Brücke zwischen Diesseits und Jenseits
- Theorie und Praxis der Transkommunikation -
von Hildegard Schäfer (†)
24. Computerkontakte bei Ken Webster
Im Schweizer Bulletin für Parapsychologie im November 1986 wurde auf den Computerspuk bei Ken Webster in der Nähe von Chester/England hingewiesen, wobei sich eine historisch nachweisbare Persönlichkeit aus dem 16. Jahrhundert während der Jahre 1984/1985 gemeldet haben soll.
Der Handelslehrer Ken Webster renovierte 1984 sein altes Haus. Daraufhin fing es an zu spuken. Es wurden Möbel verrückt, Werkzeuge verschwanden, und andere telekinetische Phänomene hielten die Bewohner in Atem. Bei Spuk allein blieb es aber nicht.
Über den Heimcomputer von Ken Webster erfolgten laufend Botschaften, mit der Zeit etwa zweihundertfünfzig Durchsagen auf den Bildschirmen und auf paranormal veränderten Disketten. Dies sogar mit verschiedenen nacheinander benützten Computersystemen. Peter Trinder, ein Anglist, analysierte diese Botschaften von über 2000 Wörtern und ordnete sie dem Mittelenglisch des 14.-16. Jahrhunderts zu.
Der Hauptkommunikator von Ken Webster hieß Thomas Harden. Seine Aussagen erweckten den Eindruck von Zeitlosigkeit, so als könne er sowohl in der Vergangenheit wie auch in der Gegenwart, ja sogar in der Zukunft leben.
Er behauptete, in der Zeit Heinrichs des VIII. gelebt zu haben, und dies ließ sich tatsächlich an Hand von alten Dokumenten nachweisen. Sein Namen steht in den Aufzeichnungen des Oxford Brasenose College, wo er 1534 seinen Master of Arts erhielt, später relegiert wurde, weil er sich weigerte, den Namen des Papstes aus den Messbüchern zu tilgen. Er war damals Dekan der Kapelle dieses Collegs in Oxford und Anhänger des Papstes.
Weitere Botschaften übermittelten zahlreiche Bruchstücke und Einzelheiten historischer Geschehnisse. Unter anderem nannte Harden einen in der Gegenwart fast unbekannten Namen der Stadt Bristol, aus der er stammte. Dieser Name, der nicht einmal im Verzeichnis der Ortsnamen festgehalten worden war, lautete Brightstow.
Thomas Harden erwähnte auch einen unbedeutenden Autor der damaligen Zeit und nannte seinen Scherznamen. Er zitierte aus einem Mysterienspiel von Chester, in dem er mit aufgetreten war.
Ken Webster stellte auch Fangfragen, aber der Jenseitspartner durchschaute dies. Zum Beispiel fragte Webster, da es sich anscheinend um ein Geistwesen handelte, das um das Jahr 1620 gelebt hatte, ob König James auf dem Thron sei. Hardens Antwort lautete: "Der König ist natürlich Heinrich VIII. im Alter von vierundsechzig Jahren. - Ich weiß von keinem König James."
Die Feststellung Hardens, dass die Zeichen, die er übermittelte, aus seinem Wunsche oder seinen Vorstellungen entsprängen und er sie im "Lichtkasten" durchgebe, ist sehr interessant, denn dadurch würde die These untermauert, dass Wünsche und Vorstellungen die Materie beeinflussen können.
Selbstverständlich wurde auch die Betrugshypothese in Betracht gezogen, aber aufgrund der zahlreichen historischen Übereinstimmungen und auch der Integrität von Webster und seinen Kollegen wieder verworfen.
In England maß man allen diesen Phänomenen nicht die nötige Bedeutung bei, und Webster war darüber sehr unglücklich. Die Vertreter der SPR unterließen es, die Computer-Ausdrucke hinsichtlich ihrer linguistischen und historischen Genauigkeit zu analysieren. Eine spezifische Überprüfung wurde abgelehnt. Hier wurde wieder einmal deutlich, dass Menschen alles, was nicht in ihr Weltbild passt, ganz einfach ablehnen.
Wenn man davon ausgeht, dass die sachlichen Merkmale historisch nachweisbar sind und Betrug ausgeschlossen werden kann, so ist dies ein echtes Phänomen, auch wenn viele Menschen mit dem Vorurteil belastet sind, dass nicht sein kann, was nicht sein darf. Insbesondere kann man Phänomene, die nicht nur einmal an einer bestimmten Stelle und nicht bei nur einer bestimmten Person auftreten (siehe auch Manfred Boden und Harsch-Fischbach) nicht ganz einfach ignorieren.
Dr. Theo Locher stellt in seinem Bulletin für Parapsychologie, November 1987, folgende Erklärungsmöglichkeiten zur Debatte:
"Die Erklärung, dass ein an den Ort seiner Not immer noch gebundener Wiedergänger, der sein Hinübergehen ins Jenseits nicht realisiert hat, die Fähigkeit besitzt, durch Gedanken und Vorstellungen psychokinetisch einen Computer entsprechend zu bedienen; zwischen ihnen sind Wechselwirkungen unter gewissen Bedingungen möglich. Oder: Vielleicht sind erst vor kurzer zeit Verstorbene technisch so weit in ihren Entwicklungen, dass sie diesem Thomas Harden die Beeinflussung von Computern ermöglichen können?
Eine für uns völlig unbegreifbare These wäre die Annahme eines "Zeitsprungs", wobei dieser Mensch des 16. Jahrhunderts zugleich in unserem Jahrhundert wahrnehmend und handelnd auftreten könnte, wenngleich ohne Kenntnisse und Verständnis für unsere Zeit. Nach Immanuel Kant ist Zeit nur eine Denkkategorie des Menschen ..."
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