ZEITSCHRIFT FÜR PSYCHOBIOPHYSIK UND INTERDIMENSIONALE KOMMUNIKATIONS-SYSTEME
Auszug aus Heft: Vol. I, No. 4, 1992
Von UFOs
entführt
Dr. Vladimir Delavre interviewt Dr. Rima Laibow
Einführung
Der Autor hatte Gelegenheit, die
amerikanische Psychiaterin Frau Dr. Rima Laibow anläßlich der letztjährigen
MUFON- Tagung in Heidelberg kennenzulernen. Ihre ungewöhnlichen Erfahrungen mit
Patienten, die über UFO-Entführungen berichten, waren Anlaß, sie vor ihrer
Rückreise nach USA zu einem Interview in Frankfurt einzuladen.
Obwohl es der Redaktion bewußt ist, daß das UFO-Phänomen an sich weitgehend unerforscht ist, und die Problematik der so- genannten UFO-Entführungen das Rätsel um eine weitere Stufe vertieft, haben wir uns zum Abdruck dieses Interviews entschlossen. Nicht zuletzt deswegen, weil die meisten veröffentlichten Berichte aus zweiter und dritter Hand stammen, während sich hier die seltene Gelegenheit bot, exakte Informationen aus erster Hand zu erhalten.
Vielleicht sollte man noch auf ein Phänomen hinweisen, auf das im Interview nicht eingegangen wird: Es bestehen vielfältige inhaltliche Überschneidungen zwischen den Berichten von UFO-Entführten, Schilderungen von außerkörperlichen Erfahrungen und Nahtoderlebnissen. Der amerikanische Psychologe Kenneth Ring hat diese Verbindungen in seinem bei uns noch nicht veröffentlichten Buch mit dem Titel 'Omega-Projekt' näher untersucht.
VD: Wann sind Sie zum ersten Mal mit dem
Problem der Entführungen durch UFOs konfrontiert worden?
RL: Mein ärztliches Interesse an dieser Frage entwickelte
sich seit 1988, Damals kam eine Patientin zu mir in die Praxis, die schon eine
Weile von mir betreut wurde; ihre
Störungen waren aber dieses Mal ganz anders als früher.
VD: Möchten Sie
mir mehr über diesen ersten Fall erzählen?
RL: Es war eine Patientin von hoher Intelligenz, mit der
ich über mehrere Jahre im Rahmen einer kognitiven Therapie gearbeitet habe. Sie
hatte eines Tages zufällig ein Buch gesehen, das einen Außerirdischen auf dem
Umschlag zeigte. Plötzlich fühlte sie sich von Unruhegefühlen und auftauchenden
Erinnerungsfragmenten überwältigt und hatte vage Bilder einer Entführung in ein
außerirdisches Raumschiff vor Augen.
VD: Empfand sie diese Erinnerungen als etwas tatsächlich
von ihr Erlebtes?
RL: Sie war sich
nicht ganz sicher. Es schien ihr schon eine wirkliche Erinnerung zu sein, aber
es fiel ihr schwer, die Dinge richtig einzuordnen, weil sie so fremd und bizarr
erschienen.
VD: Wie verlief die Behandlung dieser Patientin?
RL: Ziemlich gut. Ich konnte ihr helfen, die Erinnerungen
zu verarbeiten. Ich ging dabei ähnlich vor, wie bei der Therapie von
post-traumatischem Stress. Der Patientin ging es bald besser; ich hingegen war
über den Fall ziemlich perplex. Schließlich ist post-traumatischer Stress ein
Hinweis darauf, daß jemand ein tatsächliches belastendes äußeres Ereignis zu
verarbeiten hat. Dieser Zustand kann nicht durch Phantasiebelastungen ausgelöst
werden.
VD: Konnten Sie irgendwelche Zeichen einer psychischen Störung
entdecken?
RL: Nein, insbesondere
keinerlei Hinweise auf Wahnvorstellungen.
VD:
Welche Erfahrungen konnten Sie in den Jahren seit diesem ersten Fall machen?
RL: Ich habe in den letzten drei Jahren mit etwa 120
Patienten gesprochen, die von Entführungen durch UFOs berichtet haben.
VD: Das sind ungewöhnlich viele Fälle, wie kommt das?
RL: Es ist dabei vielleicht von Bedeutung, daß ich zu
diesem Thema eine neutrale Haltung einnehme und darum auch Überweisungen
von meinen Kollegen bekomme. Dann habe ich auch an je einer Selbsthilfegruppe
Betroffener in New York und Philadelphia teilgenommen. Schließlich erhalte ich
durch meine Kontakte zu anderen Therapeuten sehr viele Briefe von Leuten aus
allen Bundestaaten, die UFO-Entführungserfahrungen gemacht haben.
VD: Haben alle diese Leute denn
psychologische oder emotionale Probleme?
RL: Nicht notwendigerweise. Sie müssen vor allem mit
Erfahrungen fertigwerden, die sie nicht voll verstehen und einordnen können.
Wenn ich z.B. eine Selbsthilfegruppe besuche, stelle ich fest, daß die
Betreffenden nicht unbedingt meine Beratung wollen; es geht ihnen vor allem um
den gegenseitigen Austausch ihrer persönlichen Erfahrungen.
VD: Aber bei denjenigen, die in Ihre
Praxis kommen, ist das doch anders. Die wünschen doch von Ihnen eine
psychiatrische Beratung?
RL:
Durchaus nicht immer. Manche kommen auch, weil sie mein Interesse an solchen
Erfahrungen kennen und mir durch ihre Informationen helfen wollen.
VD: Wieviele Fälle haben Sie denn im Laufe der Zeit
tatsächlich eingehend untersucht und behandelt?
RL: Wenn ich das gesamte dazugehörige Spektrum nehme, waren
es etwa 50-60 Fälle.
VD: Das
ist immer noch eine ganz ungewöhnlich hohe Zahl.
RL: Ich glaube, daß es auch an dem Informations-Netzwerk
TREAT liegt, welches ich gemeinsam mit Kollegen gegründet habe.
VD: Würden Sie eine Schätzung wagen, wieviele
UFO-Entführungsfälle bisher insgesamt bekannt geworden sind?
RL: Wenn ich alle publizierten Berichte der letzten 25
Jahre zusammenfasse, komme ich auf etwa
40.000 Fälle.
VD: Das ist schon wieder eine
unglaublich hohe Zahl. Selbst dann, wenn es sich nur um eingebildete
Entführungsfälle handeln sollte.
RL: So ist es in der Tat. Wenn es sich um Sinnestäuschungen handeln sollte, wäre
es außerordentlich schwierig, die beobachteten Übereinstimmungen zu erklären.
VD: Haben Sie den Eindruck, daß die
berichteten Entführungsfälle in den letzten Jahren häufiger werden?
RL: Diese Frage ist nur sehr schwer zu beantworten.
Kontaktberichte, die eine Ähnlichkeit mit UFO-Kontakten aufweisen, finden sich
immer wieder in den Überlieferungen und der Literatur früherer Jahrhunderte.
VD: Es hat jedenfalls seit vielen
Jahrzehnten Wellen von UFO-Sichtungen gegeben. Ich kann mich aber nicht
erinnern, daß Ärzte oder Psychotherapeuten vor 10 oder 20 Jahren über Patienten
berichtet hätten, die sich als Opfer von UFO-Entführungen ansahen.
RL: Die Bereitschaft von Ärzten, über solche Fälle zu
berichten ist auch heute noch sehr niedrig. Sie ist inzwischen vielleicht von
absolut Null auf 0,001 gestiegen.
VD: Es ist für Sie sicher nicht immer einfach, Ihre
diesbezüglichen Erfahrungen mit Kollegen zu besprechen?
RL: Ich bin bei solchen Gesprächen immer sehr vorsichtig
mit der Wortwahl. Letztlich habe ich aber den Eindruck, daß die meisten Kollegen
Verständnis für das Rätsel haben, das diese Fälle uns aufgeben. Ich biete ja
keine fertigen Lösungen an, sondern berichte nur über die Fakten.
VD: Hat es denn schon Kollegen gegeben,
die Zweifel an Ihrer geistigen Gesundheit geäußert haben?
RL: Na ja, wenn es so gewesen sein sollte, haben sie es
jedenfalls höflicherweise vermieden, solche Zweifel direkt auszusprechen. Ich
hatte schließlich auch das Glück, einige Berichte über meine Beobachtungen in
der medizinischen Fachliteratur veröffentlichen zu können. Das war nicht einfach
und liegt sicher auch daran, daß ich nur darüber geschrieben habe, was ich
selbst beobachten konnte und mich jeder Spekulation über die Bedeutung meiner
Beobachtungen enthalten habe. Es fällt mir auch jetzt noch schwer, eine
eindeutige Erklärung für die von meinen Patienten geschilderten Erfahrungen zu
geben.
VD: Gibt es in dem
zuvor von Ihnen erwähnten Informations-Netzwerk auch Untersucher aus Europa?
RL: Ich komme jetzt im dritten Jahr hierher, um mit
Forschern in Ost- und Westeuropa Erfahrungen austauschen zu können.
VD: Ich kann mich nicht erinnern,
medizinische Berichte über UFO-Entführungsfälle von meinen europäischen Kollegen
gelesen zu haben.
RL: Das ist richtig. Alle sind
sehr vorsichtig, weil diese Berichte der normalen Lebensanschauung
widersprechen. Es ist sehr wichtig, daß die Kollegen, die sich dafür
interessieren, verstehen, daß wir es nicht mit sicheren Tatsachen zu tun haben.
Wir stehen vor einem mysteriösen Rätsel. Einem Rätsel, das aber auch physisch
nachweisbare Spuren umfaßt: Verletzungen oder Wunden, die eine bemerkenswerte
Ähnlichkeit von Patient zu Patient haben.
VD: Gibt es so etwas wie eine typische Entführungsgechichte?
RL: Ja. Die betreffende Person fährt Auto oder liegt im
Bett ... und plötzlich ist sie voller Angst oder unfähig, sich zu rühren und
wird z.B. aus dem Bett durch das Fenster hinweggetragen, hin zu einem UFO.
Interessanterweise immer durch ein Fenster, nicht durch die Wand hindurch. Oft
wird der Entführte von kleinen unbekannten Wesen begleitet. An dem Punkt, wo vom
Eintritt in das UFO berichtet wird, fangen die Berichterstatter üblicherweise
an, mit der weiteren Geschichte zu zögern. Das ist sehr interessant und typisch.
VD: Hat diese Gehemmtheit etwas damit zu
tun, daß die Betreffenden von der UFO- Besatzung zum Schweigen verpflichtet
worden sind?
RL: Ja, das ist mein
Eindruck. Es scheint eine partielle Amnesie zu bestehen. Die Geschichte wird
aber unter Hypnose in einer sehr konstanten Weise erzählt und widersetzt sich
allen Suggestions- oder Änderungsversuchen meinerseits. Das ist typisch für
traumatische Erinnerungen, während normale Erinnerungen durchaus suggestiv
verändert werden können.
VD:
Wie geht es weiter mit der Entführungsstory?
RL: Der oder die Entführte geht oder schwebt durch einen
Korridor in das UFO. Dann findet sich das Entführungsopfer auf einer Art
Operationstisch wieder, auf dem es anschließend verschiedenen Untersuchungen
unterzogen wird, besonders im genitalen Bereich. Das schließt auch sexuelle
Manipulationen mit ein, die jedoch als völlig unerotisch und in keiner Weise
lustvoll erlebt werden.
VD:
Enthalten die Berichte Hinweise auf eine Kommunikation mit der UFO-Besatzung?
RL: Ja, durchaus. Die Leute erzählen oft von ausführlichen
Unterhaltungen, aber vieles davon erscheint mir fabuliert und mit Bedeutung
überladen. In Hypnose reduziert sich die erinnerte Kommunikation eher auf
telepathisch aufgenommene Hinweise wie z.B.: 'hab keine Angst', 'wir tun Dir
nicht weh' oder 'alles ist in Ordnung'.
VD: Können Sie mir Genaueres von den berichteten sexuellen
Manipulationen erzählen? Gibt es Hinweise darauf, daß eine Zeugung hybrider
Wesen beabsichtigt ist?
RL: So ist
es. Die betreffenden Patientinnen berichten häufig davon, daß sie auf anomale
Weise schwanger geworden sind und die Schwangerschaft etwa in der 12.
Schwangerschaftswoche auf ebenso anomale Weise, ohne Blutung oder
Gewebsausstoßung, verloren haben.
VD: Ist eine dieser Schwangerschaften durch Ultraschalluntersuchungen oder
mit anderen eindeutigen Methoden bestätigt worden?
RL: Ja, das ist der Fall gewesen.
VD: Das spurlose Verschwinden einer
Schwangerschaft in der 12. Woche ist extrem ungewöhnlich, jedenfalls dann, wenn
es innerhalb kurzer Zeit geschieht. Ist das wirklich von Gynäkologen nachgeprüft
worden?
RL: Das ist eine sehr
interessante und wichtige Frage. Es ist sehr schwierig, von den betreffenden
Ärzten detaillierte Auskünfte zu erhalten. Das hängt nicht zuletzt mit der
bizarren Vorgeschichte der Patientinnen zusammen und mit der in USA besonders
hohen Quote von Klagen wegen ärztlicher Kunstfehler.
VD: Sind denn Fälle berichtet worden, wo
eine solche anomale Schwangerschaft ausgetragen worden wäre?
RL: Meines Wissens nicht. Einige dieser Schwangerschaften
sind aber bis zum 3. Monat gegangen, dann starben die Foeten ab. Es wäre sehr
interessant, wenn wir hier Autopsieberichte hätten. Wir haben übrigens auch
Hinweise von Patientinnen, daß schon fortgeschrittene Schwangerschaften über
Nacht verschwanden. Das geschah jeweils im Zusammenhang mit einer erneuten
Entführung.
VD: Das ist
tatsächlich medizinisch kaum zu erklären.
RL: Absolut nicht, es ist eines der größten Rätsel. Es gibt
da noch etwas, wovon ich Ihnen berichten sollte. Das zweite uns berichtete
Szenario besteht oft darin, daß der Mutter oder dem Vater hybride Babies
präsentiert werden. Die Frauen erzählen auch, daß man ihnen die Babies zum
Stillen an die Brust legt.
VD:
Wie sehen die hybriden Kinder denn aus?
RL: Halb wie Außerirdische, halb wie Menschen. Sie haben
weiße Haare, die Lippen sind voller als auf den typischen Zeichnungen von
Außerirdischen. Übrigens gibt es Berichte von Frauen, die nach einer weiteren
Entführung mit Vorzeigen des Kindes aufwachten und feststellten, daß sie
laktierende Brüste hatten.
VD:
Wie wird der von den entführten Frauen erwähnte Geschlechtsverkehr beschrieben?
Ähnelt er dem normalen Verkehr?
RL: Nein, eher als die Einführung eines mechanischen Instruments. Oft wird auch
erwähnt, daß Teile des Eierstocks entfernt wurden.
VD: Wird Ihnen von vielen Patienten von wiederholten
Entführungen berichtet?
RL: Ja, wiederholte UFO-Entführungen scheinen eher
die Regel als die Ausnahme zu sein. Dieses Szenario beginnt oft schon in der
Kindheit.
VD: Was halten Sie
von den Behauptungen mancher UFO-Entführter, daß man ihnen irgendein Objekt in
das Gehirn implantiert hätte?
RL:
Davon habe ich gehört. Es gibt auch Untersuchungen von Radiologen, die bei
unseren TREAT-Treffen darüber berichtet haben. Insgesamt scheint mir diese Frage
jedoch noch nicht eindeutig geklärt zu sein.
VD: Wir haben mit diesem Thema eigentlich schon den Bereich
der Erlebnisse im UFO verlassen und sind bei der Zeit danach. Wenn wir
chronologisch vorgehen, kommt jetzt erst einmal die Art der Rückkehr nach der
Entführung. Gibt es hier auch übereinstimmende Berichte?
RL: Die Rückkehrberichte sind bei weitem nicht so genau wie
die Entführungsschilderungen. Die meisten scheinen einfach froh darüber zu sein,
daß alles vorbei ist und sie wieder zu Hause oder in ihrem Auto sind.
VD: Gibt es nicht auch Fälle, wo die
Betreffenden an völlig anderen Orten, weit weg vom Ausgangspunkt, wieder
auftauchen?
RL: Persönlich habe
ich solche Patienten nicht untersucht, aber ich habe davon gehört. Manchmal ist
es nicht nur eine örtliche sondern auch eine zeitliche Versetzung, d.h. es gibt
eine fehlende Zeitspanne, über die sich die Entführten keine Rechenschaft
ablegen können.
VD: Wie sieht
es denn mit der physischen Evidenz nach der UFO-Entführung aus? Haben Sie jemals
Wunden oder andere Spuren der angeblich durchgeführten Operationen feststellen
können?
RL: Ja, und das ist
wirklich hochinteressant. Wir hatten zum Beispiel eine Patientin, bei der ein
hinzugezogener Gynäkologe eine Vielzahl kleiner Narben in der Gebärmutter
festgestellt hat. So, als ob man die Gebärmutter mit einem spitzen Instrument
mehrfach durchlöchert hätte.
VD: Als mutwillige Verstümmelung durch die Patient in selbst kann ich mir das
als Mediziner nicht vorstellen. Es ist de facto technisch unmöglich, sich solche
Wunden selbst beizubringen. Und daß ein Arzt solche Verletzungen absichtlich
herbeiführt, kann man vermutlich, wenn man die möglichen lebensgefährlichen
Folgen bedenkt, ebenfalls ausschließen?
RL:
Absolut. Wir haben wirklich keine vernünftige
Erklärung für diesen außergewöhnlichen Befund.
VD: Erzählen Sie uns von weiteren physischen Anomalien.
RL: Wir haben mehrere Patienten untersucht, die uns Narben
mit darunterliegenden Gewebsdefekten gezeigt haben. Die Narben waren etwa 1 cm
lang und darunter war eine Gewebslücke, so als ob man eine Probe entnommen
hätte.
VD: Welche Erklärungen haben Sie dafür von den betreffenden
Personen erhalten?
RL:
Interessanterweise konnte mir niemand eine vernünftige Erklärung abgeben, bis
ich die Befragung in Hypnose fortsetzte. Hier kamen dann erstaunlich
übereinstimmende Berichte über die Entnahme von Körpergewebe als Teil der
Untersuchungsprozedur während der Entführung.
VD: Haben Sie weitere Fälle mit ungewöhnlichen körperlichen
Symptomen?
RL: Ja, zwei
Patientinnen mit Lungenentzündung, die ins Krankenhaus aufgenommen werden
sollten. Beide wachten am Morgen davor auf und fühlten sich wieder völlig
gesund, das Fieber war verschwunden, sie konnten ohne Schmerzen atmen. Am
seltsamsten war jedoch die Tatsache, daß beide Frauen identische Wunden an sich
entdeckten. Es handelte sich um zwei große Einstiche in der Haut unterhalb des
Schlüsselbeins. Die Löcher waren etwa 2 cm auseinander und befanden sich jeweils
auf der Seite des von der Entzündung befallenen Lungenflügels.
VD: Waren die beiden Frauen miteinander bekannt?
RL: Nein, eben nicht. Das ist ja das besondere an diesen
Fällen. Hier haben wir zum ersten Mal so etwas wie einen unabhängigen Beweis für
vielzitierten medizinischen Eingriffe an Bord von UFOs.
VD: Sie sagten doch, daß die
betreffenden Frauen einfach aufwachten und nicht verstanden, wieso sie plötzlich
wieder gesund waren.
RL: Das
stimmt, Sie hatten auch keine bewußte Erklärung für die ungewöhnlichen Löcher am
Brustkorb. Erst unter hypnotischer Regression erzählten beide gleichlautende
Geschichten von einer UFO-Entführung in jener Nacht und einer Behandlung durch
die Ufonauten. Ich habe beide Patientinnen später wiedergesehen und untersucht,
sie hatten keine Spur von Narben mehr. Auch das schien mir sehr unerklärlich.
VD: Gab es noch andere Auffälligkeiten?
RL: Die eine der beiden Frauen schlief in einem gemeinsamen Schlafzimmer mit
ihrem Ehemann und ihrem 9-jährigen Sohn. Mann und Sohn erwachten am Morgen mit
je einer etwa 20 cm langen völlig verheilten Narbe am linken Bein. Sie hatten
aber keinerlei bewußte Erinnerung an irgendwelche vorangegangenen Verletzungen.
VD: Worüber können Sie uns aus eigener
Anschauung noch berichten?
RL:
Eine meiner Entführungspatientinnen hatte mehrere Schnitte in ihrem großen Zeh.
Während ich sie genauer untersuchte, begannen diese Wunden vor meinen Augen zu
heilen. Die Wundränder wuchsen zusammen, dann sah ich eine rote Narbe, dann eine
weißliche Narbe und dann nichts mehr. Das alles geschah innerhalb einer halben
Stunde.
VD: So ein Erlebnis
müßte doch Ihre Anschauung von der Medizin und von unserer Realität überhaupt
ziemlich verändert haben?
RL: Mehr
als das. Ich war zu Tode erschrocken, als ich das alles beobachtete. Später habe
ich noch andere Stigmata beobachtet. So zum Beispiel bei einem Mann den Abdruck
einer Hand auf seinem Rücken, bei einem anderen einen Kreis mit Strahlen, wie
das Sonnenzeichen. Beide Stigmata machten den Eindruck von Verbrennungen.
VD: Ich
glaube, wir haben jetzt einen Überblick über den Ablauf einer typischen
UFO-Entführung und über einige von Ihnen festgestellte physische Veränderungen
danach. Wie werden diese Leute denn mit ihren Erlebnissen fertig?
RL: Wie ich schon sagte, handelt es sich ja um Menschen,
die nach allen psychologischen Maßstäben normal sind, also weder um Neurotiker
noch Psychopathen. Es ist daher verständlich, daß die geschilderten Erlebnisse
einen erheblichen psychischen Stress zur Folge haben, besonders bei denen, die
wiederholte Entführungserfahrungen gemacht haben. Ich helfe ihnen, diese
Erlebnisse zu verarbeiten und in ihr Leben zu integrieren. Beachten Sie bitte,
daß ich immer nur von Erfahrungen spreche. Ich kann keine Aussage darüber
machen, ob es sich hierbei um innere oder äußere Erfahrungen, um
parapsychologische Phänomene oder ähnliches handelt.
VD: Wie sieht das weitere Leben der
Entführten aus? Ändert sich vielleicht ihre Weltanschauung oder entwickeln sie
ungewöhnliche psychische Fähigkeiten?
RL: Sehr viele von ihnen entwickeln paranormale psychische
Fähigkeiten, wie z.B. Telepathie und Präkognition.
VD: Werden diese Veränderungen von den Betroffenen als eine
Bereicherung ihres Lebens oder eher als Störung angesehen?
RL: Das kommt ganz auf die individuelle Lebensauffassung
an. Wenn jemand z.B. einen fundamentalistischen Glauben hat, wird er die
Veränderungen vielleicht dem Teufel zuschreiben.
VD: Sie hatten zuvor von Gemeinsamkeiten in der Biographie
der UFO-Entführten gesprochen.
RL:
Ja, es gibt sehr viele Fälle, wo wir Mißhandlungen oder sexuellen Mißbrauch in
der Kindheit feststellen konnten. Besonders bei denen, die über wiederholte
Entführungserfahrungen berichten.
VD: Ist das nicht eine Vorgeschichte, die sie mit Menschen gemeinsam haben,
die an einer multiplen Persönlichkeitsstörung (MPD) leiden?
RL: Das stimmt,
MPD Patienten waren aber in der Kindheit und Jugend wesentlich intensiver von
sexuellem Mißbrauch betroffen.
VD: Gibt es denn außer den gemeinsam geschilderten Kindheitstraumata keine
anderen psychischen Korrelationen?
RL: Doch, es gibt da eine Untersuchung von Dr. Slater, die
einen standardisierten Persönlichkeitstest (MMPI) durchgeführt hat. Sie stellte
folgende Eigenschaften bei der Mehrzahl der UFO-Entführten fest:
überdurchschnittliche Intelligenz und Kreativität, sowie erhöhte Wachsamkeit
verbunden mit einem Gefühl von Hilflosigkeit.
VD: Es ist schon sehr spät. Leider müssen wir zum Ende
des Interviews kommen. Wollen Sie unseren Lesern vielleicht von etwas mehr von
der Gesellschaft TREAT erzählen, die Sie gegründet haben?
RL: Sehr gerne. Anfang 1989 entwickelte sich bei mir die
Idee, daß es doch sehr gut wäre, wenn man Ärzte, Parapsychologen und
Naturwissenschaftler mit UFO-Forschern zusammenbringen könnte. Wir haben uns
zunächst informell an Wochenenden getroffen, wobei absolute Vertraulichkeit
vereinbart war, damit jeder wirklich frei reden konnte. Damals entstand auch das
Acronym TREAT für Treatment and Research of Experiences of Anomalous Trau- ma.
Seitdem haben wir jährliche Konferenzen veranstaltet, die Teilnehmer aus der
ganzen Welt angezogen haben. Unser letztes Treffen im Jahr 1991 wurde von der
psychiatrischen Fakultät der Universität von Kansas unterstützt. Die nächste ist
für April 1992 geplant. Ich würde mich freuen, wenn Sie als Referent daran
teilnehmen könnten, um uns über Ihre Erfahrungen mit Transkommunikation zu
berichten.
VD: Vielen Dank für
diese Einladung und für dieses Gespräch. Ich bin sicher, daß es viele neue
Informationen für unsere Leser gebracht hat.
Mai 2009
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