FRIEDRICH JÜRGENSON
Sprechfunk mit Verstorbenen
Praktische Kontaktherstellung mit dem Jenseits

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ZWEITES KAPITEL

Der Tag der großen Wende - Was ist mit meinem Tonbandgerät los?

Seite 17 Wieder einmal war in Stockholm der Frühling gekommen, jener zaghafte Großstadtfrühling, den man am zunehmenden Tageslicht und an dem immer langsamer verglühenden Abendhimmel erkennen kann. Die Zeit rückte heran, da ich in Pompeji an der Ausgrabung eines Hauses teilnehmen sollte.

In jenem Frühjahr beschlossen wir, meine Frau und ich, die Wochenenden auf dem Lande zu verbringen. Das Wetter war ungewöhnlich sonnig und warm, der ganze Garten blühte und duftete, und vom frühen Morgen bis zum späten Abend konnte man die Vögel singen hören. Am Freitag, dem 12.Juni 1959, waren wir am frühen Nachmittag aufs Land gefahren, und ich hatte damals zum erstenmal mein Tonbandgerät mitgenommen, und zwar mit der Absicht, verschiedene Vogelstimmen aufzunehmen.

Die abgeschiedene Lage unseres ländlichen Besitzes, der große, etwas verwilderte Garten, der dicht angrenzende Wald und der schilfbewachsene See bildeten die besten Voraussetzungen für das Gedeihen von zahlreichen Vogelarten. Ich hatte mich seit meiner frühesten Kindheit lebhaft für Vogelgesänge interessiert.

Als wir an jenem sonnigen Freitagnachmittag auf dem Lande angelangt waren, begaben wir uns zunächst zum See, wo wir uns im Schutz einer alten Hütte ungestört sonnen konnten. Es war gegen vier Uhr, als ich mich entschloß, wie geplant, Tonbandaufnahmen zu machen.

In der Dachstube der etwas abseits gelegenen Waldhütte angelangt, setzte ich zunächst ein neues Band ein und stellte das Mikrophon dicht an das offene Fenster, vor dem ein dünnes Nylonnetz gespannt war. Als kurz darauf ein Seite 18 Buchfink sich nah am Hause niederließ, schaltete ich den Apparat ein.

Als das Band ungefähr fünf Minuten lang gelaufen war, prüfte ich die Tonbandaufnahme. Das aber, was ich jetzt vernahm, war höchst sonderbar. Ich hörte nämlich einen sturmähnlich vibrierenden Brauseton, durch den man, wie aus weiter Ferne, ein leises Finkengezwitscher erkennen konnte.

Mein erster Gedanke war, daß anscheinend eine der Röhren durch den Transport beschädigt war. Trotzdem schaltete ich den Apparat von neuem ein und ließ das Band laufen. Bei der zweiten Abspielung war es genau wie zuvor: Ich vernahm jenes sonderbare Rauschen und das ferne Vogelgezwitscher. Dann aber erklang plötzlich ein Trompetensolo, das eine Art einleitenden Tusch ausführte.

Ich lauschte erstaunt weiter, als plötzlich eine Männerstimme auf Norwegisch zu sprechen begann. Obwohl die Stimme leise klang, konnte ich doch recht deutlich die Worte verstehen. Der Mann sprach von "nächtlichen Vogelstimmen" und ich vernahm eine Reihe schnatternder, pfeifender und plätschernder Laute, unter denen ich die Stimme einer Rohrdommel zu erkennen glaubte.

Plötzlich verstummte der Vogelchor und mit ihm das vibrierende Brausen. Im nächsten Augenblick erklang das laute Zwitschern eines Buchfinks, und man hörte in der Ferne die Meisen singen - der Apparat funktionierte wieder perfekt.

Was aber hatte sich in Wirklichkeit ereignet? Die Tatsache, daß es sich um eine norwegische Radiosendung handelte, war mir völlig klar. Der einzige Rundfunkempfänger, den wir hier auf dem Lande und in Mölnbo besaßen, befand sich in meinem Wohnhaus und war nicht eingeschaltet, und andere Radioapparate gab es weit und breit nicht, da unsere Landstelle durch ihre isolierte Lage und größere Entfernung vom nächsten Dorf ganz still und einsam liegt, abgesehen davon, daß jene mysteriöse Sendung erst ein- und dann plötzlich ausgeschaltet worden war.

Seite 19 Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, daß unter gewissen Verhältnissen ein Tonbandgerät als Radioempfänger funktionieren kann. Aber - war es nicht sonderbar, daß ausgerechnet mir, der sich auf der Suche nach Vogelstimmen befand, norwegische Nachtvogelstimmen in das Band gesendet wurden, und zwar genau in jenem Augenblick, als ich den Apparat einschaltete? Gab es unsichtbare Intelligenzen, die auf diese merkwürdige Weise meine Aufmerksamkeit erregen wollten? Rätselhaft!

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