FRIEDRICH JÜRGENSON
Sprechfunk mit Verstorbenen
Praktische Kontaktherstellung mit dem Jenseits

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ZWÖLFTES KAPITEL

Die Wissenschaft wird aufmerksam - Ganz, ohne Parapsychologie geht es nicht - Ich sehe ein, dass ich von den Wissenschaftlern so gut wie nichts zu erwarten habe

Seite 62 Das deutliche Auftreten von Stimmen unbekannten Ursprungs, die sich in Gegenwart zuverlässiger Zeugen auf Tonbändern aufnehmen ließen, hatte in gewissen wissenschaftlichen Kreisen Aufmerksamkeit erweckt.

Im Laufe jenes Winters versammelten sich bei uns hin und wieder kleinere Gruppen von interessierten Zuhörern, unter denen sich außer Doktor Björkhem verschiedene andere Wissenschaftler befanden. Ein bekannter schwedischer Wissenschaftler, Professor Ölander, sowie auch die Sekretärin der parapsychologischen Gesellschaft an der Stockholmer Hochschule, Frau Eva H., verhalfen mir dazu, mit einem Tonexperten der Technischen Hochschule (Fachmann für Akustik und Schwingungsphysik) in Stockholm in Kontakt zu kommen.

Nachdem ich ihm ein paar meiner Bänder vorgespielt hatte, erklärte er sich bereit, an einer Bandeinspielung in unserem Hause teilzunehmen.

Ich hatte mir für jenen Abend einen neuen Apparat geliehen, da mein eigener schon ziemlich abgenutzt war. Außer Doktor Björkhem und Frau Eva H. waren noch ein paar andere Freunde anwesend.

An diesem Abend wurde mir zum ersten Mal deutlich bewußt, wie sinn- und zwecklos solche öffentlichen Demonstrationen sind. Ich sah ein, daß es überhaupt nicht darauf ankommt, irgendwelche Fachwissenschaftler überzeugen zu wollen oder ihren Meinungsäußerungen irgendeine Bedeutung beizumessen. Diese Herren waren zweifellos auf ihrem Gebiet wohl bewandert und ausgezeichnet unterrichtet.

Der eine meiner Gäste hatte sogar einen elektromagnetischen Sprechapparat konstruiert, der mittels elektrischer Seite 63 Impulse beliebige Worte und Laute der menschlichen Stimme auf dem Tonband erzeugen konnte. Dieses technische Meisterwerk stellt zweifellos eine einzigartige Leistung dar, eine Leistung, hinter der sich jahrelange mühevolle und tiefgründige Forschungen verbergen.

Trotzdem - oder gerade deswegen - hatte keiner dieser Herren das Gebiet der Parapsychologie und Paraphysik erforscht. Als Forscher, die auf die Arbeitsmethoden der empirischen Wissenschaft eingeschworen waren, waren sie auch in keiner Weise an okkulten Erscheinungen interessiert, die sowieso in höchstem Maße ihr Mißtrauen erregten.

So war es nur natürlich, daß diese beide Herren reservierte Skepsis und wache Vorsicht meinen Einspielungen gegenüber erkennen ließen, denn schließlich lagen diese mysteriösen Stimmenphänomene außerhalb ihrer Forschungsgebiete und damit auch außerhalb ihrer Kompetenz.

Die Herren hatten ihre eigenen Tonbandgeräte und Tonbänder mitgebracht. Zunächst einmal streikten alle drei Apparate, und es dauerte eine längere Zeit, bis zwei von ihnen zu funktionieren begannen.

Ich dachte damals, wie schwer, ja beinahe hoffnungslos es für empirische Wissenschaftler sein muß, etwas ganz Neues, noch nie Dagewesenes unvoreingenommen erfassen zu können. Hatte es doch bei mir selber viele Monate harten Kampfes gekostet, bis meine eigene Skepsis endlich überwunden war.

Der größte Teil des Abends verging mit Diskussionen. Die wenigen Einspielungsversuche, die wir unternahmen, erwiesen sich als ergebnislos.

"Wie ist es eigentlich mit der Hypnose bestellt?", fragte einer der Rundfunkleute, indem er sich an Doktor Björkhem wandte. "Jaaa...... erwiderte dieser gedehnt, "die Antwort darauf holen Sie sich zweckmäßig bei jenen Herren, die als sogenannte Sachverständige die Hypnose ablehnen, obwohl sie nichts davon verstehen."

Seite 64 Hier sei mir die Feststellung gestattet, daß von allen Forschern und Gelehrten, mit denen ich im Laufe der Jahre in Berührung kam, keiner an Demut, Bescheidenheit und Unvoreingenommenheit Doktor Björkhem übertroffen hat.

Damals aber verstand ich: Wenn schon Schwedens bester Hypnotiseur seine Antwort auf die Frage eines Wissenschaftlers hinter Sarkasmus zu verbergen bemüht war, so mußten endlose Enttäuschungen und Zurückweisungen die Ursache sein.

Ich führte an diesem Abend ein paar ältere Einspielungen, darunter das am Silvesterabend aufgenommene Band vor. Als die Herren die deutlichen Stimmen vernommen hatten, meinte einer von ihnen, ob doch nicht irgendein Amateursender einen Scherz mit mir getrieben hätte.

"Nun, das wäre nicht ausgeschlossen", stimmte ich zu, "nur müßten jene Amateursender gleichzeitig Hellseher sein, denn wie könnten sie sonst genau den Augenblick abpassen, an dem ich mein Tonbandgerät in Betrieb setze?" Das Positive an jenem Abend war der Umstand, daß ich die Sinn- und Zwecklosigkeit derartiger Demonstrationen vor sogenannten Experten endgültig einsah.

Warum sollte ich diesen Dingen völlig fernstehende Leute zu interessieren versuchen für eine Sache, von der sie nicht die geringste Ahnung haben konnten. Schließlich irrte ich ja selber noch im Dunkeln umher, und wenn ich auch hier und da einige kleine Einblicke in die Zusammenhänge zu gewinnen begann, so war es doch entschieden viel zu früh, die Sache anderen - insbesondere Fachwissenschaftlern vorführen zu wollen.

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