Synchron-Kontakte im Hypernetz
Geschichten zwischen Diesseits und Jenseits
© Dr. Ernst Senkowski 1998
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TEIL 1 - Die Geschichte der Transkommunikation     als Hörtext

2  Was ist wirklich wirklich?       

Die einfache Erklärung 'Wirklich ist das, was wirkt' dürfte nur wenigen Philosophen zusagen, obwohl sie nichts wesentlich Besseres anzubieten haben. Die Definitionsschwierigkeiten beginnen spätestens mit den 'Bildern, die laufen lernten'. Bekanntlich besteht ein Film aus einer Folge von Einzelbildern, die in schneller Folge projiziert werden.

Abgesehen von der Wiedergabe hin- und hergestellter Szenen, die mit dem wirklichen Leben nicht viel gemein haben, erlebt der Zuschauer eine Scheinwirklichkeit, die ihm durch den schnellen Wechsel von 25 Bildern je Sekunde und die Trägheit seiner Wahrnehmung vorgegaukelt wird. Wer sich solchen Erlebnissen ausliefert, hat seinen Verstand an der Garderobe abgegeben.

Diese Täuschung wird im Fernsehen eine Stufe weitergetrieben, wo nicht einmal mehr die Einzelbilder als solche vorhanden sind, sondern nichts als ein winziger Lichtpunkt, der mit großer Geschwindigkeit zeilenweise horizontal und vertikal über den Bildschirm gejagt wird. Man kann trefflich diskutieren, was 'wirklich' ist:

Bildet sich der Zuschauer ein, etwas zu sehen, was nicht wirklich existiert, oder sieht er wirklich etwas, was existiert? Und wenn letzteres: Wo existiert es?

Die Richtung der zukünftigen Entwicklung ist bereits erkennbar. Menschen, die erste Erfahrungen in den neuen interaktiven 'virtuellen Realitäten' gesammelt haben, berichten, daß sie sich nach sehr kurzer Eingewöhnungszeit in einer manipulierbaren Umwelt erleben, die ihnen völlig real erscheint. Wenn diese Verfahren durch die im Aufbau befindlichen schnellen Datennetze erweitert werden, sind der Verwirklichung gemeinsamer intersubjektiver Erlebnisse keine prinzipiellen Grenzen gesetzt.

Es ist müßig, darüber zu streiten, ob diese Schönen Neuen Welten 'objektiver Natur' sind. Jedenfalls werden sie im oder vom Bewußtsein der Beteiligten (für) wahr-(an-)genommen und nicht nur in den einzelnen Menschen wirken, sondern möglicherweise die soziokulturelle Bedeutung der 'echten' Wirklichkeit bis auf jene kümmerlichen Reste relativieren, die durch die lebensnotwendige Ernährung des materiellen Körpers und seinen letztlichen Tod bedingt sind.

Die technisch erzeugten virtuellen Welten, deren psychische und soziale Langzeitwirkungen noch gänzlich unbekannt sind, können als Spiegelbild oder Vorwegnahme jenseitiger Bewußtseinszustände erscheinen, die in vielen Transkontakten zum Ausdruck kommen.

Der wesentliche Unterschied läge dann nur im Übergang aus einer nahezu beliebig manipulierbaren 'Realität', die noch an irdische, materiell-energetische Strukturen gebunden ist, in eine freiere Welt der Illusionen, in der das Leben nicht auf den uns bekannten Materieformen beruht, und in der es - wie Friedrich Jürgenson einmal meinte - kein Energieproblem gibt.

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