen' von Tonbandstimmen machen,
unterstützen diese Hypothese, die man auch als 'Leben-nach-dem- Tod-Hypothese'
bezeichnen könnte.
Hypothese C
Die
Geistwesen unsichtbarer Art, die sich dennoch unter bestimmten Umständen hörbar
und sichtbar machen können und dabei sogar in einen Dialog mit uns zu treten
vermögen, werden von uns selbst 'produziert'. Ihre Ausdrucksform erscheint uns
real und ist dennoch nur das Ergebnis einer Anformung, die wir bewußt oder
unbewußt vollbringen.
Ausgangspunkt für die so erzeugten temporären Projektionen, die während der Dauer ihrer Existenz durchaus alle Merkmale des Realen haben, ist möglicherweise eine energetische Urebene, das fluktuierende Subquantenfeld oder Vakuum. In diesem Vakuum, das eine physikalische Realität darstellt und als Quelle aller bekannten Quantenteilchen angesehen werden kann, 'leben' Informationen aller Art als Gedankenformen.
Das Vakuum, das kein 'Nichts' ist, sondern über eine ungeheuer große Energiedichte verfügt (Nullpunktsenergie oder zeropoint energy), kann durch bestimmte Maßnahmen, wie z.B. mittels sogenannter skalarer Feldwirkungen zur Hervorbringung 'tulpoider' Entitäten (aus dem tibetanischen Ausdruck 'Tulpa' abgeleitet) stimuliert werden. Für diesen Vorgang wurde von Thomas Bearden der Ausdruck 'reality engineering' geprägt. Wir wollen dieser Hypothese den Namen' Anformungshypothese' geben.
Hypothese D
Apparative Transkommunikation läßt sich weder animistisch
noch spiritistisch korrekt interpretieren. Sie ist vielmehr Ausdruck einer
unmittelbaren Verbundenheit von Informationsstrukturen, die aus einem Bereich
jenseits von Zeit und Raum in unsere beobachtbare Realität hineinwirken.
Aus
dieser Sicht würden die Transdialoge als ähnlichkeitsbedingte Kopplungen
innerhalb von unterschiedlich organisierten Informationsformen zu interpretieren
sein. Im Unterschied zur Hypothese B gibt es hier also keine individuelle Personalität,
die mit uns nach dem Tode in Kontakt tritt, sondern nur veränderliche
Informationskomplexe, die in unsichtbaren Feldern gespeichert sind und mit
unserem Bewußtsein und unseren Kommunikationssystemen in Resonanz treten können.
Man könnte diese Hypothese als 'Informationsfeld-Hypothese' bezeichnen.
Hypothese E
Auch wenn es vielleicht etwas gewagt erscheint, soll
hier den bisherigen vier Hypothesen aus unserer diesseitigen wissenschaftlichen
Sicht eine fünfte hinzugefügt werden, die sich als Aussage aus einer anderen
Existenzebene darstellt und über mediales Schreiben aufgenommen wurde. (Was die
Frage nach der Authentizität der Quelle anbetrifft, lassen sich unsere
Hypothesen Abis D anwenden.
Die 'Hypothesenkatze' beißt sich hier in ihren eigenen Schwanz.) Die 'jenseitige' These, die von der Wesenheit Aaron stammt, spricht von einem Grundenergiesystem, in das alle Existenzformen eingebettet sind. Jede Lebensform ist Teil einer existenztypischen Matrix, in der sie wirkt, und in der sie sich im allgemeinen gefangen glaubt.
Die Verbindung zwischen den unterschiedlichen Lebensformen wird durch die jeweilige Kernstruktur erzeugt, die eine alle geistigen Wesen verbindende Codierung enthält, die als Aspekt einer gemeinsamen Schöpfung angesehen werden kann. Wenn wir Menschen uns dieser matrixüberschreitenden Verbundenheiten gewahr werden, können wir mit anderen Lebensformen in Verbindung treten. Vom Standpunkt dieser anderen, nicht-materiell organisierten Formen ist aber unsere materielle Welt nur schwer zu erkennen, da eine völlig unterschiedliche 'Sichtweise' besteht.
Nach dieser These verändern sich unsere seelischen Strukturen nach unserem physischen Tod in vielfältiger Weise. Je nach Bedarf können sich Seelen z.B. zusammenschließen und vorübergehend als 'Gruppenseele' agieren. Logischerweise bezeichnen wir diese Hypothese nach ihrem Urheber als 'Aarons Hypothese'.
Zur Verifizierung und Falsifizierung
Bevor das Für und Wider der
einzelnen Hypothesen diskutiert wird, sollte man vielleicht zunächst auf einige
Gemeinsamkeiten eingehen. Zum einen gehen alle Hypothesen von der Annahme aus,
daß der Mensch über noch nicht ausreichend erforschte geistige Fähigkeiten
verfügt, die es ihm ermöglichen, sich einer zweiten, nicht alltäglichen
Wirklichkeitsebene bewußt zu werden, und diese gelegentlich auch aktiv
mitzugestalten.
Die andere, allen Hypothesen gemeinsame Vermutung ist die Eigenschaft des Menschen, als Vermittler zwischen andersartigen Existenzebenen und unserer materiellen Umwelt einschließlich der technischen Kommunikationssysteme dienen zu können.
Die scheinbare Ausnahme, die die
'Bauchredner-Hypothese' macht, löst sich sofort auf, wenn man das sogenannte Unbewußte nicht mehr nur als Ansammlung vergessener und verdrängter Erlebnisse
ansieht, sondern ihm die zusätzliche Funktion zubilligt, eine in beiden
Richtungen begehbare Brücke zwischen den Welten zu sein.
Was spricht nun für die eine oder andere
Hypothese? Gibt es überzeugende Argumente oder experimentelle Erfahrungen, die
uns eine Entscheidung erleichtern können? (Wobei'
Aarons Hypothese' außer Konkurrenz läuft.) Als
Anregung können vielleicht die folgenden Stichworte dienen.
A -
Die' Bauchredner'-Hypothese
Dafür spricht z.B. das
Phänomen der Psychokinese, also die Fähigkeit, materielle Objekte, wie etwa
Besteckteile, durch 'Gedankenkraft' zu verbiegen; ebenso die sogenannte Mikro-Psychokinese,
worunter man die erfolgreiche Beeinflussung mikroskopischer Zufallsvorgänge, wie
z. B. des elektronischen Rauschens oder des radioaktiven Zerfalls versteht.
Da Unbewußtes und Bewußtes nach der 'Steigrohrtheorie' miteinander in Verbindung
stehen, könnten auf diese Weise - jedenfalls theoretisch -
unsere unbewußten
Wünsche und Vorstellungen ihren psychokinetischen Ausdruck finden. Hier könnte
man auch gewisse spukartige" Erscheinungen, wie etwa das scheinbar selbständige
Einschalten und Ausschalten von Radioapparaten oder Computerdruckern in der
Umgebung von TK-Experimentatoren anführen.
Dagegen spricht zunächst, daß hier
ein ungeklärtes Phänomen, nämlich die apparative
Transkommunikation, mit einem anderen, ebenso
ungeklärten Phänomen erklärt wird, nämlich mit der immer noch rätselhaften
Wechselwirkung zwischen Bewußtsein und Materie.
Ein weiteres Gegenargument ergibt sich aus der experimentellen Erfahrung, daß bei Transkontakten gelegentlich Mitteilungen von bzw. über Personen empfangen werden und Bilder auftauchen, die dem Experimentator nachweislich völlig unbekannt sind. Wenn man diese Beobachtungen mit der Hypothese' A' zur Deckung bringen wollte, müßte man die bisher geltenden psychologischen Theorien des Unbewußten weiterentwickeln, damit sie auch außersinnliche Wahrnehmungsfähigkeiten einschließen.
zum Seitenanfang
B
-
Die Hypothese vom' Leben nach dem Tod'
Dafür spricht zunächst der
logisch-kommunikative Zusammenhang zwischen den inhaltlichen Aussagen der
paranormalen Stimmen und den Fragen des Experimentators, der den Eindruck einer
Konversation mit einem unsichtbaren Gesprächspartner erweckt.
Diese Interpretation entsteht fast zwangsläufig, weil der Mensch gewohnt ist, jede Art von spontaner und intelligenter sprachlicher Äußerung einem anderen menschlichen Bewußtsein zu- zuschreiben. Außer den (seltenen) längeren Dialogen gibt es unzählige kurze Botschaften, die scheinbar von verstorbenen Angehörigen an diesseitige Experimentatoren übermittelt wurden.
Hierbei werden oft Dinge
erwähnt, die keinem Außenstehenden bekannt waren, oder bei Transvideokontakten
auch Bilder übermittelt, die eine starke Ähnlichkeit mit dem Aussehen der
betreffenden Person zu Lebzeiten haben. Obwohl die Stimmen in der Regel wegen
unterschiedlicher Verzerrungen und Geschwindigkeiten keine erkennbare Identität
mit der Stimme zu Lebzeiten aufweisen, gibt es davon beeindruckende Ausnahmen,
mit täuschend ähnlicher Sprechweise oder der Benutzung eines für den
Betreffenden früher typischen Dialektes.
Dagegen spricht unter anderem,
daß bisher niemals Tatsachen übermittelt wurden, die nicht irgendjemandem
bereits bekannt waren. Wiederholte Versuche, wirklich neue,
d.h. uns Menschen auf der Erde bisher unbekannte Erkenntnisse aus 'jenseitiger'
Sicht der Dinge zu erhalten, blieben bisher erfolglos.
Hierzu wurden im Rahmen von Transkontakten verschiedene 'Erklärungen' übermittelt: so z.B. die Mitteilung, daß man nicht durch Übermittlung uns noch unbekannter Tatsachen in unseren persönlichen Lebensweg oder die Entwicklung auf der Erde eingreifen dürfte. Ein weiteres 'jenseitiges' Argument weist darauf hin, daß von 'höherer Seite' eine Art Zensur über die Transkontakte ausgeübt wird, oder daß es wegen der grundsätzlich unterschiedlichen Existenzweisen und Dimensionen unmöglich sei, die wahre Natur des jenseitigen Lebens zu vermitteln.
Auf der anderen Seite werden uns aber durch einige Transstationen Bilder und Texte übermittelt, welche den Eindruck einer parallelen Lebenswelt geben, die mit ihren 'Landschaften, Flüssen, Schiffen und Laboratorien' einen höchst realen Eindruck macht.
C -
Die 'Anformungshypothese'
Dafür sprechen
überraschenderweise Aussagen bei Transkontakten, wie etwa:
Wir werden von Euch angeformt,
oder: Eure Gedanken bestimmen
den Kontakt. Auch die Erfahrungen, die in früheren
Jahren mit mediumistischen Materialisationen gemacht wurden, könnte man hier
anführen: bei den betreffenden Seancen entstanden vorübergehend vollständige
oder bruchstückhafte 'Phantome', die einem lebenden Menschen täuschend ähnlich
waren und zum Teil auch eine Konversation mit den Anwesenden führen konnten.
Man
kann diesen Vorgang als eine besondere Art von Transkommunikation ansehen, auch
wenn hierbei keine Technik, sondern 'nur' das sogenannte, vom Medium erzeugte Ektoplasn:Ia als Transfersystem beteiligt war. Dafür sprechen auch verschiedene
religiöse und esoterische Überlieferungen und Lehren, nach denen es nur einer
besonders intensiven Überzeugung bedarf, damit Gedanken Wirklichkeit werden oder
sogar Wunder geschehen können. Schließlich könnte man noch magische und
schamanistische Praktiken nennen, die auf ähnlichen Prinzipien basieren.
Die Gegenargumente entsprechen
den im nächsten Abschnitt bei der Diskussion der Informationshypothese genannten
Fakten: Wie kann man etwas oder jemanden anformen, also eine Pseudorealität
erschaffen, wenn man zuvor weder eine bestimmte Vorstellung noch einen
entsprechenden Wunsch dazu hat? Es
ist sehr schwierig, mit der Anformungshypothese spontane
sprachliche Meldungen und visuel1e Videoabbildungen völ1ig unbekannter
'Personen' zu erklären.
D -
Die' Informationsfeld' -Hypothese
Stärkstes Argument dafür
sind die unter 'B' erwähnten Berichte und Bilder, die sich oft kaum von normalen
diesseitigen Texten und Fotos unterscheiden und gelegentlich sogar völlig
identisch mit hier bereits publiziertem Material sind, d.h. wie eine Kopie
wirken. Ein weiteres Argument ist die relative Eintönigkeit 'jenseitiger'
Mitteilungen, die sehr häufig den Erinnerungen und Erwartungen der Person
entsprechen, die sich um einen Transkontakt mit Verstorbenen bemüht.
Oft
erscheinen die aufgenommenen Worte und Bilder wie Bruchstücke und Collagen aus
Elementen der früheren Existenz Verstorbener. Schließlich ist noch die bekannte
Tatsache zu erwähnen, daß auch Stimmen und Nachrichten lebender Personen
im Rahmen experimenteller Transkontakte aufgenommen und aufgezeichnet wurden.
Dagegen spricht die gelegentliche
überraschende Spontaneität der Äußerungen' Jenseitiger', die bei Transkontakten
registriert werden. Ein noch eindrucksvolleres Argument ist das Auftauchen
völlig unbekannter 'Personen', d.h. von Stimmen, die sich mit dem Namen
Unbekannter melden und den Eindruck vermitteln, daß sie als selbständige
Persönlichkeit existieren und den Transkanal zu einer für sie wichtigen
Nachrichtenübermittlung nutzen wollen.
Das alles entscheidende Experiment
Gibt es ein solches 'experimentum
crucis', das uns bei der Untersuchung der apparativen Transkommunikation
erlauben würde, eindeutig zwischen richtigen und falschen Hypothesen zu
unterscheiden? Ist die Transkommunikation überhaupt ein einheitliches
Phänomen, das sich mit einem einzigen Gedankenmodell befriedigend erklären läßt?
Aus dem gegenwärtigen Kenntnisstand heraus muß man beide Fragen verneinen. So gibt es z.B. die unterschiedlichsten Kreuzverbindungen zwischen der apparativen Transkommunikation und anderen Paraphänomenen, vom automatischen Schreiben und medialen Mitteilungen bis zum 'Gläserrücken', Spuk- und Poltergeisteffekten.
Zum anderen gibt es 'Kontaktpartner', die sich selbst ausdrücklich nicht als 'Verstorbene', sondern als 'Energiestrukturen, hohe Geistwesen, Devas', oder als 'Bewohner von Sternen' bezeichnen. Es bleibt aber festzuhalten, daß auch die andersartigen Wesen nicht bereit waren, Informationen zu vermitteln, die über das gegenwärtige Wissen der Menschheit hinausgehen.
Wenn solche vermeintlichen
Informationen dennoch gegeben wurden, so z.B. über die Rolle von Quasaren,
anderer kosmischer Strukturen oder der Gravitationskraft, waren sie mit heutigen
wissenschaftlichen Mitteln nicht nachprüfbar.
Wie läßt sich diese Vielfalt von vorgeblichen oder
tatsächlichen Erscheinungsformen unserer 'Gesprächspartner' und die ähnlich
große Bandbreite der Deutungsmöglichkeiten über die Entstehung des Phänomens so
eingrenzen, daß sie einer wissenschaftlichen Untersuchung zugänglich werden?
Eine der Möglichkeiten besteht darin, sich bei der
Untersuchung auf meßbare Veränderungen des physiologischen Zustandes des
Experimentators und auf die Messung möglicher Änderungen am technischen
Kommunikationssystem selbst zu beschränken. Hierbei könnte man alle
Spekulationen über den Hintergrund des Phänomens zunächst fallenlassen und sich
lediglich auf objektiv nachweisbare Messungen verlassen.
Da solche Versuche bisher noch nicht
unternommen wurden, ist es heute noch nicht möglich, ihren eventuellen Nutzen
zum Verständnis der apparativen Transkommunikation zu beurteilen. Sollten sich
jedoch mit dieser Methode Ergebnisse erzielen lassen, dann wäre nicht nur der
Weg zu systematischen Verbesserungen offen, sondern auch ein wesentlicher
Brückenschlag zu anderen - diesem Phänomen noch
skeptisch gegenüberstehenden
- Wissenschaften
gemacht.
Medialität oder Technik - ein Ausblick
Bevor man damit beginnt, nach wissenschaftlich
nachvollziehbaren Kriterien vorzugehen, müßte zunächst der Versuch unternommen
werden, das vorhandene Wissen der fortgeschrittenen Experimentatoren auf diesem
Gebiet zusammenzufassen. Das ist zur Zeit noch nicht möglich, weil so gut wie
keine detaillierten Dokumentationen über die jeweiligen Experimente und
Erfahrungen vorliegen.
Die Publikationen der verschiedenen Arbeitskreise konzentrieren sich unverändert auf übermittelte Transinhalte und vernachlässigen dabei die subjektiven Bedingungen und die objektiven Methoden, die für die Entstehung der Ergebnisse verantwortlich waren.
Zum einen gibt es Experimentatoren, die ohne Anwendung irgendwelcher spezieller 'Transtechnik' die ungewöhnlichsten Ergebnisse erzielen, zum anderen existieren komplizierte technische Apparaturen, die von ihren Entwicklern als notwendige technische 'Brücke' zu anderen Existenzebenen angesehen werden. Es ist nicht einfach, einen fruchtbaren Meinungsaustausch zwischen diesen extremen Polen in Gang zu bringen.
Dennoch besteht eine Chance, die Entwicklung voranzutreiben, wenn sowohl die medialen Aspekte untersucht würden (wozu die Parapsychologie verschiedene experimentell bewährte Methoden bereithält) als auch die Details der technisch-physikalischen TK-Systeme einem entsprechend ausgebildeten Expertenteam zur Untersuchung verfügbar wären.
Wenn sich das eines Tages erreichen lassen sollte - wozu auch dieser Beitrag seinen Teil leisten will- dann wären wir einen entscheidenden Schritt weiter. Es sollte dann auch nicht mehr so schwierig sein, wohlwollende Kollegen aus anderen Wissenschaftsgebieten zu finden, die daran mitarbeiten könnten, das faszinierende und beunruhigende Phänomen der instrumentellen Transkommunikation aufzuklären und damit einen Entwicklungssprung in der Erforschung des menschlichen Bewußtseins einzuleiten.
Was immer dabei letztlich herauskommen mag, es wäre ein Unternehmen, das der besten Köpfe unserer Generation würdig wäre.
Mai 2009
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