Brücke zwischen Diesseits und Jenseits
- Theorie und Praxis der Transkommunikation -
von Hildegard Schäfer (
)

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Vorwort
von Prof. Dr. Ernst Senkowski

Nahezu unvermeidlich stellt sich die Frage nach dem persönlichen Fortleben jedem Menschen, der vom Verlust eine ihm nahestehenden Ehepartners, Verwandten oder Freundes betroffen ist, und früher oder später all denen, die vollbewusst an der Schwelle des eigenen Todes stehen. Der Glaube an ein "Jenseits" unserer diesseitigen Welt, ursprünglich fester Bestand aller Kulturen der Menschheit, gehörte auch zur Überlieferung der christlichen Kirchen. Er verlor aber im Gefolge der Entwicklung des materialistisch orientierten Weltbildes mehr und mehr an Bedeutung. Man sagte, "es sei noch einer zurückgekommen, um aus dem Jenseits zu berichten", obwohl seit historischen Zeiten genügend Erfahrungen dieser Behauptung widersprechen.

In der tatsächlich vorherrschen Leere suchen hilflos-verzweifelte Leidtragende vielfach nach Wegen, die als unerträglich empfundene Einsamkeit und Ungewissheit zu verringern. Sie möchten sich, wenn möglich, selbst durch Kontakte mit Verstorbenen von deren Existenz überzeugen und so den verlorenen "Glauben" durch persönlich erlebtes "Wissen" ersetzen.

Häufig führt diese verständliche Absicht zu einem mehr oder weniger professionellen Medium. Seine subjektiv erscheinenden Äußerungen müssen nicht grundsätzlich falsch sein, sie enthalten aber einen relativ hohen Anteil freier Phantasieprodukte und telepathischer Komponenten, die eventuell dem Klienten "abgezapft" sind. Ihre Verlässlichkeit bleibt wegen dieser unübersichtlichen Verknüpfungen problematisch und angreifbar.

In der weiterhin unbefriedigenden Situation mag der Suchende fragen, ob es keine "objektiveren Beweise" gäbe, ob nicht in einer Welt der Elektronik, im Zeitalter der Information und Kommunikation, technische Geräte den Brückenschlag zwischen Diesseits und Jenseits erleichtern könnten, indem sie die wiedererkennbaren Stimmen der Verstorbenen zu Gehör bringen und uns ihre wiedererkennbaren Gestalten zeigen.

Der frühe Tod ihrer dreiundzwanzigjährigen Tochter konfrontierte die Autorin mit der hier angedeuteten Problematik und wurde zum Anlass eigener Versuche, die 1959 von Friedrich Jürgenson erstmals beobachteten "Jenseitsstimmen" auf Tonbändern zu verifizieren. Dabei erhielt Frau Schäfer unter vielen anderen eindeutig erkennbare Meldungen ihrer Tochter. 1978 erschien die erste Auflage des Buches "Stimmen aus einer anderen Welt" als persönlicher Erfahrungsbericht. Es vermittelte gleichzeitig einen Überblick über den Stand dieser Art der "technisch-gestützten" oder "instrumentellen Transkommunikation".

Man sprach damals zutreffend von "Tonbandstimmen", weil sie nur beim Abspielen der Bänder, oft stark gestört, wahrgenommen werden konnten. Trotz mancher Fehlinterpretationen war und ist ihre Realität noch ihre Paranormalität grundsätzlich zu bezweifeln, die sich bereis in frühen Untersuchungen von Prof. Dr. H. Bender angedeutet hatten. Nach der extrem animistischen Hypothese sind sie als "psychokinetische Projektionen des Unterbewusstseins der Experimentatoren" für das Überleben "nicht beweiskräftig". Diese ihrerseits unbeweisbare Behauptung steht in krassem Widerspruch zu den in persönlichen Formen tausendfach wiederkehrenden Aussagen der "Stimmen", die Sprecher seien Verstorbene oder "Tote", die auf technischem Wege versuchen, den irdisch-verkörperten Menschen ihr Dasein kundzutun.

Mit Recht wird die durchgehende Kürze der Mitteilungen beklagt. Wenige Sekunden reichen allenfalls, um das Nötigste, eventuell in jeder halbwegs verständlichen Form, im "psychofonischen Stil" komprimierter, grammatisch ungebundener Sprache zu übermitteln. Danach bricht der flüchtige Kontakt ab, und Dialoge kommen kaum zustande. Dennoch haben wenige Worte und kurze Sätze den trauernden Hinterbliebenen häufig mehr Trost geschenkt als viele wohlgemeinte Reden an offenen Gräbern. Darüber hinaus begannen sich bei der zusammenfassenden Auswertung der Aufzeichnungen verschiedenster Experimentatoren deutliche Konturen eines jenseitigen, bewusst-tätigen Lebens abzuzeichnen, das sich in glücklichen Gemeinschaften Gleichgesinnter entfaltet.

Während der letzten zehn Jahre haben sich die Phänomene in unerwartet überraschender Weise zu einem umfassenden Komplex entwickelt. Über einfache Radiogeräte, Fernseher, Telefone und spezielle Apparaturen erreichen uns klar verständliche "direkte elektroakustische Stimmen". Sie sind für alle Anwesenden hörbar, können aufgezeichnet werden und ermöglichen Dialoge bis zu mehreren zehn Minuten Dauer. Damit ist die Bruchstückhaftigkeit der Tonbandstimmen prinzipiell überwunden. Einzelne Bilder und kurze Sequenzen vermitteln über Videoanlagen und Fernseh-Bildschirm Vorstellungen und Projektionen der jenseitigen Partner in uns verständlichen Formen. Seitenlange Computerausdrucke enthalten historisch und wissenschaftlich orientierte Texte. Mehrfach sind die drei Erscheinungsformen, Stimmen-Bilder-Schriften, miteinander eng verzahnt. Über Computer werden bevorstehende Bild- und Tonsendungen präzise angekündigt, die Bilder werden von gesprochenen Kommentaren begleitet. In einigen Fällen ergeben sich einfache Verknüpfungen, ähnlich denen der medialen Kreuzkorrespondenzen, die bereits vor Jahrzehnten von der Society for Psychical Research in England untersucht wurden. Die einzelnen in verschiedenen Ländern unabhängig erscheinenden Ergebnisse stützen einander. Sie bestätigen und ergänzen jene spiritualistischen Welt- und Menschenbilder, die längst durch gute Medien vermittelt worden sind und, trotz mancher Widersprüche im Detail, durchgehend einheitlich das grundlegende Faktum der aktiven Existenz des menschlichen Ich nach dem irdischen Tod "beweisen". Der "Beweis" - wenn man schon diesen Begriff benutzen will - gründet nunmehr auch auf der Objektivität der Phänomene und den so vermittelten Inhalten.

Angesichts der in unserem System nur physikalisch- technisch interpretierbaren Begleiterscheinungen der Übertragungen aus den Jenseits- und Transbereichen ist die animistische "Erklärung" völlig abwegig. Wie sollte das "Unterbewusstsein" technischer Laien, denen jegliche theoretische und praktische Voraussetzungen fehlen, Schaltgeräusche, Tonträger, Echos und andere Eigentümlichkeiten erschaffen? Vermutlich sind wir hier Zeugen neuer psycho-technischer Verknüpfungen, die der Menschheit im "New Age" zugänglich werden, wenn sie gewisse spirituelle Voraussetzungen erfüllt.

Im Gegensatz zur praktischen Evolution sind die theoretischen Deutungsmöglichkeiten der transkommunikativen Phänomene noch kaum entwickelt. Sie sind den paranormologischen Erscheinungen zuzurechnen, deren wissenschaftliche Einordnung nach Thomas S. Kuhn eine wesentliche Erweiterung der bisherigen oder die Einführung neuer Paradigmen erfordert und bisher nicht gelungen ist. Das Studium veränderter "Bewusstseinszustände" und die Ansätze zu einer "Physik und Psychologie des Bewusstseins", wie sie sich vorwiegend in amerikanischen Forschungsvorhaben abzeichnen, könnten aber durch eine Neubewertung der informatorischen Wechselwirkungen von "Geist und Materie" oder "Mensch und Welt" am Ende auch zur wissenschaftlichen Anerkennung der Existenz jener Seinsbereiche führen, die heute noch "jenseitig" genannt werden, weil die bewusste objektive Kommunikation mit ihren "Bewohnern" den meisten Zeitgenossen, die in bereits überholten Weltbildern gefangen sind, als "außergewöhnlich" erscheint. Tatsächlich findet "innere Transkommunikation" auf vorwiegend unbewussten "Kanälen" ständig statt; sie ist lebensnotwendig. Nachdem die bewusste Realisierung begonnen hat, erscheint ihre Fortführung und Vervollkommnung als herausgeforderte und herausfordernde Zukunftsaufgabe.

Da die Tonbandstimmen von jedermann mit hinreichender Geduld verifizierbar sind, enthalten sie auch angesichts der vereinzelten spektakulären Sonderfälle ihre ursprüngliche Bedeutung. Daher folgt in der von der Autorin auf den jüngsten Stand gebrachten Darstellung der Transkommunikation den einleitenden biographischen Kapiteln "in memoriam hervorragender Pioniere" eine ausführliche Behandlung der "klassischen" Empfangs- und Aufzeichnungsmethoden. Die aus der Fülle des derzeit vorliegenden Originalmaterials ausgewählter Beispiele verdeutlichen die Entwicklung der Transkommunikation während der letzten Dekade. Sie erlauben einen Einblick in einige der "Wohnungen im Hause unseres Vaters", deren Realität vernünftigerweise nicht geleugnet werden kann. Dieser Teil macht den wesentlichen informativen Gehalt des Buches aus. Die Kenntnisnahme der tröstlichen Inhalte ist nicht nur persönlich Betroffenen zu empfehlen, sondern wegen der derzeit noch nicht abschätzbaren menschheitlichen Bedeutung auch einem größeren Leserkreis. Für den ernsthaft an der Transkommunikation Interessierten ist die Lektüre nahezu obligatorisch.

Mainz, im Januar 1989                        Prof. Dr. Ernst Senkowski

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