ZEITSCHRIFT FÜR PSYCHOBIOPHYSIK UND INTERDIMENSIONALE KOMMUNIKATIONS-SYSTEME
Auszug aus Heft: Vol. II, No. 1, 1992

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Über Psychokinese und Präkognition
Dr. Franz Moser, Graz 

Einleitung/Problemstellung
Seit Menschengedenken beschäftigen Paraphänomene verschiedener Art die Men­schen. Zumeist haben diese Furcht und Ängste ausgelöst und oft unsägliches Leid über die Menschen gebracht. Es ist daher verständlich, wenn eine 'aufgeklärte' Ge­sellschaft, wie diese sich im 19. und 20. Jahrhundert herausbildete, diese Phänomene als Wahn- und Trugvorstellungen ablehnt.

Denn man sollte sich zu Recht klarmachen, daß die Beschäftigung mit diesen Phänomenen eine ungeheure Gefahr für die Menschheit in sich birgt, die wahrscheinlich jene der Atomkraft bei weitem übertrifft. 

Im Rahmen des derzeit vorherrschenden mechanistischen Weltbildes kann es diese Phänomene nicht geben. Sie sind nicht erklärbar und haben daher keine wissen­schaftliche Basis. Die Ergebnisse der Quantenphysik haben diese Situation radikal verändert.

Zusammen mit dem Paradox der Quantenphysik, der biologischen Theorie der Selbstorganisation allen Seins und den Paraphänomenen ergibt sich ein neues Weltbild, das diese bisher 'unerklärbaren' Phänomene logisch und auf wissenschaft­licher Basis annehmbar macht. Dazu ist es aber dann notwendig, unser ganzes bisheriges Weltbild zu verwerfen und ein neues ganzheitliches (holistisches) Weltbild anzunehmen. 

Das wird den meisten Menschen, selbst den Gutwilligen, sehr schwer fallen. Denn dieses neue ganzheitliche Weltbild ist 'widersinnig', d.h. es widersteht unserer Sinneserfahrung in radikalster Weise. Trotzdem ist es vernünftig, d.h. wir können es logisch-rational annehmen, selbst wenn es uns sinnlich 'gegen den Strich' geht. 

Die Geschichte der Wissenschaften zeigt uns, daß die Entwicklung des Wissens um das 'was ist' - also die Welt - immer gegen die naive Sinneserfahrung des Menschen gerichtet war. Daher beschimpfte ein LUTHER den KOPERNIKUS als einen Narren, der beweisen wollte, die Erde würde sich um die Sonne bewegen, wo doch jeder selber feststellen könnte, daß dies nicht so sei. 

Wir werden uns daher dem neuen Weltbild und der damit verbundenen Gefahren zu stellen haben, ob wir das wollen oder nicht. Das wesentliche dabei ist, zu sehen, daß das Wissen um diese Dinge allein nichts bringt, wenn es unsere ethischen Vor­stellungen nicht verändert. Dort liegt die große Herausforderung, die uns gestellt wird. 

Die Ergebnisse von Princeton
Prof. ROBERT G. JAHN und seine Mitarbeiter haben sich seit ca. 10 Jahren mit Psychokinese und Prä- und Retrokognition beschäftigt, [2]. Die Ergebnisse dieser Forschung können wie folgt zusammengefaßt werden:

  1. Es kann keinen Zweifel geben, daß Psychokinese und Prä- sowie Retrokognition beim Menschen mit wissenschaftlichen Methoden feststellbar sind. Die Ergebnisse sind reproduzierbar und intersubjektiv prüfbar.
     

  2. Auf Grund dieser Ergebnisse wurde von einem Ausschuß des US-Repräsentantenhauses bereits 1981 festgestellt: 'Kürzlich durchgeführte Versuche deuten an, daß eine Verbindung zwischen dem Bewußtsein verschiedener Menschen sowie mit Materie existiert, so daß menschliches Bewußtsein Information unabhängig vom Ort und von der Zeit aufnehmen kann.

    Eine allgemeine Anerkennung dieses Grades an Verbindungsmöglichkeit zwischen verschiedenem menschlichen Bewußtsein könnte weitreichendste soziale und politische Bedeutung für diese Nation und die Welt haben'. [1].

Wir können also aus den Versuchen von PRINCETON sowie anderer Elite-Universitäten, wie STANFORD in den USA, feststellen: Es gibt die Beeinflussung von Materie durch den menschlichen Geist, und es gibt Transkommunikation unabhängig vom Ort und von der Zeit. Darüber kann heute, auch aus wissenschaftlicher Sicht, kein Zweifel mehr bestehen. Die große Frage aber ist: Wie können wir das erklären? Dazu müssen wir uns den Ergebnissen der Quantenphysik zuwenden. 

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Die Ergebnisse der Quantenphysik
Im Jahre 1935 formulierte ALBERT EINSTEIN zusammen mit zwei Mitarbeitern eine Frage an die Quantenphysiker, die als das EINSTEIN-PODOLSKY-ROSEN-Paradoxon bekannt wurde. Es geht letztlich um die Frage: Stimmt die Quantenphysik oder stimmt sie nicht? 

Nun ist die Quantenphysik eine der am besten bestätigten Theorien, die die Wissenschaft je hervorgebracht hat. Die EINSTEIN'sche Frage war daher eine riesige Herausforderung an die Physiker. Aber wie sollte man die Richtigkeit der Theorie beweisen? 

Es dauerte ca. 25 Jahre, bis es einem Physiker gelang, einen theoretischen Vorschlag auszuarbeiten, nach dem ein Experiment zum Beweis erbracht werden konnte. Dies war JOHN BELL vom CERN in Genf. Danach dauerte es noch einmal ca. 20 Jahre, bis diese Experimente, das letzte 1982 von ALAIN ASPECT in Paris, durchgeführt waren. Was sagen uns diese? 

Kurz zusammengefaßt: 

  1. Es gibt eine Dimension unseres Seins, in der es weder die 'normale' Vorstellung von Raum noch von Zeit noch von Kausalität gibt. Man kann also sagen: In dieser Dimension gibt es weder den Raum noch die Zeit und daher auch keine Kausalität.

  2. Wir müssen die Existenz einer multidimensionalen Realität annehmen.

Wir werden auf die Bedeutung dieser Ergebnisse später zurückkommen. 

Die Ergebnisse der Chemie und Biologie
Die Wissenschaft hat sich lange gefragt: 'Was ist eigentlich Leben?' Wie entsteht 'Leben'? 

Die Antwort, die heute die Wissenschaft gibt, ist verblüffend einfach. Man sagt: 'Leben ist eine (inhärente) Eigenschaft der Materie'. Das heißt, Leben ist keine besondere Qualität, sondern ist in der Materie schon angelegt. Es ist eine Eigenschaft der Materie, 'sich von selbst' zum Leben zu organisieren. Man spricht also von der 'Selbstorganisation der Materie'. 

Was aber ist nun eigentlich 'Materie'? Nach der EINSTEIN'schen Beziehung E = m·c2 wissen wir (vgl. Atomkraft), daß Materie in Energie überführbar ist, d.h. Materie ist eine Form der Energie. Wir können daher sagen: Alles Sein besteht letztlich aus Energie. 

Hier fehlt uns noch eine Größe. Energie allein kann doch nicht alle Formen des Seins - Minerale, Pflanzen, Tiere, Menschen, usw. - erklären. Hier fehlt uns noch ein Strukturelement, das Form und Muster und Qualität in die Energie einbringt. 

Dafür nehmen wir den Begriff der 'Information'. Information gibt das Maß an Qualität an, das dem Energiekomplex anhaftet. Und nun definieren wir: 

Energie + Information: Bewußtsein. 

Daraus folgt kurz zusammengefaßt: 

  1. Alles Sein ist Bewußtsein.

  2. Alles Sein entsteht durch Selbstorganisation.

Nun haben wir die Elemente erarbeitet, um ein holistisches Weltbild zu erstellen, das es erlaubt

- die Paradoxa der Physik,
- die Theorie der Selbstorganisation und
- die Paraphänomene

zu einem Ganzen - der multidimensionalen Realität - zusammenzufassen. 

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Das multidimensionale holistische Weltbild
Auf Grund der gebrachten Ergebnisse der Physik, Chemie, Biologie und Parapsychologie läßt sich folgendes Weltbild umreißen, [1]: 

1)

Wir leben in einer mulidimensionalen Realität, die sich uns in der Form von '2-Welten' darstellt:

  a) Die biologische Wirklichkeit - mit den normalen Vorstellungen von Raum, Zeit und Kausalität.
  b) Der Energie-Bewußtseins-(EB)-Realität, in der
    - Synchronizität (d.h. keine Zeit),
- Nicht-Lokalität (d.h. kein Raum), und
- Akausalität (d.h. keine Ursache/Wirkungsbeziehung)
  gegeben sind.
 
2)

Die biologische Wirklichkeit - in der wir 'leben' - ist also eine Schein-Realität, (die Inder sprechen von MAYA), da die Zahl der Dimensionen der EB-Realität wesentlich größer ist (ca. 8-12) als jene, die wir bisher kennen. 
 

3) Der Mensch lebt also in der biologischen Wirklichkeit mit zwei Scheindualismen:
  a) Der scheinbaren Subjekt/Objekt-(S/O)-Trennung, denn, wenn es den 'Raum' nicht gibt, kann es keine S/O-Trennung geben).
  b) Der scheinbaren Leben/Tod-(L/T)-Trennung, (denn, wenn es die 'Zeit' nicht gibt, gibt es für einen Teil von uns weder Leben noch Tod).
 
4) Die 'einfachen' Paraphänomene, wie Psychokinese, Telepathie, Prä- und Retrokognition lassen sich aus diesem Weltmodell  mühelos, logisch und auf wissenschaftlicher Basis erklären.
 
  • Psychokinese -  ist ein Informationsaustausch zwischen menschlichem und Materie-Bewußtsein.

 
  • Telepathie -  ist ein Informationsaustausch zwischen Bewußtseinsstukturen.

 
  • Präkognition -  ist ein Informationsaustasch in der zeitlosen EB-Realität. Dazu muß man durch geeignete Methoden, z.B. durch Konzentration oder Meditation, in diese EB-Realität eintreten.

Eine letzte und sehr wichtige Frage ergibt sich nun daraus: Gibt es den freien Willen? Denn, wenn es Präkognition gibt, muß jede Zukunft determiniert sein. Es könnte keinen 'freien' Willen geben. Das ist eine existentielle Frage. 

Freier Wille/Determinismus - die moralischen Dimensionen
Einen logischen Ausweg auf diese Fragen kann man nur finden, wenn man zusätz­lich zu den 3 Raumdimensionen (Länge, Breite, Höhe) und den 3 Zeitdimensionen (Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft) postuliert, daß es in unserem Sein auch 3 Qua­litätsdimensionen gibt. 

Diese können als harmonisch, disharmonisch und neutral angegeben werden. Jedes Bewußtsein kann sich also in einer der 3 Qualitäten organisieren (Selbstorganisation). Dies gilt auch für das menschliche Bewußtsein, wo jeder Gedanke, jede Handlung harmonisch oder disharmonisch in Bezug auf das UNIVERSALGESETZ erfolgen kann. 

Einen eindeutigen Hinweis auf diese Qualitätsstruktur findet man im Bioener­gie­schaubild (Horoskop) jedes Menschen. Auf Grund dieses Modells folgt nun weiters:

1. Freie Willensentscheidungen hat der Mensch nur in den Qualitätsdimensionen.
 
2. Nach einer Willensentscheidung in der moralischen Qualitätsdimension sind die Abläufe des Geschehens in der biologischen Wirklichkeit fixiert.
 
3. Wir leben also in einer multidimensionalen Welt mit partiell freiem Willen und partieller Determiniertheit unseres Lebens (Karma). Für diese Situation aber gilt das ERKENNTNIS-Paradoxon, das lautet:
 
  a) Der Mensch lebt in einer multidimensionalen Realität, die für ihn vom Prinzip her unverständlich ist und bleiben wird.
  b) Trotzdem muß der Mensch, um überleben zu können, sich um ein Verständnis der Welt bemühen. 

Wir sind also in eine vom Prinzip her widersinnige, paradoxe Situation gestellt. Diese kann der Mensch nur durch die Besinnung auf seine Vernunft bewältigen. Die Welt ist widersinnig, aber nicht widervernünftig. Nur wenn wir lernen, das Wissen über die Welt, das wir mittels der Vernunft erwerben, im Sinne des UNIVERSALGESETZES von Ordnung und Harmonie einzusetzen, können wir auch den Gefahren begegnen, die dieses Wissen ebenfalls beherbergt. 

[1]  F. Moser: Bewußtsein in Raum und Zeit - Die Grundlagen einer holistischen Weltauffassung auf wissenschaftlicher Basis. Leykam Verlag, Graz 1989. 

[2] R. G. Jahn, B. Dunne: Margins of Reality - The Role of Consciousness in the Physical World. Hartcourt Brace Jovanovich, London 1988. 

Mit freundlicher Genehmigung des Autors nach einem Vortrags-Manuskript der Basler PSI-Tage 1989.

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